Samstag, 20. April 2024

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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 23. bis 29. August +++

Japan prüft zur Beschleunigung seiner Impfkampagne eine Kombination verschiedener Vakzine bei Erst- und Zweitimpfungen +++ Die Zahl der Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen ist erstmals seit Juni wieder über 1.000 gestiegen +++ Spanien zählt ab heute nicht mehr zu den Corona-Hochrisikogebieten +++ Mehr im Newsblog.

29.08.2021
    Osaka: Menschen mit Mund-Nasen-Schutz laufen vor dem JR-Bahnhof. Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga will den Corona-Notstand für den Großraum Tokio und weitere Präfekturen um einen Monat verlängern.
    Menschen mit Mund-Nasen-Schutz vor einem Bahnhof.im japanischen Osaka (kyodo)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier im Newsblog
    Sonntag, 29. August
    +++ Japan prüft zur Beschleunigung seiner Impfkampagne eine Kombination verschiedener Vakzine bei Erst- und Zweitimpfungen. Möglicherweise könne nach einer ersten Dosis mit dem AstraZeneca-Stoff als zweite Dosis das Mittel von Pfizer/BioNTech oder jenes von Moderna verabreicht werden, sagt der Leiter der Impfkampagne, Taro Kono, dem Sender Fuji Television. Damit könne die Wartezeit zwischen beiden Impfungen verkürzt werden, die zwischen zwei AstraZeneca-Dosen acht Wochen betrage. Er habe das Gesundheitsministerium um eine Einschätzung gebeten.
    +++ Die Zahl der Covid-19-Patienten, die bundesweit auf Intensivstationen behandelt werden, ist erstmals wieder über die Marke von 1.000 gestiegen. Im Divi-Register-Tagesreport wurden 1.008 Fälle registriert. 485 Kranke mussten invasiv beatmet werden. Besonders hoch ist der Anteil derzeit in Nordrhein-Westfalen und dem Saarland. Rund 5.000 Fälle gelten nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft als Belastungsgrenze für die Kliniken. Zuletzt war ein Wert von über 1000 im Tagesreport vom 18. Juni erfasst worden (1011).
    +++ Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock will in der Corona-Pandemie den Druck auf Ungeimpfte erhöhen. Wenn jemand nicht solidarisch mit etwa Kindern oder chronisch Kranken sei, dann könne er oder sie nicht erwarten, dass alle anderen auf ihre Freiheit verzichteten, sagte Baerbock den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Sie halte deswegen das Hamburger 2G-Optionsmodell für richtig. Damit erhöhe man auch den Anreiz, sich impfen zu lassen. In der Hansestadt können Veranstalter oder Wirte seit gestern entscheiden, ob sie nur noch Geimpfte und Genesene zulassen. Dann entfallen fast alle Corona-Auflagen.
    +++ Bei der Digitalisierung der Schulen sind die Länder nach Ansicht von Bundesbildungsministerin Karliczek noch immer zu zögerlich. Das Tempo sei insgesamt zu langsam und müsse schneller werden, auch wenn das Schulsystem derzeit aufgrund der Pandemie vor vielen Herausforderungen stehe, sagte die CDU-Politikerin der "Augsburger Allgemeinen". Zwar würden die Mittel, die der Bund den Ländern für die Digitalisierung der Schulen zur Verfügung stelle, in jüngster Zeit auch mehr und mehr abgerufen. Gut zwei Jahre nach dem Start des sogenannten Digitalpaktes müsse man aber dennoch sagen, dass man längst nicht dort sei, wo man sein sollte.
    +++ In der japanischen Provinz Okinawa darf der Corona-Impfstoff des Herstellers Moderna vorerst nicht mehr verwendet werden. Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden in einigen Ampullen Fremdstoffe gefunden. Das Gesundheitsministerium in Tokio untersucht derzeit den Zusammenhang zwischen dem Tod zweier Männer und verunreinigter Moderna-Ampullen. Deshalb hatte die Regierung bereits am Donnerstag die Verwendung von drei Chargen des Impfstoffs gestoppt. Diese sollen in Spanien hergestellt worden sein. Der in Okinawa genutzte Impfstoff stammt Medienberichten zufolge nicht aus den betroffenen Chargen.
    Ampullen mit dem Corona-Impfstoff von Moderna in einem Impfzentrum in Osaka, Japan
    Ampullen mit dem Corona-Impfstoff von Moderna in einem Impfzentrum in Osaka, Japan (www.imago-images.de)
    +++ Spanien zählt wegen sinkender Corona-Infektionszahlen ab heute nicht mehr zu den Hochrisikogebieten. Auch im Falle der Baleareninseln wie Mallorca entfallen damit alle Quarantänevorschriften für Reiserückkehrer. Allerdings müssen Spanien-Reisende auch weiterhin Corona-Regeln beachten, da die Regierung in Madrid Deutschland als Risikogebiet eingestuft hat. Deswegen müssen alle Besucher aus der Bundesrepublik ab zwölf Jahren bei der Einreise eine Impfung oder Genesung nachweisen oder einen negativen Test vorlegen können. Bei der Rückreise nach Deutschland gilt das ebenfalls.
    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt sie jetzt bei 74,1. Am Vortag betrug der Wert 72,1, vor einer Woche 54,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8.416 Corona-Neuinfektionen. Zwölf weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die Sieben-Tage-Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Einschränkungen. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Das Robert Koch-Institut gibt die Inzidenz bei den Hospitalisierungen in seinem aktuellen Lagebericht mit 1,65 an. Am Tag zuvor lag er bei 1,56. Der Wert beziffert die innerhalb von sieben Tagen gemeldeten Einweisungen von Covid-19-Fällen in die Krankenhäuser pro 100.000 Einwohner.
    Mehr aktuelle Zahlen zu den Infektionen, der Situation in den Krankenhäusern und zur Impfquote in Deutschland finden Sie hier.
    +++ Patientenschützer fordern eine gesetzliche Verpflichtung für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, die Quote der Geimpften und Genesenen beim Personal zu veröffentlichen. "Kranke und Pflegebedürftige brauchen Transparenz, um das Infektionsrisiko einschätzen zu können", sagte der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Brysch, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Das sei umso wichtiger, als es immer noch keine bundesweit geltende tägliche Testpflicht für das medizinisch-pflegerische Personal gebe.
    Ann-Kathrin Hellwig (r), Einrichtungsleiterin im Professor Weber Haus in Kiel, geht mit einer Bewohnerin über einen Flur. 
    Bewohner von Pflegeheimen sollen nach dem Willen von Patientenschützern besser geschützt werden. (dpa / picture alliance / Frank Molter)
    +++ Die küstennahen Krankenhäuser in Louisiana können trotz des herannahenden Hurrikans "Ida" nicht evakuiert werden, weil es in dem US-Bundesstaat zu viele Corona-Patienten gibt. Das erklärte Gouverneur Edwards. Derzeit würden in dem Staat mit 4,6 Millionen Einwohnern 2450 Patienten stationär wegen einer Covid-19-Erkrankung behandelt, sagte er dem Sender CNN am Samstag. Es gebe in Louisiana und den angrenzenden Bundesstaaten keine Kapazitäten mehr, um zusätzliche Patienten aufzunehmen. "Krankenhäuser evakuieren wird deshalb nicht möglich sein, sagte er.
