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Ohne Rücksicht auf Verluste

El Kaida lag im Jemen bis vor wenigen Jahren am Boden: Ihre Führer waren entweder tot oder saßen im Gefängnis. Doch 2006 bauten die Dschihadisten die Organisation wieder neu auf - seitdem werden wieder regelmäßig Anschläge verübt.

Von Albrecht Metzger | 04.02.2010
    Abu Jandal sitzt im Hotel "Arabia Felix" in der Altstadt von Sanaa und trinkt Tee. Der kleine, kräftige Mann trägt ein grünes Jackett und ein weißes Hemd. Er riecht parfümiert. Abu Jandal ist höflich und nett. Er redet gerne mit westlichen Journalisten. Dabei hat er eine Geschichte hinter sich, die Anderes vermuten lassen würde. 1996 verließ er den Jemen Richtung Zentralasien, um sich dort dem Dschihad anzuschließen:

    "Eigentlich wollte ich nach Tadschikistan, aber die Russen haben den Weg versperrt, deswegen bin ich nach Afghanistan gegangen. Dort habe ich Scheich Osama bin Laden getroffen und bin El Kaida beigetreten. Nach vier Wochen Training bin ich sein Leibwächter geworden. Ich bin in den Dschihad gezogen, um die Taliban zu verteidigen, ich habe an der Schlacht von Kabul teilgenommen, ich war auch in Kundus. Aber die meiste Zeit war ich der Leibwächter von Scheich Osama."

    Abu Jandal ist zurzeit ein gefragter Mann im Jemen. Er kennt sich aus mit El Kaida, war selbst jahrelang Mitglied der Terrororganisation und ganz nah an Osama bin Laden dran. Jetzt, wo der Jemen wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist, reißen sich die Medien um ihn. Von 1996 bis 2000 lebte Abu Jandal in Afghanistan. Als seine Frau krank wurde, kehrte er in den Jemen zurück. Kurze Zeit später verübte El Kaida den Anschlag auf den Zerstörer "USS Cole" im Hafen von Aden. Siebzehn amerikanische Matrosen starben – es war einer der spektakulärsten Anschläge von El Kaida vor dem 11. September 2001. Abu Jandal wurde daraufhin festgenommen und verhört, er blieb fast zwei Jahre in Haft. Ein Gerichtsverfahren bekam er nicht. Dann machte ihm die jemenitische Regierung ein Angebot: Abu Jandal würde in die Freiheit entlassen, wenn er bestimmte Bedingungen erfülle:

    "Die jemenitische Regierung hat vier Bedingungen gestellt. Erstens, dass wir keine ausländischen Botschaften und Unternehmen angreifen. Zweitens, dass wir keine Ausländer angreifen. Drittens, dass wir keiner bewaffneten Organisation im Jemen beitreten. Viertens, dass wir den Jemen nicht als Basis nutzen, um Angriffe im Ausland zu planen."

    Abu Jandal ließ sich auf den Handel ein. Er sagte sich vom bewaffneten Kampf los und lebt jetzt das Leben eines Geschäftsmannes und Familienvaters. Osama bin Laden verehrt er immer noch und die Amerikaner hasst er. Aber Gewalt ist nicht mehr seine Sache. So gesehen hat sich der Dialog der jemenitischen Regierung mit El Kaida ausgezahlt. Doch nicht alle sind so wie Abu Jandal.

    Mittlerweile ist eine zweite Generation von Dschihadisten herangewachsen, die weit weniger kompromissbereit ist. Sie nutzt den Jemen als Basis, um von hier aus Terroranschläge in der Region zu verüben. Bis vor wenigen Wochen passierte das weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit. Doch am zweiten Weihnachtsfeiertag versuchte ein nigerianischer Student, ein Passagierflugzeug der Northwest Airlines über Detroit zum Absturz zu bringen. Er hatte sich vorher Monate lang im Jemen aufgehalten. El Kaida soll ihn ausgebildet haben. Abu Jandal hält nichts von dieser neuen Generation:

