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Newsblog zum Coronavirus
+++ Entwicklungen vom 26. bis 29. Januar +++

Der Gesundheitsberater von US-Präsident Biden, Fauci, hat Corona-Impfungen für Kinder ab dem späten Frühling oder Frühsommer in Aussicht gestellt. Einreisesperre in Deutschland für Personen aus Portugal und Irland, Großbritannien, Südafrika und Brasilien. Auch Moderna hat Probleme bei der Lieferung seines Corona-Impfstoffs. Weitere Entwicklungen im Newsblog.

29.01.2021
    Der Gesundheitsberater von US-Präsident Biden, Fauci
    Der Gesundheitsberater von US-Präsident Biden, Fauci (dpa / picture alliance)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Freitag, 29. Januar
    +++ Der Gesundheitsberater von US-Präsident Biden, Fauci, hat Corona-Impfungen für Kinder ab dem späten Frühling oder Frühsommer in Aussicht gestellt. In den nächsten Monaten würden Studien beginnen, um herauszufinden, ob bereits für Erwachsene zugelassene Impfstoffe auch für Jüngere sicher seien, sagte Fauci.
    Ebenso wie in den USA dürfen auch in der EU die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer vorerst nicht an Kinder verabreicht werden, weil sie bisher nicht dafür getestet wurden.
    +++ In Deutschland hat die Bereitschaft, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, offenbar stark zugenommen. Wie aus den Zahlen einer Bevölkerungsstudie der Mainzer Universitätsmedizin hervorgeht, erhöhte sich der Anteil der Impfbefürworter in der Altersgruppe der 44- bis 88-Jährigen inzwischen auf rund 87 Prozent.
    Nach den Weihnachtsfeiertagen wurde mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Mittlerweile sind mehr als 1,6 Millionen Menschen in Deutschland geimpft, mehr als 900.000 laut Robert-Koch-Institut aus beruflichen Gründen. Dazu zählen unter anderem Ärzte und Krankenpfleger. Eine weitere große Gruppe ist die der über 80-Jährigen. Mit wem geht es entsprechend der Impfverordnung danach weiter? Eine Übersicht.
    +++ Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Scheele, sieht den Arbeitsmarkt trotz der Coronakrise in einer robusten Verfassung. Er verwies darauf, dass die Arbeitslosenzahl im Januar nicht stärker als für die Jahreszeit üblich gestiegen sei. Dazu habe die Kurzarbeit beigetragen, die mit Beginn des Lockdowns im November wieder gestiegen sei. In diesem Monat sei für 745.000 Beschäftigte neu Kurzarbeit angezeigt worden. Als bitter bezeichnete es Scheele, dass sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen deutlich erhöht habe. Im Januar sei sie um rund 60.000 auf 990.000 gestiegen.
    +++ Der Umgang mit der Corona-Pandemie hat nach Ansicht des scheidenden Siemens-Chefs Kaeser Deutschlands Schwächen bei der Digitalisierung deutlich aufgezeigt. Deutschland sei im Vergleich zu anderen Industriestaaten zurückgefallen, sagte er im Bayerischen Rundfunk. Das Corona-Jahr 2020 habe schonungslos offengelegt, was Digitalisierung bedeute - und auch ihr Fehlen, sagte der Manager. Deutschland sei in wesentlichen Fragen am Anspruch gescheitert, eine Technologienation ersten Ranges zu sein.
    In Deutschland wird seit Wochen debattiert, ob zur Eindämmung der Pandemie mehr von zu Hause gearbeitet werden kann. In Berufen, in denen das nicht möglich ist, geht es um sichere Arbeitsbedingungen vor Ort. Wie ist der Status Quo, und was wäre möglich und sinnvoll?
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Ausfuhrbeschränkungen für Corona-Impfstoffe kritisiert. Mariangela Simao, zuständig für Medikamente und Impfstoffe, sagte in Genf: "Das ist weder der öffentlichen Gesundheit noch irgendeinem Land zuträglich." Vielfach kämen Bestandteile von Impfstoffen aus mehreren Ländern. Solche Beschränkungen könnten am Ende für alle Länder Nachteile bringen.
    Nach dem Streit mit der Pharmafirma Astrazeneca über den Umfang der Impfstoff-Lieferung hat die EU heute per Verordnung eine strenge Kontrolle von in der Union produzierten Corona-Impfstoffen angeordnet.
    +++ In Deutschland gilt ab morgen eine Einreisesperre für Personen aus Ländern, in denen die besonders ansteckenden Varianten des Coronavirus stark verbreitet sind. Das Bundeskabinett beschloss ein Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen, das zunächst bis zum 17. Februar gelten soll. Betroffen sind Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien, und ab Sonntag auch die kleinen afrikanischen Staaten Lesotho und Estwani. Es gibt jedoch zahlreiche Ausnahmen - etwa für alle Deutschen und in Deutschland lebenden Ausländer sowie für Transitpassagiere und den Warenverkehr.
    +++ Der italienische Fußballverband FIGC reagiert auf die corona-bedingten Liquidätsprobleme vieler Vereine der ersten Liga. Er hat den Clubs deshalb erlaubt, die Zahlung noch ausstehender Gehälter an die Spieler zu verschieben. Voraussetzung ist, dass die Spieler zustimmen.
    +++ Weltweit leiden wegen der Corona-Pandemie offenbar viele Menschen an psychischen Problemen wie Schlaflosigkeit, Depressionen, Angstzuständen oder posttraumatischem Stress. Laut einer Meta-Studie von Forschenden aus Singapur ist etwa einer von drei Menschen wegen der Krise übermäßig psychisch belastet. Für die Untersuchung wurden Daten von insgesamt fast 290.000 Personen aus 19 Ländern ausgewertet. Demnach treten psychische Belastungen in bestimmte Gruppen eher auf – etwa bei unter-35-Jährigen und Frauen. Stärker belastet seien außerdem Menschen auf dem Land, Risiko-Patienten, Menschen mit geringem Einkommen und Bildungsstand sowie Personen mit einem hohen Medienkonsum.
    Eine junge Frau liegt bäuchlings im Bett und schaut auf ihr Smartphone.
    Viele Menschen fühlen sich während der Pandemie einsam. (unsplash / Tony Lam Hoang)
    +++ Die EU-Staaten haben sich auf gemeinsame Empfehlungen für Reisebeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verständigt. Sie nahmen entsprechende Vorschläge der EU-Kommission an. Demnach sollen Reisen in und aus Hochrisikogebieten nur noch in unbedingt notwendigen Fällen und in Verbindung mit strengen Auflagen möglich sein. Menschen, die dennoch aus Hochrisikogebieten ausreisen, müssen sich vorher testen lassen und anschließend in Quarantäne begeben. Die Mitgliedstaaten sollen bei ihren Regeln zudem keinen Unterschied zwischen grenzüberschreitendem und inländischem Reiseverkehr machen.
    Die Bundesregierung will bereits ab morgen weitgehende Einreisesperren verhängen. Sie sollen für Menschen gelten, die aus Gebieten kommen, in denen die besonders gefährlichen Varianten des Coronavirus verbreitet sind. Das geht aus einem Verordnungsentwurf hervor, mit dem sich das Kabinett noch heute befasst.
    +++ Einem Medienbericht zufolge hegen Virologen der Münsteraner Universitätsklinik die Hoffnung, ein wirksames Medikament gegen das Coronavirus entwickeln zu können. Als die Coronavirus-Pandemie begann, arbeitete der Mediziner Stephan Ludwig mit seinem Team gerade an der Erforschung eines Medikamentes gegen Grippeviren. Wie der WDR berichtet, entdeckten die Wissenschaftler dabei, dass ein Bestandteil des Medikamentes offenbar auch gegen das Coronavirus wirkt. Stephan Ludwig sagte dem Sender: "Unser Medikament hat eine besondere Wirkweise: Es wirkt nicht direkt gegen die Viren, sondern hemmt einen Faktor in der Zelle, die alle Viren brauchen, um sich zu vermehren". Auf diese Weise entziehe die Arznei dem Coronavirus die Grundlage für seine Vermehrung.
    +++ Nach Biontech/Pfizer und AstraZeneca hat offenbar auch der US-Hersteller Moderna Probleme bei der Lieferung seines Corona-Impfstoffs. Italien gab bekannt, dass Moderna seine für Anfang Februar angekündigte Lieferung um 20 Prozent reduzieren wolle. Der Corona-Beauftragte der italienischen Regierung, Arcuri, sagte in Rom, man habe die Nachricht mit Sorge und Entmutigung aufgenommen. Moderna selbst wollte sich nicht zu einem möglichen Engpass im Februar äußern. Man gehe davon aus, die Lieferverpflichtungen für die jeweiligen Quartale zu erfüllen, erklärte der Konzern.
    +++ Beim sogenannten Impfgipfel am kommenden Montag sind nach den Worten von Regierungssprecher Seibert keine konkreten Ergebnisse zu erwarten. Es gehe um einen Austausch zwischen den Beteiligten, sagte Seibert in Berlin. Ziel sei es, eine gemeinsame Informationsbasis zu schaffen. An dem Gespräch sollen neben Bund und Ländern Vertreter von Impfstoffherstellern und der EU-Kommission teilnehmen.
