Dienstag, 23. April 2024

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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 9. bis 13. Juni +++

US-Präsident Biden fordert von China Klarheit über die Herkunft des Virus. Auch in Baden-Württemberg lagern einem Bericht zufolge Millionen Corona-Schutzmasken, die nicht der Norm entsprechen. Bundesjustizministerin Lambrecht hat dazu aufgefordert, die Pflicht zum Tragen von Masken zu überprüfen. Einzelheiten in unserem Newsblog.

09.06.2021
    Fußball: 2. Bundesliga, Fortuna Düsseldorf - SpVgg Greuther Fürth, 17. Spieltag in der Merkur Spiel-Arena. «Bitte tragen Sie ihre Maske» ist zwischen leeren Rängen auf einer LED-Werbebande zu lesen.
    Fußball: 2. Bundesliga, Fortuna Düsseldorf - SpVgg Greuther Fürth, 17. Spieltag in der Merkur Spiel-Arena. «Bitte tragen Sie ihre Maske» ist zwischen leeren Rängen auf einer LED-Werbebande zu lesen. (picture alliance/dpa | Bernd Thissen)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Sonntag, 13. Juni
    +++ US-Präsident Biden fordert von China Klarheit über die Herkunft des Virus. Dazu müsse die Volksrepublik den damit betrauten Forschern Zugang verschaffen, sagt er nach dem G7-Gipfel im britischen Cornwall. Es gehe darum herauszufinden, ob das Coronavirus natürlicher Herkunft sei oder das Ergebnis eines "Experiments, das in einem Labor schiefgegangen ist". Fehlende Transparenz könnte zu einer weiteren Pandemie führen.
    +++ Auch in Baden-Württemberg lagern einem Bericht zufolge Millionen Corona-Schutzmasken, die nicht der Norm entsprechen. Dabei handle es sich um 15,2 Millionen vom Land beschaffte Masken und 4,6 Millionen Masken vom Bund, berichten die "Stuttgarter Nachrichten" unter Berufung auf das Landessozialministerium. Das Land fordere teils Schadenersatz von den Herstellern und verhandle auch mit dem Bund über eine Kostenerstattung. Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie hier.
    +++ Vor dem Hintergrund niedriger Coronavirus-Infektionszahlen hat Bundesjustizministerin Lambrecht dazu aufgefordert, die Pflicht zum Tragen von Masken zu überprüfen. Die Länder müssten klären, ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismäßig sei, wenn die Inzidenzzahlen niedrig seien, sagte die SPD-Politikerin der Zeitung "Bild am Sonntag". Das gelte auch für die Schulen, denn Schülerinnen und Schüler seien von der Maskenpflicht besonders betroffen. Bundestags-Vizepräsident Kubicki forderte ein komplettes Ende der Verpflichtung. Dies wurde wiederum von dem SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach kritisiert:
    Mehr zum Thema: In einem ausführlichen Beitrag gehen wir im Detail auf die Debatte über einen möglichen Wegfall der Maskenpflicht ein - auch mit dem Blick von Forscherinnen und Forschern und der Lage in anderen Ländern.
    +++ Die Fußball-Nationalmannschaft aus Venezuela hat zum Auftaktspiel der Copa America 15 Spieler nachnominiert.
    Der Grund sind mehrere Coronafälle im Team. Wie die südamerikanische Fußball-Konföderation CONMEBOL mitteilte, wurden insgesamt 13 Mitglieder der Delegation positiv getestet. Mindestens acht Spieler und auch Mitglieder des Trainerstabs seien betroffen. Venezuela eröffnet das umstrittene Turnier mit einem Spiel gegen Brasilien. Mehr zu den durch die Corona-Pandemie bedingten Problemen bei der Copa America lesen Sie in unserer Sportmeldung.
    +++ Die Berliner Polizei hat in der Nacht zum Sonntag erneut Parks wegen lauter Musik und Verstößen gegen Hygieneauflagen geräumt. Im Vergleich zur Nacht zuvor sei es bei den Einsätzen aber entspannter zugegangen, sagte ein Sprecher. Kollegen seien nicht angegriffen worden.
    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz von Ansteckungen mit dem Coronavirus in Deutschland ist weiter gesunken. Sie liegt nun bei 17,3 nach 18 am Vortag, wie das Robert Koch-Institut mitteilte.
    Das RKI-Logo in blauer Schrift auf weißem Papier.
    Das RKI-Logo (dpa/Marijan Murat)
    Die Gesundheitsämter haben dem RKI binnen eines Tages 1.489 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 951 weniger als vor einer Woche. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge 18 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet.
    Eine detailliertere Übersicht über die Entwicklungen rund um die Corona-Zahlen haben wir hier für Sie zusammengestellt.
    +++ Ganz Österreich sowie zahlreiche andere Länder und Regionen gelten seit heute nicht mehr als Corona-Risikogebiete. Die Bundesregierung strich auch die verbliebenen zwei österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg von der Liste, ebenso wie Teile Griechenlands, Kroatiens und der Schweiz. Auch die Inseln Madeira in Portugal und Zypern sowie zwölf weitere Länder geltennicht mehr als Risikogebiete, darunter die USA und Kanada. Wer aus einem dieser Gebiete auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten. Flugpassagiere müssen noch einen negativen Test vorweisen.
    Fast ein Jahr lang hatte das Auswärtige Amt wegen der Corona-Pandemie eine generelle Reisewarnung für zahlreiche Regionen in Europa ausgesprochen. Ab dem 1. Juli gilt sie erst ab einer Inzidenz von 200 und für Gebiete, in denen sich gefährliche Virusvarianten stark verbreitet haben. Von nicht notwendigen, touristischen Reisen wird dann lediglich "abgeraten". Die Liste der Risikogebiete wird aber weiterhin regelmäßig aktualisiert. Eine Übersicht über die aktuellen Einstufungen.
    +++ Die große Mehrheit der jungen Europäer fühlt sich einer Studie zufolge in der Pandemie nicht wertgeschätzt. Das berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Verweis auf die repräsentative TUI-Jugendstudie "Junges Europa", die kommende Woche vorgestellt werden soll. Demnach finden mehr als drei Viertel der insgesamt mehr als 6.000 Befragten zwischen 16 und 26 Jahren, dass ihr Verzicht während der Corona-Pandemie von der Gesellschaft nicht anerkannt wird. Für die Studie waren im April 2021 junge Menschen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen befragt worden.