    "Die neue Generation ist gefährlich, sowohl ideologisch als auch was ihre militärische Taktik betrifft. Sie greifen jeden an, egal ob er gelb oder rot ist, ob er Deutscher, Russe oder Amerikaner ist. Sie haben keine militärische Erfahrung. Das ist eine Generation, die keine Unterschiede macht, keine Strategie kennt, nur den Kampf und sonst nichts. Warum sie kämpfen, wissen sie nicht, wen sie bekämpfen, wissen sie nicht. Das ist ein großes Problem."
    Dabei lag El Kaida im Jemen bis vor wenigen Jahren am Boden: Ihre Führer waren entweder tot, saßen im Gefängnis, oder hatten der Gewalt abgeschworen – wie Abu Jandal. Doch im Februar 2006 brachen zwei Dutzend Dschihadisten aus einem Hochsicherheitsgefängnis in Sanaa aus. Die meisten von ihnen wurden anschließend getötet oder wieder festgenommen. Aber eine Handvoll konnte fliehen. Unter der Führung von Nasir al-Wahayshi bauten sie die Organisation wieder neu auf. Seit September 2006 werden wieder regelmäßig Anschläge auf westliche Botschaften, auf Touristen und Ölanlagen verübt. Der Journalist Nabil al-Soufi, früher selbst ein gemäßigter Islamist, inzwischen liberal, erklärt die Ideologie von El Kaida:

    "Die erste Generation hat den Westen angegriffen, die USA. Sie waren sehr von Saudi-Arabien beeinflusst. Die neue Generation macht keinen Unterschied mehr zwischen den Herrschern in der Region und dem Westen. Sie bekämpfen die Leute, die am dichtesten dran sind. Außerdem sind es alles junge Kämpfer."
    Die junge Generation ist geprägt von ihren Gefängniserfahrungen. Viele von ihnen sind nach eigenen Angaben gefoltert worden, haben Rachegefühle gegen den Staat entwickelt. Sie sind jetzt nicht mehr bereit, mit der Regierung zu verhandeln. Außerdem haben einige Mitglieder der neuen Generation im Irak gekämpft, an der Seite des berüchtigten Terroristen Abu Musab al-Zarqawi. Al-Zarqawi, der 2006 von den Amerikanern getötet wurde, war noch radikaler als Osama bin Laden. Seine Anhänger verübten verheerende Selbstmordanschläge, auch gegen Muslime. Mohammed Haidar vom Saba Center for Strategic Studies erklärt den Unterschied zwischen den beiden Generationen:

    "Diejenigen, die aus Afghanistan zurückgekommen sind, haben den Dschihad und den bewaffneten Kampf aufgegeben. Der Staat konnte die erste Generation eindämmen, zum Beispiel durch religiösen Dialog. Die zweite Generation aber zweifelt an der Rechtmäßigkeit des jemenitischen Regimes. Sie betrachtet die jemenitische Regierung als ungläubig, als Agenten des Westens und Saudi-Arabiens."
    Die regionalen Ambitionen finden sich auch in den Verlautbarungen wieder, die El Kaida im Jemen regelmäßig veröffentlicht. Dazu gehört die Vertreibung aller Nicht-Muslime von der Arabischen Halbinsel und der Sturz der saudischen Monarchie. Die Dschihadisten werfen der saudischen Herrscherdynastie Heuchelei vor: Zum einen erhebe sie den Anspruch, Hüter der heiligen Stätten von Mekka und Medina zu sein, zum anderen sei sie ein enger Verbündeter der USA. Said Obeid al-Jumhi hat ein Buch über El Kaida im Jemen verfasst und kennt deren Kommunikationsstrategie:

    "El Kaida im Jemen unterscheidet sich von ihren Zielen und ihrer Strategie nicht von der El Kaida Osama bin Ladens. Sie gibt alle zwei Monate ein Online-Magazin heraus, es heißt "Echo der Schlacht". Dort beschreiben sie ihre Ziele: Sie wollen den Jemen als Sprungbrett nutzen, um von hier aus Saudi-Arabien anzugreifen, von dort aus wollen sie sich im Fruchtbaren Halbmond ausbreiten, um schließlich in Palästina zu landen."

    Natürlich seien das utopische Vorstellungen, sagt Obeid al-Jumhi. Aber trotzdem: Die regionalen Ambitionen von El Kaida haben vor einem Jahr an Bedeutung gewonnen. Denn im Januar 2009 schlossen sich der jemenitische und der saudische Zweig zu einer Organisation zusammen. Sie nennen sich seitdem El Kaida auf der Arabischen Halbinsel. Die saudischen Dschihadisten flohen vor dem Fahndungsdruck und versuchen jetzt vom Jemen aus, die verhasste saudische Monarchie zu bekämpfen. Im August 2009 verübten sie einen Anschlag auf den stellvertretenden saudischen Innenminister Prinz Mohammed bin Nayef. Der Prinz überlebte. Aber für El Kaida sei das trotzdem ein Erfolg gewesen, so Said Obeid al-Jumhi:

