Donnerstag, 28. März 2024

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Österreich vor der Wahl
Der Puls von Wels

In den Umfragen liegen die Konservativen mit ihrer "Liste Sebastian Kurz" vorn. Spannend wird vor allem der Kampf um Platz 2, den die Sozialdemokraten der SPÖ und die FPÖ ausfechten werden. Die Rechtspopulisten sind ein umworbener Koalitionspartner und längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Zum Beispiel in Wels.

Von Tom Schimmeck | 14.10.2017
    Dieses Bild zeigt ein Wahlplakat der freiheitlichen Partei Österreichs FPÖ für die Nationalratswahl im Oktober 2017 auf dem Messegelände Wels.
    Wahlkampfauftakt der FPÖ für die Nationalratswahl im Oktober 2017 auf dem Messegelände von Wels. (imago/Rudolf Gigler)
    Wer wissen will, wie es Österreich vor den Wahlen am 15. Oktober geht, der muss nach Wels. Wels ist eine Kleinstadt in Oberösterreich mit rund 60.000 Einwohnern. Ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, Messestadt und Industriestandort.
    Auch politisch? Lange in sozialdemokratischer Hand, ist das Rathaus von Wels seit zwei Jahren FPÖ-blau. Die "Gesichter Europas" gehen auf Ortserkundung.
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    "Die FPÖ macht was für uns"

    Wels ist mit rund 60.000 Einwohnern die Nummer zwei in Oberösterreich. Verkehrsknotenpunkt, Messestadt und Industriestandort. 70 Jahre lang in der Hand der Sozialdemokraten, ist das Rathaus seit zwei Jahren blau - regiert von den Rechtspopulisten der FPÖ. Und das ist gut, finden die Rentner, die sich in der Markthalle treffen.
    (2/5)
    "Wir legen sehr viel Wert auf Ordnung und Sauberkeit"

    Bürgermeister Andreas Rabl von der FPÖ betont die klassischen Themen seiner Partei: Ordnung, Innere Sicherheit, Zuwanderung. Wenig Zuwanderung. Er hat der Stadt eine Imagekampagne verordnet: Lokalpatriotismus in jedem Lebensbereich.
    (3/5)
    Wo auch Migranten die FPÖ wählen

    Noitzmühle gilt als Problemviertel von Wels, auch wegen des hohen Ausländeranteils. Bürgermeister Andreas Rabl setzt auf "Integrationsdruck": Ohne Deutsch keine Wohnung, lautet sein Credo. Das kommt auch in Noitzmühle an - denn Migrant ist nicht gleich Migrant.
    (4/5)
    Die alternative Szene klagt über die FPÖ

    Als die Stadt Wels den Job des offiziellen Stadtschreibers strich, startete die freie Kulturszene im Ort eine Crowdfunding-Initiative für einen "Stattschreiber": Dichter Markus Köhle. Er bloggt, publiziert und weiß, es kann schnell Ärger geben im FPÖ-regierten Wels. Ein lokaler Journalist wird bereits massiv bedroht.
    (5/5)
    "Bei den Roten! Um Gottes willen!"

    Die SPÖ hat bei der Bürgermeisterwahl vor zwei Jahren eine echte Schlappe erlitten, wurde von der FPÖ regelrecht weggefegt. Julia Breitwieser steht trotzdem – oder gerade deshalb – auf dem Zentralmarkt und macht Wahlkampf für die Sozialdemokraten. Auch um die Politikverdrossenheit ein "bisserl zu verscheuchen".