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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 4. bis 8. Oktober +++

+++ Die Entwicklungen vom 4. bis 8. Oktober +++

08.10.2021
    Blick auf Riga, die Hauptstadt von Lettland
    Lettland ist eines der betroffenen Länder. (picture alliance / dpa / Valda Kalnina)
    Freitag, 8. Oktober
    +++ Die russische Statistikbehörde Rosstat hat für August rund doppelt so viele Corona-Tote gemeldet wie die Regierung. Im August seien knapp 50.000 Menschen in Verbindung mit dem Virus gestorben, teilte die Behörde mit. Die Regierung hatte für August dagegen knapp 25.000 Corona-Tote gemeldet. Mit den Angaben von Rosstat liegt die Zahl der Toten durch die Pandemie bei mehr als 400.000. Russland ist weltweit eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder. Besonders die Delta-Variante sowie niedrige Impfquoten erschweren den Kampf gegen das Virus.
    +++ Die Bundesregierung stuft Estland, Lettland und die Ukraine von Sonntag an als Corona-Hochrisikogebiete ein. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, fallen dann außerdem der Jemen und Brunei Darussalam in diese Kategorie. Unter anderem Norwegen und die französischen Überseegebiete gehören nicht mehr dazu. Wer aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreist, muss sich digital anmelden und in Quarantäne begeben. Außerdem ist ein Test oder Impfnachweis erforderlich.
    +++ Die luxemburgische Regierung will mit neuen Regeln den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, sich gegen Corona impfen zu lassen. Ab dem 1. November werde in der Gastronomie die 3G-Regel verpflichtend, nach der nur Geimpfte, Genesene und negativ Getestete Zugang hätten, kündigte Premierminister Bettel an. Dabei reiche ein negativer Selbsttest nicht mehr aus, um im "Covid-Check-System" grünes Licht zu bekommen - man brauche ein zertifiziertes Testergebnis.
    +++ Die Kultusministerinnen und -minister der Länder dringen darauf, dass sich Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen. In einem Beschluss der Kultusministerkonferenz heißt es, eine Immunisierung sei zwar keine Voraussetzung für den Schulbesuch und die Teilnahme am Unterricht, aber sie sichere einen längerfristigen Schulbetrieb in Präsenzform. Deshalb sei es sinnvoll, noch vor dem Winter Impfangebote anzunehmen.
    Die Kultusminister betonten ihre Absicht, die Schulen im weiteren Verlauf der Corona-Pandemie offen zu halten. Auch das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung, Freizeitgestaltung und Zusammenkünfte sei weitgehend ohne Einschränkungen gesichert. Zur Masken-Pflicht an Schulen gab es keinen einheitlichen Beschluss. Die KMK-Vorsitzende Ernst sagte, sie hoffe auf eine Abschaffung im kommenden Jahr.
    +++ UNO-Generalsekretär Guterres hat reiche Länder mit harschen Worten für das Horten von Corona-Impfstoffen kritisiert. Ärmeren Ländern Corona-Impfstoffe vorzuenthalten und damit eine gerechte Verteilung zu verhindern sei "nicht nur eine Frage der Unmoral, es ist auch eine Frage der Dummheit", sagte Guterres bei einer Online-Pressekonferenz. Alle Länder, die bereits mehr als 40 Prozent ihrer Bevölkerung gegen Corona geimpft haben, tun aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation nicht genug, um das Virus auch mit Impfungen in benachteiligten Ländern wirksamer zu bekämpfen.
    Antonio Guterres, UNO-Generalsekretär
    Antonio Guterres, UNO-Generalsekretär (Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa )
    +++ Nach einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben bisher 81 Prozent der Bevölkerung in Deutschland mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten, rund ein Fünftel (19 Prozent) ist noch nicht geimpft. Von den Ungeimpften will sich die Hälfte (52 Prozent) auch in Zukunft auf keinen Fall oder eher nicht impfen lassen, wie die Behörde in Köln mitteilte. Jeder vierte Befragte (27 Prozent) bekundete die Absicht, sich auf jeden Fall oder eher impfen zu lassen, 21 Prozent zeigten sich noch unentschlossen. Als Hauptgründe gegen eine Impfung nannten die Impfunwilligen den Angaben zufolge, dass die Impfstoffe zu wenig erforscht und getestet seien sowie mögliche Nebenwirkungen.
    +++ Das Robert-Koch-Institut meldet 10.429 Neuinfektionen. Das sind 311 Fälle weniger als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 63,8 von 62,6 am Vortag, vor einer Woche lag sie bei 64,3. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben.