    +++ Die EU-Kommission hat ihren Rahmenvertrag mit dem Pharmakonzern AstraZeneca über die Lieferung des Corona-Impfstoffs veröffentlicht. Wichtige Passagen des im August unterzeichneten Dokuments wurden allerdings unter Hinweis auf Geschäftsgeheimnisse geschwärzt. Darunter auch die für das erste Quartal vorgesehenen Liefermengen, über die seit Tagen gestritten wird. Die EU-Kommission begrüßte gleichwohl die Bereitschaft des schwedisch-britischen Unternehmens zu mehr Transparenz. Dies sei wichtig, um Vertrauen aufzubauen und sicherzustellen, dass sich die Europäer auf die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe verlassen könnten. Man hoffe, alle Verträge mit den Herstellern veröffentlichen zu können.
    +++ In Hessen haben Beamte der Polizei die Praxis und Wohnräume eines Arztes durchsucht, der falsche Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ausgestellt haben soll. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft fand die Razzia in Gersfeld im Landkreis Fulda statt. Gegen den Mediziner wird wegen des Verdachts des Ausstellens falscher Gesundheitszeugnisse ermittelt. Es seien "digitale Beweismittel" beschlagnahmt worden.
    +++ Angesichts des Streits um Liefermengen des AstraZeneca-Impfstoffs hat Russland der EU angeboten, mit dem russischen Impfstoff Sputnik V auszuhelfen. Im zweiten Quartal könnten 100 Millionen Dosen davon zur Verfügung gestellt werden, teilte der staatliche Direktinvestmentfonds in Moskau mit, der das Vakzin mitfinanziert und im Ausland vermarktet. Voraussetzung sei, dass die Europäische Arzneimittelagentur EMA den Wirkstoff zulasse. Ein entsprechender Antrag war in der vergangenen Woche eingereicht worden.
    Eine Ampulle des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V
    Eine Ampulle des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V (imago / TASS / Natalia Fedosenko)
    +++ Die deutsche Wirtschaft ist trotz des Corona-Lockdowns im Dezember zum Jahresende leicht gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im vierten Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mitteilte.
    +++ Durch die Corona-Pandemie ist Frankreich in die schwerste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg gerutscht: Die Wirtschaftsleistung brach im Corona-Jahr 2020 um 8,3 Prozent ein, wie das nationale Statistikamt Insee aufgrund erster Berechnungen in Paris mitteilte.
    +++ Vietnams Gesundheitsbehörden haben zum ersten Mal nach sechs Monaten wieder einen Corona-Fall in der Hauptstadt Hanoi gemeldet. Ein ganzer Wohnblock in der Metropole sei abgeriegelt worden, berichteten lokale Medien. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass sich in zwei nahe gelegenen Provinzen Dutzende Menschen infiziert hatten. Insgesamt ist die Zahl der Neuinfektionen in verschiedenen Regionen bis Freitag auf knapp 100 gestiegen. Bislang ist das südostasiatische Land dank strikter Maßnahmen glimpflich durch die Krise gekommen. Es wurden nur rund 1650 Fälle gemeldet, 35 Menschen sind nachweislich in Verbindung mit Covid-19 gestorben.
    +++ Von den als deutlich ansteckender eingestuften Varianten des Coronavirus sind in Deutschland bisher 150 Fälle nachgewiesen worden. Die erstmals in Großbritannien nachgewiesene Mutante B.1.1.7 sei bisher 120 Mal festgestellt worden, teilte das Bundesgesundheitsministerium mit. Mit deutlichem Abstand folgt die mutmaßlich in Südafrika entstandene Variante. Sie wurde hierzulande bisher in 27 Fällen nachgewiesen. Bei der zunächst in Brasilien dokumentierten Mutation gab es den Angaben zufolge bisher lediglich drei Fälle. In Deutschland wurde allerdings lange nur sehr vereinzelt nach den Corona-Mutationen gesucht. Seit eineinhalb Wochen gilt eine Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums. Demnach sollen je nach Zahl der gemeldeten Neuinfektionen zwischen fünf und zehn Prozent der Proben sequenziert werden.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) sieht in Deutschland einen leicht positiven Trend bei der Entwicklung der Corona-Pandemie. Erstmals seit Oktober sei die 7-Tage-Inzidenz gestern bundesweit wieder auf unter 100 gefallen. Die Entwicklung zeige, dass die geltenden Einschränkungen einen Unterschied machten und wirkten. Das reiche aber noch nicht, die Zahlen müssten weiter sinken.
    +++ Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Januar im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen, im Vergleich zum Januar 2020 allerdings erheblich. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren Ende Januar dieses Jahres 2,901 Millionen Menschen ohne Arbeit. Das entspricht einer Quote von 6,3 Prozent und einem Anstieg zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte. Im Vergleich zum Januar 2020 stieg die Arbeitslosenzahl deutlich um 475.000. Die Bundesagentur führt dies auf die Corona-Beschränkungen zurück. Die vollständige Nachricht finden Sie hier.
    +++ Die Leipziger Buchmesse wird wegen der Corona-Pandemie erneut abgesagt. Nach dpa-Informationen wird stattdessen die digitale Variante für ein Lesefest vorbereitet. Die Buchmesse war schon im vorigen Frühjahr wegen der Corona-Krise ausgefallen. Für dieses Jahr hatte die Leipziger Messe die Frühjahrsschau der Buchbranche eigentlich retten wollen - und den Termin vom März auf Ende Mai geschoben.
    +++ Die EU-Kommission vermisst weiterhin eine "plausible Erklärung", warum der Pharmakonzern AstraZeneca vorerst nicht die erwartete Zahl an Corona-Impfstoff-Dosen liefern wird. Kommissionspräsidentin von der Leyen sagte im Deutschlandfunk: "Wir wollen wissen, was los ist." Sie wies Aussagen des AstraZeneca-Chefs Soriot zum Vertrag mit der EU zurück. Das Papier soll heute - in Teilen geschwärzt - veröffentlicht werden.
    +++ Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist laut dem Robert Koch-Institut erneut gesunken. Sie wurde am Morgen mit 94,4 angegeben. Gestern hatte der Wert zum ersten Mal seit drei Monaten wieder unter 100 gelegen. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz handelt es sich um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Ziel der Bundesregierung ist es, den Wert auf unter 50 zu drücken. Zudem meldeten die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut innerhalb eines Tages 14.022 Corona-Neuinfektionen. Das sind fast 4.000 weniger als vergangene Woche. Wie das RKI mitteilte, gab es im Zusammenhang mit dem Virus 839 weitere Todesfälle.
    Die ausführlichen Zahlen zum Infektionsgeschehen können Sie hier nachlesen.
    +++ Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA will heute darüber entscheiden, ob und für welche Altersgruppen sie den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca empfiehlt. Endgültig über eine Zulassung entscheiden wird dann die Europäische Kommission.
    Biontech/Pfizer, Moderna und Co. - die Corona-Impfstoffe in der Übersichtaddon
    +++ In China kann die Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation zum Ursprung des Coronavirus beginnen. Zwei Wochen nach ihrer Ankunft in der Stadt Wuhan haben die Wissenschaftler ihre Quarantäne beendet. Sie wollen sich nun mit chinesischen Kollegen treffen und Märkte sowie Krankenhäuser in der Stadt besuchen, von der aus sich das Virus nach bisherigen Erkenntnissen ausgebreitet hatte. Die WHO-Experten sollen unter anderem herausfinden, wo genau SARS-CoV-2 erstmals aufgetreten ist und woher es ursprünglich stammt.

    +++ Nach den einschränkenden Empfehlungen der Ständigen Impfkommission für das Corona-Vakzin des Unternehmens Astrazeneca wird über Konsequenzen für die deutsche Impfstrategie diskutiert. Die SPD-Kovorsitzende Esken sagte der Funke Mediengruppe, zum einen müsse man für ältere Menschen umgehend alternative Impfstoffe beschaffen und zum anderen die Reihenfolge für die Verabreichung überdenken. Von voraussichtlich frei werdenden Ressourcen solle nun vor allem Klinik- und Pflegepersonal als erstes profitieren. Bundestagsvizepräsident Kubicki von der FDP erklärte hingegen, er sehe keine wesentlichen Auswirkungen auf die Impfreihenfolge. Medizinisches Personal gehöre bereits zur priorisierten Gruppe und sei in der Regel auch jünger als 65 Jahre.
    Das Foto vom 30. März 2020 zeigt Arbeiter in Schutzanzügen vor dem abgeriegelten Meeresfrüchte-Großmarkt in Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei.