    Samstag, 28. August
    +++ SPD-Kanzlerkandidat Scholz hat deutlich gemacht, dass es mit ihm als Kanzler keinen neuen Lockdown geben werde. "Für mich ist klar, dass es keinen Lockdown wie im vergangenen Jahr geben kann", sagte Scholz im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Es müsse außerdem alles dafür getan werden, damit der Präsenzunterricht in Schulen weiter stattfindet. Scholz warb außerdem nachdrücklich darum, sich gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. In Bezug auf das Vorhaben des Bundesregierung, nicht mehr den Inzidenzwert als Maß der Corona-Gefahr zu nehmen, sondern die Hospitalisierungsrate, wies Scholz darauf hin, dass auch jetzt schon verschiedene Werte in die Lagebewertung einflössen, etwa die Lage auf den Intensivstationen.
    +++ Russland hat für Juli eine Rekordzahl bei Todesfällen in Verbindung mit dem Coronavirus verzeichnet. Im vergangenen Monat seien mehr als 50.000 Menschen gestorben, die an Covid-19 gelitten hätten, hieß es in einem Bericht des Statistikamts Rosstat. Der bisherige Höchstwert aus dem Dezember lag bei rund 44.000 Toten. Die russische Impfkampagne hinkt jenen in etlichen anderen Ländern hinterher. Bis Mitte August hatten 25 Prozent der 146 Millionen Einwohner mindestens eine Vakzindosis erhalten, 20 Prozent waren vollständig geimpft.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn sieht für die Club- und Kulturbranche in der Corona-Pandemie keine raschen Lösungen für die Wiedereröffnung. Dazu müssten deutlich mehr als 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sein, sagte Spahn bei einem Treffen mit Vertretern der Club-, Kultur- und Veranstaltungsbranche. Deutschland liegt derzeit bei rund 60 Prozent. Das jüngst in Berlin durchgeführte Modellprojekt unter medizinischer Aufsicht der Charité begrüßte Spahn. Sollten sich weitere Projekte dieser Art als erfolgreich erweisen, könnte eine Wiedereröffnung möglich sein. Bei dem Versuch waren mehrere Clubs in Berlin ein Wochenende lang geöffnet. Zutritt erhielten nur Menschen mit negativem PCR-Test. Die Auswertung nach einem zweiten Test zeigte, dass es keine Ansteckungen gab.
    +++ Jecke Impfaktion in Köln: 185 Karnevalsfans haben sich am Samstag auf dem Heumarkt in der Kölner Altstadt gegen Corona impfen lassen. Das Festkomitee Kölner Karneval und die Stadt hatten gemeinsam zum "großen Fastelovends-Impfen" aufgerufen. Mit der Aktion sollten noch möglichst viele Jecken zum Impfen animiert werden, bevor die neue Session losgeht. "Wer an dem Tag mit der ersten Impfung startet, ist pünktlich zum Elften im Elften durchgeimpft und spart sich somit die PCR-Testung vor einer Karnevalsveranstaltung", hatte das Festkomitee im Vorfeld mitgeteilt.
    +++ Ungeachtet von Verboten haben in Berlin tausende Menschen gegen die Corona-Politik der Bundesregierung demonstriert. Sie waren dem Aufruf der "Querdenken"-Bewegung gefolgt. Die überwiegende Mehrheit zog ohne Masken oder andere Schutzmaßnahmen durch die Straßen. Bis zum Abend wurden mehr als 100 Personen vorläufig festgenommen. Ein Polizist wurde bei einem Angriff verletzt.
    Gleich mehrere für dieses Wochenende geplante Demonstrationen der sogenannten "Querdenken"-Bewegung waren im Vorfeld verboten worden, darunter auch eine Kundgebung auf der Straße des 17. Juni. Insgesamt waren rund 2.000 Einsatzkräfte aus mehreren Bundesländern zusammengezogen worden.
    +++ Der bayerische Ministerpräsident Söder zeigt sich alarmiert wegen Radikalisierungstendenzen unter den Impfgegnern und Corona-Leugnern in Deutschland. "Es macht mir Sorgen, dass ein Teil dieser ganzen Querdenker-Szene nicht nur übers Impfen redet, da geht es um einen anderen Staat, um eine andere Form von Demokratie", sagte der CSU-Vorsitzende im Video-Streitgespräch mit Grünenchef Robert Habeck, das von Spiegel, t-online und VICE ausgestrahlt wird. Söder verteidigte zudem die Beobachtung der Querdenker-Szene durch den Verfassungsschutz.
    +++ In Frankreich haben Zehntausende Menschen am siebten Wochenende in Folge gegen die verschärften Corona-Regeln der Regierung von Präsident Macron demonstriert. Quer durchs Land war zu rund 200 Protestzügen aufgerufen worden. Außer gegen eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen richteten die Proteste sich gegen den sogenannten Gesundheitspass zum Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test. Der in der landesweiten Corona-App speicherbare Gesundheitspass wird seit drei Wochen unter anderem zum Besuch von Cafés und Restaurants, vor dem Betreten großer Einkaufszentren sowie bei Reisen per Fernzug oder Flugzeug verlangt.
    +++ Der Epidemiologe Klaus Stöhr geht davon aus, dass die Corona-Pandemie in Deutschland nach dem Winter vorüber ist. Ab dem Frühjahr sei eine "dramatische Entspannung der Situation" zu erwarten, sagte Stöhr dem "Münchner Merkur". "Die Pandemie ist dann vorbei. Im Sommer wird trotz einiger Infektionen wieder absoluter Normalzustand herrschen."
    +++ Der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, Laumann, hat einer 2G-Regelung in der Corona-Pandemie vorerst eine Absage erteilt. Er sagte dem Westdeutschen Rundfunk, er wolle zum jetzigen Zeitpunkt erst einmal beim Testen bleiben. Man müsse erst einmal schauen, wie sich die Inzidenzen sowie die Situation auf den Intensivstationen entwickele.
    Nordrhein-Westfalen verzeichnet derzeit bei den Neuansteckungen die mit Abstand höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland. Der Wert liegt aktuell bei über 124.
    Sie können hier alle relevanten Zahlen zu Infektionszahlen nachlesen.
    +++ Mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das gab das Bundesgesundheitsministerium bekannt. Demnach sind inzwischen gut 50 Millionen Menschen vollständig immunisiert, 54 Millionen sind mindestens einmal geimpft.
    +++ Bundesentwicklungsminister Müller fordert eine "Impfstoffoffensive" in Afrika. Um möglichst viele Menschen schnell zu impfen, müssten die Anstrengungen verzehnfacht werden, sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dazu gehöre eine eigenständige Impfstoffproduktion in Afrika.
    Müller verwies darauf, dass weniger als drei Prozent der afrikanischen Bevölkerung vollständig geimpft seien.
    +++ Patientenschützer fordern eine bundesweite Leitzahl, ab wann künftig wegen zu vieler Corona-Patienten in den Kliniken strengere Alltagsbeschränkungen greifen sollen. Ohne eine solche Vorgabe von Gesundheitsminister Spahn (CDU) werde es "erneut ein Tohuwabohu geben", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich um eine politische Entscheidung, wie hoch die Belastung des medizinisch-pflegerischen Personals in den Kliniken sein solle.
