NRW-Innenminister unter DruckReul (CDU) korrigiert Aussagen zum Hambacher Forst
Die Räumung im Hambacher Forst gilt als bisher größter Polizeieinsatz in der Geschichte Nordrhein-Westfalens. Politisch verantwortlich war dafür Innenminister Herbert Reul. Der CDU-Politiker räumte jetzt ein, zuvor falsche Angaben bezüglich seiner Rolle im Vorfeld des Einsatzes gemacht zu haben.
Hören Sie unsere Beiträge in der Dlf Audiothek- Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen (dpa/Federico Gambarini)
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Vor der Räumung habe Reul Gespräche mit der Unternehmensleitung des Energiekonzerns RWE geführt. Damit korrigierte der 67-Jährige eigene Aussagen. Erst vor wenigen Tagen hatte Reul im WDR erklärt, solche Gespräche hätten nicht stattgefunden. Das tue ihm leid, und er habe diese Aussage nach einem Blick in seinen Kalender korrigieren wollen, so Reul weiter. Gleichzeitig erklärte er, mit dem Treffen habe er sich nicht vor den Karren von RWE spannen lassen.
Nach Einschätzungen unseres NRW-Landeskorrespondenten Moritz Küpper sei diese neue Aussage Reuls durchaus heikel. Das hänge insgesamt mit der Brisanz rund um den Hambacher Forst zusammen, und zu diesem Thema habe der Innenminister nun erwiesenermaßen falsche Dinge gesagt. Hinzu kämen aktuell zwei Rechtsgutachten, die Reul zusätzlich unter Druck setzten. Demnach habe das NRW-Bauministerium gezielt nach Gründen gesucht, um einen Polizeieinsatz im Hambacher Forst zu rechtfertigen.