    Das Foto vom 30. März 2020 zeigt Arbeiter in Schutzanzügen vor dem abgeriegelten Meeresfrüchte-Großmarkt in Wuhan. Der Frage, ob dies der Ort ist, wo Sars-CoV-2 erstmals vom Tier auf den Menschen übersprang, soll eine WHO Expertenkommission nachgehen. (AFP / Hector Retamal)
    +++ Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im vergangenen Jahr deutlich gesunken, aber nicht so kräftig wie wegen der Folgen der Coronakrise zunächst befürchtet. Wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht mitteilte, nahm der Fiskus 682,3 Milliarden Euro ein. Das seien 53,5 Milliarden Euro und damit 7,3 Prozent weniger gewesen als noch 2019. Allein 23,8 Milliarden Mindereinahmen entfielen demnach auf das Umsatzsteueraufkommen, auf das sich unter anderem der vorübergehend reduzierte Mehrwertsteuersatz auswirkte.
    +++ Wegen der Corona-Pandemie dürfen die Parteien ihre Kandidaten für die Bundestagswahl im September ausnahmsweise auf elektronischem Weg und per Briefwahl bestimmen. Der Bundestag billigte eine entsprechende Rechtsverordnung des Innenministeriums. Dadurch wird einmalig die sonst übliche Pflicht aufgehoben, die Kandidaten im Rahmen einer Präsenzveranstaltung aufzustellen.
    Donnerstag, 28. Januar
    +++ Angesichts der Verzögerungen bei der Beschaffung von Impfstoffen gegen das Coronavirus planen Bund und Länder ein Spitzentreffen. An der Videokonferenz am kommenden Montag nehmen neben Mitgliedern der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten auch Vertreter der Impfstoffhersteller sowie der betreffenden Verbände teil, wie ein Regierungssprecher in Berlin mitteilte. Zuletzt hatte es unter anderem aus der SPD und von Seiten der Opposition Forderungen nach Einberufung eines Impfgipfels gegeben.
    +++ Die portugiesische Regierung hat wegen extrem hoher Corona-Infektionszahlen die Schließung der Grenze zum Nachbarland Spanien ab Freitag angeordnet. Für zunächst zwei Wochen darf die Grenze demnach nur noch in Notfallsituationen überschritten werden, wie Innenminister Eduardo Cabrita laut Medien in Lissabon mitteilte.
    +++ Der schwedische-britische Hersteller Astrazeneca ist einem Zeitungsbericht zufolge bereit, den Impfstoffvertrag mit der Europäischen Union zu veröffentlichen. Wie die Frankfurter Allgemeine berichtet, arbeiten die Juristen des Hauses derzeit an einem Vorschlag, welche Teile des Vertrages geschwärzt werden sollen. Dieser Vorschlag solle mit der EU abgestimmt werden. Die Veröffentlichung sei für Freitag geplant.
    Ein Gespräch zwischen Vertretern der EU-Kommission und Astrazeneca hatte gestern Abend keine Einigung über die Lieferengpässe des Corona-Impfstoffs gebracht.
    +++ Kinder aus Hartz-IV-Haushalten sollen weitere Unterstützung für den Distanzunterricht zu Hause bekommen. Wie Bundesarbeitsminister Heil ankündigte, sollen die Jobcenter ab kommender Woche digitale Endgeräte finanzieren können. Die Hilfen aus dem sogenannten Digitalpakt in Höhe von 500 Millionen Euro seien im vergangenen Jahr nicht überall angekommen, erklärte der Minister.
    Sie sehen ein Kind von hinten. Der Junge sitzt vor einem kleinen PC.
    Kinder aus armen Familien haben während des Homeschooling das Nachsehen. (picture alliance / HMB Media/Oliver Mueller)
    +++ Der Biontech-Impfstoff gegen das Coronavirus schützt offenbar auch vor der südafrikanischen Variante des Erregers. Einer Laborstudie des Unternehmens und Forschenden der Universität Texas zufolge büßt der Wirkstoff nur geringfügig an Effektivität ein. Bei der Untersuchung wurden Blutproben von geimpften Personen einem konstruierten Virus ausgesetzt, der wichtige Merkmale der südafrikanischen Mutation aufwies. Dabei war der Biontech-Impfstoff immer noch wirksam.
    +++ Israel weitet sein Corona-Impfprogramm aus. Ab morgen könnten sich bereits Menschen ab 35 Jahre impfen lassen, teilte das Gesundheitsministerium in Jerusalem mit. Israel hat derzeit eine Impfrate von mehr als 25 Prozent. Das ist die weltweit höchste. Bis zum Frühjahr will das Land seine gesamte Bevölkerung von rund 9,3 Millionen Bürgerinnen und Bürgern durchgeimpft haben.
    +++ Die Pharmaindustrie hat der Bundesregierung ihre Unterstützung bei der Beschaffung zusätzlicher Corona-Impfstoffe zugesagt. Man stehe zu seiner Verantwortung, teilte der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie mit. Sollte die Bundesregierung einen weiteren Impfgipfel anstreben, stehe man selbstverständlich für weitere Unterstützung zur Verfügung.
    +++ Die Bundesregierung stellt den rund fünf Millionen Beziehern von Hartz IV ein Kontingent kostenloser FFP2-Schutzmasken zur Verfügung. Dies kündigten Bundesgesundheitsminister Spahn und Bundesarbeitsminister Heil in Berlin an. Demnach stehen jedem Bezieher der Grundsicherung zehn Masken zur Verfügung. Dafür würden die Betroffenen ein Schreiben von ihrer Krankenversicherung bekommen. Mit diesem und dem Personalausweis könnten die Masken dann bei der Apotheke abgeholt werden.
    +++ Die Ständige Impfkommission empfiehlt einem Bericht zufolge, den Impfstoff des schwedischen-britischen Herstellers Astrazeneca nur an Personen im Alter von 18 bis 64 Jahre zu verabreichen. Wie die "Ärzte-Zeitung" berichtet, begründet das Gremium dies in ihrem Entwurf mit einer nicht ausreichenden Datenlage in höherem Alter. Abgesehen von dieser Einschränkung werde dieser Impfstoff ebenfalls als gleichermaßen geeignet angesehen, heißt es. Im Falle einer Verimpfung empfiehlt die Kommission ein abgestuftes Verfahren. Besonders gefährdete Personen und medizinisches Personal sollten zuerst geimpft werden. Der Astrazeneca-Impfstoff ist in der EU noch nicht zugelassen.
    +++ Polen will seine Corona-Schutzmaßnahmen lockern. Ab 1. Februar sollen alle Geschäfte in Einkaufszentren wieder öffnen dürfen, wenn entsprechende Hygieneauflagen eingehalten würden, sagte Gesundheitsminister Niedzielski in Warschau. Auch der Besuch von Museen und Kunstgalerien werde dann wieder möglich sein. Viele der übrigen Einschränkungen sollen vorerst bis zum 14. Februar bestehen bleiben.
    +++ Mehrere Verbände aus Kultur, Gastronomie und Sport wollen Lösungen für Öffnungen in der Corona-Pandemie erarbeiten. Ziel aller beteiligten Akteure sei es, zu einer schnellstmöglichen Rückkehr des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland beizutragen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Dabei gehe es unter anderem um die Frage, wie Besucherströme besser erfasst und nachverfolgt werden können. Unterstützt wird das Vorhaben unter anderem vom Branchenverband der Kinobetreiber, der Deutschen Fußball Liga, dem Hotel- und Gaststättenverband und dem Deutschen Olympischen Sportbund.
    +++ Zur Eindämmung der Coronavirus-Mutationen will die Bundesregierung noch in dieser Woche ein Einreiseverbot auf den Weg bringen. Bundesinnenminister Seehofer sagte in Berlin, die Bundesregierung wolle sich bis Freitag auf ein Verbot für Länder mit einer hohen Verbreitung der neuen Virusvarianten verständigen. Dies könne anschließend im sogenannten Umlaufverfahren - also ohne ein Treffen des Kabinetts - beschlossen werden. Bei den angedachten Beschränkungen konzentriere man sich auf derzeitige Mutationsgebiete wie Portugal, Großbritannien, Südafrika und Brasilien. Über mögliche Ausnahmen werde noch beraten, erklärte der CSU-Politiker. Man werde nicht auf eine EU-weite Einigung warten, wie es gestern zunächst geheißen hatte.
    +++ Rheinland-Pfalz hat den für Montag geplanten Start des Wechselunterrichts an Grundschulen vorerst gestoppt. Zur Begründung verwies das Bildungsministerium auf die im benachbarten Baden-Württemberg aufgetretenen Coronavirus-Mutationen. Die Entscheidung sei in Abstimmung mit Experten der Universitätsklinik getroffen worden. Die Landesregierung hatte ursprünglich geplant, ab kommender Woche für die ersten vier Klassen einen Wechselunterricht mit Lernen zuhause und in der Schule zu praktizieren. Die Präsenzpflicht sollte weiter ausgesetzt bleiben.
    +++ Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei den bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts wieder unter 100. Erstmals seit drei Monaten sei dieser Wert unterschritten worden, hieß es in Berlin. Die Zahl lag am Morgen bei 98. Sie bildet ab, wie viele Personen sich innerhalb von sieben Tagen auf die Bezugsgröße 100.000 Einwohner betrachtet mit dem neuartigen Coronavirus nachweislich infiziert haben. Bundesweit haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut innerhalb eines Tages 17.553 neue Infektionsfälle gemeldet. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 17.553 Neuinfektionen, vor einer Woche waren es 20.398 Fälle. Registriert wurden innerhalb von 24 Stunden mehr als 900 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Auch das ist ein leichter Rückgang gegenüber der vergangenen Woche.