    +++ Die Politik der Corona-Lockdowns hat einer Studie zufolge weltweit zu mehr psychischen Erkrankungen bei Kindern geführt. Das berichtete die Hilfsorganisation Save the Children unter Berufung auf Daten des "Oxford Covid-19 Government Response Trackers". Zugenommen hätten Fälle von Depressionen, Angstzuständen, Einsamkeit und sogar Selbstgefährdung. Berücksichtigt wurden die Umfrageergebnisse von mehr als 13 000 Kindern in 46 Ländern.
    +++ Japan vereinbart mit Pfizer eine Lieferung von weiteren 120 Millionen Impfdosen ab Januar 2022. Nach einem späten Start der Impfkampagne sind nun etwa 63 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
    +++ Die Europäische Arzneimittelagentur EMA lässt den Produktionsstandort des US-Arzneimittelherstellers Merck in Pennsylvania für die Herstellung des Impfstoffs des Konkurrenten Johnson & Johnson zu. Laut EMA soll die Anlage von Merck sofort in Betrieb genommen werden, um die weitere Versorgung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson in der Europäischen Union sicherzustellen.
    Donnerstag, 7. Oktober
    +++ Frankreich hält trotz einer deutlich verbesserten Corona-Lage vorerst an den geltenden Beschränkungen und der Gesundheitspass-Pflicht fest. Der Moment zur Aufhebung der Maßnahmen sei noch nicht gekommen, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal in Paris. Zwar sei die Sieben-Tage-Inzidenz im Durchschnitt unter einen Wert von 50 gesunken, örtlich gebe es aber wieder Steigerungen und im Herbst und Winter verbreite sich das Virus leichter.
    Mehrere Länder haben bereits mit Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus begonnen. Wer braucht die dritte Dosis wirklich und welche Kritik gibt es an den "Booster"-Impfungen?
    +++ Ungeplantes Sparen wegen eingeschränkter Einkaufmöglichkeiten hat nach einer Studie der Allianz in der Corona-Krise den Reichtum der Menschen weltweit auf ein Rekordniveau anwachsen lassen. 2020 habe das globale Brutto-Geldvermögen der Haushalte um 9,7 Prozent zugenommen und damit erstmals die Marke von 200 Billionen Euro erreicht, teilte der Versicherungskonzern in seinem veröffentlichten Global Wealth Report mit. Für das laufende Jahr erwartet die Allianz ein Wachstum des globalen Geldvermögens um sieben Prozent.
    +++ Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer kann in den USA voraussichtlich bald auch für fünf- bis elfjährige Kinder verwendet werden. Pfizer beantragte eine Notfallzulassung bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA. Nach eigenen Angaben haben die Unternehmen ihren Impfstoff an mehr als 2.000 Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren getestet, in einer niedrigeren Dosierung als bei Erwachsenen. Kürzlich reichten sie dazu Studiendaten ein. Das Mittel sei bei Kindern sicher und wirksam. Die FDA will die Angaben bis Ende des Monats überprüfen.
    Pfizer und Biontech kündigten an, die Daten so bald wie möglich auch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur und weiteren Zulassungsbehörden weltweit einzureichen.
    +++ Forscherinnen und Forscher haben mit internationalen Daten die Wege des Coronavirus und der Spanischen Grippe nachgezeichnet. Demnach zeigen beide Pandemien einen ähnlichen Verlauf. Die Forschenden der Universität Mannheim untersuchten für eine erste Studie Covid-19-Infektionszahlen aus rund 400 deutschen, 300 englischen und 3.000 US-amerikanischen Regionen im Zeitverlauf. Für eine zweite Studie habe das Forschungsteam historische Daten zu rund 6.700 Todesfällen von US-Bürger*innen während der Spanischen Grippe von 1918 bis 1919 untersucht, heißt es in der Mitteilung. Dabei zeige sich bei allen Regionen und beiden Krankheiten, dass erst wohlhabende Gebiete betroffen waren.
    Als Ursache sehen die Forscherinnen und Forscher, dass wohlhabendere Personen grundsätzlich diverser vernetzt und mobiler seien. Menschen mit hohen Einkommen seien tendenziell öfter auf Geschäftsreise oder im Urlaub. Erst später hätten sich die Viren in ärmeren Gegenden ausgebreitet – dann umso heftiger.
    +++ Das Haus der Bayerischen Geschichte (HdBG) hat für seine Corona-Sammlung weitere Exponate erhalten. Sie stammen vom Tropeninstitut am LMU-Klinikum München und kamen in der Anfangszeit der Pandemie zum Einsatz, wie das HdBG in Augsburg mitteilte. Zu den Objekten gehören ein Absperrband, das an Tag 2 der Pandemie in Deutschland aus Infektionsschutzgründen im Tropeninstitut zum Einsatz kam, sowie ein Infobanner mit dem Hinweis auf die Covid-19 Teststation des Instituts. Auch ein Plakat mit Verhaltensregeln für die Besucherinnen und Besucher der Station gehört zu den Geschenken.
    Ein Absperrband mit der Aufschrift "Bitte Abstand halten" hängt am Zugang zu einer Terrasse vor einem Restaurant.