    +++ Die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen ist nach Angaben des Deutschen Hausärzteverbands deutlich niedriger als in der ersten Jahreshälfte. Der Impfturbo, den man im Frühjahr und bis zum Juli hinein erlebt habe, sei definitiv abgeflaut, sagte das Bundesvorstandsmitglied der Organisation, Beck, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Während einzelne Kollegen zuvor noch von 300 oder sogar 500 Anfragen zur Impfung wöchentlich berichtet hätten, erhielten viele mittlerweile nur noch 30 oder weniger.
    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen steigt weiter. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt sie jetzt bei 72,1. Am Vortag betrug der Wert noch 70,3. eine Woche zuvor 51,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10.303 Corona-Neuinfektionen. 22 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
    +++ Das Risiko für eine Krankenhauseinweisung ist bei einer Infektion mit der Delta-Variante des Coronavirus laut einer Studie wohl etwa doppelt so hoch wie bei der Alpha-Variante. Forschende der Universität Cambridge und der Behörde Public Health England werteten für ihre Untersuchung mehr als 40.000 Fälle in England zwischen Ende März und Ende Mai 2021 aus. Die im Fachjournal "Lancet Infectious Diseases" veröffentlichten Ergebnisse lassen sich vor allem auf das Risiko für Ungeimpfte beziehen. Für vollständig Geimpfte erlaubten die Daten keinerlei Rückschlüsse, hieß es.
    Bisher war die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen der zentrale Wert, um die Pandemie-Lage zu bewerten und Einschränkungen einzuführen. Nun soll die Belastung der Kliniken stärker in den Fokus rücken – und damit auch die Hospitalisierungsrate. Wir erklären, was es mit diesem Wert auf sich hat.
    Freitag, 27. August
    +++ Innerhalb der US-Geheimdienste gibt es keine Einigkeit über den Ursprung des Virus. Einige Analysten gingen von einem Labor als Herkunftsort aus, andere von einem natürlichen Ursprung, heißt es in einer Zusammenfassung eines bislang geheimen US-Berichts. Um zu einem gesicherten Ergebnis zu kommen wäre vermutlich die Unterstützung Chinas notwendig. Allerdings behindere die Regierung in Peking internationale Ermittlungen. Klar sei, dass das Virus nicht als Biowaffe entwickelt worden sei.
    +++ Rund die Hälfte der 12- bis 17-jährigen Amerikaner haben mindestens eine Impfung gegen Covid-19 erhalten. Das gab der Koordinator des Präsidialamtes für den Kampf gegen die Corona-Pandemie, Jeff Zients, bekannt. Bei dieser Altersgruppe gebe es auch die höchsten Zuwächse bei den Impfraten. Darüber hinaus erhalte die Impfkampagne dadurch Schwung, dass US-Firmen ihre Mitarbeiter zum Immunisierung aufforderten.
    +++ Die EU will Diplomaten zufolge wieder Einreisebeschränkungen für die USA und weitere Länder einführen. Es sei ein Vorgang eingeleitet worden, um die USA, Israel, Kosovo, Montenegro, Libanon und Nordmazedonien von einer Liste sicherer Staaten zu entfernen, sagt einer der Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Sollte kein EU-Land widersprechen, werde der Vorgang am Montag abgeschlossen sein, hieß es weiter.
    +++ Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag ganz Spanien und damit auch die beliebte Ferieninsel Mallorca von der Liste der Hochrisikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut mit. Damit entfallen alle Quarantänevorschriften für aus Spanien zurückkehrende Urlauber. Der Großraum Lissabon ist ab Sonntag ebenfalls kein Hochrisikogebiet mehr. Als einzige Region in Portugal bleibt aber die beliebte Urlaubsregion Algarve auf der Liste. Spanien gilt als beliebtestes Urlaubsziel der Deutschen im Ausland. Am 11. Juli war es wegen stark steigender Infektionszahlen mitten in der Ferienzeit als Risikogebiet eingestuft worden, Ende Juli als Hochrisikogebiet.
    Hier finden Sie einen Überblick über die Liste der Corona-Risikogebiete.
    +++ Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird jetzt auch über eine Impfung von jüngeren Kindern diskutiert. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, sagte im Südwestrundfunk, wenn etwa Kinder ab fünf Jahren geimpft werden könnten, käme man bei Bekämpfung der Pandemie einen großen Schritt voran. Es gebe bereits Studien dazu und er hoffe, dass die Wissenschaftler bald zu Ergebnissen kämen. Allerdings müsse man dabei mit Blick auf Langzeitfolgen sehr vorsichtig vorgehen. Kinder hätten noch viele Jahrzehnte an Lebenserwartung vor sich. Montgomery forderte zugleich, das Impftempo bei all jenen zu erhöhen, die man schon jetzt impfen könne. Es gelte, skeptische Menschen zu überzeugen, dass diese Impfung ein absolut lebensrettender und lebenserhaltender Akt sei.
    +++ Biontech prüft den Aufbau einer Impfstoffproduktion in Ruanda und im Senegal. Dort könnten dann mRNA-Impfstoffe des Unternehmens gegen Malaria und Tuberkulose, die sich gegenwärtig noch in der Entwicklung befinden, hergestellt werden, teilte Biontech mit. Die Ankündigung folgt einem Treffen von Vorstandschef Sahin mit den Präsidenten von Ruanda und Senegal, Kagame und Sall, sowie EU-Kommissionschefin von der Leyen in Berlin. "Unser Ziel ist es, in Afrika Impfstoffe zu entwickeln und nachhaltige Produktionskapazitäten für Impfstoffe aufzubauen, um gemeinsam die medizinische Versorgung zu verbessern", erklärte Sahin. Biontech hatte im Juli angekündigt, die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Malaria anzustreben und den Aufbau einer mRNA-Impfstoffproduktion auf dem afrikanischen Kontinent zu planen.
    Das Foto zeigt eine Impfung in Kampala/Uganda im Juni 2021.
    Das Foto zeigt eine Impfung in Kampala/Uganda im Juni 2021. (imago)
    +++ Bundesjustizministerin Lambrecht sieht kein Problem in der Einführung der sogenannten 2G-Regelung in Hamburg. Indem etwa Gastronomen künftig ausschließlich gegen eine Corona-Infektion Geimpfte und Genesene in ihren Lokalen zuließen, werde das Hausrecht ausgeübt, sagte die SPD-Politikerin im ZDF. Die Gastronomie sei in der Pandemie bisher stark von Einschränkungen betroffen gewesen. Durch die 2G-Regelung bestehe die Chance auf weniger Ansteckungsgefahr in Restaurants und Cafés. Die neue Regelung gilt ab morgen in Hamburg. Es ist das erste Bundesland, das Corona-Sonderregeln einführt. Restaurants, Kulturveranstalter und Religionsgemeinschaften können sich entscheiden, nur Geimpfte und Genese zuzulassen; für diese entfallen auch Abstandsvorgaben, Teilnehmerbegrenzungen und Anmeldepflicht.
