Donnerstag, 28. März 2024

Archiv

Newsblog zum Coronavirus
+++ Entwicklungen vom 3. bis 4. Februar +++

Hier die Entwicklungen zum Corona-Virus vom 3. bis 4. Februar. Mehr in unserem Newsblog.

02.02.2021
    Zwei Kinder stehen bei einem Spielplatz in Berlin. Ein Kind balanciert auf einem Skateboard.
    Coronavirus: Kitas und Schulen geschlossen (dpa-Bildfunk / Dorothée Barth)
    Dies ist ein Archivbeitrag. Den aktuellen Newsblog zum Coronavirus finden Sie hier.
    Donnerstag, 4. Februar
    +++ Der neueste ARD-Deutschlandtrend zeigt eine große Sorge um fehlende Entwicklungschancen von Kindern in Corona-Zeiten. In der repräsentativen Umfrage von infratest dimap sagten 77 Prozent, sie hätten sehr große oder große Sorgen, dass die Entwicklung von Kindern aufgrund beschränkter Betreuungs- und Schulangebote beeinträchtigt wird. Das sind 14 Prozentpunkte mehr als im Mai 2020. Unter den befragten Eltern mit schulpflichtigen Kindern äußerten 86 Prozent sehr große oder große Sorgen.
    +++ Trotz einer raschen Ausbreitung von ansteckenderen Varianten des Coronavirus in Tirol wird das österreichische Bundesland vorerst nicht abgeriegelt. Die Regierung in Wien nannte die Situation am Donnerstag zwar "akut und ernst", entschied sich jedoch zunächst für den Einsatz von Massentests und eine schnellere Sequenzierung von Testproben im Kampf gegen das Virus. Experten und die Opposition forderten ein härteres Vorgehen.
    +++ Das Champions League-Spiel zwischen RB Leipzig und dem FC Liverpool am 16. Februar kann nicht in Deutschland stattfinden. Die Bundespolizei lehnte einen Sonderantrag der Leipziger für die Einreise der "Reds" aus Liverpool ab. Das bestätigte das Innenministerium der Deutschen Presse-Agentur. Demnach fällt die "geschilderte Konstellation" nicht unter die Ausnahmeregeln. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Hintergrund ist die derzeit bis zum 17. Februar gültige Einreisesperre für Menschen aus besonders betroffenen Gebieten mit Mutationen des Coronavirus - zu denen auch Großbritannien zählt.
    +++ Die erste Lieferung des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V ist im Iran eingetroffen. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA wurden in der ersten Phase 500.000 Dosen eingeführt, weitere werden in den nächsten Wochen folgen. Die Massenimpfung der 83 Millionen Iraner soll Ende Februar oder Anfang März beginnen, so das Gesundheitsministerium. Priorität haben Ärzte- und Pflegepersonal sowie ältere Menschen.
    +++ In Israel zeigen die Impfungen nach Angaben von Ministerpräsident Netanjahu positive Auswirkungen. Unter den über 60-Jährigen hat sich demnach die Zahl der Covid-19-Fälle in den vergangenen zwei Wochen fast halbiert. Die Zahl der schwierigen Krankheitsverläufe in dieser Altersgruppe habe sich um ein Viertel verringert. In Israel sind nach Regierungsangaben bislang 35 Prozent der neun Millionen Einwohner geimpft worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben 84 Prozent der über 60-Jährigen eine Impfung erhalten.
    +++ Das nach eigenen Angaben Corona-freie Nordkorea hat bei der Gavi-Impfallianz fast zwei Millionen Impfdosen erbeten. Nordkorea habe sie im Rahmen der Covax-Impfinitiative beantragt und werde sie auch erhalten, sagte ein Sprecher des internationalen Gavi-Bündnisses in Genf. Gavi setzt sich unter anderem in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation dafür ein, dass auch ärmere Länder mit Impfstoffen versorgt werden.
    Das Foto zeigt Desinfektionsarbeiten in Wonsan/Nordkorea im Oktober 2020.
    Auch Nordkorea hat nun Impfdosen bestellt - hier ein Archivbild von Oktober 2020. (AFP / Kim Won Jin)
    +++ Die Kolleg*innen von Deutschlandfunk Nova haben sich dem Thema Haareschneiden in Zeiten der Pandemie gewidmet.