    Mehr aktuelle Zahlen zur Corona-Entwicklung in Deutschland finden Sie hier.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn zeigt sich offen für einen sogenannten Impfgipfel. Der CDU-Politiker schlug im NDR-Radio ein Sondertreffen mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer vor, an dem auch Vertreter der Pharmahersteller teilnehmen sollten. Dabei könne man sich auf das gemeinsame weitere Vorgehen gegen die Corona-Pandemie verständigen. Spahn reagiert damit auf die Forderungen mehrerer SPD- und FDP-Politiker nach einem solchen Treffen.
    Berlin: Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, nimmt an einer Pressekonferenz zur aktuellen Lage in der Corona-Pandemie teil. 
    Coronavirus - Pressekonferenz zur aktuellen Lage (Reuters Pool/Fabrizio Bensch)
    +++ Die Vizepräsidentin des Europaparlaments, Barley, fordert eine Offenlegung des Vertrags zwischen der EU-Kommission und dem Pharmahersteller Astrazeneca über die Impfstofflieferung. Es sei ein Problem, dass die Vereinbarungen nicht einsehbar seien - weder für die Öffentlichkeit als auch nicht für die Parlamentarier, sagte die SPD-Politikerin im Deutschlandfunk . Es gebe offenbar eine Übereinkunft zwischen der EU und Astrazeneca, den Vertrag nicht zu veröffentlichen, und der Pharmahersteller wehre sich weiter dagegen. Das EU-Parlament könne nur Parallelen ziehen zu dem Vertrag mit Curevac - aber auch da seien die wichtigsten Passagen geschwärzt. Barley betonte, sie halte es nicht für sinnvoll, gegen Astrazeneca zu klagen: Es gehe gerade nicht um Geld, sondern um Impfdosen.
    +++ Die Planungen der Bundesregierung zu möglichen Einschränkungen im Flugverkehr werden offenbar konkreter. Es geht dabei vor allem um Länder, in denen sich Mutationen des Coronavirus verbreitet haben. Dazu werde eine Vorlage für eine entsprechende Verordnung zwischen den Ministerien abgestimmt, heißt es in verschiedenen Medienberichten. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass ein solcher Beschluss in Vorbereitung sei. Die "Bild"-Zeitung berichtet, dass die Einschränkungen des Flugverkehrs nach Deutschland bereits in der kommenden Woche umgesetzt werden sollen. Der "Spiegel" schreibt, deutsche Staatsbürger seien von dem Verbot nicht betroffen. Zudem solle es Ausnahmen für Berufspendler und Diplomaten geben. Zuvor hatte die Bundesregierung noch auf eine europäische Lösung gesetzt.
    +++ In der libanesischen Hafenstadt Tripoli hat es den dritten Tag in Folge Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gegeben. Augenzeugen zufolge versuchten Demonstranten, ein Regierungsgebäude zu stürmen. Sicherheitskräfte hätten sie mit Tränengas und Warnschüssen in die Luft zurückgedrängt. Das libanesische Rote Kreuz meldete, es seien mehr als 220 Personen mit Verletzungen behandelt worden. Hintergrund der Proteste sind weitreichende Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie sowie die schlechte Wirtschaftslage.
    Mittwoch, 27. Januar
    +++ Die EU-Kommission streitet weiter mit dem Pharmaunternehmen AstraZeneca über verzögerte Impfstofflieferungen gegen das Coronavirus. Wie Gesundheitskommissarin Kyriakides nach einer Videokonferenz mit Vertretern des Konzerns im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, gibt es noch immer keine Klarheit über den konkreten Lieferplan. Dies sei sehr bedauerlich. Man wolle aber weiterhin mit AstraZeneca kooperieren, um die Impfstoffe rasch den EU-Bürgerinnen und -Bürgern zur Verfügung zu stellen. Kyriakides zufolge bot auch der AstraZeneca-Chef Soriot eine konstruktive Zusammenarbeit an. Die Auseinandersetzung begann mit der Ankündigung des britisch-schwedischen Herstellers, zunächst deutlich weniger Impfstoff an die EU-Staaten zu liefern als zugesagt. Astrazeneca begründete die Verzögerungen mit Engpässen in der Produktionskette.
    Zwei Phiolen mit dem Coronaserum-Impfstoff von AstraZeneca. Dazwischen liegt eine Spritze.
    Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca (imago/Martin Wagner)
    +++ Russland hat Lieferprobleme beim Corona-Impfstoff Sputnik-V eingeräumt. Die staatliche Gesellschaft RDIF und das Gamaleya-Institut erklärten, es gebe Verzögerungen von bis zu drei Wochen. Grund seien die hohe Nachfrage und Produktionsengpässe. Die Kapazitäten würden nun ausgeweitet. Betroffen von den Verzögerungen sind demnach lateinamerikanische Staaten. Unter anderem Argentinien, Bolivien und Mexiko haben den russischen Impfstoff bestellt.
    +++ In den USA steht die Wirtschaft wegen der Corona-Krise weiter unter Druck. Wie der Vorsitzende der Notenbank, Powell, in Washington mitteilte, hat sich die Erholung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten deutlich abgeschwächt. Dies liege zum großen Teil an der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit sowie an erheblichen Konjunktur-Einbrüchen. Besonders schwierig sei es für Branchen, die direkt von der Pandemie betroffen seien wie etwa das Gastgewerbe. Powell erklärte, die weitere Entwicklung der Wirtschaft werde vom Verlauf der Krise sowie vom Fortschritt bei den Impfungen abhängen. Die US-Notenbank will ob der wirtschaftlichen Schwierigkeiten weiter an ihrer derzeitigen Geldpolitik festhalten. Der Leitzins verbleibt auf dem Niveau von 0,0 bis 0,25 Prozent.
    +++ US-Behörde: Britische Virus-Mutation in 26 Bundesstaaten nachgewiesen. Die ansteckendere britische Coronavirus-Mutation ist in den USA inzwischen in mehr als der Hälfte der Bundesstaaten nachgewiesen worden. Das teilte die Direktorin der Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, beim ersten Coronavirus-Briefing der Experten der neuen US-Regierung. In dieser Woche sei im Bundesstaat Minnesota außerdem erstmals die Variante aus Brasilien entdeckt worden. Die Mutation aus Südafrika sei dagegen bislang noch nicht in den USA gefunden worden.
    Experten gehen davon aus, dass die britische Variante bereits deutlich weiter in den USA verbreitet ist. Positive Tests werden in den USA noch verhältnismäßig selten einer Genom-Sequenzierung unterzogen, mit der neue Varianten festgestellt werden können. Die Gesundheitsbehörde hatte Mitte Januar gewarnt, die britische Mutation verbreite sich schnell und könne bis März in den USA zur vorherrschenden Variante des Coronavirus werden.
    Walensky betonte, eine Ausweitung der Impfungen sei der Schlüssel im Kampf gegen die Pandemie. Sie betonte, schwere Nebenwirkungen träten sehr selten auf und seien behandelbar. Das Risiko bei einer Covid-19-Erkrankung sei erheblich größer. In der vergangenen Wochen sei die Zahl der täglich verabreichten Impfungen in den USA auf 1,6 Millionen gestiegen. Bislang seien 23,5 Millionen Impfdosen verabreicht worden.
    Nach Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore kamen in den USA bislang mehr als 426.000 Menschen nach einer Ansteckung mit dem Virus ums Leben. In dem Land mit seinen rund 330 Millionen Einwohnern wurden seit Beginn der Pandemie demnach mehr als 25,4 Millionen Coronavirus-Infektionen nachgewiesen.
    +++ In Spanien werden Corona-Impfstoffe wegen Lieferverzögerungen bei Pharmakonzernen knapp. In der Folge müssten Immunisierungen von medizinischen Fachkräften und Bewohnern von Pflegeheimen verschoben werden, teilten die Behörden mit. Im Nordosten Kataloniens sollen dagegen alle noch verfügbaren Dosen verabreicht werden. Dies hat zur Folge, dass 10.000 Menschen, die bereits eine erste Dosis bekommen haben, länger als die vorgesehenen 21 Tage auf die zweite warten müssen. Gemäß den Richtlinien kann die zweite Impfstoff-Gabe bis zu 45 Tage nach der ersten verabreicht werden. In der EU liegt die Impf-Quote bei etwas mehr als zwei Prozent. In Großbritannien sind es zehn Prozent. Israel hat bisher mehr als 40 Prozent seiner Bevölkerung mit mindestens einer ersten Impf-Dosis versorgt.
