Donnerstag, 25. April 2024

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Nigeria
Mehr als 100 Schülerinnen entführt

Einen Tag nach dem verheerenden Bombenanschlag auf einen Busbahnhof in der Hauptstadt Abuja kommt aus dem Norden von Nigeria eine neue Hiobsbotschaft: Unbekannte haben zahlreiche Schülerinnen verschleppt. Wieder weist alles auf die Sekte Boko Haram als Täter hin.

15.04.2014
    Frauen und Kinder in Nigeria auf der Flucht
    Nigeria: Auf der Flucht vor Terror (AFP / STR)
    Polizeiangaben zufolge griffen bewaffnete Männer in der Nacht zum Dienstag im nördlichen Bundesstaat Borno eine Schule an. Sie verschleppten mindestens 100 Mädchen mit Lastwagen. Zahlreiche Mitschülerinnen gelang es offenbar, noch rechtzeitig abzuspringen und zu fliehen. Medien berichteten von 200 entführten Schülerinnen. Ein Vertreter der Sicherheitsdienste wies diese Zahl zurück, er sprach von "mehr als hundert" Entführungsopfern. Die Täter hätten zudem das ganze Dorf dem Erdboden gleichgemacht, sagten Zeugen. Dabei soll es auch Tote gegeben haben.
    Erst Montag starben 70 Menschen
    Offiziell bekannte sich niemand zu der Massenentführung. Die Regierung macht jedoch die radikalislamische Sekte Boko Haram dafür verantwortlich. Die Extremistengruppe ist im Nordosten von Nigeria aktiv. Ihr Name bedeutet übersetzt etwa: "Westliche Bildung ist verboten". In der Vergangenheit beging die Gruppe immer wieder blutige Massaker auch an Schülern, Studenten und Lehrern.
    Erst am Montagmorgen waren bei einem Doppelanschlag in einem Busbahnhof der Hauptstadt Abuja mehr als 70 Menschen getötet und rund 160 weitere verletzt worden. Das Attentat gilt bereits jetzt als die tödlichste Attacke, die die westafrikanische Metropole je erlebt hat. Es gilt als wahrscheinlich, dass Boko Haram auch für diesen Angriff verantwortlich ist. Die Sekte will im Norden Nigerias einen Gottesstaat einrichten.