    +++ Experten der Weltgesundheitsorganisation haben in der Stadt Wuhan mit chinesischen Wissenschaftlern über die Ursprünge des Coronavirus diskutiert. Der Chef des Expertenteams, Embarek, erklärte, die Gespräche seien sehr offen verlaufen. Die WHO-Mission werde keine kompletten Antworten zum Ursprung der Pandemie liefern. Sie sei jedoch ein guter erster Schritt. Zuvor hatten die Experten unter anderem den inzwischen geschlossenen Huanan-Markt in der Millionenmetropole Wuhan besucht.
    +++ Bei den Gesundheitsämtern stößt die geplante Einführung einer einheitlichen Software zur Kontaktnachverfolgung in der Corona-Pandemie offenbar auf wenig Akzeptanz. Mit dem neuen IT-System sei die angepeilte Entlastung der Ämter nicht zu erreichen, heißt es in einem Brief des Deutschen Landkreistages an Bundesgesundheitsminister Spahn, über den die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Das Ziel einer deutschlandweiten Einführung der Technik sei weder erstrebenswert noch derzeit erreichbar.
    +++ Der Landkreis Stendal hat gegen die Vorgaben aus dem Impfplan 320 Polizisten bei der Corona-Schutzimpfung bevorzugt. Gesundheitsministerin Grimm-Benne bestätigte den Vorgang auf Anfrage der Links-Partei. Die SPD-Politikerin kündigte an, den Landkreis für die nicht abgesprochene Aktion zu ermahnen. Polizisten gehören nicht zur ersten, sondern zur zweiten Prioritätsgruppe im Impfplan - es sei denn, sie sind schwer krank oder sehr alt.
    +++ Entwicklungsorganisationen, Kirchen und Politik fordern mehr Einsatz der Industrienationen für die Versorgung armer Länder mit Corona-Impfstoff. "Wir besiegen die Pandemie nur weltweit oder gar nicht", sagte Entwicklungsminister Müller in Berlin anlässlich der Ankündigung des internationalen Impfprogramms Covax, mit der Auslieferung von Impfdosen zu beginnen.
    +++ Einer Modellrechnung zufolge wird die Sieben-Tage-Inzidenz bundesweit bis zum Ende des laufenden Lockdowns am 14. Februar noch nicht unter dem angestrebten Wert von 50 liegen. Der Betreiber des "Covid-Simulators" an der Universität Saarbrücken, Lehr, sagte dem Deutschlandfunk, wenn es weiter gehe wie bisher, werde der Wert von 50 erst am 18. Februar unterschritten. Lehr warnte vor einer zu frühen Lockerung der Corona-Auflagen. Wenn die Mutationen des Covid-19-Virus überhand nähmen, steige der Reproduktionswert an. Aktuell spielten die Mutationen noch keine bedeutende Rolle, aber das könne sich schnell ändern, wie man aus dem Ausland wisse.
    +++ Die Ergebnisse des Koalitionsausschusses zu den Corona-Hilfen sind auf Kritik gestoßen. Der Handwerksverband nannte die Beschlüsse halbherzig. Angesichts der riesigen unverschuldeten Liquiditätsprobleme der Betriebe seien die Hilfen in keiner Weise ausreichend, sagte der Präsident des Branchenverbandes, Wollseifer. Die Koalition habe eine Chance vertan, Betrieben ganz einfach und zielgenau zu helfen, indem sie die Verlustverrechnung auf zwei bis drei Jahre ausgeweitet hätte.
    Der Paritätische Wohlfahrtsverband kritisierte die Ergebnisse des Koalitionsausschusses als unzureichend. Statt der beschlossenen Einmalzahlung von 150 Euro für Empfänger von Grundsicherungsleistungen wie Hartz Vier wäre ein monatlicher Zuschuss nötig, erklärte der Verband in einer Mitteilung. Hauptgeschäftsführer Schneider sagte, die Krisenbewältigung der Großen Koalition bleibe ein armutspolitisches Trauerspiel. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Göring-Eckardt, sprach von einer "mickrigen Einmalzahlung". Grundsicherungsempfänger würden mit einem Trostpflaster abgespeist, das ihnen kaum mehr als eine Atempause verschaffe.
