Papst Benedikt als Plüschteddy mit einem niedlichen Mini-Pallium ist schon jetzt ein Verkaufsschlager in Souvenir-Shops. Gleichzeitig steigen die Sympathiewerte des "Neuen". Man konstatiert, dass er jetzt ein ganz anderer sei und, um mit "Bild" zu sprechen, die Welt "rühre". Auch Schiller findet man in letzter Zeit ziemlich nett. Vor allem ist es nett, dass er ein Liebesleben hatte und dass es im Literaturarchiv in Marbach noch eine Socke von ihm gibt und neuerdings auch noch eine Original-Stubenfliege, die - zwischen Briefen gefunden - jetzt im Jubiläumskontext erstmals einer breiteren Öffentlichkeit gezeigt werden kann. Selbst Karl Valentin hätte mit dieser Idee für sein "Musäum" noch gut punkten können. Von Einstein, dem überaus sympathisch listigen, weiß man neuerdings, dass er auch richtig ruppig sein konnte und die Frauen mochte und überhaupt, dass er auch unangenehme Seiten hatte. Und dass er Charme hatte und ein Segelboot und einen Briefträger und ein Hündchen und eine Krakelschrift und eine alte Geige - und ja, dann hat er auch noch irgendeine ganz faszinierende Theorie entwickelt, die ganz interessant ist, aber so schwer zu verstehen.
Und dass der Joschka Fischer wieder dicker und grauer geworden ist, wissen wir jetzt auch und finden ihn gar nicht mehr so nett und knuddelig und sympathisch wie früher. Aber das mit dem weinenden Krokodil und dem Taschentuch, das er ihm geben wollte, war echt klasse. Damit ist
die Sache gelaufen. Zumal die Krawatte, die er bei seiner Befragung im Untersuchungsausschuss trug, farblich gut abgestimmt war, oder? Und seine Freundin hat er "meine Frau" genannt. Das war die eigentliche Sensation.
Parteisekretär Scholz wird schon recht haben: der Fischer-Auftritt war der spannendste, attraktivste Teil des Verfahrens, danach gibt's nur noch etwas Sacharbeit.
In der Kinder-Uni in Tübingen, wo man sie erfunden hat, ist man eben jetzt dabei, das Niveau auf Wunsch der jungen Kunden, um sie nicht unnötig zu langweilen, wieder etwas anzuheben, vor allem zu viele "kindgerechte" professorale Bemühungen etwas abzubauen. Draußen, im richtigen Leben, verständigen wir uns derzeit intern und klammheimlich auf ein lebenslanges unverbindliches Herumgeplänkel und -gewitzel als Hofton einer Demokratie im Spätstadium. Ein renommierter Kulturwissenschaftler sprach zu Recht vom Phänomen des life long yearning als einer Süchtigkeit nach einer unbestimmten Harmonie und Harmlosigkeit.
Ohne bierernst moralisierend zu werden: Wir sollten etwas auf der Hut sein, damit wir diesem sämigen Grundgefühl einer wohlig trägen, niedlich friedlichen Haltungslosigkeit und Sympathieseligkeit nicht erliegen. Wenn's nur mehr "menschelt", könnte der Mensch unter die Räder des Systems kommen. Und dann nutzt auch ein knuddeliges Gemeinschaftsfeeling eines new catholizism light auf dem Petersplatz nichts mehr. Von Schillers Menschheitsträumen und seiner Formel "Menschheitsträume und Mäusegesellschaften" ganz zu schweigen. Dann werden ganz schnell wir die Mäuschen: niedliche Mickey Mäuschen der Mächtigen.
Und dass der Joschka Fischer wieder dicker und grauer geworden ist, wissen wir jetzt auch und finden ihn gar nicht mehr so nett und knuddelig und sympathisch wie früher. Aber das mit dem weinenden Krokodil und dem Taschentuch, das er ihm geben wollte, war echt klasse. Damit ist
die Sache gelaufen. Zumal die Krawatte, die er bei seiner Befragung im Untersuchungsausschuss trug, farblich gut abgestimmt war, oder? Und seine Freundin hat er "meine Frau" genannt. Das war die eigentliche Sensation.
Parteisekretär Scholz wird schon recht haben: der Fischer-Auftritt war der spannendste, attraktivste Teil des Verfahrens, danach gibt's nur noch etwas Sacharbeit.
In der Kinder-Uni in Tübingen, wo man sie erfunden hat, ist man eben jetzt dabei, das Niveau auf Wunsch der jungen Kunden, um sie nicht unnötig zu langweilen, wieder etwas anzuheben, vor allem zu viele "kindgerechte" professorale Bemühungen etwas abzubauen. Draußen, im richtigen Leben, verständigen wir uns derzeit intern und klammheimlich auf ein lebenslanges unverbindliches Herumgeplänkel und -gewitzel als Hofton einer Demokratie im Spätstadium. Ein renommierter Kulturwissenschaftler sprach zu Recht vom Phänomen des life long yearning als einer Süchtigkeit nach einer unbestimmten Harmonie und Harmlosigkeit.
Ohne bierernst moralisierend zu werden: Wir sollten etwas auf der Hut sein, damit wir diesem sämigen Grundgefühl einer wohlig trägen, niedlich friedlichen Haltungslosigkeit und Sympathieseligkeit nicht erliegen. Wenn's nur mehr "menschelt", könnte der Mensch unter die Räder des Systems kommen. Und dann nutzt auch ein knuddeliges Gemeinschaftsfeeling eines new catholizism light auf dem Petersplatz nichts mehr. Von Schillers Menschheitsträumen und seiner Formel "Menschheitsträume und Mäusegesellschaften" ganz zu schweigen. Dann werden ganz schnell wir die Mäuschen: niedliche Mickey Mäuschen der Mächtigen.