    +++ Die Berliner Behörden wollen die Umsetzung der seit heute geltenden Arbeitsschutzverordnung durch die Unternehmen genau überprüfen. Man werde verstärkte Kontrollen in den Betrieben starten, kündigte Arbeitssenatorin Breitenbach von der Linkspartei an. Anfangs gehe es vor allem um Firmen mit Großraumbüros, Callcenter und Versicherungen. Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Berlin, Eder, erklärte, die Risikominimierung sei natürlich wichtig für die Pandemiebekämpfung. Er empfehle aber, mit den Schwerpunktkontrollen in den Senats- und Bezirksverwaltungen zu beginnen, um zu überprüfen, ob die Standards, die man von den Unternehmen erwarte, auch auf Behördenseite umgesetzt würden. Die Verordnung von Arbeitsminister Heil schreibt ein Homeoffice-Angebot vor. Wenn das nicht möglich ist, sollen Firmen zum Beispiel kleine und feste Arbeitsgruppen einrichten und Beschäftigte mit hochwertigen Masken ausstatten.
    +++ Der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern hat das Landeswahlgesetz geändert, um Wahlen unter den Bedingungen einer Naturkatastrophe oder einer Pandemie fristgemäß abhalten zu können. Demnach können gegebenenfalls Abstimmungen komplett per Briefwahl oder digital stattfinden. Bevor der Notfallmodus greift, muss der Landtag feststellen, dass das Land von einer Naturkatastrophe oder einem ähnlichen Ereignis höherer Gewalt betroffen ist. Daraufhin muss das Innenministerium eine Verordnung vorlegen, welche die konkreten Regeln erhält. Dieser Verordnung muss der Landtag erneut zustimmen. Das Gesetz wurde mit einer Mehrheit von SPD, CDU und Linker gegen die Stimmen der AfD beschlossen. Die AfD befürchtet unter anderem, der Verzicht auf Wahlversammlungen bevorzuge innerhalb der Parteien bekannte Kandidaten. Mecklenburg-Vorpommern wählt am 26. September einen neuen Landtag. Die Wahl findet zeitgleich mit der Bundestagswahl sowie voraussichtlich den Wahlen in Berlin und Thüringen statt.
    +++ In Norwegen kündigt Ministerpräsidentin Erna Solberg die Schließung der Grenzen für alle Besucher an. "Praktisch bedeutet das, dass die Grenze für jeden, der nicht in Norwegen lebt, geschlossen wird", sagt Solberg. Ausnahmen gebe es nur für wenige Gruppen, etwa Krankenhaus-Bedienstete. Nach dem vermehrten Auftreten hochansteckender Mutationen wurde am Samstag über die Hauptstadtregion ein Lockdown verhängt.
    +++ Das Filmfestival von Cannes wurde um zwei Monate verschoben. Die Veranstaltung an der Cote d'Azur solle nun vom 6. bis 17. Juli stattfinden, teilen die Organisatoren mit. 2020 war das Festival wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Im Oktober fand eine kleinere Veranstaltung mit Kurzfilmen statt und ohne den sonst üblichen Auflauf von Kino-Stars.
    +++ Eigentlich wollte Baden-Württemberg Schulen und Kitas Anfang wieder öffnen. Doch jetzt ist eine Coronavirus-Mutation in einem Kindergarten in Freiburg aufgetaucht - und die Pläne vom Tisch. Unser ausführlicher Bericht.
    Gruppe Kinder als multikulturelles Team im Kreis
    Gruppe Kinder (picture alliance / Zoonar)
    +++ Großbritannien meldet weitere 1725 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Damit steigt die Gesamtzahl der Menschen, die an oder mit dem Virus gestorben sind, auf 101.887, wie aus offiziellen Daten hervorgeht. Am Dienstag hatte das Land die traurige Marke von 100.000 Todesfällen überschritten. An Neuinfektionen wurden weitere 25.308 Fälle gemeldet. Bislang haben über sieben Millionen Menschen die erste Impfung erhalten. Angesichts der Lage geht Premierminister Boris Johnson davon aus, dass der Lockdown in England noch bis mindestens März aufrecht erhalten wird.
    +++ Die Bundeswehr hat nach einem Hilferuf Portugals an die EU ein medizinisches Erkundungsteam in das südliche Partnerland geschickt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte in Berlin, die Militärexperten sondierten dort mögliche Unterstützung für das Land. Zu Berichten portugiesischer Medien, wonach zunächst nur Deutschland reagiert habe, konnte der Sprecher keine Angaben machen. Der "Spiegel" hatte berichtet, es gehe um die Errichtung eines Feldlazaretts zur Behandlung von Corona-Patienten, die Lieferung von Sanitätsmaterial und die Aufnahme von portugiesischen Covid-Intensivpatienten in Deutschland. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde das Erkundungsteam am Freitag in Deutschland zurückerwartet. Dann sollte über weitere Schritte beraten werden.
    +++ Die Bundesagentur für Arbeit befürchtet einen dauerhaften Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit in der Corona-Krise. Allein seit Anfang 2020 habe sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen um rund ein Drittel erhöht, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Scheele, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen war vor der Pandemie auf unter 700.000 gesunken, inzwischen ist sie wieder auf über 900.000 gestiegen, so Scheele. Er befürchte, dass es erstmals seit den Arbeitsmarktreformen vor 20 Jahren wieder eine steigende Sockelarbeitslosigkeit geben werde. Sockelarbeitslosigkeit bezeichnet eine verfestigte Arbeitslosigkeit, die sich auch in einem Aufschwung nicht einfach wieder abbaut. Als langzeitarbeitslos zählen Menschen, die ein Jahr oder länger vergeblich auf Stellensuche sind. Weitere Informationen in diesem Beitrag.
    +++ In der Diskussion über Beschränkungen des Flugverkehrs in Deutschland wegen der Corona-Pandemie bevorzugt das Bundeskabinett eine europäische Lösung. Die stellvertretende Regierungssprecherin Demmer sagte in Berlin, die Bundeskanzlerin und die Ministerrunde wollten zunächst die Gespräche auf EU-Ebene in dieser Woche abwarten. Dies schließe ein nationales Vorgehen dennoch nicht aus. Bundesinnenminister Seehofer hatte angesichts der steigenden Zahl von Mutationen des Coronavirus zuvor von "drastischen Maßnahmen" gesprochen und eine Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland - so wörtlich - "auf nahezu null" ins Gespräch gebracht.
    +++ Die Liste jener Staaten, aus denen Menschen problemlos in die EU einreisen können, wird immer kürzer. Wegen deutlich gestiegener Corona-Infektionszahlen soll auch für Japan keine Ausnahme der zu Beginn der Pandemie eingeführten Einreisebeschränkungen mehr gelten. Darauf einigten sich die EU-Botschafter der 27 Mitgliedsstaaten am Mittwoch in Brüssel, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Die Entscheidung muss bis zum Donnerstag noch offiziell von den Hauptstädten im schriftlichen Verfahren bestätigt werden. Somit bleiben nur sechs Länder weltweit, aus denen Bürger normal in die EU einreisen dürfen: Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen.
    Darauf hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island bereits zu Beginn der Corona-Pandemie im März verständigt. Demnach sind alle nicht zwingend notwendigen Reisen in die EU zunächst verboten. Rechtlich bindend ist der Einreisestopp allerdings nicht. Zudem gelten Ausnahmen etwa für EU-Bürger und ihre Familien. Anfang Juli wurde der Einreisestopp erstmals für einige Staaten gelockert.
    Eine Liste mit Coronavirus-Risikogebieten, die das RKI aktualisiert, finden Sie hier.
    +++ Portugal setzt alle Flüge von und nach Brasilien vom 29. Januar bis 14. Februar aus. Das teilte das Innenminiusterium des Landes mit.
    +++ Während der zweiten Corona-Welle seit dem Herbst sind inzwischen 53 Patienten aus anderen EU-Ländern in Deutschland behandelt worden. 31 davon kamen aus Belgien, 14 aus den Niederlanden und 8 aus Frankreich, wie ein Sprecher des Auswärtigen Amts bekanntgab. Währen der ersten Welle der Corona-Pandemie im Frühjahr wurden insgesamt 232 Intensivpatienten aus dem besonders stark betroffenen Italien, den Niederlanden und Frankreich in deutsche Krankenhäuser gebracht.
    +++ Grünen-Parteichef Robert Habeck hat die Bundesregierung aufgefordert, die Produktion von Impfstoffen notfalls durch eine Zwangslizenzvergabe deutlich zu erhöhen. Die Produktion müsse steigen, und die Bundesregierung sei gefordert, alles zu tun, was irgend gehe, sagt Habeck der "Rheinischen Post". Für die Pharmakonzerne solle sich die historisch schnelle Impfstoffentwicklung auszahlen. "In letzter Konsequenz jedoch hätte die Bundesregierung über verpflichtende Lizenzvergabe die Möglichkeit, die Beteiligten zu Kooperation zu zwingen", so Habeck. "Wenn Bayer vor Wochen angekündigt hat, dass sie Impfstoffe produzieren können, bis heute aber nicht richtig eingebunden sind, dann ist das auch ein politisches Versäumnis." Das Bundesgesundheitsministerium wies die Forderung ab. "Wer Zwangslizenzen als einfache Lösung fordert, verkennt die Komplexität von Impfstoffproduktion", sagt ein Sprecher des Ministeriums der Agentur Reuters. "Im Übrigen stellt sich die Frage, welches Unternehmen denn mit einer solchen Zwangslizenz schneller zusätzliche Produktion schafft als es die Kooperationen der Pharmafirmen tun, die aktuell überall entstehen und die wir fördern."