    +++ Vertreter der Opposition werfen der Bundesregierung vor, kein ausgereiftes Konzept zur aktuellen Bewertung der Corona-Lage zu haben. Die FDP-Gesundheitspolitikerin Aschenberg-Dugnus sagte der Zeitung "Die Welt", die Regierung habe noch immer nicht die richtigen Lehren aus der Pandemie gezogen. Man müsse eine Kombination verschiedener Faktoren berücksichtigen, darunter den Inzidenzwert, die Hospitalisierungsquote, die Belegung der Intensivstationen und die Impfquote. Der Grünen-Politiker Dahmen warf der Regierung vor, öffentlich auf den letzten Drücker über Lösungen zu diskutieren. Dabei gebe es bestehende Vorbilder wie die Berliner Warnampel. Arbeitgeberpräsident Dulger begrüßte die angekündigte Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz als wichtigstes Kriterium. Er sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", dies sei ein richtiger Schritt und trage der steigenden Zahl der Impfungen Rechnung. Wichtig sei jetzt, bundeseinheitlich einen intelligenten Wert zu finden, um die Belastung des Gesundheitssystems zu messen.
    +++ Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 12.029 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche hatte der Wert bei 9.280 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf 70,3 gestiegen - am Vortag hatte der Wert 66,0 betragen, vor einer Woche 48,8. 14 weitere Todesfälle wurden verzeichnet.
    Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Die sogenannte Hospitalisierungsrate lag gestern bei 1,56. Diese Rate - also die Zahl der Klinikeinweisungen in Verbindung mit Corona pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen - hatte das RKI am Mittwoch mit 1,47 angegeben. Eine Woche zuvor lag sie bei 1,19. Laut Bundesregierung bewegte sie sich im vergangenen Winter teilweise bei 10 bis 12.
    +++ Der Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, Michow, fordert für seine Branche bundesweit einheitliche Regeln. "Wir hoffen, dass das Hamburger 2G-Modell eine Blaupause für alle anderen Bundesländer ist", sagte Michow der Deutschen Presse-Agentur. Solange es Kapazitätsbeschränkungen und Abstandsregeln gebe, machten Veranstaltungen wirtschaftlich keinen Sinn. Sein Verband begrüße daher die 2G-Option, die von Samstag an in Hamburg möglich ist. Dann können Veranstalter entscheiden, ob sie nur noch Geimpfte und Genesene einlassen, die dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen. Dieses bezieht Getestete und damit Ungeimpfte ein, unterliegt aber den bisherigen Corona-Einschränkungen.
    Eine Lasershow hüllt eine Konzerthalle in grünes Licht.
    Konzertveranstalter wünschen sich Hamburger 2G-Modell bundesweit (imago / agefotostock)
    +++ In den USA sind Zwangsräumungen trotz der Corona-Krise wieder zulässig. Der Oberste Gerichtshof hob ein bisher geltendes Moratorium auf. Es sollte Menschen vor Obdachlosigkeit schützen, die aufgrund der Pandemie mit der Miete im Rückstand sind. Schätzungen zufolge könnten nun hunderttausende Haushalte ihre Wohnung verlieren. Die Gesundheitsbehörde CDC hatte Zwangsräumungen in besonders von Corona betroffenen Regionen vorübergehend untersagt. Der Gerichtshof entschied dagegen, dies könne nur der Kongress beschließen. Die US-Regierung reagierte enttäuscht. Präsident Biden forderte die Bundesstaaten und Kommunen auf, Zwangsräumungen weiterhin zu verhindern.
    +++ Eine nach Japan gelieferte Charge des Corona-Impfstoffs des Herstellers Moderna ist offenbar verunreinigt worden. Wie der japanische TV-Sender NHK berichtet, sei ein Metallpulver in den Vakzinen gefunden worden. Der Sender beruft sich auf Quellen aus dem Gesundheitsministerium. Die Behörden in Tokio hatten zunächst mehrere Einheiten des Moderna-Impfstoffs aus dem Verkehr gezogen und dann die Verwendung von 1,63 Millionen Dosen des Vakzins ausgesetzt.
    +++ Wegen einer trotz strenger Corona-Ausgangsbeschränkungen ausgerichteten Party hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den argentinischen Staatschef Fernández eingeleitet. Zuletzt war ein Foto von der Geburtstagsfeier der Präsidentengattin vom Juni vergangenen Jahres aufgetaucht, auf dem rund ein Dutzend Gäste, Fernández und die First Lady in der Präsidentenresidenz Quinta de Olivos zu sehen sind. Zu dieser Zeit galt in Argentinien eine strenge Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus. Feiern in geschlossenen Räumen waren per Dekret untersagt. Angesichts der politisch aufgeheizten Stimmung vor den Vorwahlen zum Parlament am 12. September bestimmt die Party in der Residenz seit Tagen die Schlagzeilen in Argentinien.
    +++ Der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Gehle, hat angesichts der steigenden Corona- Fallzahlen gefordert, Freizeitangebote nur noch Geimpften und Genesenen zu ermöglichen. Auch sollten Fußballspiele wieder ohne Zuschauer stattfinden, sagte Gehle der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. "Vor allem das Crowding, also enges Menschengedränge, muss verhindert werden", befand er. Das sehe man leider allzu oft wieder in Fußballstadien oder bei Konzerten. "Da muss es ein Signal von der Politik geben." Gehle meinte, es ginge auch ohne Zwang, wenn sich alle an die Corona-Regeln halten würden. Doch Appelle an die Vernunft der Menschen allein seien wohl nicht ausreichend. Auf keinen Fall dürften am Ende wieder die Schulen schließen, forderte der Ärztekammerpräsident.
    Donnerstag, 26. August
    +++ Die Präsidentin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Georgieva, und der Chef der Weltbank, Malpass, dringen auf ein schnelleres Impftempo auch in den Entwicklungsstaaten.
    "Nummer eins für die Erholung der Weltwirtschaft ist die Impfung der Bevölkerung", sagt Georgieva nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Merkel. Die Industriestaaten kämen sehr viel schneller aus der Pandemie, ergänzte Georgieva. Während der IWF die Zahlen für die Industriestaaten wegen der fortschreitenden Impfung nach oben korrigiert habe, müssten die Erwartungen für den Süden zurückgefahren werden. Dies liege auch am Zugang zum Impfstoff. Nach Angaben des Präsidenten der Afrikanischen Entwicklungsbank haben derzeit nur 2,4 Prozent der Afrikaner Zugang zu Corona-Impfstoff.
    Merkel erklärte, solange die Impfstoffe wirkten, habe man den Weg aus der Pandemie. "Wenn wir einmal eine Variante bekommen, bei der die Impfstoffe nicht mehr wirken, haben wir ein großes Problem", fügt die CDU-Politikerin hinzu. "Deshalb sollten wir mit Hochdruck daran arbeiten, dass die ganze Welt geimpft werden kann. Das ist das Allerwichtigste."
    +++ Deutschland hat eine erste Tranche aus dem europäischen Corona-Hilfsfonds erhalten. Die Europäische Kommission überwies 2,25 Milliarden Euro an die Bundesrepublik, wie eine Sprecherin in Brüssel mitteilte. Das entspricht neun Prozent der gesamten Hilfen von rund 25,6 Milliarden Euro, die Deutschland bekommen soll. Voraussetzung für die Gelder ist, dass sie vor allem in die staatliche Modernisierung investiert werden. Dazu mussten die EU-Länder der Kommission konkrete Pläne vorlegen. In Deutschland soll das Geld unter anderem für die Förderung klimafreundlicher Wasserstofftechnologie, digitale öffentliche Dienstleistungen sowie für die Modernisierung und Digitalisierung von Krankenhäusern ausgegeben werden.
