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Offizielle Bestätigung
Deutscher Schwimmverband stellt Leistungssportdirektor frei

Kurz vor den finalen Qualifikationswettkämpfen für die Olympischen Spiele hat der Deutsche Schwimmverband die Freistellung von Leistungssportdirektor Thomas Kurschilgen bekanntgegeben. In welchem Zusammenhang die Freistellung mit den Vorwürfen gegen Ex-Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz steht, ist noch unklar.

Von Niko Nowak | 29.03.2021
Thomas Kurschilgen, Leistungssportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV)
Thomas Kurschilgen, Leistungssportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), wurde freigestellt. (Klaus-Dietmar Gabbert/dpa /picture-alliance)
Lange war es nur ein offenes Geheimnis – jetzt wurde es auch von offizieller Seite bestätigt: Thomas Kurschilgen arbeitet schon seit Wochen nicht mehr als Leistungssportdirektor für den Deutschen Schwimmverband. Bereits am 22. Februar wurde Kurschilgen vom Verband freigestellt, wie der DSV heute mitteilte. Zu den Gründen hält sich der Verband noch immer bedeckt.

Zusammenhang mit Fall Lurz unklar

Am gleichen Tag hatte die Staatsanwaltschaft Würzburg Ende Februar Ermittlungen gegen den zurückgetretenen Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz eingeleitet. Ausgangspunkt war ein Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel", in dem Lurz sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen vorgeworfen wird. Lurz bestreitet die Vorwürfe. Ob die Ermittlungen gegen den ehemaligen DSV-Bundestrainer mit der Freistellung des Leistungssportdirektors in einem Zusammenhang stehen, ist aber weiterhin unklar.
Der deutsche Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz bei einer Pressekonferenz in Berlin am 11.08.2014
Belästigungsvorwürfe gegen Schwimm-Bundestrainer
Stefan Lurz, dem Bundestrainer im Freiwasserschwimmen, werfen mehrere Athletinnen im Magazin "Der Spiegel" sexuelle Gewalt vor. Lurz bestreitet die Vorwürfe.
Die Funktion von Thomas Kurschilgen beim Deutschen Schwimm-Verband übernimmt jetzt interimsweise Dirk Klingenberg. Der ehemalige Wasserball-Nationalspieler und Olympia-Teilnehmer ist seit mehr als 20 Jahren als Berater bei Sportverbänden und in der Wirtschaft tätig, parallel will der DSV aber auch nach einer langfristigen Lösung suchen.