    Samstag, 12. Juni
    +++ Spiele der Fußball-Bundesliga mit Fans im Stadion haben zu höheren Corona-Infektionszahlen geführt. Die "Rheinische Post" berichtet unter Berufung auf eine Studie des Leibnitz-Instituts für Wirtschaftsforschung, die Infektionsdynamik sei nach den Spielen mit Zuschauern im September und Oktober statistisch signifikant gestiegen. Im Durchschnitt seien die Infektionen in Städten und Landkreisen bei Erstligaspielen um 0,6 pro 100.000 Einwohner und Tag stärker gestiegen als ohne Fußballspiele. Dies entspreche einem Anstieg der Rate um sieben bis acht Prozent. Die höheren Zahlen hätten sich vollständig den Spielen zuordnen lassen, bei denen Schutzmasken lediglich auf den Wegen zum Platz getragen werden mussten. Bei einer Tragepflicht auch am zugewiesenen Platz seien dagegen keine erhöhten Infektionszahlen aufgetreten.
    +++ Die Pariser Polizei hat am gestern Abend eine illegale Party unter freiem Himmel mit Hunderten Teilnehmern aufgelöst. Hygiene- und Abstandsregeln seien nicht beachtet worden, so die Pariser Polizeipräfektur. Die Menschen hatten auf der Esplanade vor dem Invalidendom gefeiert.
    +++ In Mexiko hat sich nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums rund ein Viertel der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Eine landesweite Umfrage habe ergeben, dass sich etwa 31,1 Millionen der 126 Millionen Mexikaner angesteckt haben dürften, auch wenn sie nicht alle Symptome gezeigt hätten, so das Ministerium.
    Mitarbeiter des Gesundheitswesens in einer Schlange vor einer Covid-19-Impfstation in einem Militärkrankenhaus in Mexiko-Stadt
    Mitarbeiter des Gesundheitswesens vor einer Covid-19-Impfstation in Mexiko-Stadt (AFP / PEDRO PARDO)
    +++ Eine hohe Impfquote im Land kann offenbar das Risiko für ungeimpfte Jugendliche vermindern, sich mit Corona anzustecken. Das zeigen Gesundheitsdaten aus Israel, die im Fachjournal "Nature Medicine" vorgestellt werden. Mit zunehmender Zahl geimpfter Erwachsener wurden demnach immer weniger unter 16-Jährige positiv auf Corona getestet - im Mittel halbierte sich der Anteil positiv Getesteter in der noch ungeimpften Bevölkerung mit jedem Anstieg um 20 Prozentpunkte beim Anteil Geimpfter.
    Die Daten stützen die Hoffnung, dass die Kinder in Deutschland im Herbst vor größeren Ansteckungswellen geschützt sein könnten, wenn bis dahin ein Großteil der Erwachsenen den vollen Impfschutz hat.
    Die festgelegte Reihenfolge bei der Corona-Impfung ist seit dem 07.06. bundesweit aufgehoben. Mit dem Ende der sogenannten Priorisierung haben alle Menschen ab zwölf Jahren nun zumindest theoretisch die Möglichkeit, einen Impftermin zu erhalten. Doch Geduld ist weiterhin gefragt, und in einigen Bundesländern wird die Priorisierung auch noch aufrechterhalten. Hier alles Wichtige.
    +++ Bis Ende September soll ein großer Teil der Corona-Impfzentren geschlossen werden. Noch ist aber offen, ob womöglich einzelne Impfstraßen weiter betrieben werden, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes unter den Gesundheitsministerien der Länder ergab. Eine einheitliche Regelung ist nicht in Sicht. Hintergrund ist, dass der Bund ab Ende September die finanzielle Unterstützung der Impfzentren einstellt.
    Eher unwahrscheinlich erscheint dabei, dass sämtliche Impfzentren ab September geschlossen werden, denn erst knapp ein Viertel der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland ist bereits vollständig geimpft.
    +++ Die Corona-Pandemie hat laut einer US-Studie zu einem dramatischen Anstieg der Suizidversuche von Teenagerinnen geführt. "Anfang Mai 2020 begann die Anzahl der Notaufnahmen wegen vermuteter Selbstmordversuche bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren zu steigen, insbesondere bei Mädchen", heißt es in einem veröffentlichten Bericht der US-Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention. Demnach lag die durchschnittliche Zahl der Einweisungen in Notfallambulanzen im Sommer 2020 bei Mädchen in diesem Alter um 26 Prozent höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In diesem Frühjahr lag dieser Wert sogar alarmierende 51 Prozent über dem desselben Zeitraums 2020.
    +++ Nach einer Produktionspanne in einem US-Werk muss der Pharma-Konzern Johnson & Johnson Millionen Corona-Impfdosen vernichten. Mehrere Chargen im Umfang von jeweils mehreren Millionen Dosen seien wegen einer möglichen Kontamination unbrauchbar, teilte die Arzneimittelbehörde FDA mit. Die genaue Menge wurde nicht genannt. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, dass es sich um 60 Millionen Impfdosen handele.
    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz in der Corona-Pandemie ist weiter gesunken. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, liegt sie nun bei 18,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. Gestern betrug der Wert 18,6.
    Freitag, 11. Juni
    +++ Die Delta-Variante des Virus lässt die Fallzahlen in Großbritannien wieder steigen. Die Behörden geben 8.125 Neuinfektionen bekannt, 732 mehr als am Vortag und die höchste Zahl seit Ende Februar. Nach den bisherigen Plänen der britischen Regierung sollten am 21. Juni alle Corona-Einschränkungen in England aufgehoben werden. Wegen der starken Ausbreitung der Delta-Variante ist dieser Zeitplan nun aber wieder fraglich. Die Zeitung "The Sun" berichtet, der britische Premierminister wolle die Lockerungen auf den 19. Juli verschieben. Ursprünglich hatte die Regierung angekündigt, in der kommenden Woche über eine mögliche Verschiebung zu entscheiden.
    +++ Erkenntnisse aus Großbritannien legen nahe, dass die Delta-Variante des Coronavirus um 60 Prozent ansteckender sein könnte als Alpha-Variante. Wie die Gesundheitsbehörde Public Health England mitteilte, ist zumindest das Risiko einer Ansteckung im eigenen Haushalt im Vergleich zur Alpha-Variante wohl um 60 Prozent höher. Die Delta-Variante macht in Großbritannien inzwischen 96 Prozent der Neuinfektionen aus.