    +++ In der Corona-Pandemie ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Hospitalisierungen auf 1,56 gestiegen.
    Diese Zahl nennt das Robert-Koch-Institut in seinem aktuellen Lagebericht. Am Tag davor lag sie bei 1,47. Die Bundesregierung hatte kürzlich beschlossen, dass die Hospitalisierung künftig der entscheidende Wert zur Beurteilung der Pandemielage ist.
    Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Infektionen, die bisher maßgeblich war, stieg ebenfalls weiter und liegt nun laut RKI bei 66,0. Am Vortag betrug der Wert 61,3, eine Woche zuvor 44,2.
    Mehr zum Thema: Aktuelle Zahlen zum Coronavirus in Deutschland
    +++ Der Virologe Alexander Kekulé hat Pläne der Bunderegierung kritisiert, einen großen Vorrat an Corona-Impfstoffen anzulegen.

    Er sagte in seinem MDR-Podcast, die Pläne ergäben derzeit keinen Sinn. Denn die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna seien gegen den früheren Wuhan-Typ des Virus gemacht worden. Man müsse damit rechnen, dass sich die Impfstoffe weiterentwickelten. Sie jetzt zu bevorraten sei, als ob man Millionen bereits veraltete Handys einlagere. Kekulé verwies zudem auf die "relativ kritischen" Lagerfristen bei mRNA-Impfstoffen.
    Porträt des Virologen Prof. Alexander Kekulé, 29.01.2020.
    Virologe Prof. Alexander S. Kekulé (picture alliance / dpa / Horst Galuschka)
    Als mögliche Erklärung für die Vorrats-Pläne sagte Kekulé, man habe ein massives Impfstoff-Überangebot. Dann klinge "nationale Notreserve" besser als "Mülleimer".
    +++ In Deutschland sind nach offiziellen Angaben inzwischen 59,7 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
    Menschen warten in einer Schlange ohne vorherige Anmeldung auf ihre Corona-Impfung vor einem Impfbus.
    Coronavirus - Impfkampagne mit Bussen in Mainz (dpa/Frank Rumpenhorst)
    Wie aus den Daten des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht, haben zudem 64,6 Prozent der Menschen mindestens eine erste Impfdosis erhalten. Die tatsächlichen Impfquoten könnten etwas höher liegen. Darauf hatte eine Umfrage des Robert Koch-Instituts hingedeutet. Dieses will weitere Befragungen vornehmen.
    +++ In Russland ist ein neuer Höchstand bei den täglichen Todesopfern der Corona-Pandemie verzeichnet worden. Wie die Behörden mitteilten, starben binnen 24 Stunden 820 Menschen im Zusammenhang mit einer Infektion. Russland ist von einer neuen Infektionswelle mit der Delta-Virusvariante besonders betroffen - auch aufgrund der geringen Impfbereitschaft in der Bevölkerung. Obwohl die Impfkampagne bereits im Dezember 2020 startete, haben erst rund 30 Prozent der Menschen mindestens eine Dosis erhalten. Hauptinfektionsherde sind Moskau und Sankt Petersburg.
    +++ Frankreich plant Corona-Auffrischungsimpfungen für Menschen über 65 und Bewohner von Pflegeheimen.
    Premierminister Castex kündigte an, dass dieses Impfangebot im September beginnt. Die Auffrischungsimpfung sei nötig, weil die Wirksamkeit der Vakzine im Lauf der Zeit nachlasse, sagte er. Das hatte zuletzt eine Studie gezeigt. Frankreich meldet seit mehr als einem Monat täglich mehr als 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. 71,2 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal geimpft. 62,8 Prozent sind vollständig geimpft.
    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist abermals gestiegen. Sie liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts jetzt bei 66,0. Am Vortag betrug der Wert 61,3, eine Woche zuvor 44,2. Zum Vergleich: Im Juli war die Inzidenz auf unter 5 gesunken (4,9 am 6. Juli). Die Gesundheitsämter meldeten mehr als 12.600 neue Ansteckungen. Das waren etwa 4.200 mehr als vor einer Woche. 21 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Die Gesamtzahl der Verstorbenen beträgt nun 92.082.
    +++ Im sogenannten DIVI-Intensivregister melden deutsche Kliniken die Belegung ihrer Intensivstationen – auch mit Covid-19-Fällen. Zuletzt stieg die Belegung der Betten mit Covid-Patientinnen und Patienten nach längerem Rückgang wieder leicht an. Aktuell liegen dort 865 Menschen, die nachweislich an Covid-19 erkrankt sind. Von ihnen müssen 422 invasiv beatmet werden. Derzeit sind 1.558 Covid-19-spezifische Intensivbetten für erwachsene Patientinnen und Patienten als frei gemeldet. Unklar ist, ob alle freien Betten im Ernstfall genutzt werden können. Pflegeverbände weisen darauf hin, dass dafür nicht genug Personal zur Verfügung stehen könnte. Das Intensivregister zeigt die Belegung der Stationen auch für die einzelnen Städte und Landkreise an.
    +++ Die Verlängerung der sogenannten epidemischen Lage von nationaler Tragweite durch den Bundestag stößt weiter auf Kritik in der Opposition. Der gesundheitspolitische Sprecher der AfD, Spangenberg, sagte im Deutschlandfunk, die Corona-Pandemie sei zwar noch nicht vorbei, aber man müsse mit Viren leben. Dafür gebe es Regeln und Vorsichtsmaßnahmen, die jeder einhalten könne. Man dürfe nicht ein ganzes Land kaputt machen, indem man ein besonderes Virus besonders beachte. Spangenberg fügte hinzu, man habe es nicht mit einer Pest wie im Mittelalter zu tun. Grüne, FDP und Linke kritisierten, es gebe wegen fortschreitender Impfungen keine Grundlage mehr für eine Verlängerung der Sonderbefugnisse.
    +++ Die Bundesregierung plant einem Medienbericht zufolge, einen großen Vorrat an Corona-Impfstoffen anzulegen. Für jeden Bundesbürger solle eine Dosis bereitgehalten werden, berichtet das ARD-Magazin "Kontraste". Die Pläne stoßen angesichts des Impfstoffmangels in vielen Teilen der Welt auf Kritik. Der Arzt und Grünen-Politiker Dahmen sagte, ausgerechnet jetzt, wo die globalen Produktionskapazitäten immer größer würden, Einlagerungen vorzunehmen, sei eine von Angst getriebene und wenig vorausschauende Politik. Am Ende des Tages mache das Horten Corona-Impfstoffe global nicht verfügbar. Das sei bitter.
    Lagerhalle mit Impfstoff gegen Covid-19 von Pfizer-Biontech in Irxleben bei Magdeburg
    Lagerhalle mit Impfstoff gegen Covid-19 von Pfizer-Biontech (Ronny Hartmann / AFP)
    +++ In Deutschland laufen einem Medienbericht zufolge mindestens 94 Ermittlungsverfahren gegen Betreiber von Corona-Testzentren. Meist gehe es dabei um den Verdacht der Falschabrechnung, berichteten NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf eine bundesweite Befragung von Justizministerien und Staatsanwaltschaften. Die Betreiber sollen deutlich mehr Schnelltests zur Abrechnung gemeldet haben, als tatsächlich durchgeführt wurden. Nur in Berlin als einzigem Bundesland gebe es flächendeckende Überprüfungen, hieß es weiter. Daher seien bei der dortigen Staatsanwaltschaft besonders viele Ermittlungsverfahren anhängig.