    Ein Absperrband mit der Aufschrift "Bitte Abstand halten" (Archiv) (dpa-Bildfunk / Sebastian Kahnert)
    +++ Die Ständige Impfkommission hat grundsätzlich eine Corona-Auffrischungsimpfung für Menschen ab 70 Jahren empfohlen. Zudem soll Bewohnern und Bewohnerinnen von Altenheimen sowie Pflegepersonal und anderen Mitarbeitern mit direktem Kontakt zu Betreuten in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen eine Auffrischungsimpfung angeboten werden, wie die Stiko in Berlin mitteilte. Gleiches gelte für das Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt. Die Stiko verwies zur Begründung darauf, dass der Impfschutz nach einer zweimaligen Corona-Grundimmunisierung "mit der Zeit insbesondere in Bezug auf die Verhinderung asymptomatischer Infektionen und milder Krankheitsverläufe nachlässt". Im höheren Alter falle die Immunantwort nach der Impfung zudem insgesamt geringer aus, und sogenannte Impfdurchbrüche, also Erkrankungen trotz vollständiger Impfungen, könnten häufiger auch zu einem schweren Krankheitsverlauf führen.
    +++ Das Robert Koch-Institut geht von bereits mehr Corona-Geimpften aus, als in der offiziellen Meldestatistik erfasst sind. Es sei anzunehmen, dass unter Erwachsenen bis zu 84 Prozent mindestens einmal und bis zu 80 Prozent vollständig geimpft sind, heißt es in einem aktuellen RKI-Bericht. Die Schätzung beruht auf Bürgerbefragungen und Meldedaten. Das wären rund 3,5 Millionen Menschen mehr als bislang angenommen. Das RKI nennt verschiedene Erkläransätze, unter anderem, dass in den Befragungen wenig impfbereite Menschen unterrepräsentiert sind. Zudem gibt das RKI an, dass Menschen mit schlechten Deutschkenntnissen nicht an der Befragung teilnehmen können. Zudem würden bestimmte Impfungen in der Statistik gar nicht erfasst.
    Bundesgesundheitsminister Spahn sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Impfkampagne sei noch erfolgreicher als gedacht. "Das gibt uns zusätzliche Sicherheit für Herbst und Winter. Wir wollen mit Umsicht und Vorsicht Schritt für Schritt zurück in Freiheit und Normalität." Die erreichten Impfquoten machten es möglich, draußen auf bestimmte Corona-Regeln zu verzichten - insbesondere das Tragen medizinischer Schutzmasken.
    +++ Der Impfstoffproduzent Moderna will rund 500 Millionen Dollar in eine Produktionsanlage in Afrika investieren. In einer Erklärung des Unternehmens heißt es, man werde in Kürze über Land und Standort entscheiden. Die Impfstoffhersteller Pfizer/BioNTech hatten im Juli einen Vertrag mit dem südafrikanischen Unternehmen Biovac geschlossen. Der Appell der Weltgesundheitsorganisation, beide Unternehmen sollten sich mit ihrem Plan für ein afrikanisches Technologietransferzentrum zusammenschließen, war nicht auf offene Ohren gestoßen.
    +++ Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Gassen, hat sich für eine Aufhebung der Maskenpflicht in Schulen ausgesprochen. Es sei aus seiner Sicht "vertretbar", dort auf das Tragen von Masken zu verzichten, sagte Gassen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Weigeldt, äußerte sich ähnlich; er forderte darüber hinaus verpflichtende Impfungen für Lehrerinnen und Lehrer. Weigeldt sagte der "Passauer Neuen Presse", Erfahrungen zeigten, dass immer wieder Lehrende, beziehungsweise Erwachsene, die Infektionsquelle seien.
    Kinder mit Gesichtsmasken in einem Klassenzimmer führen einen Coronatest durch.
    Kinder in einem Klassenzimmer führen einen Coronatest durch. (picture alliance / dpa / Christian Charisius)
    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist in Deutschland leicht gestiegen. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, beträgt der Wert nun 62,6 - nach 62,3 am Vortag und 63,0 vor einer Woche. Binnen eines Tages wurden 11.644 Neuansteckungen gemeldet. Das sind 506 weniger als am Donnerstag vergangener Woche. Zudem wurden 68 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Ansteckung registriert. Die Zahl der innerhalb von sieben Tagen in Kliniken neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner gab das RKI zuletzt mit 1,65 an. Der bisherige Höchstwert dieser sogenannten Hospitalisierungs-Inzidenz hatte im vergangenen Winter bei 15,5 gelegen.