    +++ Nach dem Tod eines 18-Jährigen dürfen in Italien nur noch Über-60-Jährige mit dem Mittel von AstraZeneca geimpft werden. Dies gibt der Covid-Sonderbeauftragte Francesco Figliuolo bekannt. Der junge Mann war an einer Thrombose gestorben.
    +++ Angesichts der sinkenden Fallzahlen und der geringeren Auslastung der Intensivstationen setzt die Schweiz noch vor den Sommerferien zum fünften Öffnungsschritt an. Ab dem 28. Juni 2021 dürfen Clubs für Personen mit Covid-Zertifikat voraussichtlich wieder öffnen. Der Plan der Regierung sieht unter anderem auch die Aufhebung der Maskenpflicht im Freien und bei der Arbeit vor.
    +++ In Deutschland bleibt die sogenannte "epidemische Lage von nationaler Tragweite" bis zum 11. September bestehen. Der Bundestag verlängerte die entsprechende Regelung mit Stimmen von Union, SPD und Grünen um weitere drei Monate. Die Regelung dient als rechtliche Grundlage für Corona-Regelungen.
    Ein Piktogramm weist auf das Einhalten der Maskenpflicht am Rheinufer hin.
    Noch kein Ende des "Corona-Marathons": Der Bundestag hat die emidemische Notlage verlängert. (picture alliance / dpa / Federico Gambarini)
    +++ Der neue digitale Corona-Impfnachweis wird vom kommenden Mittwoch an auch in der Luca-App angezeigt werden können. Das teilten die Betreiber der App mit. Damit stehen mit der App CovPass, der Corona-Warn-App des Bundes und der Luca-App nun drei unterschiedliche Lösungen zur Verfügung, um einen Impfnachweis auf dem Smartphone präsentieren zu können. Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier.
    +++ Die Bundesregierung hebt Reisewarnungen für Risikogebiete mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 200 generell auf. Außenminister Heiko Maas kündigt an, dies gelte weltweit ab dem 1. Juli. "Bei aller berechtigten Zuversicht ist das Fehlen einer Reisewarnung aber eines nicht: die Einladung zur Sorglosigkeit", betont der Minister allerdings. Die Reisewarnung hatte mehr als ein Jahr Bestand.
    +++ Die Aufhebung der generellen Reisewarnung für Risikogebiete ist nach den Worten des Tourismusbeauftragten der Bundesregierung, Bareiß, eine wichtige Botschaft für die Reisebranche. "Die Stigmatisierung des Reiseverkehrs wird damit endlich zurückgeführt", sagt der Parlamentarische Staatssekretär beim Wirtschaftsministerium. Der Schritt ermögliche nun zusammen mit der kürzlich angepassten Corona-Einreise-Verordnung eine verlässliche Urlaubsplanung.
    Ein Boot fährt über den Wolfgangsee.
    Österreich ist laut RKI kein Risikogebiet mehr - und Urlaub wieder einfacher. (Kerstin Joensson/AP/dpa)
    +++ Das Robert Koch-Institut streicht Österreich angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen von der Liste der Risikogebiete. Die Entscheidung gilt ab Sonntag, wie das RKI mitteilte. Auch Teile Griechenlands, Kroatiens und der Schweiz werden nicht mehr aufgeführt. Insgesamt wurden 19 Länder oder Regionen von der Liste genommen. Das bedeutet, wer aus diesen Gebieten auf dem Landweg nach Deutschland einreist, muss dann keinerlei Einreisebeschränkungen mehr beachten.
    Einen Überblick über die wichtigsten europäischen Regionen und ihre Einstufung auf der RKI-Liste haben wir hier für Sie zusammengestellt.
    +++ Das Gesundheitsministerium will den Impfstoff von Curevac erst wieder in die Planung für die Impfkampagne aufnehmen, wenn eine Zulassung erfolgt ist. Das sagt ein Sprecher. In diesem Quartal habe man die Lieferung von 1,4 Millionen Impfdosen gestrichen. Die Zulassung des Impfstoffes von Curevac hatte sich zuletzt verzögert.
    Injektionsflaschen mit dem Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac (Symbolbild)
    Der Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers Curevac ist noch nicht zugelassen. (picture alliance / Bildagentur-online/Ohde)
    +++ Der Impfstoff von Biontech-Pfizer ist offenbar auch gegen die neuen Sars-Cov2-Varianten wirksam. Das geht aus einer Studie hervor, deren Ergebnisse im Fachmagazin Nature veröffentlicht worden sind. Darin wurde das Blut von 15 Personen untersucht, die zwei Dosen des Impfstoffs bekommen hatten und damit vollständig geimpft waren. Ihre Immunantwort war bei den Varianten - wie zum Beispiel der, die zuerst in Indien festgestellt wurde - zwar schwächer als beim ursprünglichen Virus, aber immer noch stark genug, um vor einer Erkrankung mit Covid19 zu schützen.
    +++ In Deutschland ist nahezu jeder vierte Mensch vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Laut Impfdashboard des Gesundheitsministeriums hatten mit Stand Freitag um 10.10 Uhr 24,8 Prozent der Gesamtbevölkerung (20,6 Millionen Menschen) bereits alle notwendigen Dosen erhalten, 47,5 Prozent (39,5 Millionen Menschen) mindestens eine Impfung. Insgesamt wurden laut RKI bislang 59 Millionen Impfdosen verabreicht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn twitterte, gestern habe es zum zweiten Mal in dieser Woche mehr als eine Million Impfungen am Tag gegeben.
    +++ Die britische Regierung hat klargestellt, dass die von Premierminister Boris Johnson vor Beginn des G7-Gipfels geforderte Impfstoffspende von insgesamt einer Milliarde Dosen die Impfkampagne im eigenen Land nicht beeinträchtigen wird. "Unsere Priorität ist es, sicherzustellen, dass die britische Bevölkerung geschützt ist", sagte der für die Impfkampagne zuständige Staatssekretär Zahawi am Freitag im BBC-Interview. "Unsere Impfkampagne wird nicht von unserer Spende von 100 Millionen Impfdosen beeinträchtigt. Wir haben mehr als 500 Millionen Dosen bestellt." In Großbritannien leben 67 Millionen Menschen. Bisher hat das Land kaum Impfstoffe exportiert, was unter anderem von der EU scharf kritisiert wird.