    +++ Knapp ein Jahr nach der Besetzung der Reichstagstreppe durch Gegner der Corona-Maßnahmen führt die Polizei einem Medienbericht zufolge 272 Ermittlungsverfahren. Dabei gehe es unter anderem um besonders schweren Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, berichtete die Zeitung "Die Welt". Durch die Sichtung tausender Stunden Videomaterial habe die Polizei einen Großteil der damals Beteiligten identifiziert. Die Auswertung dauere aber noch an.
    Zwei Polizisten führen den in schwarz gekleideten Demonstranten vor den Treppen zum Reichstag ab. Er scheint sich zu wehren. Dahinter weitere Polizisten und Demonstranten
    29.08.2020, Berlin: Polizisten führen bei einem Protest gegen die Corona-Maßnahmen einen Mann vom Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude. (Christoph Soeder / dpa)
    Mittwoch, 25. August
    +++ Der Bundestag hat einer Verlängerung der Feststellung der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" zugestimmt. Für einen entsprechenden Antrag von Union und SPD votierten 325 Abgeordnete. Dagegen stimmten 253 Parlamentarier, fünf enthielten sich. Die Sonderlage gilt damit vorerst für weitere drei Monate, also bis Ende November. Sie wäre Ende September abgelaufen. Der Status gibt Bund und Ländern das Recht, Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests, Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise.
    +++ Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut zu Corona-Impfungen aufgerufen und die vorgesehene Verlängerung der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" verteidigt. "Die Pandemie ist leider noch nicht vorbei", sagte der CDU-Politiker im Bundestag. Es gehe darum, dass die Länder und Behörden vor Ort eine Rechtsgrundlage für Maßnahmen wie Maskentragen in Bussen und Bahnen bräuchten, so lange es noch eine so hohe Zahl Ungeimpfter gebe. Spahn sprach von einer "Pandemie der Ungeimpften". Um sicher durch die vierte Corona-Welle zu kommen, brauche es noch eine höhere Impfquote.
    +++ Biontech und Pfizer wollen erreichen, dass ihr Impfstoff in den USA auch für eine Auffrischung ("Booster") eine reguläre Zulassung bekommt. Die Unterlagen dazu sollen noch in dieser Woche bei den Behörden eingereicht werden. Bislang hat die Auffrischung für Personen ab 16 Jahren nur eine Notfall-Zulassung. Das Vakzin für die Erstimpfung hat von den US-Behörden vor wenigen Tagen eine reguläre Zulassung erhalten.
    +++ Der Impfschutz der Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Astrazeneca nimmt laut einer britischen Untersuchung innerhalb von weniger als sechs Monaten ab. Einen Monat nach der zweiten Biontech/Pfizer-Dosis schütze der Impfstoff zu 88 Prozent vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Dieser Schutz sinke allerdings nach fünf bis sechs Monaten auf 74 Prozent. Der Schutz des Astrazeneca-Impfstoffes sinke von 77 Prozent einen Monat nach der zweiten Dosis auf 67 Prozent nach vier bis fünf Monaten.
    +++ Die US-Geheimdienste haben den Ursprung des Corona-Virus SARS-CoV-2 offenbar nicht eindeutig ermitteln können. Dies berichten amerikanische Medien unter Berufung auf einen Geheimdienstbericht, den Präsident Biden angefordert hatte. Demnach konnte nicht geklärt werden, ob das zuerst in China festgestellte Virus durch Tiere – etwa Fledermäuse – auf den Menschen übertragen wurde oder möglicherweise aus einem chinesischen Labor stammte. Diese Unklarheit liegt den Medienberichten zufolge unter anderem daran, dass China bestimmte Datensätze sperrte.
    +++ Zahlreiche Musiker, Bands und Festivals haben mit einer gemeinsamen Kampagne ihre Fans zu Impfungen gegen das Coronavirus aufgefordert. Damit sollen die stockenden Impfquoten vorangetrieben werden. "Damit das Leben weitergeht", heißt es etwa bei der Berliner Band Die Ärzte. "Eine Rückkehr zur Normalität wäre traumhaft." Das funktioniere nur über Impfungen.
    Die Band "Die Ärzte" mit den Mitgliedern von links nach rechts: Farin Urlaub, Bela B. und Rod Gonzales bei einem Live-Konzert. 
    Auch Die Ärzte unterstützen die Kampagne. (Axel Heimken/dpa)
    Zu den Beteiligten gehören etwa Roland Kaiser, Sarah Connor, Howard Carpendale, Max Herre und Peter Maffay. Außerdem dabei sind Bands wie BAP, Die Toten Hosen, Silbermond und Deichkind. Die Veranstalter sprachen von einem Millionen-Verteiler.
    Acht Monate nach dem Start der Corona-Impfungen in Deutschland sind mehr als 100 Millionen Impfdosen gespritzt worden. Sehe Sie hier den Stand der Impfungen.
    +++ Für US-Gesundheitsexperte Fauci hängt ein Ende der Corona-Pandemie in den USA vom Verhalten der Menschen und von ihrer Impfbereitschaft ab. "Ich möchte an die Menschen im Land appellieren die nicht geimpft sind, zu erkennen, dass wir in der Lage sind, den Zeitrahmen bis zum Ende dieser Pandemie im Wesentlichen zu verkürzen", sagte der Immunologe bei einer Pressekonferenz. "Lassen Sie sich impfen, und der Zeitrahmen wird dramatisch verkürzt."
    Zuvor hatte Fauci im Interview mit dem Sender CNN gesagt, er gehe davon aus, dass die Corona-Pandemie bis Frühjahr 2022 unter Kontrolle gebracht werden könnte, wenn die Menschen sich impfen ließen. Der Winter könnte noch einmal schwierig werden, vor allem wegen der Grippe und weiteren Atemwegserkrankungen.
    Die Delta-Variante des Coronavirus gilt im Vergleich zum Wildtyp als ansteckender und gefährlicher. Erstmals im Oktober 2020 in Indien entdeckt, breitet sie sich inzwischen in vielen Weltregionen aus. Auch in Deutschland steigt ihr Anteil. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
    +++ Vor den heutigen Beratungen des Bundestags haben sich Vertreter von FDP und Grünen gegen eine eine Verlängerung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite wegen der Corona-Pandemie ausgesprochen. FDP-Vize Kubicki sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", die Bundesregierung habe auf Nachfrage nicht einmal ansatzweise überzeugend darlegen können, dass eine Überlastung des Gesundheitssystems absehbar drohe. Dies sei aber die zwingende rechtliche Voraussetzung. Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt sagte, die Pandemie sei noch nicht vorbei, man müsse weiter vorsichtig sein. Nötig sei jetzt aber eine Regelung, die etwa der Zahl der Geimpften Rechnung trage. Die AfD ist dafür, die epidemische Lage von nationaler Tragweite sofort aufzuheben.
    +++ In der Debatte um eine dritte Corona-Impfung hat der FDP-Politiker Ullrich kostenlose Antikörpertests gefordert. Derzeit werde erwartet, dass sich die Menschen zur Auffrischung impfen ließen, ohne zu wissen, ob dies überhaupt nötig sei, sagte Ullrich der Deutschen Presse-Agentur. Wer noch genügend Antikörper habe, sollte sich nicht impfen lassen müssen.