    Robert Habeck, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen
    Robert Habeck, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen (picture alliance/dpa | Kay Nietfeld)
    +++ Großbritannien: Lockdown bis mindestens Anfang März. Die britische Regierung will ihren Plan für einen Ausstieg aus dem Lockdown in der Woche ab 22. Februar vorlegen. Dann kämen die Abgeordneten aus ihrer Sitzungspause zurück, kündigt Premierminister Boris Johnson vor dem Unterhaus an. Mitte Februar werde das Bild der Lage vermutlich klarer sein. Im Moment sei es zu früh, zu sagen, wann die Beschränkungen des öffentlichen Lebens gelockert werden könnten. Man habe noch nicht genügend Daten. "Wir sind weiterhin in einer gefährlichen Situation."
    +++ Frankreich schließt einen erneuten "sehr strengen" Lockdown nicht aus. Es stünden mehrere Szenarien im Raum, sagte ein Regierungssprecher. Die aktuelle abendliche Ausgangssperre ab 18 Uhr bremse die Ausbreitung des Virus nicht ausreichend aus. Aktuell gebe es ein hohes Plateau - der Druck auf die Krankenhäuser wachse.
    +++ Jetzt wohl doch ein Krisentreffen in Brüssel: Die für heute geplante Konferenz der EU mit dem in die Kritik geratenen Corona-Impfstoffhersteller Astrazeneca soll nun doch zustandekommen. Ein Sprecher des schwedisch-britischen Unternehmens wies Meldungen zurück, wonach der Konzern den Termin abgesagt habe. Auch die EU bestätigte inzwischen eine Zusage.
    +++ Die Bundesregierung prüft zusammen mit der portugiesischen Regierung in Lissabon mögliche deutsche Hilfen für Portugal, wo das mutierte Virus die Zahl der Neuinfektionen hat sprunghaft ansteigen lassen. Es gebe von der portugiesischen Regierung aber noch keine formale Anfrage, sagt ein Sprecher des Auswärtigen Amtes.
    +++ Der schwedisch-britische Pharmakonzern AstraZeneca hat angeblich ein Krisentreffen mit der EU-Kommission abgesagt. Mehrere Nachrichtenagenturen berichten dies unter Berufung auf Quellen in der EU. Zuvor hatte AstraZeneca Vorwürfe im Zusammenhang mit Lieferproblemen des Corona-Impfstoffs zurückgewiesen.
    Inzwischen heißt es von AstraZeneca, man habe das Treffen nicht abgesagt. Ob es nun heute oder morgen stattfindet - oder vielleicht doch ganz ausfällt - ist unklar.
    +++ Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer hat für die Amtshilfe der Bundeswehr etwa bei der Kontaktnachverfolgung geworben. Bislang werde die Unterstützung nur zurückhaltend angefordert, sagte die CDU-Politikerin im ZDF. Sie betonte, dass die Hilfe für Kommunen kostenlos sei.
    +++ Der bayerische Gesundheitsminister Holetschek warnt angesichts anhaltender Probleme bei der Lieferung von Corona-Impfstoffen vor einem zunehmenden Vertrauensverlust in der Bevölkerung. Wenn man Zusagen erhalte, müsse man auch verlässlich mit dem Impfstoff planen können, sagte der CSU-Politiker, der derzeit der Gesundheitsministerkonferenz vorsitzt, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Andernfalls verliere man den Rückhalt der Menschen und deren Bereitschaft, sich immunisieren zu lassen.
    10.11.2020, Mecklenburg-Vorpommern, Pasewalk: Soldaten der Panzergrenadierbrigade 41 ?Vorpommern? unterstützten im Landratsamt Vorpommern-Greifswald das Gesundheitsamt bei der Corona-Kontaktnachverfolgung. Die Bundeswehr hat im Nordosten derzeit 178 Soldaten im Corona-Einsatz, davon 50 im Kreis Vorpommern-Greifswald. Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa | Verwendung weltweit
    Soldatinnen und Soldaten helfen vielerorts bei der Kontaktnachverfolgung, aber auch bei Schnelltests und in Krankenhäusern (Picture Alliance / dpa / Stefan Sauer)
    +++ Angesichts der Gefahr hochansteckender Virusmutationen wird über drastische Einschränkungen des Reiseverkehrs diskutiert. Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Kubicki bezeichnete Flug- oder Reiseverbote als nicht hilfreich. Schnelleres Impfen sei der einzige Weg aus der Pandemie.
    Der Virologe Drosten sagte hingegen, Reisebeschränkungen seien "aus wissenschaftlicher Sicht" sinnvoll. Angesichts sinkender Fallzahlen in Deutschland müsse man auf das achten, "was von außen komme".
    Ein Jahr Corona in Deutschland: Lesen Sie hier unseren Rückblick auf die erste Infektion hierzulande mit der neuen Krankheit, die damals noch gar keinen Namen hatte.
    +++ Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Günther, hat dafür plädiert, klare Perspektiven für die Lockerung der Corona-Maßnahmen aufzuzeigen. Dies sei angesichts einer gewissen Pandemiemüdigkeit wichtig, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk . Seine Landesregierung hatte gestern einen Vier-Stufen-Plan vorgestellt, der sich an der 7-Tages-Inzidenz, aber auch Faktoren wie die Impfquote und die Versorgungslage in den Krankenhäusern orientiert.
    +++ Die Behörden in Hongkong haben wegen steigender Corona-Infektionszahlen Wohnblöcke ohne Vorwarnung abgeriegelt. Regierungschefin Lam erklärte, diese Vorgehensweise sei notwendig, um sicherzustellen, dass die Menschen ihre Häuser nicht verließen, um einem Corona-Test zu entgehen.
    +++ Schulen mit Schutzmaßnahmen wie Abstandhalten und Maskentragen haben laut einer US-Studie kein erhöhtes Risiko, sich zu Infektionsherden zu entwickeln. Die US-Behörde zur Bekämpfung und Eindämmung von Seuchen (CDC) untersuchte dazu Daten aus Schulen in den Vereinigten Staaten und europäischen Ländern, in denen Präsenzunterricht stattfand. Zwar seien dort Corona-Infektionen aufgetreten, es spreche aber wenig dafür, dass Schulen in bedeutendem Maße zu erhöhten Ansteckungen beigetragen hätten.
    +++ Der französische Pharmakonzern Sanofi will mehr als 125 Millionen Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs für die Europäische Union liefern. Sanofi wolle dem Mainzer Unternehmen Biontech Zugang zu seiner Produktionsinfrastruktur gewähren, hieß es. Die ersten Lieferungen sollen im Sommer 2021 aus den Produktionsanlagen von Sanofi in Frankfurt heraus erfolgen.
    +++ Die Firmen in Deutschland halten sich zum Jahresanfang mit Einstellungen zurück. Das Ifo-Beschäftigungsbarometer fiel im Januar leicht zum Dezember, wie das Münchner Institut mitteilt. Der Corona-Lockdown führe insbesondere im Einzelhandel zu mehr Entlassungen. In der Industrie stieg der Index zwar zum achten Mal in Folge, dennoch sind die Unternehmen, die Stellen streichen wollen, noch in der Mehrheit. Positive Entwicklung dagegen gebe es in der IT-Branche sowie bei Unternehmensberatungen. Auch Supermärkte suchen laut Ifo-Institut Mitarbeiter.
    "Wir schliessen!" steht in einem leeren Schaufenster am Prinzipalmarkt.
    Modegeschäfte sind einer der großen Verlierer der Coronakrise. Andere Branchen dagegen verzeichnen Umsatzrekorde. (picture alliance / dpa / Rolf Vennenbernd)
    +++ Grünen-Chef Habeck dringt auf ein verstärktes Testen auch mit Selbsttests, wie sie in Österreich zugelassen seien. Er halte es für unerklärlich, warum Deutschland Tests, die in Österreich billig und schnell und in großen Massen durchgeführt werden könnten, nicht zulasse, so Habeck im ZDF. Grundsätzlich müsse viel mehr getestet werden, beispielsweise an den Schulen.
    +++ Kanzlerin Merkel sieht Deutschland bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel. Es gebe einen nachhaltigen Rückgang der Infektionszahlen, das bedeute, dass die ergriffenen Maßnahmen wirkten, sagte sie in der Online-Sitzung der Unionsfraktion laut Teilnehmern. Allerdings sei man noch nicht am Ziel von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Sorgen bereiteten die Mutationen, man müsse vermeiden, dass sie dominant werden. Zu vieles Reisen würde Mutationen nach Deutschland tragen.