    +++ In Indonesien werden Mitarbeiter des Gesundheitswesens in Massenimpfungen gegen das Coronavirus geschützt. Dazu wurde auch das größte Fußballstadion in der Hauptstadt Jakarta zu einem provisorischen Impfzentrum.
    Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens bekommt im Stadion seine Spritze und fotografiert sich dabei
    Medizinisches Personal wird in Jakarta in einem Stadion geimpft (AFP/Adek Berry)
    +++ Britische Forscher wollen in einer klinischen Studie die Impfstoff-Wirksamkeit bei der Kombination zweier unterschiedlicher Wirkstoffe testen. Wie das National Institute for Health Research mitteilte, sollen dabei die beiden bislang in Großbritannien zugelassenen Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Oxford/Astrazeneca in unterschiedlicher Abfolge als erste und zweite Dosis verwendet werden. Weitere Präparate könnten später hinzukommen.
    +++ Kulturstaatsministerin Grütters hat die neuen Hilfen des Bundes für Kulturbetriebe positiv aufgenommen. Die Aufstockung des Hilfsprogramms sei ein wichtiges Zeichen, schrieb die CDU-Politikerin auf Twitter. Im Rahmen der gestern von der Koalition neu vereinbarten Coronahilfen ist eine Milliarde Euro für die Kultur vorgesehen.
    +++ Der Deutsche Ethikrat hält die Aufhebung von Corona-Einschränkungen für Geimpfte derzeit nicht für sinnvoll – und nennt in seinen aktuellen Empfehlungen dafür mehrere Gründe. Mehr Informationen
    +++ Finanzminister Scholz hebt bei den gestern Abend beschlossenen Coronahilfen die Unterstützung für Kinder hervor. Scholz sagte im Deutschlandfunk, Familien befänden sich in der Corona-Krise in einer besonders schwierigen Situation. Vor diesem Hintergrund sei es notwendig, dass der Staat ihnen dabei helfe, einigermaßen unbeschadet durch die Pandemie zu kommen. Beschlossen wurde ein weiterer Kinderbonus von einmalig 150 Euro je Kind. Dieselbe Summe sollen auch Erwachsene bekommen, die sich in der Grundsicherung befinden, also zum Beispiel Arbeitslosengeld Zwei erhalten.
    +++ Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 14.211 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Das sind rund 3.300 weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Außerdem wurden 786 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz wird mit knapp 81 angegeben. Sie ist regional sehr unterschiedlich: Den Höchstwert erreicht aktuell Thüringen mit rund 148, den niedrigsten Wert verzeichnet Niedersachsen mit gut 61.
    Weitere Zahlen zum Coronavirus finden Sie hier.
    +++ Der Deutsche Ethikrat veröffentlicht heute seine Empfehlung zu der Frage, ob es Ausnahmeregelungen für Menschen geben soll, die gegen das Coronavirus geimpft sind. Dabei geht es zum Beispiel darum, ob Geimpfte früher als die übrige Bevölkerung wieder Veranstaltungen und Restaurants besuchen dürfen. Derartige Regelungen werden von der Politik bisher abgelehnt, weil noch nicht abschließend geklärt ist, inwieweit trotz Impfung eine Ansteckung mit dem Virus möglich ist. Zudem hat derzeit nur ein kleiner Teil der Bevölkerung die Möglichkeit zur Impfung.
    +++ Der Direktor des Instituts für Virologie an der Universität Gießen, Weber, ist zuversichtlich, dass geimpfte Menschen das Coronavirus kaum weitergeben können. Der Virologe sagte im Deutschlandfunk, erste Daten von AstraZeneca deuteten darauf hin, dass die Weitergabe des Virus durch die Impfung eingeschränkt werde. Bei anderen Impfstoffen werde das noch untersucht. Er gehe aber davon aus, dass es sich bei diesen ähnlich verhalte. Allerdings könnten infizierte Geimpfte etwa noch für Menschen gefährlich werden, deren Immunsystem durch Krankheiten oder Medikamente unterdrückt sei.
