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"NOW!"-Festival Essen 2020
Fokus Ostasien

Im Herbst 2020 beging das Essener "NOW1"-Festival sein zehnjähriges Bestehen. Gemäß dem Festivalmotto "Von fremden Ländern und Menschen" hatte die Jubiläumsausgabe auch einen Asien-Schwerpunkt. Das Ensemble Musikfabrik spielte Werke von Komponistinnen mit Herkunft aus Japan, Südkorea und dem Iran.

Am Mikrofon Egbert Hiller | 21.03.2021
    Die Musiker des Ensembles stehen und sitzen in einer bunt beleuchteten Ecke eines Betonbaus mit unterschiedlichen Sitzquadern.
    Beging 2020 sein 30-jähriges Bestehen: das Kölner Ensemble Musikfabrik (Ensemble Musikfabrik / Katharina Dubno)
    Elnaz Seyedi
    "framents inside"
    Malika Kishino
    "Ochres II"
    Unsuk Chin
    "Cosmigimmicks"
    Ensemble Musikfabrik
    Peter Rundel, Dirigent
    Mitschnitt vom 30.10.2020 in der Essener Philharmonie
    "Fremde" Instrumente verwendete die Iranerin Elnaz Seyedi in ihren hier uraufgeführten "fragments inside". Mit bizarren Klangobjekten, die auf den Amerikaner Harry Partch zurückgehen, nähert sie sich über Umwege der Charakteristik persischer Musik an. Magische Landschaften mit den Klangfarben herkömmlicher Instrumente rief dagegen die gebürtige Japanerin Malika Kishino in "Ochres II" hervor.
    Bikulturale Prägungen
    Als musikalische Pantomime bezeichnet die aus Südkorea stammende Unsuk Chin ihr Stück "Cosmigimmicks". Wie Elnaz Seyedi und Malika Kishino lebt auch Unsuk Chin schon länger in Deutschland und ist Teil des mitteleuropäischen Betriebs der Neuen Musik.
    Inwiefern und wie deutlich alle drei ihre bikulturelle Erfahrung in ihr musikalisches Schaffen einfließen lassen, ist eine Frage, die am besten individuell zu beantworten ist. Weitere ostasiatisch konnotierte Werke aus dem Archiv des Ensembles, etwa von Liza Lim, einer Australierin chinesischer Abstammung, komplettieren den Konzertabend im Radio.