    +++ Die bundesweite Corona-Inzidenz ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts auf 61,3 gestiegen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 40,8 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI rund 11.560 Neuinfektionen; das sind etwa 3.260 mehr als am vergangenen Mittwoch. In Verbindung mit dem Coronavirus wurden 39 weitere Todesfälle verzeichnet.
    Lesen Sie hier alle relevanten Zahlen des RKI.
    Die Hospitalisierungsrate lag laut RKI zuletzt bei 1,38. Der Wert gibt die Zahl der Covid-19-Patienten an, die pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in Kliniken behandelt werden müssen.
    Dienstag, 24. August
    +++ Hamburg führt für Veranstalter und Gastronomen ein so genanntes 2G-Optionsmodell ein. Das bedeutet, dass beispielsweise Restaurants entscheiden können, dass nur Geimpfte und Genesene Zutritt haben. Ungeimpften, lediglich auf das Virus getesteten Menschen würde der Zugang verwehrt. Den Gastronomen wird dann erlaubt, mehr Gäste zu bewirtschaften. Die Möglichkeit steht unter anderem auch Theatern, Kinos, Musikklubs, Schwimmbädern und Fitnessstudios offen.
    +++ Der Virologe Alexander Kekulé hat die Abschaffung der kostenlosen Corona-Test für Ungeimpfte kritisiert. Kekulé sagte im Podcast "Corona-Kompass" des MDR, es sei keine gute Idee, die Tests auslaufen zu lassen. Er warnte vor einer gesellschaftlichen Spaltung. Kekulé forderte, die Tests sehr niedrigschwellig anzubieten, weil sich sonst die Leute einfach nicht mehr testen ließen.
    +++ Die Corona-Krise belastet spürbar den Staatshaushalt in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, beläuft sich das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung im ersten Halbjahr auf 80,9 Milliarden Euro. Das entspricht einer Quote von 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
    Eine Studie aus Los Angeles belegt erneut: Impfungen helfen auch bei Delta gegen schwere Erkrankungen, aber nicht mehr so gut gegen Infektionen.
    +++ Hausärzte, Intensivmediziner und Virologen begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung, Corona-Beschränkungen künftig vor allem an die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern zu knüpfen. Kritik kommt dagegen vom SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach.
    +++ Die Bundesregierung hat wie angekündigt Kreta und weitere griechische Urlaubsinseln wie Rhodos, Kos oder Mykonos wegen der dort steigenden Corona-Infektionszahlen zu Hochrisikogebieten erklärt. Einreisende nach Deutschland, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen damit für mindestens fünf Tage in Quarantäne.
    +++ Die Münchner Virologin Protzer sieht in der Hospitalisationsrate von Corona-Patienten einen wichtigen Richtwert, um zur Normalisierung zurückzukehren. Protzer sagte im Deutschlandfunk, die bislang maßgebliche Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 sei lediglich gut, um ein Gefühl zu bekommen, wie die Lage sei. Als feste Grenze für einschränkende Maßnahmen sei sie aber nicht mehr sinnvoll. Ziel in der Pandemiebekämpfung sei, eine Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden. Dafür sei eine Hospitalisationsrate pro 100.000 Menschen ein guter Wert. Die Virologin betonte, einen konkreten Wert müsse man anhand der Betten- und Pflegesituation genau berechnen.
    Eine Studie in Großbritannien hat untersucht, wie Personen mit einem geschwächten Immunsystem auf eine Corona-Impfung reagieren.
    +++ Die Deutsche Stiftung Patientenschutz weist auf einen noch immer lückenhaften Impfschutz bei den Beschäftigten in Pflegeheimen hin. Die Impfbereitschaft beim Personal in der Altenpflege sei teilweise nicht so hoch wie sie sein sollte, sagte der Vorsitzende der Stiftung, Brysch, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
    +++ Viele Corona-Testzentren haben laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur in den vergangenen Wochen geschlossen. Bundesweite Zahlen gebe es zwar nicht. In Nordrhein-Westfalen sei die Zahl der Testzentren aber zuletzt binnen vier Wochen um 640 auf 8.127 zurückgegangen. Ende Mai waren es laut Landesregierung noch 9.064. In anderen Bundesländern sei es ähnlich. In Niedersachsen sind laut dortigem Ministerium derzeit 2.093 Testzentren aktiv, gut 600 sind in einem Meldeportal mit "außer Betrieb" aufgeführt. Grund ist die perspektivisch sinkende Nachfrage, weil es immer mehr Geimpfte gibt. Zudem sind die Tests ab dem 11. Oktober nicht mehr kostenlos.
    Passanten gehen in der Fußgängerzone in der Innenstadt an einem Plakat mit der Aufschrift „Corona-Schnelltest - kostenlos und ohne Anmeldung“ vorbei.
    Kostenlose Corona-Schnelltests sind wohl bald Vergangenheit (dpa / Peter Kneffel)
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat einen weiteren Lockdown für Geimpfte und Genesene im Herbst grundsätzlich ausgeschlossen. Im ARD-Fernsehen sagte der CDU-Politiker, dies gelte jedoch nicht, falls sich eine neue Virusvariante entwickele, gegen die die Impfstoffe nicht helfen. Das sei aber im Moment nicht zu sehen. Spahn verteidigte die geplante Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz als maßgeblichen Gradmesser für Einschränkungen in Deutschland. Nach den Impffortschritten könne man jetzt stärker auf die Krankenhausbelastung abheben. Auf Nachfrage nannte Spahn keine genaue Zahl, ab wie vielen in die Kliniken eingelieferten Covid-19-Patienten neue Beschränkungen gelten könnten.
    +++ In London sind im Zuge von Protesten gegen die Corona-Maßnahmen der britischen Regierung dutzende Impfgegner in die Zentrale des Nachrichtensenders ITN eingedrungen. Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt, wie ein Nachrichtensprecher von Demonstranten beschimpft wurde, als er das Gebäude betrat. Eine ITN-Sprecherin sagte, Journalisten seien daran gehindert worden, ihrer Arbeit nachzugehen. Die Mitarbeiter seien angewiesen worden, entweder in ihren Büros zu bleiben oder das Gebäude gar nicht erst zu betreten, bis sich die Lage beruhigt habe. Die Polizei sorgte schließlich dafür, dass die Demonstranten das Gebäude wieder verließen.
    +++ Die bundesweite Corona-Inzidenz ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts auf 58 gestiegen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 37,4 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI fast 5.750 Neuinfektionen; das sind gut 1.800 mehr als am vergangenen Dienstag. In Verbindung mit dem Coronavirus wurden 42 weitere Todesfälle verzeichnet.
    Mehr aktuelle Zahlen zum Coronavirus können Sie hier lesen.
    Montag, 23. August
    +++ Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erwartet in den kommenden Monaten Unterrichtsausfälle an den Schulen. Leider sei es so, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Impfung der Zwölf- bis 17-Jährigen erst sehr spät empfohlen habe, sagt Lauterbach der Zeitung "Die Welt" einem Vorabbericht zufolge. "Folge wird sein, dass wir in den Schulen in den kommenden Wochen erneut mit vielen Ausbrüchen rechnen und viele Schülerinnen und Schüler in Quarantäne geschickt werden müssen."