    +++ Im vergangenen Jahr hat es corona-bedingt offenbar deutlich weniger Krankschreibungen wegen Grippe und ähnlichen Erkrankungen gegeben. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf eine Datenerhebung der Techniker Krankenkasse. Die durchschnittliche Zahl der Fehltage sei aufgrund der Abstands- und Hygieneregeln um rund zehn Prozent im Vergleich zu 2018 zurückgegangen. Auch allgemein wurde demnach ein Rückgang verzeichnet. Insgesamt fehlten Berufstätige im Corona-Jahr 2020 krankheitsbedingt an 15,1 Tagen bei der Arbeit. Im Jahr zuvor waren es noch durchschnittlich 15,4 Tage. In 0,5 Prozent der Fälle erfolgte eine Krankschreibung wegen der Diagnose Covid-19. Eine erneute Zunahme habe die Techniker Krankenkasse bei psychischen Erkrankungen verzeichnet, hieß es weiter.
    Die Silhouette einer Person vor drei Fenstern, an denen die Rollos runtergelassen sind.
    Psychische Krankheiten nehmen in der Corona-Krise zu. (Unsplash / Iz zy)
    +++ Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Weigeldt, hat klare Perspektiven für eine Lockerung der Corona-Beschränkungen verlangt. Nach mehr als einem Jahr Pandemie, verbunden mit Ängsten vor Erkrankung, Existenzverlust und weiteren belastenden Einschränkungen im privaten, beruflichen wie im öffentlich-gesellschaftlichen Bereich, seien die Menschen physisch wie psychisch zermürbt, sagt er der "Rheinischen Post". Aus Patientengesprächen habe sich ergeben, dass viele Menschen resignierten angesichts der scheinbaren Ausweglosigkeit von immer wieder verlängerten Lockdowns, führte der Hausärzte-Chef aus.
    Bundesgesundheitsminister Spahn plädierte für eine Lockerung der Corona-Beschränkungen noch im Winter. Er sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, man könne nicht den ganzen Winter in diesem harten Lockdown bleiben. Das würde die Gesellschaft nicht gut aushalten. Spahn ließ offen, ob Lockerungen bereits ab Mitte Februar möglich sein werden. Die Entwicklung der Infektionszahlen nannte der CDU-Politiker "ermutigend". Es lasse sich aber noch nicht abschließend sagen, wo man am 14. Februar stehe. Wenn es zu Lockerungen komme, seien auf jeden Fall zuerst Kitas und Schulen dran, so der Minister. Bei einer Konferenz am Mittwoch kommender Woche wollen Bund und Länder über das weitere Vorgehen entscheiden.
    +++ Die schwedische Regierung will ab dem Wochenende keine Besucher mehr ohne negativen Corona-Test einreisen lassen. Das teilte Ministerpräsident Löfven mit. Die Grenze dürfe dann nur noch mit einem höchstens 48 Stunden alten Nachweis passiert werden. Schweden verfolgte bisher eine andere Strategie als viele europäische Nachbarstaaten. Auf Einschränkungen des öffentlichen Lebens wurde weitgehend verzichtet.
    Mittwoch, 3. Februar
    +++ Union und SPD beschließen weitere Hilfen in der Corona-Krise: Die Spitzen von Union und SPD einigten sich beim ersten Koalitionsausschuss in diesem Jahr auf einen einmaligen Corona-Zuschuss von 150 Euro für Grundsicherungsempfänger, wie beide Seiten nach dem Treffen im Berliner Kanzleramt mitteilten. Beschlossen wurde außerdem, Unternehmen mit Verlusten durch die Corona-Krise stärker unter die Arme zu greifen. Durch einen erweiterten Verlustrücktrag sollen sie coronabedingte Verluste in der Steuererklärung umfangreicher als bisher mit Gewinnen aus den Vorjahren verrechnen können. Familien sollen zur Abfederung der zusätzlichen Kosten in diesem Jahr erneut einen Kinderbonus erhalten. Die Koalitionsspitzen einigten sich auf einen Zuschuss zum Kindergeld von einmalig 150 Euro pro Kind.