    +++ Die EU-Arzneimittelagentur EMA schließt nicht aus, dass der Corona-Impfstoff von Astrazeneca in Europa nur für eine bestimmte Altersgruppe zugelassen wird. Das deutete die EMA-Vorsitzende Cooke im Europaparlament an. Eine begrenzte Zulassung sei grundsätzlich möglich, sie wolle einer Entscheidung der Behörde aber nicht vorgreifen. Dies werde genau geprüft.
    +++ Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer will, dass der Bund die Kostenübernahme für die Einsätze der Bundeswehr in der Corona-Pandemie garantiert.
    Das Bundeskabinett werde heute darüber beraten, sagte die CDU-Politikerin im ZDF. Sie habe bislang zwar immer versichert, dass die Bundeswehr keine Rechnung stelle. Dennoch gebe es bei Trägern, Kommunen oder Kreisen offenbar Angst vor Kosten, wenn sie die Bundeswehr anforderten.
    Zurzeit unterstützen über 5.000 Soldatinnen und -Soldaten Gesundheitsämter bei der Kontaktnachverfolgung. In einigen Pflegeeinrichtungen hilft die Bundeswehr ferner bei der Durchführung von Schnelltests.
    +++ In Deutschland wurden binnen eines Tages 13.202 neue Infektionen mit dem Coronavirus registriert. Das sind gut 2.500 weniger als vor einer Woche. Die gemeldeten Todesfälle stiegen um 982 auf 53.972, auch dieser Wert lag leicht unter dem der Vorwoche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank leicht auf 101.
    +++ Um die Arbeit im Homeoffice während der Corona-Pandemie weiter auszubauen, tritt heute eine neue Verordnung der Bundesregierung in Kraft.
    Diese verpflichtet Arbeitgeber, ihren Mitarbeitern die Arbeit von zuhause aus anzubieten, soweit keine zwingenden betriebsbedingten Gründe dagegen sprechen. An einen bestimmten Inzidenzwert ist die Verordnung nicht geknüpft. Die Einhaltung der neuen Regeln soll von den Arbeitsschutzbehörden der Länder kontrolliert werden.
    Bundesarbeitsminister Heil sagte im Vorfeld, Arbeitgeber müssten auf Verlangen der Behörden Gründe vorlegen, weshalb die Arbeit im Homeoffice nicht möglich sei. Im Extremfall seien auch Bußgelder von bis zu 30.000 Euro möglich. Die Verordnung gilt zunächst befristet bis Mitte März.
    Die Bundesregierung dringt wegen der Corona-Pandemie auf mehr Homeoffice. Eine Frau sitzt mit einem Laptop an einem Tisch im Homeoffice.
    Die Bundesregierung dringt wegen der Corona-Pandemie auf mehr Homeoffice. (picture alliance / dpa / Fabian Strauch)
    +++ In den Niederlanden ist es nach den Krawallen der vergangenen Nächte weitgehend ruhig geblieben. Zu Beginn der Corona-Ausgangssperre um 21 Uhr registrierte die Polizei nur vereinzelt kleine Zusammenstöße mit Randalierern. Es gab einige Festnahmen. In den Nächten zuvor hatte es in mehreren Städten Krawalle gegeben.
    Hören Sie hierzu die Dienstags-Ausgabe des Podcasts Deutschlandfunk - Der Tag: Warum es kracht in den Niederlanden
    +++ Bundeswirtschaftsminister Altmaier legt heute den Jahreswirtschaftsbericht im Kabinett vor. Nach dem Einbruch der Wirtschaftsleistung 2020 wegen Corona rechnet die Bundesregierung für dieses Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 3 Prozent.
    +++ Die Bundesärztekammer fordert Regierung und EU-Kommission auf, bei den Herstellern von Corona-Impfstoffen auf der Einhaltung vertraglich zugesicherter Mengen und Termine zu bestehen. Die Ursachen der Lieferschwierigkeiten etwa bei Astra-Zeneca müssten geklärt und so schnell wie möglich behoben werden, sagte Ärztekammer-Präsident Reinhardt der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
    +++ Der schwedisch-britische Pharmakonzern AstraZeneca hat Vorwürfe im Zusammenhang mit Lieferproblemen beim Corona-Impfstoff zurückgewiesen. Man verkaufe das Vakzin nicht anderswo für Profit, sagte Unternehmenschef Soriot in einem gemeinsamen Interview europäischer Zeitungen. Man habe den Impfstoff gemeinnützig entwickelt und verdiene damit kein Geld. In der EU-Kommission gibt es den Verdacht, die angekündigten Engpässe könnten darauf zurückzuführen sein, dass Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder bevorzugt beliefert würden.
    +++ In Deutschland gilt von heute an die Homeoffice-Verordnung des Bundesarbeitsministeriums. Diese verpflichtet Arbeitgeber, ihren Mitarbeitern die Arbeit von zuhause aus anzubieten, soweit keine zwingenden betriebsbedingten Gründe dagegen sprechen. An einen bestimmten Inzidenzwert ist die Verordnung nicht geknüpft.

    Dienstag, 26. Januar

    +++ Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) hat vor dem Hintergrund sinkender Corona-Zahlen vor überstürzten Lockdown-Lockerungen gewarnt. Die Tendenz bei den Zahlen sei positiv, sagte Söder nach einer Videoschalte des Kabinetts in München. Unter Verweis auf das mutierte Virus warnte Söder aber, "toxisch" wäre eine Verbreitung der Mutation parallel zu einer überstürzten Lockerung. Man dürfe jetzt nicht nachlassen, es ist noch nicht vorbei, betonte er. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung plädierte Seehofer zudem für die Reduzierung des Flugverkehrs nach Deutschland "auf nahezu Null". Als Vorbild habe er Israel genannt.
    +++ Italien fordert die EU-Kommission zu Maßnahmen gegen den US-Konzern Pfizer wegen Verzögerungen bei der Lieferung von Impfstoffen auf. Es müsse angemessen auf dies vertragswidrige Verhalten reagiert werden, forderte der Sonderbevollmächtigte der Regierung in Rom. Mit dem italienischen Vorstoß wird das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen der EU und dem Konzern weiter belastet
    +++ In Großbritannien sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 100.000 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums liegt die Zahl der Toten inzwischen bei 100.162. Großbritannien ist damit das erste Land in Europa, das diese Marke überschreitet. Der Epidemiologe und medizinische Chefberater der britischen Regierung, Whitty, erklärte, es seien noch viele weitere Todesfälle zu erwarten, bevor die Auswirkungen der Impfkampagne spürbar seien. Nach Angaben der Regierung haben inzwischen knapp 6,9 Millionen Briten eine erste Impfdosis erhalten.
    +++ In Irland wird der Lockdown um weitere sechs Wochen bis zum 5. März verlängert. Das kündigte Premierminister Martin in Dublin an. Grund sind die um den Jahreswechsel sprunghaft gestiegenen Corona-Fallzahlen, nachdem es über die Weihnachtsfeiertage einige Lockerungen gegeben hatte. Nun sind die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, zu Hause zu bleiben und sich nicht weiter als fünf Kilomter von ihrem Wohnort wegzubewegen. Alle Schulen, Geschäfte und die Gastronomie bleiben geschlossen. In Irland ist inzwischen die zuerst in Großbritannien entdeckte Variante des Corona-Virus sehr verbreitet.
    Irland, Dublin: Ein Polizist hält Autofahrer an einem Kontrollpunkt an den Quays im Stadtzentrum an, während Irland sich in einem Corona-Lockdown befindet.
    Irland verlängert Lockdown (Niall Carson/PA Wire/dpa)
    +++ Am Klinikum Bayreuth gelten wegen des Verdachts auf ein mutiertes Coronavirus verschärfte Vorsichtsmaßnahmen. Wie das Unternehmen mitteilte, sind die betroffenen Krankenhäuser vorerst geschlossen, Patienten werden nur noch in Notfällen aufgenommen. Entlassen wird nur, wer innerhalb von 48 Stunden zwei negative Coronatests vorweisen kann. Die mehr als 3.300 Mitarbeitenden des Klinikums befinden sich den Angaben zufolge außerhalb ihrer Arbeitszeiten in häuslicher Quarantäne. In elf von 30 eingesandten Proben besteht der Verdacht auf die in Großbritannien aufgetretene Corona-Mutation.
    +++ Die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen aufgefordert, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Europa habe Milliarden Euro in die Entwicklung investiert, sagte von der Leyen in ihrer per Video übertragenen Rede für das Weltwirtschaftsforum in Davos. Jetzt müssten die Firmen liefern und Verträge einhalten. Gesundheitsminister Spahn erwägt Exportbeschränkungen für in der EU produzierte Impfstoffe. Astrazeneca hatte am Freitag mitgeteilt, den EU-Staaten zunächst deutlich weniger Impfdosen zu liefern als vereinbart. Für Großbritannien soll dies nicht gelten.
    Schweiz, Cologny: Klaus Schwab (l), Gründer und Vorstandsvorsitzender des Weltwirtschaftsforums (WEF), hört Ursula von der Leyen (CDU), Präsidentin der Europäischen Kommission, zu während einer Videokonferenz bei der Davos Agenda in Cologny. 
