Freitag, 19. April 2024

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NRW-Innenminister unter Druck
Reul (CDU) korrigiert Aussagen zum Hambacher Forst

Die Räumung im Hambacher Forst gilt als bisher größter Polizeieinsatz in der Geschichte Nordrhein-Westfalens. Politisch verantwortlich war dafür Innenminister Herbert Reul. Der CDU-Politiker räumte jetzt ein, zuvor falsche Angaben bezüglich seiner Rolle im Vorfeld des Einsatzes gemacht zu haben.

Moritz Küpper im Gespräch mit Peter Sawicki | 04.09.2019
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen (dpa/Federico Gambarini)
Vor der Räumung habe Reul Gespräche mit der Unternehmensleitung des Energiekonzerns RWE geführt. Damit korrigierte der 67-Jährige eigene Aussagen. Erst vor wenigen Tagen hatte Reul im WDR erklärt, solche Gespräche hätten nicht stattgefunden. Das tue ihm leid, und er habe diese Aussage nach einem Blick in seinen Kalender korrigieren wollen, so Reul weiter. Gleichzeitig erklärte er, mit dem Treffen habe er sich nicht vor den Karren von RWE spannen lassen.
Nach Einschätzungen unseres NRW-Landeskorrespondenten Moritz Küpper sei diese neue Aussage Reuls durchaus heikel. Das hänge insgesamt mit der Brisanz rund um den Hambacher Forst zusammen, und zu diesem Thema habe der Innenminister nun erwiesenermaßen falsche Dinge gesagt. Hinzu kämen aktuell zwei Rechtsgutachten, die Reul zusätzlich unter Druck setzten. Demnach habe das NRW-Bauministerium gezielt nach Gründen gesucht, um einen Polizeieinsatz im Hambacher Forst zu rechtfertigen.