    +++ Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) geht davon aus, dass es in einigen Monaten bei der Corona-Impfung auch eine Wahlmöglichkeit beim Impfstoff geben wird. Dann werde es auch möglich sein, ein Stück Auswahl möglich zu machen, so wie bei anderen Impfstoffen auch, sagte der CDU-Politiker bei einer Online-Diskussion der Friedrich-Naumann-Stiftung. Bei absoluter Knappheit gehe das allerdings nicht. Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Impfstofflieferungen im zweiten Quartal deutlich anziehen werden. Der Gesundheitsminister rechnet nach eigener Aussage damit, dass es in Deutschland mittelfristig eine Debatte über Impfbereitschaft geben wird. "Die Debatte wird sich sehr bald sehr ändern, da bin ich sicher." Dann werde es um die Frage gehen, ob sich überhaupt genug Menschen impfen ließen in Deutschland. "Und was machen wir eigentlich mit denen, die sich nicht impfen lassen wollen? Müssen wir dann weiterhin auf die aufpassen, indem wir alle Schutzmasken tragen?"
    +++ Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V könnte nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) künftig auch in Deutschland produziert werden. Bei Gesprächen mit der russischen Seite habe es die Bitte gegeben, zu schauen, ob es in Deutschland oder Europa Produktionskapazitäten geben könne, sagte Spahn bei einer Online-Konferenz von "Tagesspiegel", "Zeit", "Handelsblatt" und "Wirtschaftswoche". "Wir können ja auch Unterstützung geben für die Produktion eines Impfstoffes, der in Europa noch gar nicht oder gar nicht zugelassen ist." Da sei man vermittelnd tätig. Nach Kritik an fehlenden belastbaren Studien hatten russische Forscher weitere Details veröffentlicht. Nach den neuen Daten hat Sputznik V eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent. Die Ergebnisse wurden am Dienstag im medizinischen Fachblatt "The Lancet" publiziert.
    +++ US-Finanzministerin Janet Yellen macht sich für eine vollständige Umsetzung des geplanten Hilfspakets zur Überwindung der Corona-Krise im Volumen von 1,9 Billionen Dollar stark. Es sei absolut notwendig, das Vorhaben zu realisieren, sagt Yellen nach einer Telefonkonferenz mit Bürgermeistern sowohl der Republikaner als auch der Demokraten. Präsident Biden hat das Paket vorgeschlagen, die Republikaner wollen aber 618 Milliarden Dollar weniger ausgeben. "Der Nutzen, jetzt und umfassend zu handeln, wird die Kosten auf lange Sicht bei weitem übersteigen", erklärte Yellen laut ihrem Ministerium.
    +++ Die EU-Arzneimittelbehörde EMA beginnt mit einer fortlaufenden Überprüfung der Daten zu einem Impfstoff des US-Biotechunternehmens Novavax. Ein solches Verfahren kann eine spätere Zulassung beschleunigen, die EMA hat bei anderen Vakzinen ebenso agiert. Die Prüfung dauere, bis genügend Daten zur Verfügung stünden, teilt die EMA mit. Novavax hatte Ende Januar bekanntgegeben, dass sein Impfstoff in einer Studie eine Wirksamkeit von 89 Prozent gezeigt habe. Die EU-Kommission hat mit Novavax Sondierungsgespräche über den Erwerb von bis zu 200 Millionen Impfdosen abgeschlossen.
    +++ Die Zahl der Corona-Todesfälle in Spanien ist auf mehr als 60.000 gestiegen. Aus Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid ging hervor, dass innerhalb von 24 Stunden 565 weitere Menschen an oder mit dem Virus starben. Die Zahl der Infektionsfälle stieg unterdessen um mehr als 31.500. Damit beläuft sich die Zahl der Menschen, die sich in Spanien mit dem neuartigen Coronavirus infizierten, inzwischen auf fast 2,9 Millionen.