    +++ Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat vor dem Treffen der Kultusminister bundesweit einheitliche Regeln in der Frage der Corona-Schutzmaßnahmen in den Schulen gefordert. GEW-Chefin Finnern sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, man appelliere an die Kultusministerkonferenz, sich auf eine gemeinsame Linie beim Thema Maskenpflicht zu verständigen. Die Schulen müssten auch in der kalten Jahreszeit geöffnet bleiben. Das werde nicht ohne Hygienemaßnahmen und -konzepte gehen. Die Kultusministerinnen und -minister der Länder wollen in Potsdam das weitere Vorgehen an den Schulen abstimmen. Bindende Beschlüsse sind bei dem Treffen nicht zu erwarten.
    +++ Nach einem knapp viermonatigen Lockdown sollen die Corona-Beschränkungen nächste Woche in der australischen Millionenstadt Sydney gelockert werden. Sobald 70 Prozent der Menschen mit zwei Impfdosen vollständig immunisiert seien, würden die Maßnahmen heruntergefahren, teilen die Behörden mit. Bars, Restaurants und Geschäfte dürfen dann wieder für zweifach geimpfte Gäste öffnen.
    +++ Mehr als 140.000 Kinder in den USA haben einer Analyse zufolge im Zuge der Corona-Pandemie mindestens ein Elternteil oder eine für sie sorgende Betreuungsperson verloren. Diese Hochrechnung gelte allein für den Zeitraum April 2020 bis Juni 2021, berichtete ein Forscherteam der US-Gesundheitsbehörde CDC im Fachjournal "Pediatrics". Etwa jedes 500. Kind in den USA sei betroffen. Auf etwa vier Menschen, die in den USA nach einer Corona-Infektion starben, komme jeweils ein Kind jünger als 18 Jahre, das dadurch ein Elternteil, ein es aufziehendes Großelternteil oder eine andere für es sorgende Betreuungsperson verloren habe, schreiben die Wissenschaftler. Das sei eine "versteckte und anhaltende, von der Corona-Pandemie ausgelöste sekundäre Tragödie", um die man sich dringend verstärkt kümmern müsse.
    +++ Indonesien bereitet sich auf die Einweihung eines großen Monuments für die Opfer der Corona-Pandemie in der Millionenstadt Bandung auf Java vor. In den vergangenen Tagen wurden die Namen von Mitarbeitern des Gesundheitssystems, die in Verbindung mit Covid-19 gestorben sind, in das Stein-Denkmal eingraviert. Am 10. November soll das Ehrenmal im Gasibu Field, einem öffentlichen Park im Herzen der Stadt, enthüllt werden. Statistiken zufolge sind in dem südostasiatischen Inselstaat mehr als 2000 Mitarbeiter des Gesundheitssystems im Zuge der Pandemie gestorben. Die Arbeiten an dem Monument hatten bereits vor der Pandemie begonnen, jedoch entschied die Provinzregierung im Zuge der Krise, den Gedenkstein den "Covid-19-Helden" zu widmen.
    Indonesien, Bandung: Ein Arbeiter graviert am Gasibu-Denkmal die Namen von Mitarbeitern des Gesundheitswesens ein, die durch Corona gestorben sind.
    Ein Arbeiter graviert am Gasibu-Denkmal die Namen von Mitarbeitern des Gesundheitswesens ein, die durch Corona gestorben sind. (dpa/Algi Febri Sugita)
    +++ Eine Chefentwicklerin des Astrazeneca-Impfstoffs hat zu einer gerechteren Verteilung der verfügbaren Corona-Impfdosen aufgerufen. "Es ist entscheidender denn je, dass wir nicht die Leben vergessen, die gerettet werden könnten, indem erste und zweite Impfdosen an die gefährdetesten Bevölkerungsgruppen in aller Welt vergeben werden", schrieb die Immunologin der Universität Oxford, Sarah Gilbert, in der Zeitschrift "Science Translational Medicine". Es müssten größere Anstrengungen unternommen werden, um die Impfstoffe in aller Welt verfügbar zu machen. Bis Anfang September habe gut 40 Prozent der Weltbevölkerung mindestens eine Impfdosis gegen Covid-19 erhalten, allerdings nur knapp zwei Prozent in den ärmsten Ländern.
    +++ Die meisten Reisenden in Kanada müssen künftig vollständig gegen das Coronavirus geimpft sein. Ab dem 30. Oktober gelte die Impfpflicht für alle, die Maschinen von kanadischen Flughäfen nehmen oder mit den öffentlichen Zügen im Land fahren, teilte Ministerpräsident Trudeau mit. Auch an einer entsprechenden Vorschrift für Reisende auf Kreuzfahrtschiffen werde gearbeitet. Ähnliche Regelungen gibt es auch schon in anderen Ländern - in Deutschland aber bislang nicht. Die neuen Regeln sind Teil einer Strategie der kanadischen Regierung, die Zahl der Geimpften weiter hochzutreiben.
