Ode an den Fehler

Über den Reiz musikalischer Unschärfen

Ein Mann spielt auf einer elektrischen Gitarre, einer Gibson Les Paul.
Sind schiefe Klänge ein bewusst eingesetztes Stilmittel der Musikindustrie? © dpa / Oliver Berg
Von Andi Hörmann · 06.09.2015
Ganz gleich ob bei Paul McCartney oder der experimentierfreudigen Band Radiohead: Auf vielen Musik-Alben lassen sich bei genauem Hinhören schief tönende Passagen entdecken. In Zeiten digitaler Studioproduktionen scheint das durchaus verwunderlich: Mit der Präzision des Computers lässt sich heute doch alles auf Perfektion trimmen.
Wird manch schräg tönender Klang von Musikern und Produzenten als Stilmittel eingesetzt? Das Feature spannt in der Betrachtung von "musikalischen Fehlern" einen Bogen: vom Laienmusiker, der im stillen Kämmerlein aus Fehlern lernt, über den bewusst in die Musik hineinkomponierten Fehler renommierter Künstler bis hin zur Faszination von beiläufigen Verspielern, die ein Werk zu etwas ganz Besonderem machen. Wie lässt sich all dies in eine produktive Fehlerkultur integrieren? Unstimmigkeiten und Interpretationsfehler sind zur richtigen Zeit und an der richtigen Stelle oft auch klang- und stilbildend. Sicher aber ist: Aus Fehlern lernt man!
Produktion: DLF 2015