    +++ Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC stuft den Mehrwert von FFP2-Masken im Alltag als sehr gering ein. skeptisch gegenüber. Die in Stockholm ansässige Behörde sagte der Deutschen Presse-Agentur, der erwartete Mehrwert der universellen Verwendung von FFP2-Atemschutzmasken in der Gemeinschaft sei sehr gering. Darüber hinaus rechtfertigten die möglichen Kosten und Schäden keine Empfehlung dafür, FFP2-Masken anstelle von anderen Masken in der Öffentlichkeit zu tragen. Welche potenziellen Schäden genau gemeint waren, blieb am Abend zunächst unklar. Das Auftreten von neuen Varianten des Coronavirus mache keine anderen Maskentypen als diejenigen notwendig, die derzeit im Rahmen von nicht-pharmazeutischen Maßnahmen im Kampf gegen Corona verwendet würden, ergänzte das ECDC. Die Behörde ist demnach gerade dabei, ein Dokument mit Einschätzungen zum Maskengebrauch im sozialen Umfeld zur Verringerung der Corona-Übertragung zu aktualisieren.
    +++ Die Bundeswehr hat ihren Hilfseinsatz im besonders von der Corona-Pandemie betroffenen Portugal begonnen. Die Maschine mit einem Team aus 26 Soldatinnen und Soldaten landete auf dem Militärflughafen in Lissabon. An Bord waren neben mehreren Ärzten und Pflegekräften wichtige medizinische Güter wie Beatmungs- und Infusionsgeräte für schwerkranke Corona-Patienten. Ursprünglich war geplant, auch 150 Lazarettbetten mit nach Portugal zu bringen. Die portugiesische Seite hatte aber kurz vor dem Abflug mitgeteilt, dass diese nicht benötigt würden. Der Einsatz der deutschen Soldaten ist zunächst auf drei Wochen angelegt, kann bei Bedarf aber verlängert werden. Nach Medienberichten sollen die Bundeswehrangehörigen in einer Klinik in Lissabon eingesetzt werden. Portugal hat eine der höchsten Infektionsraten der Welt. In dem Land breitet sich vor allem die mutierte Variante des Coronavirus aus, die zuerst in Großbritannien entdeckt wurde. Die Regierung in Lissabon hatte Deutschland vor gut einer Woche um Hilfe gebeten.
    +++ Das Weltwirtschaftsforum (WEF) verschiebt sein Jahrestreffen in Singapur erneut. Nach WEF-Angaben soll die Veranstaltung vom 17. bis zum 20. August stattfinden. Die Covid-Ansteckungen in Singapur bewegten sich zwar auf einem vernachlässigbaren Niveau. Mit der Verschiebung berücksichtige der Veranstalter aber internationale Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie Reise-Beschränkungen und unterschiedliche Quarantäne-Bestimmungen. Bisher war das Jahrestreffen für den Zeitraum vom 25. bis zum 28. Mai geplant. Das WEF hatte die Veranstaltung, bei dem sich üblicherweise Manager und Spitzenpolitiker im Januar im Schweizer Skiort Davos austauschten, wegen der hohen Coronavirus-Fallzahlen in den südostasiatischen Stadtstaat verlegt.
    +++ Innerhalb von nur einer Woche ist im Iran ein zweiter ehemaliger Fußball-Nationalspieler an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna starb nach Mehrdad Minawand nun auch dessen langjähriger Mannschaftskollege Ali Ansarian an Corona. Der 43-Jährige bestritt sechs Länderspiele und spielte jahrelang bei Persepolis Teheran, unter anderem auch zusammen mit den früheren Bundesliga-Profis Mehdi Mehdavikia und Ali Karimi. Seit dem Ausbruch der Pandemie vor fast einem Jahr wurden im Iran mehr als 58.000 Corona-Tote und über 1,4 Millionen Infizierte registriert.
    +++ Fast 90 Prozent der Corona-Infizierten haben sechs Monate nach ihrer Infektion Antikörper gegen das Coronavirus im Körper. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie der UK Biobank, der größten britischen biomedizinischen Datenbank, die in London veröffentlicht wurde. Bei 88 Prozent der untersuchten Studienteilnehmer hätten nach den vollen sechs Monaten der Untersuchung Antikörper nachgewiesen werden können, nach drei Monaten war dies sogar bei 99 Prozent der Patienten der Fall. "Obwohl wir nicht sicher sein können, inwieweit dies mit einer Immunität einhergeht, legen die Befunde nahe, dass Menschen für mindestens sechs Monate vor einer erneuten Ansteckung geschützt sein könnten", sagte Chef-Forscherin Naomi Allen. In weiteren, noch länger als sechs Monate angelegten Untersuchungen wollen die Forscher herausfinden, ob Antikörper auch noch längere Zeit später bei den Probanden festgestellt werden können.