    Mittwoch, 6. Oktober
    +++ In Sachsen-Anhalt ist das Disziplinarverfahren gegen den Landrat des Saalekreises, Handschak, eingestellt worden. Er hatte sich bereits am 31. Dezember 2020 gegen Corona impfen lassen, weshalb ihm ein Verstoß gegen die vorgegebene Impfreihenfolge vorgeworfen wurde. Der Vorwurf habe sich nicht erwiesen, teilte die Landesverwaltung mit, ohne weitere Angaben zu machen.
    +++ Die vom Freistaat Bayern zu Beginn der Pandemie verhängten Ausgangsbeschränkungen waren unrechtmäßig. Das hat der dortige Verwaltungsgerichtshof entschieden. In Bayern galten damals weit strengere Regeln als in den Bund-Länder-Beschlüssen vereinbart.
    Beim Rosenmontagszug in Düsseldorf zeigt am 24. Februar 2020 ein Bazzillus carneval aus Pappmachée dem Coronavirus eine lange Nase.
    Beim Rosenmontagszug in Düsseldorf zeigt am 24. Februar 2020 ein Bazzillus carneval aus Pappmachée dem Coronavirus eine lange Nase. (imago images / Bettina Strenske)
    +++ Der Düsseldorfer Karneval startet mit 2G-Regel: Am Hoppeditz-Erwachen und dem gleichnamige Ball am 11.11. sollen nur Geimpfte und Genesene teilnehmen dürfen, teilte das Comitee Düsseldorfer Karneval mit. Auch in der Kölner Altstadt dürfen dann nur Geimpfte und Genesene feiern. Weil die vorangegangene Session coronabedingt kaum begangen wurde, darf das traditionelle Kölner Dreigestirn dort erstmals eine zweite Amtszeit absolvieren.
    +++ Dänemark und Schweden wenden den Covid-19-Impfstoff von Moderna nur noch bei Über-30-Jährigen an. Bei einzelnen jüngeren Patienten seien spezielle Herz-Entzündungen als Nebenwirkung aufgetreten, hieß es. Die dänische Gesundheitsbehörde teilte mit, man wolle entsprechende Daten der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zuleiten. Die Gruppe der 12-17-Jährigen soll mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft werden.
    +++ Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die Corona-Krise nach Darstellung ihres Kronprinzen Mohammed bin Sajed überwunden. Noch gelten strenge Regeln in der Öffentlichkeit, zuletzt wurden 156 neue Infektions- und drei Todesfälle binnen eines Tages gemeldet. 84 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft, 95 Prozent haben mindestens eine Impfdosis erhalten.
    +++ Die Zahl der Corona-Toten in Russland steigt rasant. Die Corona-Sondereinheit meldete 929 neue Todesfälle mit dem Virus binnen 24 Stunden in Russland. Der bisherige Rekord war erst am Dienstag aufgestellt worden. Außerdem meldete die Sondereinheit 25 133 neue bestätigte Infektionen. Zeitgleich befinden sich die Impfraten des Landes auf einem Tiefpunkt, und die Regierung zeigt sich widerwillig, strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zu ergreifen.
    Der Anstieg der Infektions- und Todeszahlen begann Ende September. Der Kreml gab die Schuld den Russen, von denen sich zu wenige impfen ließen.
    Berlin: Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, nimmt neben Lothar Wieler (M), Präsident des Robert Koch Institut (RKI) und Thomas Mertens (l), Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko) an einer Pressekonferenz zu Grippeimpfung und Corona teil.
    Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Spahn (Michael Kappeler/dpa)
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat vor einer Grippewelle im Herbst und Winter gewarnt und für eine entsprechende Impfung geworben. Der Bund habe 27 Millionen Grippe-Impfstoffdosen bestellt, die schon im Oktober und November zur Verfügung stünden, sagte Spahn in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Wieler. Mit Blick auf die Grippe und die Gefahr einer Corona-Infektion sagte Spahn, wer doppelt zum Impfen gehe, sei auch doppelt geschützt. Auch Wieler forderte die Bürgerinnen und Bürger zu einer doppelten Impfung auf.
    Im vergangenen Winter ist die Grippesaison weltweit ausgefallen. Nur wenige Menschen haben sich mit dem Influenzavirus angesteckt. Das lag vor allem an den Schutzmaßnahmen gegen Corona. Mit den Lockerungen der Maßnahmen kehrt die Grippe wieder zurück. Was man über die Impfung wissen muss – ein Überblick.
    +++ Die Landesregierung hat eine Lockerung der Maskenpflicht an den Schulen in Nordrhein-Westfalen ab dem 2. November in Aussicht gestellt. Unter Berücksichtigung des weiteren Infektionsgeschehens sei es die Absicht der Landesregierung, die Maskenpflicht im Unterricht auf den Sitzplätzen mit Beginn der zweiten Woche nach den Herbstferien abzuschaffen, heißt es in einer veröffentlichten Mail des Schulministeriums.