    Die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten – kurz – G7 will ärmeren Staaten mit einer Milliarde Impfdosen gegen das Coronavirus helfen. Nach Angaben der britischen Regierung soll das sowohl durch Verteilung als auch durch Finanzierung von Impfstoff möglich werden. Kritikern gehen die Pläne nicht weit genug.
    +++ Nach einem Corona-Ausbruch in einem Hotel beim G7-Gipfel in Cornwall hat sich ein Mitglied der deutschen Vorausdelegation vorsorglich in Quarantäne begeben. Dies teilte ein Regierungssprecher mit. "Dies hat keine Auswirkungen auf die Reise der Bundeskanzlerin und ihrer Delegation zum G7-Gipfel in Carbis Bay."
    +++ Die neue Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Finnern, hat davor gewarnt, nach den monatelangen coronabedingten Schulschließungen die Kinder und Jugendlichen zu überfordern. Es dürfe jetzt nicht im Vordergrund stehen, Klassenarbeiten zu schreiben und Leistungs-Überprüfungen abzunehmen, sagte sie dem BR. Man müsse vielmehr im Blick haben, wie die Schülerinnen und Schüler diese Zeit überstanden hätten. Zugleich sprach sie sich gegen Nachhilfe in den Sommerferien aus.
    +++ Der Hotel- und Gastronomiebranche macht nach eigenen Angaben mit den zunehmenden Lockerungen der Corona-Maßnahmen ein erheblicher Personalmangel zu schaffen. Die Chefin des Branchenverbandes Dehoga, Hartges, sagte der "Passauer Neuen Presse", die Zahl der Beschäftigten habe sich um zwölf Prozent reduziert, die Zahl der Auszubildenden sei zuletzt um 25 Prozent eingebrochen. Die Politik müsse jetzt alles tun, damit Hotels und Gaststätten dauerhaft geöffnet bleiben könnten.
    Berlin: Thuy Nhi Nguyen (M), Kellnerin, bedient im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg in einem Restaurant für asiatische Fusionsküche Gäste.
    Restaurant in Berlin: Der Branchenverband Dehoga beklagt nach dem Lockdown einen erheblichen Personalmangel in der Hotel- und Gastronomiebranche. (dpa-Bildfunk / Christoph Soeder)
    +++ Mehrere Bundesländer haben nach Recherchen des NDR Millionen vom Bund bereitgestellte Corona-Schutzmasken für die Verwendung gesperrt oder zurückgeschickt. Wie der Sender berichtet, fielen sie bei Nachprüfungen durch, oder es gab grundsätzliche Zweifel an der Qualität. Allein Schleswig-Holstein habe vier Millionen Schutzmasken zurückgegeben, die der Bund in der Zeit vom Mai bis August 2020 geliefert hatte.
    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts liegt sie nun bei 18,6. Das ist noch einmal niedriger als gestern. Die Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden 2.440 neue Infektionen.
    +++ In Indien haben die Behörden nach eigenen Angaben gestern 91.702 neue Corona-Infektionen registriert. 3.403 Menschen starben demzufolge im Zusammenhang an den Folgen einer Corona-Infektion. Gestern hatten mehrere Bundesstaaaten die Zahl der Todesopfer nach oben korrigiert. In Indien leben rund 1,3 Milliarden Menschen. Das Land verzeichnet weltweit die zweithöchste Zahl von Corona-Fällen - nach den USA.
    Wie gefährlich ist die indische Delta-Variante des Corona-Virus? Was dazu bekannt ist, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
    +++ Auf dem ersten Kreuzfahrtschiff, das seit Beginn der Corona-Pandemie von Nordamerika aus in See gestochen ist, hat es zwei Ansteckungen mit dem Coronavirus gegeben. Nach Angaben des Veranstalters Royal Caribbean zeigten beide Infizierte keine Krankheitssymptome. Das Schiff mit 600 Passagieren und 650 Besatzungsmitgliedern war am Samstag vom niederländischen Teil der Karibik-Insel St. Martin aus in See gestochen und sollte auf Barbados, Aruba und Curaçao anlegen.
    +++ Das umstrittene Fußball-Turnier Copa América kann einer Gerichtsentscheidung zufolge trotz des weiter grassierenden Coronavirus in Brasilien ausgetragen werden. Die elf Richter des Obersten Gerichtshof STF in Brasília sprachen sich am einstimmig dafür aus. Wenige Wochen vor Beginn des Turniers waren zunächst Kolumbien und dann Argentinien als Ausrichter abgesprungen.
    Donnerstag, 10. Juni
    +++ Bundeskanzlerin Merkel sieht die Delta-Variante des Coronavirus mit Sorge. Die CDU-Politikerin sagte nach Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Bundesländer, die Ausbreitung der zuerst in Indien nachgewiesenen Mutation in Deutschland werde sich wohl nicht verhindern lassen. Entscheidend sei aber, wann und unter welchen Bedingungen. Man befinde sich hier im Grunde in einem Wettlauf mit dem Impfen.
    +++ EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat kurz vor dem G7-Gipfel deutlich mehr finanzielle Unterstützung für die Initiative globale Partnerschaft für Bildung angekündigt. "Covid-19 hat zu einer der schlimmsten Bildungskrisen der Geschichte für Kinder in der ganzen Welt geführt", sagte die CDU-Politikerin in einer Pressekonferenz im englischen Cornwall. Etwa elf Millionen Mädchen, von der Vorschule bis zur Sekundarschule, liefen Gefahr, nicht in die Schule zurückzukehren, was schwerwiegende Folgen für ihr Leben nach sich ziehe.
    Mädchen und Frauen ernten unter Aufsicht Kartoffeln im Libanon.
    Mädchen und Frauen ernten unter Aufsicht Kartoffeln im Libanon. (imago images / VWPics)
    +++ Die Ansichten der Deutschen zur Impfung von Kinder ab 12 Jahren gehen auseinander. Im neuen ARD-Deutschlandtrend äußerten 43 Prozent den Wunsch, dass auch Kinder ab 12 Jahren möglichst schnell eine Corona-Impfung erhalten. 48 Prozent stimmen dem nicht zu.