    +++ In Großbritannien haben bislang zehn Millionen Menschen die erste Dosis des Impfstoffs erhalten, wie Gesundheitsminister Matt Hancock mitteilte.
    +++ Das von der Weltgesundheitsorganisation WHO angeführte Covax-Programm, das einen weltweit gerechten Zugang zu Corona-Impfstoffen sicherstellen soll, will im ersten Halbjahr mindestens 330 Millionen Impfdosen austeilen. Damit werden im Schnitt 3,3 Prozent der Gesamtbevölkerung der 145 an dem Programm teilnehmenden Länder abgedeckt, teilte die Impfstoff-Initiative mit. Mit dem indischen Impfstoffproduzenten Serum Institut kündigte Covax zudem eine langfristige Liefervereinbarung über 1,1 Milliarden Dosen der Vakzine von Astrazeneca und Novavax an.
    +++ In Schweden müssen Ausländer künftig bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Die Regelung gilt nach Regierungsangaben ab Samstag. Ziel ist es, die Ausbreitung neuer Virusvarianten einzudämmen.
    +++ Die Schweiz will viele Beschränkungen zur Bekämpfung der Epidemie auch über die bisher gültige Frist von Ende Februar hinaus fortführen. "Ende Februar ist nicht mit großflächigen Lockerungen zu rechnen", sagt Gesundheitsminister Alain Berset. Damit wolle die Regierung eine möglichste gute Ausgangslage schaffen für den Frühling. Eine durch die Virus-Mutationen ausgelöste dritte Welle solle verhindert werden.
    +++ Die Bundeswehr ist zu ihrem Hilfseinsatz für das besonders von der Corona-Pandemie betroffene Portugal aufgebrochen. Vom Fliegerhorst Wunstorf startete am Vormittag die Maschine mit 26 Soldatinnen und Soldaten nach Lissabon. An Bord sind neben mehreren Ärzten und Pflegekräften wichtige medizinische Geräte. Der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Baumgärtner, sagte, der Einsatz sei ein Zeichen für die europäische Solidarität. Die Lage in Portugal sei deutlich schwieriger als in Deutschland. Die Kapazitäten in den Krankenhäusern seien am Rande der Möglichkeiten. In Portugal breitet sich vor allem die mutierte Variante des Coronavirus aus, die zuerst in Großbritannien entdeckt wurde. Die Regierung in Lissabon hatte Deutschland vor gut einer Woche um Hilfe gebeten.
    Wunstorf: Ein Großraumflugzeug vom Typ «Airbus A310» steht auf dem Gelände vom Fliegerhorst Wunstorf. 
    Die Bundeswehr ist vom Fliegerhorst Wunstorf aus zu ihrem Corona-Einsatz in Portugal gestartet. (dpa/Moritz Frankenberg)
    +++ Das deutsche Biotechunternehmen Curevac will zusammen mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline Covid-19-Impfstoffe der nächsten Generation entwickeln. Ziel sei ein breiterer Schutz gegen mehrere Varianten von Sars-CoV2 sowie die Möglichkeit einer schnelleren Reaktion auf mögliche weitere Varianten, erklärten beide Unternehmen. Die neuen Impfstoffe könnten noch nicht geimpfte Menschen schützen. Sie könnten aber auch als Auffrischung dienen, falls die Wirkung der ersten Impfung im Laufe der Zeit nachlassen sollte. Die Zusammenarbeit baut den Angaben zufolge auf dem Impfstoff-Kandidaten von Curevac auf, der sich noch in der klinischen Testphase befindet.
    Testphase, Wirksamkeit, Zulassung: Wie es generell um die Entwicklung von Impfstoffen gegen das Corona-Virus steht, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
    +++ Der Ticketverkäufer und Konzertveranstalter CTS Eventim will mittelfristig eine Corona-Impfung zur Voraussetzung für die Teilnahme an Veranstaltungen machen. Firmenchef Schulenberg sagte der "Wirtschaftswoche", wenn es genug Impfstoff gebe und jeder sich impfen lassen könne, sollten privatwirtschaftliche Unternehmen diese Möglichkeit nutzen können. CTS Eventim habe seine Systeme schon so eingerichtet, dass sie Impfausweise lesen könnten.