    Ein Erstklässler mit Mund-Nasen-Schutzmaske.
    Ein Schulanfänger mit Mund-Nasen-Schutzmaske in der ersten Klasse einer Grundschule in Mecklenburg-Vorpommern. (picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild / Jens Büttner)
    +++ Der Präsident des Landkreistages, Reinhard Sager (CDU), hat eine schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen gefordert. "Bund und Länder sollten einen Ausstiegspfad verabreden, der uns aus den pandemiebedingten Einschränkungen herausführt", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Das muss offen diskutiert werden, ansonsten nimmt die Unzufriedenheit mit politischen Entscheidungen zu Corona weiter zu." Und weiter: "Sollte es große Impflücken bei bestimmten Berufsgruppen wie Erziehern, Lehrerinnen und Pflegekräften geben, muss über eine Impfpflicht für diese Tätigkeiten nachgedacht werden", sagte er.
    +++ In Großbritannien haben erste Landwirtschaftsbetriebe begonnen, wegen des Mangels an Schlachtern Schweine zu keulen. Der Züchterverband "National Pig Association" erklärte, etwa 600 gesunde Tiere seien getötet worden, weil man sie nicht zum Schlachthof habe bringen können und der Platz auf den Farmen nicht mehr ausreiche. Weiter hieß es, für viele Bauern sei es äußerst belastend, die Schweine grundlos zu töten. Der Verband befürchtet, dass bis zu 120.000 Schweine gekeult werden müssen, falls in den Schlachthöfen nicht bald mehr Personal eingestellt wird.
    In Großbritannien fehlen wegen der strengen Einwanderungsregeln in Folge des Brexit, aber auch wegen der Corona-Pandemie in vielen Branchen Fachkräfte. Beim Benzintransport sind bereits Soldaten der Armee im Einsatz, um die Treibstoff-Knappheit an den Tankstellen zu beheben.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut 11.547 Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 230 weniger als am Mittwoch vergangener Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 62,3 nach 63,6 gestern. Vor einer Woche lag der Wert bei 60,3. Das RKI registrierte 76 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.
    Sie finden hier alle relevanten Zahlen.
    Dienstag, 5. Oktober
    +++ In englischen Schulen breitet sich das Coronavirus offenbar wieder stärker aus. Wie das Bildungsministerium in London am Dienstag mitteilte, verpassten am vergangenen Donnerstag (30. September) mehr als 200.000 Kinder aus Corona-Gründen den Unterricht. Das sind etwa 2,5 Prozent der Schülerinnen und Schüler im größten britischen Landesteil. Etwa die Hälfte war abwesend wegen einer bestätigten Infektion, der Rest fehlte wegen einer vermuteten Ansteckung oder weil Schulen coronabedingt schließen mussten. Seit dem Beginn des Schuljahres müssen sich Schülerinnen und Schüler nur noch isolieren, wenn sie selbst positiv getestet werden - und nicht mehr wie zuvor noch auch nach Kontakt mit Infizierten.
    +++ Der Deutsche Pflegerat fordert mehr weltweite Impfgerechtigkeit. Für jede Impfdosis in Europa sollte automatisch eine Dosis für Afrika bereitgestellt werden, verlangte Pflegerats-Präsidentin Vogler in Berlin. Sie verwies auf eine Untersuchung des Weltbundes der Krankenschwestern und Krankenpfleger (ICN), nach der in neun untersuchten afrikanischen Ländern nur zehn Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen vollständig gegen das Coronavirus geimpft seien. Die Impfkampagne in Afrika müsse beschleunigt werden. "Es geht um eine Gesundheits- und Menschenrechtskrise", sagte Vogler. Auch Pflegende in Afrika müssten umfassend vor einer Corona-Infektion geschützt werden.
    Das Foto zeigt eine Impfung in Kampala/Uganda im Juni 2021.
    Das Foto zeigt eine Impfung in Kampala/Uganda im Juni 2021. (imago)
    +++ Die Angst vor der eigenen Ansteckung mit dem Coronavirus hat einer Studie zufolge nicht unbedingt dazu geführt, dass sich Menschen eher an die Corona-Regeln gehalten haben. Vielmehr kamen die Forscher von Uni und Uniklinik Würzburg zu dem Ergebnis, dass diejenigen, die sich gründlich über die Risiken bestimmter Verhaltensweisen für die eigene Gesundheit informiert hatten, die Hygiene-, Abstands- und Verhaltensregeln stärker befolgten, wie die Uni mitteilte.
    Ein Absperrband mit der Aufschrift "Bitte Abstand halten" hängt am Zugang zu einer Terrasse vor einem Restaurant.