    +++ Der britische Premierminister Johnson hat die G7-Staaten zur Spende von einer Milliarde Corona-Impfdosen an Entwicklungsländer aufgefordert. Es sei eine gemeinsame Aufgabe, die Pandemie zu überwinden, schrieb Johnson in einem Gastbeitrag in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Angepeilt werden müsse, dass bis Ende nächsten Jahres alle Menschen auf der Welt geimpft werden könnten. Der britischen Regierung wird vorgeworfen, bisher so gut wie keine Impfstoffe exportiert zu haben, obwohl sie deutlich mehr Dosen als für die eigene Bevölkerung nötig bestellt hat. Die USA sagten eine neue Spende von 500 Millionen Impfdosen an 92 ärmere Länder sowie an die Afrikanische Union zu, die über das Impfprogramm Covax verteilt werden sollen.
    +++ Etwa 90 Prozent der afrikanischen Staaten werden es nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht schaffen, wie geplant bis September mindestens zehn Prozent ihrer Einwohner gegen das Coronavirus zu impfen. Es fehlten zusätzlich 225 Millionen Impfdosen, sagt die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti. Sie appelliert an Staaten, denen dies möglich sei, dringend Impfdosen bereitzustellen. Aktuell gingen die Vakzin-Lagerbestände und Lieferungen in Afrika zu Neige. Die Impfkampagne stecke fest, gerade einmal zwei Prozent der Menschen auf dem Kontinent insgesamt hätten eine erste Dosis erhalten, südlich der Sahara nur ein Prozent.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat die Verteilung von kostenlosen Corona-Masken über die Apotheken im vergangenen Winter und deren Erstattung gegen Kritik verteidigt. Als über die Masken für die Über-60-Jährigen und Menschen mit Vorerkrankungen entschieden worden sei, habe es einen Mangel gegeben, sagte Spahn in Berlin. Bei niedrigeren Erstattungspreisen wären die Masken möglicherweise nicht vollumfänglich verfügbar gewesen. Das habe er verhindern wollen, meinte Spahn.
    Der Bundesrechnungshof hatte in einem Prüfbericht festgestellt, dass die vom Gesundheitsministerium gewährte Erstattung die Ausgaben der Apotheker überkompensiert hätten. Außerdem seien keine alternativen Verteilungswege geprüft worden.
    +++ Die Ständige Impfkommission hat sich gegen eine generelle Corona-Impf-Empfehlung für Kinder ab 12 Jahren ausgesprochen. Ein Sprecher der Stiko sagte, Grund sei die noch unzureichende Datenlage. Wie erwartet empfiehlt das Expertengremium stattdessen, zunächst vor allem vorerkrankte Kinder gegen Corona zu impfen. Neben Biontech/Pfizer hatte zuletzt auch Moderna die Zulassung eines Impfstoffs für Jugendliche ab 12 Jahren in der EU beantragt.
    Ein Arzt impft einen Jugendlichen. Hausärzte haben begonnen, Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus zu impfen.
    Die Impfungen von Jugendlichen haben begonnen. (Oliver Berg/dpa)
    +++ Das Europäische Parlament plädiert für eine vorübergehende Aufhebung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe. Eine Resolution wurde von den Abgeordneten angenommen. Ziel sei es, Schwellenländern mehr Impfstoff-Produktion zu ermöglichen, um ärmere Regionen der Welt schneller versorgen zu können. Das Votum ist nicht bindend.
    +++ Die Menschen in Deutschland sind wieder so mobil wie vor der Corona-Krise. Darauf deutet eine Sonderauswertung experimenteller Daten des Statistischen Bundesamts hin. In der ersten Juniwoche erreichte die Mobilität wieder das Vorkrisenniveau, meldete die Behörde aus Wiesbaden.
    +++ Trotz sinkender Corona-Infektionen ist Europa nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO noch nicht außer Gefahr. Angesichts zunehmender Kontakte, einer größeren Mobilität der Bevölkerung und großer Festivals und Sportturniere ruft die WHO zur Vorsicht auf.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat den Startschuss für einen digitalen europäischen Impfpass gegeben. Man werde den sogenannten Cov-Pass Schritt für Schritt einführen, sagte der CDU-Politiker. Der gelbe Impfpass behalte weiter seine Gültigkeit. Mit dem neuen digitalen Zertifikat sollen Nutzer per Handy nachweisen können, dass sie vollständig gegen das Corona-Virus geimpft sind. Auch in der Corona-Warn-App soll das Dokument angezeigt werden. Man bekommt den digitalen Pass in Arztpraxen, Impfzentren oder Apotheken.
    Mehr Informationen: Digitaler Impfpass ab heute erhältlich
    +++ Es ist übrigens wieder Ministerpräsidenten-Konferenz-Tag. Angekündigt war, dass es diesmal hauptsächlich nicht um Corona gehen soll. Viele Wortmeldungen von einzelnen Länderchefs lassen jedoch vermuten, dass man trotz allem nicht um Diskussionen herumkommen wird: Thüringens Ministerpräsident Ramelow ist für komplette Lockerung bis zum Herbst, in Niedersachsen fordert Regierungschef Weil einheitliche Regeln für Großveranstaltungen und in Mecklenburg-Vorpommern betont Ministerpräsidentin Schwesig, auch für den Fall wieder steigender Zahlen brauche es rechtzeitig ein abgestimmtes Vorgehen.
    Und dann tagen auch noch die Kultusminister. Thema dort unter anderem: die Maskenpflicht an Schulen.
    +++ In Großbritannien steigt die Zahl der Krankenhaus-Patienten mit Covid-19 nach einem längeren Rückgang wieder an. Erstmals seit Mitte Mai sind es wieder über 1.000, wie die BBC berichtet. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf rund 49, nachdem sie wochenlang knapp über 20 gelegen hatte. Wissenschaftler sprechen vom Beginn einer neuen Corona-Welle durch die Ausbreitung der Delta-Variante.
    +++ Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Mertens, warnt Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, dass sie auch nach vollständiger Impfung möglicherweise keinen wirksamen Corona-Immunschutz haben. Darauf wiesen mehrere Studien hin. Betroffen seien unter anderem Menschen nach Organtransplantationen oder gewissen Krebstherapien. Auch bei Rheumapatienten könne die Immunantwort zumindest reduziert sein. Sie sollten sich deshalb auch nach der Impfung möglichst vor einer Ansteckung schützen.
    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist unter 20 gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut meldet, liegt sie nun bei 19,3. Vor sieben Tagen lag sie noch bei 34,1. Insgesamt wurden 3.187 Neuinfektionen und 94 weitere Todesfälle registriert.