    +++ Im Westjordanland sind die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Wie die Palästinensische Autonomiebehörde mitteilte, erhielten unter anderen Gesundheitsministerin Al-Kaileh und medizinisches Personal ihre erste Dosis. Israel hatte der Behörde vorgestern 2.000 Impf-Einheiten des Herstellers Moderna übergeben. Ein Teil davon soll heute an den Gazastreifen weitergereicht werden, um dort ebenfalls impfen zu können. Anders als in den Palästinensergebieten ist in Israel die Impfkampagne gegen Covid-19 weit fortgeschritten.
    +++ EU-Kommissionschefin von der Leyen und die portugiesische Ratspräsidentschaft werben angesichts der Lieferengpässe bei Corona-Impfstoffen für die Bereitstellung weiterer EU-Mittel. In einem Schreiben an die EU-Staats- und Regierungschefs sprechen sie sich dafür aus, "alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um den europäischen Bedarf zu decken". Konkret könne die Kommission etwa mit Geldern aus dem EU-Haushalt den Ausbau oder die Umwidmung bestehender Produktionsstätten unterstützen, heißt es. Zudem könnten der Neubau von Werken und die Zusammenarbeit zwischen Herstellern gefördert werden.
    +++ Politiker der Opposition kritisieren Äußerungen von Bundeskanzlerin Merkel, wonach bei der Impfstoff-Bestellung durch die EU im Großen und Ganzen nichts schief gelaufen sei. Der AfD-Vorsitzende Meuthen schrieb auf Twitter, offensichtlich sei Merkel nach über 15 Jahren im Kanzleramt vollkommen entkoppelt von der Realität im Land. FDP-Chef Lindner sagte dem Sender RTL, die Erwartungen seien hoch gewesen. Die Menschen seien empört, weil es beim Impfen nicht weitergehe. Merkel hatte gestern Abend im ARD-Fernsehen das Vorgehen bei den Corona-Impfungen verteidigt. Zum Ablauf sagte sie, es könne keinen starren Impfplan geben. Die Impf-Hersteller produzierten unter Hochdruck.
    +++ SPD-Chefin Esken hat einen weiteren Kinderbonus für Familien mit geringen Einkommen gefordert. Sie habe "die klare Erwartung", dass die Spitzen der Großen Koalition über eine Neuauflage dieser Leistung in der Corona-Krise sprechen werden, sagte Esken der "Rheinischen Post". Der Kinderbonus von 300 Euro pro Kind war im vergangenen Jahr gezahlt worden, um Familien in der Krise zu unterstützen. Er wurde in zwei Raten von zuerst 200 und dann 100 Euro überwiesen.
    +++ Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 9.705 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Das sind etwa 3.500 weniger als vor einer Woche. Nach Angaben des RKI gab es im Zusammenhang mit dem Virus 975 weitere Todesfälle. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Deutschland nach einer Corona-Infektion gestorben sind, beträgt fast 59.000. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz sank bundesweit auf 82,9.
    +++ Mexiko hat den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V zur Notfallanwendung genehmigt. Dies gab der stellvertretende mexikanische Gesundheitsminister Hugo Lopez-Gatell bekannt. Sputnik V ist laut einer Studie zu mehr als 90 Prozent wirksam.
    Ein Fläschchen mit dem russischen Impfstoff Gam-COVID-Vak (Sputnik V) gegen COVID-19 steht im Krankenhaus Nr. 4 in Sotschi
    Mit Sputnik V hat Russland einen der ersten Impfstoffe geliefert und verabreicht. (dpa / TASS / Dmitry Feoktistov )
    +++ In den Niederlanden wird der Corona-Lockdown bis zum 2. März verlängert. Ministerpräsident Rutte begründete das mit der Ausbreitung der zuerst in Großbritannien aufgetretenen Virus-Variante, die ansteckender sei als frühere Formen des Erregers. In den Niederlanden sind die Infektionszahlen zuletzt zwar zurückgegangen, doch sind zwei Drittel der neuen Ansteckungen auf die Variante des Virus zurückzuführen.
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