    Ein Absperrband mit der Aufschrift "Bitte Abstand halten" hängt am Zugang zu einer Terrasse vor einem Restaurant in Dresden. (dpa-Bildfunk / Sebastian Kahnert)
    +++ Sachsen-Anhalts Verfassungsschützer beobachten eine verstärkte Einflussnahme von Rechtsextremisten bei Anti-Corona-Protesten. Mehrere rechtsextremistische Protagonisten und Organisationen hätten dazu aufgerufen, sich an Demonstrationen gegen staatliche Eindämmungsmaßnahmen zu beteiligen und so auch außerhalb der rechtsextremistischen Szene in der Öffentlichkeit Präsenz zu zeigen. Das geht aus dem in Magdeburg vorgelegten Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2020 hervor.
    +++ Astrazeneca will in den USA ein Mittel zur Vorbeugung von Covid-19 auf den Markt bringen. Bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragt der Pharmakonzern eine Notfallzulassung für das Medikament. Im August hatte Astrazeneca Studiendaten veröffentlicht, wonach die Antikörper-Therapie das Risiko für eine symptomatische Covid-19-Erkrankung um 77 Prozent senkte. "Mit diesem ersten weltweiten Zulassungsantrag sind wir der Bereitstellung einer zusätzlichen Option zum Schutz vor Covid-19 neben Impfstoffen einen Schritt näher gekommen", erklärt Forschungschef Pangalos.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 4.799 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche hatte der Wert bei gut 4.100 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ging im Vergleich zum Vortag leicht zurück. Das RKI gab den Wert mit 63,6 an nach 64,7 am Vortag. Die Hostpitalisierungsrate liegt jetzt bei 1,55.
    +++ Der Deutsche Lehrerverband hat ein Ende der unterschiedlichen Corona-Regelungen an Schulen gefordert. Vor der Tagung der Kultusministerkonferenz Ende der Woche forderte Verbandspräsident Meidinger in der "Rheinischen Post" einheitliche Kriterien für Testungen, Maskenpflicht und den erforderlichen Mindestabstand in Schulen bei stark steigenden Inzidenzen. Ebenso müssten die Infektions- und Quarantänezahlen wöchentlich bundesweit erfasst werden.
    Vier bunte Schulranzen stehen nebeneinander auf einer Bank.
    Schulkinder waren in der Corona-Pandemie von vielen Auswirkungen und Maßnahmen betroffen (picture alliance/dpa | Bernd Thissen)
    +++ Städtetagspräsident Jung ruft alle Bundesländer zu größeren Anstrengungen bei den Corona-Impfungen auf. "Vor dem Winter müssen wir noch mehr Menschen zur Impfung motivieren, nur dann können wir relativ sicher durch die kalte Jahreszeit kommen", sagte Jung den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Deshalb müssten die Impfangebote der Städte in Einkaufszentren oder bei Sportveranstaltungen weiter laufen. Schulen und Kitas müssten unbedingt offenbleiben, doch für mehr Sicherheit seien weitere 2G-Regeln erforderlich.
    +++ Die Corona-Zahlen im australischen Bundesstaat Victoria steigen trotz eines seit zwei Monaten andauernden Lockdowns weiter und haben einen neuen Höchstwert erreicht. Die Behörden in der Region mit der Metropole Melbourne meldeten heute 1.763 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, und mehr als jemals in einem anderen australischen Bundesstaat oder Territorium verzeichnet worden waren.
    Montag, 4. Oktober
    +++ Die Europäische Arzneimittelbehörde empfiehlt für Risikogruppen eine Auffrischungsimpfung gegen Covid-19 mit den Wirkstoffen von Biontech/Pfizer oder Moderna. Wie die EMA in Amsterdam mitteilte, sollten Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem frühestens nach 28 Tagen eine dritte Dosis erhalten können. Für Personen mit einem normal arbeitenden Immunsystem könne eine sogenannte Booster-Impfung ab einem Alter von 18 Jahren und mindestens sechs Monate nach der zweiten Dosis in Betracht gezogen werden. Dies gelte bislang jedoch nur für Biontech/Pfizer, bei Moderna werde der Einsatz noch geprüft. Deutschland hat bereits mit Auffrischungsimpfungen für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen begonnen. Mehr
    Weitere Informationen: Booster-Impfung – ist die dritte Dosis nötig?
    +++ Rund zwei Monate nach Beginn der Kampagne für eine dritte Corona-Impfung geht die Zahl der Neuinfektionen in Israel spürbar zurück. Das Gesundheitsministerium meldete heute 2.653 neue Fälle. Ende August und Anfang September wurden an einzelnen Tagen mehr als 11.000 registriert. Damals wurde allerdings auch mehr getestet.
    Israel hat Ende Juli als erstes Land weltweit damit angefangen, dritte Impfungen zu vergeben, weil es Hinweise gibt, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlässt. Rund 38 Prozent der israelischen Bevölkerung sind inzwischen dreifach geimpft, etwa 61 Prozent zweimal.