    Neu-Infektionen, die Lage auf den Intensivstationen, Impffortschritt - alle relevanten Zahlen zu Corona in Deutschland finden Sie hier.
    +++ Bayern drängt vor der heutigen Kultusministerkonferenz auf eine Lockerung der Corona-Maskenpflicht an Schulen. Es müsse einen intensiven Austausch für ein bundeseinheitliches Vorgehen geben, sagte Bayerns Kultusminister Piazolo von den Freien Wählern mehreren Medien. Eine Aufhebung bei entsprechend niedrigen Inzidenzen sei auf dem Schulhof und am Sitzplatz in den Klassen angemessen. Es gebe sehr gute Sicherheitskonzepte mit Coronatests und Lüftungen. Die Maskenpflicht sei ein großer Eingriff in die Freiheit, betonte Piazolo.
    +++ In Indien sind binnen 24 Stunden 6.148 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Das ist die höchste Zahl seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der Toten steigt damit auf 359.676. Indien verzeichnet heute zudem mehr als 94.000 Neuinfektionen. Diese Zahl war zuletzt deutlich gesunken. Vor einem Monat waren es um die 400.000. Das schlecht ausgestattete Gesundheitssystem war zeitweise überlastet. In zahlreichen Krankenhäusern waren Betten und medizinischer Sauerstoff knapp.
    Mittwoch, 9. Juni
    +++ Der digitale Corona-Impfpass in Deutschland soll an diesem Donnerstag an den Start gehen.
    Die Anwendung namens "CovPass" werde Schritt für Schritt ausgerollt und für unterschiedliche Betriebssysteme verfügbar sein, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin. Ressortchef Jens Spahn (CDU) werde Einzelheiten dazu am Donnerstag vorstellen, hieß es weiter. Bereits jetzt ist bekannt, dass Bürgerinnen und Bürger den Nachweis nachträglich bei Apotheken ausstellen lassen können.
    +++ Kulturstaatsministerin Grütters hat zum Start der Sommer-Berlinale bundesweit einheitliche Öffnungsperspektiven für Kinos gefordert.
    Gemeinsam habe man alles dafür getan, dass die Filmfestspiele nach dem virtuellen Branchentreff im März jetzt den roten Teppich für das Publikum ausrollen könnten, sagte die CDU-Politikerin vor der Eröffnung am Abend in Berlin. Es sollten aber alle Menschen in ganz Deutschland endlich die Chance haben, die Magie des Kinos für sich wieder zu entdecken.
    +++ Der Aerosolforscher Gerhard Scheuch hält Public Viewing draußen für eine gute Idee.
    Seine Disziplin wisse jetzt seit anderthalb Jahren, dass die allermeisten Infektionen in Innenräumen stattfänden, sagte Scheuch dem WDR. Deshalb sei Public Viewing "absolut die bessere Alternative zum Fußballgucken vorm eigenen Fernsehen mit fünf, sechs Kumpels zu Hause". Der Forscher hält sogar einen kurze Torjubel draußen für ungefährlich. Er hat auch Tipps, um mögliche Ansteckungen zu vermeiden.
    Weibliche Deutschland-Fans verfolgen beim "Public Viewing" am Brandenburger Tor das WM-Halbfinalfußballspiel Deutschland - Brasilien.
    Mitfiebern bei der Fußball-EM in Pandemie-Zeiten? Besser beim Public Viewing draußen als zu Hause auf der Couch, meint der Aerosolforscher Scheuch. (Daniel Bockwoldt/dpa )
    +++ Bundesfamilienministerin Lambrecht hat die Doppelbelastung vieler Frauen im Homeoffice kritisiert.
    Hier hätten Frauen viel stärker die Verantwortung übernommen für das Homeschooling, wenn die Kinder auch zu Hause gewesen seien. Es müsse aber auch in Pandemie-Zeiten eine faire Verteilung der Aufgaben geben. Homeoffice dürfe nicht so verstanden werden, dass Frauen "nebenbei noch etwas machen könnten". Die SPD-Politikerin betonte, das mobile Arbeiten müsse als Chance für die Gleichstellung gesehen werden. Ideen, wie diese vorangetrieben werden könnte, stellte sie im dritten Gleichstellungsbericht vor, den das Kabinett heute verabschiedete.
    +++ Die Ministerpräsidenten der Länder beraten morgen laut ihrem Vorsitzenden, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin Müller unter anderem über künftige Corona-Regelungen für Großveranstaltungen in Deutschland.
    Außerdem soll es um die anstehenden Impfstofflieferungen sprechen und über Impfangebote insbesondere für Kindern und Jugendliche.
    +++ Der starke Rückgang der Infektionszahlen hat die Physikerin Viola Priesemann teils überrascht.
    Sie habe versucht, in ihren Modellierungen eine Art realistische Einschätzung zu machen, aber durchaus Faktoren unterschätzt, sagte sie im Deutschlandfunk. Zum Beispiel steckten sich Menschen mit einem Impftermin schon vor ihrer Impfung ganz wenig an, "weil man in den zwei, drei Wochen nicht jetzt auf die letzten Meter noch mal krank werden möchte". Dieser Effekt bringe die Fallzahlen zusätzlich runter.
    +++ Der Bundestag hat in einer Aktuellen Stunde über den Umgang mit Corona-Schutzmasken debattiert, die nicht nach EU-Standards getestet wurden.
    Die Opposition dringt weiter auf Aufklärung. Rednerinnen und Redner der Koalitionsfraktionen warfen sich gegenseitig unfaire Methoden und Unaufrichtigkeit vor.
    +++ Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Schramm, hat vor einem Test- und Prüfungsmarathon vor den Sommerferien gewarnt.
    Man müsse jetzt den Schülerinnen und Schülern Raum geben und die Möglichkeit, anzukommen, sagte Schramm im Deutschlandfunk. Die Schule könne der Raum sein, wo sich junge Menschen wieder austauschten. Viele Schülerinnen und Schüler seien mit der Corona-Situation überfordert. Da dürfe jetzt nicht die große Gedichtsanalyse im Vordergrund stehen.
    Grundschüler zu zweit an ihren Tischen, mit Mundschutz
    Seit heute sind auch die Berliner Schulen wieder im Präsenzunterricht mit vollen Klassen. In NRW wie hier in Düsseldorf lernen die Kindern schon länger wieder gemeinsam. (imago/Political Moments)
    +++ Forscher der Berliner Charité haben eine mögliche Begründung für die Corona-Ausbrüche in Altenheimen auch nach der vollständigen Impfung der Bewohner gefunden.