    +++ In den USA hat der Covid-19-Impstoff von Biontech und Pfizer die vollständige Zulassung erhalten. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA gab dafür am Montag grünes Licht. Bislang hatte der Impfstoff in den USA nur eine Notfallzulassung, die im vergangenen Dezember erteilt worden war. In der Europäischen Union hat er bislang nur eine bedingte Markzulassung. Die vollständige Meldung lesen Sie hier.
    +++ Künftig sollen keine Einschränkungen wegen Corona ab einer Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mehr greifen. Stattdessen soll unter anderem die Belastung in den Krankenhäusern als ein neuer Maßstab im Infektionsschutzgesetz eingeführt werden. Das Corona-Kabinett mit Kanzlerin Merkel und den Fachministerinnen und -ministern habe erstmals seit der Sommerpause wieder getagt und man sei sich einig, dass Gesundheitsminister Spahn zügig einen entsprechenden Vorschlag machen und das Bundeskabinett diesen dann beschließen solle, teilte Regierungssprecher Seibert in Berlin mit. Den genauen Zeitplan ließ Seibert vorerst offen.
    Eine Intensivpflegerin im Schutzanzug richtet auf der Covid-19 Intensivstation in der VAMED Klinik Schloss Pulsnitz einen Beatmungsschlauch ein. 
    Eine Intensivpflegerin im Schutzanzug richtet auf der Covid-19 Intensivstation in der VAMED Klinik Schloss Pulsnitz einen Beatmungsschlauch ein. (picture alliance/dpa/Robert Michael)
    +++ Die deutsche Möbelindustrie erholt sich nur langsam von der Corona-Krise. In diesem Jahr erwartet die Branche einen Umsatz auf dem Niveau des ersten Corona-Jahres von rund 17,2 Milliarden Euro, wie die Verbände der Deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK) mitteilten. Damit werde das Umsatzniveau des Vorkrisen-Jahres 2019 um rund 4 Prozent verfehlt. Erschwert wird die wirtschaftliche Erholung der Möbelindustrie aktuell durch Engpässe bei wichtigen Vormaterialien wie Polsterschäumen, Holzwerkstoffen und elektronischen Bauteilen.
    +++ Durch Hackerangriffe auf Homeoffice-Arbeitsplätze sind den deutschen Unternehmen im letzten Jahr Schäden in Höhe von 52 Milliarden Euro entstanden. Das teilte das Institut der Deutschen Wirtschaft auf Grundlage einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom mit. Das Homeoffice sei ein Geschenk für jeden Cyberkriminellen, erklärte ein Sprecher des Insituts. Wer von zuhause aus arbeite, nutze Verbindungen, die oft leichter angegriffen werden könnten als das Firmennetzwerk.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat sich dafür ausgesprochen, in der Corona-Pandemie den Inzidenzwert von 50 aus dem Infektionsschutzgesetz zu streichen. Der CDU-Politiker sagte im ZDF, die 50er-Inzidenz habe ausgedient. Der Wert habe für eine ungeimpfte Bevölkerung gegolten. Im Infektionsschutzgesetz sind besondere Maßnahmen vorgesehen, die auf regionaler Ebene in Kraft treten müssen, wenn bestimmte Inzidenz-Zahlen überschritten werden. Einige Bundesländer sind aber bereits jetzt davon abgerückt, allein auf diesen Wert zu schauen.
    +++ Der erste Lockdown während der Corona-Krise hat die Familienplanung der Deutschen kaum beeinflusst. Von Januar bis Mai 2021 kamen rund 315.000 Kinder zur Welt und damit 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
    Eine Frau hält den Kopf eines Neugeborenen in ihren Händen.
    Eine Frau hält den Kopf eines Neugeborenen in ihren Händen. (Getty Images / Cavan Images)
    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen ist auf 56,4 gestiegen. Gestern hatte der Wert bei 54,5 gelegen, vor einer Woche betrug er 36,2. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut 3.668 Neuinfektionen; das sind rund 1.500 mehr als am vergangenen Montag. Vier weitere Todesfälle wurden in Verbindung mit dem Coronavirus verzeichnet.
    +++ Die Corona-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen ist wieder dreistellig und damit so hoch wie in keinem anderen Bundesland. Das Robert Koch-Institut gab sie mit 103,3 an. Am Vortag waren es noch 99,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gewesen, vor einer Woche hatte der Wert noch 57,2 betragen. Der Bundesschnitt lag bei 56,4 und damit wesentlich niedriger als im bevölkerungsreichsten Bundesland. Den zweithöchsten Wert unter den Bundesländern hat laut RKI Hamburg mit einer Inzidenz von 71,6.
    +++ Die Tochter des norwegischen Kronprinzenpaares, Prinzessin Ingrid Alexandra, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Königshaus mit. Die 17-Jährige werden nun zu Hause auf Gut Skaugum isoliert. Der Rest der Familie sei bislang nicht positiv getestet worden.
    +++ Neuseeland hat den landesweiten Corona-Lockdown ein weiteres Mal verlängert. Er gilt nun bis Freitag um Mitternacht. Ministerpräsidentin Ardern sagte, angesichts der Delta-Variante des Corona-Virus brauche man mehr Sicherheit. Sie glaube nicht, dass der Höhepunkt des Ausbruchs schon erreicht sei.
    Überall in Neuseeland hängen wie am Eingang dieses Supermarkts QR-Codes, um seinen Besuch zu registrieren.
    Überall in Neuseeland hängen wie am Eingang dieses Supermarkts QR-Codes, um seinen Besuch zu registrieren. (Hope Duncan)
    +++ Die Bundesärztekammer hat für eine stärkere Einbindung von Sportvereinen und Religionsgemeinschaften in die Corona-Impfkampagne geworben. Kulturorganisationen sollten ebenfalls mit ins Boot geholt werden, um die Impfquote zu steigern, sagte der Präsident der Ärztekammer, Reinhardt, der Funke-Mediengruppe. Wenn demnächst die meisten Impfzentren geschlossen würden, sollte es als Ersatz mobile Impfstellen etwa vor Kirchen, Moscheen oder Freizeiteinrichtungen geben.
    +++ China meldet erstmals seit dem jüngsten Ausbruch im Juli keine neuen bestätigten Fälle. Die Zahl der neuen lokalen Ansteckungen war in der vergangenen Woche bereits in den einstelligen Bereich gesunken, nachdem sie Anfang August einen Höchststand erreicht hatte. Im Zusammenhang mit dem Ausbruch in Nanjing und Yangzhou in der Provinz Jiangsu nahe der Finanzmetropole Shanghai verzeichnete China insgesamt mehr als 1200 Infektionen und keine Todesopfer.
    +++ Der thailändische Badeort Pattaya muss seinen für den 1. September geplanten Neustart für den Tourismus voraussichtlich weiter verschieben. Als Grund nannte die Tourismusbehörde die weiterhin sehr hohen Corona-Infektionszahlen in der Provinz Chon Buri am Golf von Thailand, in der Pattaya liegt. Vorgesehen war zudem, 70 Prozent der Bevölkerung der Region bis Ende August zu impfen, um eine Herdenimmunität zu erzielen. Bislang sind aber nur 33 Prozent der Bürger geimpft.
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