    +++ Die Einreise nach England wird für vollständig geimpfte Reisende vereinfacht. Anders als bislang ist für sie kein Schnelltest vor der Überquerung der Grenze mehr notwendig. Allerdings besteht weiterhin die Pflicht, über einen der offiziell zertifizierten Anbieter einen kostenpflichtigen PCR-Test zu buchen, der an Tag Zwei nach der Einreise gemacht werden muss. Dieser kostet üblicherweise mindestens 50 Pfund (umgerechnet rund 58 Euro). Für die meisten geimpften Einreisenden gilt keine Quarantäne-Pflicht mehr.
    Das Foto zeigt Passagiere am Flughafen Heathrow in London im Juni 2021.
    Das Foto zeigt Passagiere am Flughafen Heathrow in London im Juni 2021. (imago / i Images)
    +++ Die indonesische Urlaubsinsel Bali öffnet sich angesichts sinkender Corona-Zahlen allmählich wieder für den Tourismus. Wie in der Provinzhauptstadt Denpasar mitgeteilt wurde, dürfen Menschen aus bestimmten Ländern ab dem 14. Oktober wieder per Direktflug einreisen. Konkret genannt wurden Südkorea, Japan, Neuseeland und China. Unklar blieb, ob dies auch für europäische Länder gilt. Urlauber sind verpflichtet, im Vorfeld ein Hotel auf Bali für eine achttägige Quarantäne zu buchen.
    +++ Die Corona-Lockerungen in Spanien kurbeln den Tourismussektor an. Die Zahl der ausländischen Urlauberinnen und Urlauber hat sich im August auf 5,19 Millionen binnen Jahresfrist mehr als verdoppelt. Das teilte das nationale Statistikamt INE mit. Trotz der positiven Entwicklung liegen die Zahlen immer noch nur bei rund der Hälfte vom Vorkrisenniveau aus 2019. In den ersten acht Monaten des Jahres betrug die Zahl der ausländischen Besucher 15 Millionen und erreichte damit nur 26 Prozent von 2019.
    +++ Die neuseeländische Regierung hält es nicht mehr für möglich, die Zahl der Corona-Infektionen auf Null zu senken. Der jüngste Corona-Ausbruch mit der Delta-Variante habe gezeigt, dass auch harte Einschränkungen über einen langen Zeitraum nicht geeignet seien, dieses Ziel zu erreichen, sagte Ministerpräsidentin Ardern. Als Konsequenz sollen sich Menschen in Auckland ab morgen im Freien wieder mit Angehörigen anderer Haushalte treffen können. Kinderkrippen und Strände öffnen wieder. Ob auch Geschäfte und Restaurants wieder öffnen dürfen, soll später entschieden werden.
    Was bedeutet die Null-Covid-Strategie? Und was ist der Unterschied zu "No Covid"?
    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Infektionen in Deutschland ist am fünften Tag in Folge etwas gestiegen. Laut Robert Koch-Institut liegt sie bei 64,7 nach 64,2 am Vortag und 61,7 vor einer Woche. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3.088 Corona-Neuinfektionen. Am vergangenen Montag waren es 3.022. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden sieben Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet.
    +++ Nach dem Saarland lockern auch Bayern und Berlin die Maskenpflicht an Schulen. In Bayern müssen von heute an generell keine Masken im Unterricht getragen werden. In Berlin ist die Pflicht bis zur sechsten Klasse fortan aufgehoben. Baden-Württemberg und Sachsen erwägen ähnliche Schritte.
    +++ Der Virologe Klaus Stöhr fordert von der Politik, einen Fahrplan zur Beendigung der Corona-Schutzmaßnahmen vorzulegen. Zahlen und Fakten sprächen dafür, "dass wir dem Pandemie-Ende entgegengehen", sagte Stöhr "Bild TV". Schon mehr als 75 Prozent der über 12-Jährigen seien geimpft. Entscheidend für mögliche weitere Öffnungen müsse die Impfrate der über 60-Jährigen sein, verlangte Stöhr. Wenn 85 Prozent in dieser Altersgruppe vollständigt geimpft sei, könne man darüber nachdenken, "zur Normalität überzugehen". Er rechnet damit, dass dieser Zeitpunkt nach dem Winter erreicht ist.
    +++ Die Corona-Zeit hat viele Prostituierte in Deutschland in die Illegalität abwandern lassen. Hedwig Christ von der Beratungsstelle Kassandra in Nürnberg sagte der Deutschen Presse-Agentur, sie höre außerdem von den Frauen, dass Kunden mehr verlangten - zum Beispiel ungeschützten Sex. Obwohl Corona-Maßnahmen gelockert wurden, sind viele Prostitutionsstätten nach Angaben des Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen nach wie vor geschlossen. Zur Begründung hieß es, die Geschäfte liefen schlecht oder es fehlten Prostituierte.
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