    Wie die Klinik unter Verweis auf eigene Studien mitteilte, reagiert das Immunsystem von älteren Menschen weniger effizient auf die Impfung als das von jüngeren. So sei die Immunantwort verzögert und erreiche nicht das Niveau von jüngeren Geimpften. Die Forscher betonten, deshalb sei es besonders wichtig, dass Pflegepersonal und Besucher von Alten- und Pflegeheimen immunisiert seien. Darüber hinaus blieben Hygienemaßnahmen und Tests wichtig.
    +++ Das traditionsreiche Volksfest auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart wird auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt.
    Anstelle des Festes im Herbst werden sich Schausteller und Marktkaufleute von Juli bis September mit Ständen und Fahrgeschäften in der Stuttgarter Innenstadt präsentieren, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit. Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) sprach von einer schmerzhaften Entscheidung.
    +++ Die Niederlande nehmen die Einstufung Deutschlands als Corona-Hochrisikogebiet zurück.
    Damit entfällt von morgen an für Einreisende aus Deutschland die Pflicht eines negativen PCR-Testes. Wer nach mehr als 24 Stunden Aufenthalt in den Niederlanden etwa nach Nordrhein-Westfalen einreist, muss sich über das Einreiseportal der Bundesregierung anmelden, einen negativen Test, eine Impfung oder Genesung nachweisen oder in eine zehntägige Quarantäne gehen. Für Berufspendler, Durchreisende oder Verwandtschaftsbesuche gelten Ausnahmen. In den Niederlanden liegt die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei etwa 83.
    +++ Mit einem Jahr Verspätung startet am Freitag die Fußball-Europameisterschaft. Anders als sonst sind wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr keine großen Public-Viewing-Veranstaltungen etwa in den Innenstädten geplant, dafür wollen viele gastronomische Betriebe die Spiele zeigen. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Kubicki forderte mit Blick auf die deutschlandweit sinkenden Inzidenzen eine Aufhebung der Beschränkungen fürs Public Viewing.
    Mehr zum Thema: Wo zur Fußball-EM Public Viewing möglich ist
    +++ Wegen sinkender Infektionszahlen sind in Frankreich und Belgien weitere Corona-Lockerungen in Kraft getreten.
    In beiden Ländern dürfen Cafés und Restaurants auch in ihren Innenräumen seit heute wieder Gäste bedienen. Ein negativer Corona-Test ist nicht erforderlich. In Frankreich gilt noch bis Ende des Monats eine nächtliche Ausgangssperre, die um 23 Uhr beginnt. In Belgien hatte die Regierung die Ausgangsbeschränkungen bereits vor rund einem Monat aufgehoben.
    Vollständig geimpfte EU-Bürger brauchen bei der Einreise nach Frankreich ab sofort keinen Corona-Test mehr. Für alle anderen reicht ein Antigen-Schnelltest.
    +++ In Deutschland sind inzwischen 46,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Vollständig geimpft sind laut den Zahlen des Robert Koch-Instituts nun knapp 23 Prozent. Gestern wurden rund 985.000 Impfdosen verabreicht.
    +++ Das EU-Parlament hat für ein europaweit gültiges Impfzertifikat gestimmt, das Reisen im Sommer erleichtern soll.
    Ein europaweit anerkannter Nachweis soll Geimpften bald weitgehende Freiheiten ermöglichen. (Symbolfoto)
    Ein europaweit anerkannter Nachweis soll Geimpften bald weitgehende Freiheiten ermöglichen. (Symbolfoto) (dpa / Sven Simon)
    In Straßburg votierte eine große Mehrheit der Abgeordneten für den digitalen Impfpass. Nun müssen noch die Mitgliedstaaten dem mit dem Parlament ausgehandelten Kompromiss abschließend zustimmen, damit das Zerifikat kommen kann. Dies soll bis Ende der Woche erfolgen.
    Mehr zum Thema: Grünes Zertifikat - So soll das Reisen für Geimpfte in der EU künftig ablaufen
    +++ Die Genehmigung staatlicher Corona-Hilfen für die deutsche Fluggesellschaft Condor ist von einem EU-Gericht gekippt worden.
    Die Genehmigung der Beihilfe sei von der EU-Kommission nicht ausreichend begründet worden, erklärte das Gericht in Luxemburg. Die Wirkung der Entscheidung wurde jedoch solange ausgesetzt, bis die Brüsseler Behörde einen neuen Beschluss erlassen hat.
    Der Staat hatte Condor im vergangenen Jahr mit 550 Millionen Euro Krediten zu vergünstigten Zinssätzen gestützt. Hintergrund waren Einbußen durch Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie. Daraufhin zog die irische Fluggesellschaft Ryanair vor das EU-Gericht.
    +++ Der Petitionsausschuss des Bundestags hat sich im vergangenen Jahr mit mehr Bürger-Anliegen beschäftigt als im Vorjahr.
    Wie der Ausschussvorsitzende, der CDU-Abgeordnete Wendt, in Berlin mitteilte, gingen insgesamt rund 14.300 Petitionen ein. Das waren fast 800 mehr als im Jahr 2019. Auch in den Vorjahren waren die Zahlen gestiegen. Jede achte eingereichte Petition befasste sich mit Maßnahmen rund um die Corona-Pandemie.
    +++ Angesichts der Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen sehen sich weniger Betriebe akut in ihrer Existenz bedroht.
    Wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage mitteilte, sank die Zahl der Unternehmen mit Existenzängsten von 13 Prozent im April auf acht Prozent im Mai. Bei Dienstleistern halbierte sich demnach der Anteil auf sieben Prozent. Bei Betrieben im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen gebe es einen deutlichen Rückgang von fünf auf 0,5 Prozent. Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung berichteten vor allem Kleinstbetriebe mit bis zu neun Beschäftigten wegen des Abflauens der Pandemie von deutlich geringeren Existenzängsten.
    +++ Bundespräsident Steinmeier hat Verständnis dafür gezeigt, dass afrikanische Länder über eine mangelhafte Versorgung mit Corona-Impfstoffen klagen.
    Viele Menschen in Afrika empfänden das als ungerecht, und er teile dieses Empfinden, sagte Steinmeier bei einer Video-Konferenz zur europäisch-afrikanischen Zusammenarbeit. Bis heute würden keine Impfstoffe gegen Covid-19 in Afrika produziert.
