Donnerstag, 25. April 2024

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Oboist André Lardrot
Grenzgänger zwischen den Spieltraditionen

"Ich habe nie einen Impresario gehabt, die Angebote kamen einfach auf mich zu", bemerkt André Lardrot im Rückblick auf seine glanzvolle Oboisten-Karriere. Sie führte ihn vornehmlich in die Orchester der deutschsprachigen Nachbarländer. Geschätzt wurde er vor allem für seinen farbenreichen, singenden Ton.

Von Bernd Heyder | 30.08.2018
    Eher zufällig fand der Franzose André Lardrot zu seinem Instrument. Ein angehender Oboenlehrer aus dem Bekanntenkreis suchte gerade einen ersten Schüler.
    Nach dem Abschluss am Pariser Conservatoire führte der berufliche Weg Lardrot ins deutschsprachige Ausland. Nach Salzburg und Berlin berief man ihn als Solo-Oboisten, seine Lebensstellung fand er dann beim Schweizer Radio-Orchester.
    Nach ersten Dozenturen in Essen und Salzburg prägte er auch für mehr als zwei Jahrzehnte den Oboisten-Nachwuchs an der Musikakademie der Stadt Basel.
    Lardrots glanzvolle Interpreten-Karriere, die ihn als Gast-Solisten durch ganz Europa und immer wieder auch nach Amerika brachte, ist in so mancher Rundfunk- und Schallplattenaufnahme dokumentiert. Dass sich die namhaftesten Dirigenten um ihn rissen, kann man verstehen, wenn man seinen in vielfältigen Farbnuancen singenden Oboen-Ton hört, in dem sich französische und deutsch-österreichische Spieltraditionen verbinden.