    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einer Videokonferenz auf dem Weltwirtschaftsforum. (KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi)
    +++ Die Bundesregierung teilte auf ihrer Homepage mit, dass sie im Falle von deren Zulassung folgende Impfstoffe erwarte: von Biontech/Pfizer 60 Millionen Dosen über die EU mit einer nationalen Option auf 30 Millionen weitere. Zudem habe die EU weitere 300 Millionen Dosen geordert. Von Moderna werden 50,5 Millionen, von CureVac 42 Millionen, von Johnson&Johnson 37,5 Millionen und von AstraZeneca 56,2 Millionen Dosen erwartet.
    +++ Bislang sind nach Angaben der Bundesregierung 1.921.689 Impfdosen verbraucht worden. Damit seien 1.638.425 Personen geimpft worden. Das entspreche zwei Prozent der Bevölkerung. 283.264 Personen hätten bereits die Zweitimpfung erhalten.
    +++ Der EU-Parlamentarier Liese hat im Streit um Lieferkürzungen des Corona-Impfstoffs der Firma Astrazeneca für die EU Export-Verbote angeregt. Wenn die EU merke, dass sie an der Nase herumgeführt werde, müsse sie über solche Beschränkungen nachdenken, sagte der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Astrazeneca produziere in mehreren europäischen Ländern, die Abfüllung des Impfstoffs erfolge auch im deutschen Dessau. Liese forderte das Unternehmen zu einer schnellen Kurskorrektur auf, ansonsten drohe ein katastrophaler Imageschaden.
    +++ Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Wanderwitz (CDU), betonte, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Anteil der AfD-Anhänger in einer Region und der dortigen Corona-Lage gebe. Wer die Infektionsschutzmaßnahmen ablehne, wie viele AfD-Anhänger, Reichsbürger und Esoteriker, helfe am Ende bei der Ausbreitung des Virus, sagte er den RND-Zeitungen. Die AfD nannte Wanderwitz als Ostbeauftragten daraufhin "untragbar".
    +++ Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat einen Eilantrag gegen die Pflicht zur Benutzung eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen abgelehnt. Zur Begründung hieß es, FFP2-Masken böten einen erhöhten Selbst- und Fremdschutz. Die Kosten für die Anschaffung seien grundsätzlich zumutbar. Darüberhinaus setzte das Gericht die 15-Kilometer-Grenze für den Bewegungsradius in der Pandemie vorläufig außer Kraft. Für viele Bürger in Corona-Hotspots werde damit nicht deutlich und anschaulich genug, wie weit sie sich für Tagesausflüge rund um ihren Wohnort bewegen dürften, heißt es. Gegen die Beschlüsse gibt es keine Rechtsmittel.
    +++ Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird künftig auch Statistiken enthalten, die einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen zum aktuellen Infektionsgeschehen in Deutschland geben. Das kündigte der Softwarekonzern SAP in einem Blogeintrag an. Das Informationsangebot ist Teil der neuen Version 1.11, die noch in dieser Woche in den App Stores von Google und Apple zur Verfügung stehen soll. Die Nutzerinnen und Nutzer könnten dann in der App stets auf die aktuellen Zahlen zu den Neuinfektionen, der Sieben-Tage-Inzidenz und dem Sieben-Tage-R-Wert zugreifen. Außerdem wurden in der neuen App-Version Fehler beseitigt.
    +++ Wegen der Corona-Pandemie findet der Mikrozensus in diesem Jahr ohne persönliche Interviews bei den Befragten zu Hause statt. Die Daten werden stattdessen durch Interviews per Telefon, online oder mittels klassischem Papierfragebogen erhoben. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Von Januar bis Dezember werden demnach insgesamt rund 810.000 Menschen aus etwa 370.000 Haushalten befragt. Sie sind gesetzlich zur Auskunft verpflichtet. Gefragt wird zu Themen wie Schule und Studium, Aus- und Weiterbildung, Beruf und Arbeitssuche, Einkommen, Kinderbetreuung, Internetnutzung und Wohnsituation erhoben. Die Ergebnisse des Mikrozensus sollen die wirtschaftliche und soziale Situation der Haushalte in Deutschland abbilden und wichtige Informationen zur Bevölkerungsstruktur liefern.
    +++ Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Ludwig, sieht eine wachsende Gefahr von Internet- und Mediensucht in der Corona-Pandemie. Eine problematische Nutzung von Smartphones, Computerspielen und Internet sei insbesondere bei Minderjährigen zu beobachten, sagte Ludwig der "Augsburger Allgemeinen". Jeder dritte Jugendliche sei betroffen. Die Corona-Krise zwinge Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene dazu, mehr Zeit denn je vor dem Bildschirm zu verbringen. Trotz der positiven Aspekte, dass digitale Medien Homeschooling und Homeoffice möglich machten, müsse man schlichtweg auch mal den Stecker ziehen und etwas anderes machen, betonte die CSU-Politikerin.
    +++ Nach mehrwöchiger Pause hat der Gründer der "Querdenken"-Initiative, Ballweg, wieder zu einer größeren Protestveranstaltung gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen aufgerufen. Wie er auf YouTube ankündigte, ist für den 27. Januar ein Autokorso in Stuttgart geplant. An Weihnachten hatte Ballweg erklärt, vorerst keine Demonstration mehr zu organisieren. Er wolle den Winter nutzen, "um Kräfte zu sammeln". Die "Querdenken"-Bewegung wird mittlerweile in Baden-Württemberg vom Verfassungsschutz beobachtet. Das Landesamt ordnet mehrere maßgebliche Akteure der Inititative dem Milieu der Reichsbürger und Selbstverwalter zu.
    Corona-Demonstrationen - Wer marschiert da zusammen?
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut innerhalb eines Tages 6.408 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet. Das sind fast 5.000 weniger als am Dienstag vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg um 903 auf insgesamt 52.990. Die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz sank auf 107,6 Infektionen pro 100.000 Einwohner.
    Fokussieren wir uns in der Berichterstattung zu sehr auf Zahlen? Das ist Thema im Podcast "Nach Redaktionsschluss".
    +++ Das Pharmaunternehmen AstraZeneca hat Berichte zurückgewiesen, nach denen sein Corona-Impfstoff bei Senioren nur eine bis auf acht Prozent reduzierte Wirksamkeit haben soll. Die Angaben seien "komplett falsch", erklärte das Unternehmen. Unter anderem die "Bild"-Zeitung und das "Handelsblatt" hatten gemeldet, dass der Impfstoff in der EU wohl nur für Menschen unter 65 Jahren zugelassen werde. Eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde wird noch in dieser Woche erwartet.
    Warum wird die Wirksamkeit des AstraZeneca-Impfstoffs bezweifelt? Ein Überblick
    Zwei Phiolen mit dem Coronaserum-Impfstoff von AstraZeneca. Dazwischen liegt eine Spritze.
    Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca (imago/Martin Wagner)
    Lesen Sie hier unseren Hintergrund: Will AstraZeneca die EU ausbooten?
    +++ In mehreren Städten der Niederlande ist es erneut zu Ausschreitungen gekommen. Unter anderem in Rotterdam, Amsterdam, Amersfoort und Geleen missachteten zahlreiche Personen die Corona-Ausgangssperre. Sie plünderten Geschäfte, warfen Steine auf Polizisten und beschossen sie mit Feuerwerkskörpern. Die Sicherheitskräfte setzten Korrespondentenberichten zufolge Wasserwerfer und Tränengas ein. Laut einer ersten Bilanz der Polizei wurden mehr als 150 Personen festgenommen.
    Randalierer haben eine Straße blockiert, es brennt ein Feuer,
    Es ist die zweite Nacht in Folge mit Krawallen in den Niederlanden. (AFP/ Marco de Swart)
    +++ Zur Eindämmmung des Coronavirus hat Israel seinen internationalen Flughafen in Tel Aviv weitgehend geschlossen. Mit der um Mitternacht in Kraft getretenen drastischen Einschränkung des Luftverkehrs will die Regierung das Einschleppen weiterer Coronavirus-Mutationen verhindern. Die Schließung des Ben-Gurion-Flughafens soll vorerst bis Ende des Monats gelten.
    +++ Der Armutsforscher Butterwegge hat eine mangelnde Unterstützung für ärmere Familien in der Coronakrise beklagt. Der Kölner Politikwissenschaftler sagte im Deutschlandfunk, die Bundesregierung habe erst ein halbes Jahr nach Beginn der Pandemie einen Kinderbonus von jeweils 300 Euro im September und Oktober gezahlt. Für Eltern im Hartz-IV-Bezug sei das zwar sicherlich sehr wichtig gewesen, notwendig sei aber kontinuierliche Hilfe. Hier müsse die Regierung nachbessern.
    +++ US-Präsident Biden hat die corona-bedingten Einreiseverbote in die USA für Reisende aus Europa verlängert. Gemäß einer Anordnung seines Amtsvorgängers Trump hätten diese eigentlich ab morgen gelockert werden sollen. Das Weiße Haus nannte als Begründung die neuen Mutationen des Virus.
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