    +++ Der britische Komponist Andrew Lloyd Webber hat seine Regierung davor gewarnt, die geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen aufzuschieben.
    Der britische Musical-Komponist Andrew Lloyd Webber.
    Komponist Andrew Lloyd Webber (Caroline Seidel / dpa )
    Auf die Frage, was er tun werde, wenn die Lockerungen verschoben würden und er seine Theater nicht wieder bei voller Auslastung öffnen dürfe, antwortete der 73-Jährige dem "Telegraph": "Kommt zum Theater und nehmt uns fest".
    In England ist für den 21. Juni laut Stufenplan der Regierung die Aufhebung der noch verbliebenen Corona-Beschränkungen geplant. Für viele Theater ist dieser Schritt bedeutsam, da es sich bei nur halber Auslastung - wie sie derzeit bereits erlaubt ist - für sie nicht lohnt, Großproduktionen auf die Bühne zu bringen.
    +++ Der Corona-Lockdown in der australischen Millionenmetropole Melbourne wird ab Freitag deutlich gelockert.


    Unter anderem werden die Schulen wieder geöffnet und die Menschen dürfen sich wieder im Umkreis von 25 Kilometern um ihre Häuser bewegen, teilte der Bundesstaat Victoria mit. Auch kleinere Versammlungen und Feiern wie Hochzeiten mit bis zu zehn Gästen sind dann wieder erlaubt, zudem gilt nur noch in Innenräumen eine Maskenpflicht.
    Lockdown in Australien: Person mit Mundschutz läuft durch Melbourne.
    Lockdown in Melbourne (IMAGO / AAP)
    Der gesamte Bundesstaat war am 28. Mai nach mehreren Dutzend Corona-Neuinfektionen zunächst für sieben Tage in einen strikten Lockdown gegangen. Während dieser nach einer Woche im Rest von Victoria weitgehend aufgehoben wurde, wurde er für Melbounre verlängert.
    +++ In der chinesischen Millionenstadt Guangzhou wird der Lockdown nach Dutzenden Corona-Fällen noch einmal verschärft.
    Unter anderem müssten Kinos, Theater, Nachtclubs und andere Veranstaltungsorte ihre Innenräume schließen, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Einige Viertel der Stadt im Süden Chinas wurden bereits komplett abgeriegelt, das Verlassen des Rests von Guangzhou und der umliegenden Provinz Guangdong ist nur in Ausnahmefällen möglich. Seit dem 21. Mai wurden mehr als 100 Corona-Infektionen in Guangzhou gemeldet.
    In China, wo die Pandemie 2020 ihren Ausgang genommen hatte, hat es in den vergangenen Monaten kaum Übertragungen des Virus innerhalb des Landes gegeben.
    +++ CDU-Generalsekretär Ziemiak hat der SPD im Streit über womöglich weniger geprüfte Corona-Schutzmasken vorgeworfen, eine Selbstverpflichtung gebrochen zu haben.
    Paul Ziemiak, CDU-Generalsekretär, informiert über den kommenden Parteitag. 
    Paul Ziemiak, CDU-Generalsekretär (dpa/ Britta Pedersen)
    Zimiak sagte in Berlin, wenn die SPD Gesundheitsminister Spahn menschenverachtendes Verhalten vorwerfe, sei dies das Gegenteil von fairem Wahlkampf. Die SPD hatte sich in einem acht Punkte umfassenden Papier zu einem "fairen Wahlkampf im digitalen Raum" verpflichtet.
    Mehr zum Thema: Berechtigte Kritik oder Wahlkampf? Die Empörung der SPD über "minderwertige" Masken für Obdachlose
    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist weiter zurückgegangen und liegt nun bei 20,8 Fällen pro 100.000 Einwohnern nach 22,9 am Vortag. Wie das Robert-Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter weiter meldete, wurden innerhalb eines Tages 3.254 Neuinfektionen registriert. Das sind 1.663 weniger als vor einer Woche.
    Zudem wurden deutschlandweit binnen 24 Stunden 107 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Insgesamt sind es nun 89.491.
    Wir haben für Sie auch die ausführlichen Zahlen zum Infektionsgeschehen zusammengestellt.
    +++ Die Impfungen in rund 20 Bundesbehörden können nicht wie geplant beginnen.
    Als Grund gibt das Bundesinnenministerium nicht akzeptable Vertragskonditionen mit dem Bonner Unternehmen "BAD Gesundheitsvorsorge" an, wie NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" berichten. Konkret sei es um die Stornierungsfristen von Impfterminen gegangen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten nun länger auf ihre betriebliche Impfung warten. Das Ministerium hatte demnach mit rund 70.000 Impfungen kalkuliert. Die Kosten hätten sich auf 36 Euro je Impfung belaufen. Es werde nun nach einer neuen Lösung gesucht, heißt es. Betroffen sind unter anderem der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
    +++ Der Virologe Drosten erwartet für die Zeit nach dem Sommer wieder ansteigende Corona-Fallzahlen. Dies werde im Winter und womöglich auch schon im Herbst geschehen und sich aller Voraussicht nach auch in den nächsten Jahren wiederholen, sagte Drosten in seinem regelmäßigen NDR-Podcast. Allerdings werde eine Art "vierte Welle" nach dem Sommer wahrscheinlich nicht mehr pandemisch sein, sondern eher den Beginn der endemischen Phase markieren. Für mehrere Jahre würden dann wohl regelmäßige Auffrischungs-Impfungen erforderlich werden. Drosten hatte schon zuvor mehrfach erklärt, dass er langfristig damit rechnet, dass sich Sars-CoV-2 eher wie die altbekannten Coronaviren verhalten werde, die Erkältungssymptome auslösen.
    +++ Die Zulassung des Corona-Impfstoffs der Tübinger Firma Curevac dauert länger als geplant. Der baden-württembergische Gesundheitsminister Lucha sagte in Stuttgart, Bundesgesundheitsminister Spahn habe mitgeteilt, dass man nach der derzeitigen Situation erst im August mit der Zulassung rechnen könne. Zuletzt war von Juni die Rede gewesen. Der Grünen-Politiker erklärte, bei der von Curevac durchgeführten klinischen Studie zu dem Vakzin gebe es Komplikationen. Nach Berichten von "Business Insider" gibt es noch nicht genug Teilnehmer.
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