    "Der Anschlag ist eigentlich fehlgeschlagen. Aber für El Kaida ist es wichtig, Angst und Schrecken zu verbreiten und zu zeigen, dass sie da sind. Sie lehren ihre Feinde das Fürchten und zeigen, dass sie von allen Seiten kommen können."
    Der Zusammenschluss des jemenitischen und des saudischen Zweigs ist auch von der sogenannten Kern-El-Kaida in Pakistan begrüßt worden, in einem Video, das Ayman al-Zawahiri, der Stellvertreter von Osama bin Laden, im Internet veröffentlicht hat. Abdulillah Shayea, ein Terrorismus-Experte aus Sanaa:

    "Er hat den Zusammenschluss als ein Dschihadistisches Erwachen bezeichnet und ihm seinen Segen erteilt. Dem jemenitischen Regime hat er vorgeworfen, den Kreuzzug gegen den Irak und gegen Somalia zu unterstützen. Mit den Kreuzzüglern meint er die NATO, unter Führung der USA."
    Nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste steht der Führer von El Kaida im Jemen im engen Kontakt mit der Zentrale in Pakistan. Doch um als vollwertiges Mitglied in der "Kaida-Familie" anerkannt zu werden, bedürfte es einer spektakulären Aktion, so die Einschätzung der Geheimdienste weiter. Der versuchte Anschlag auf das Flugzeug der Northwest Airlines hätte so ein Fanal werden können.

    Obwohl es gescheitert ist, hat El Kaida im Jemen damit die internationale Bühne betreten. Sie ist von einer regionalen zu einer internationalen Terrororganisation geworden. Die USA werden in Zukunft vermutlich versuchen, deren führende Köpfe zu eliminieren. Schon 2002 haben die Amerikaner den damaligen El-Kaida-Chef im Jemen mit einer gezielt abgeschossenen Rakete getötet. Damals zwang das die Organisation in die Knie. Bis 2006 gab es so gut wie keine Anschläge mehr. Ob diese Strategie heute auch greifen würde, ist jedoch fraglich. El Kaida im Jemen hat lediglich 300 Mitglieder. Trotzdem hat es die neue Führung geschafft, sich in den unzugänglichen Stammesregionen im Zentrum des Landes zu etablieren.

    Außerdem hat die Organisation nach Einschätzung jemenitischer Experten derzeit regen Zulauf. Der Jemen ist ein gutes Pflaster für El Kaida, um neue Rekruten zu werben, beklagt der frühere Islamist Nabil al-Soufi:

    "Große Teile der politischen Elite im Jemen, ob an der Macht oder in der Opposition, sind ideologisch auf einer Linie mit El Kaida. El Kaida betrachtet alle Westler als Ungläubige und will sie von der arabischen Halbinsel vertreiben. Es gibt sehr viele Politiker, die genauso denken."
    Und das sei kein Randphänomen, sondern auch der Tenor in den Freitagspredigten:

    "In allen Moscheen. Der religiöse Diskurs im Jemen wird nicht überwacht, trotz allem, was passiert ist. In Saudi-Arabien ist das inzwischen anders. Wenn es um Guantanamo ging, habe ich immer gesagt: Eigentlich müssten die Freitagsprediger dort sein, nicht die einfachen Kämpfer. Sie haben sie in die Schlacht geschickt. Keiner zieht sie zur Verantwortung, obwohl sie verantwortlich sind."
    Außer den Moscheen gibt es im Jemen einige islamische Institute, die einen zweifelhaften Ruf haben. Etwa die Iman-Universität in Sanaa. Hier hat zum Beispiel John Walker Lindh studiert, der sogenannte amerikanische Taliban. Er ging später nach Afghanistan und wurde dort von amerikanischen Truppen festgenommen. Er sitzt heute in einem Gefängnis in den USA. An der Iman-Universität hat aber auch Anwar al-Awlaki gelehrt. Der amerikanisch-jemenitische Gelehrte ist heute offensichtlich für die internationalen Kontakte von El Kaida im Jemen zuständig. Bis vor Kurzem betrieb er eine englischsprachige Webseite. Der nigerianische Student, der über Weihnachten das Flugzeug vor Detroit zu sprengen versuchte, soll über diese Webseite die Organisation kontaktiert haben. Anwar al-Awlaki ist beliebt bei Dschihad-Sympathisanten im Westen. Bis vor wenigen Monaten hatte er bei Facebook ein Profil, das mehr als 5000 Freunde umfasste. Er prophezeit seinen Anhängern in seinem Blog, der Sieg gegen die Kräfte des Bösen sei nur eine Frage der Zeit:

    Amerika kann nicht und wird nicht gewinnen. Der Wind hat sich gedreht, die weltweite Dschihadbewegung ist nicht mehr aufzuhalten.
    Und der Jemen könnte eine neue Front im Kampf gegen die Ungläubigen werden, so al-Awlaki.

    Und wenn diese neue Front eröffnet wird, dann kann sie die wichtigste Front des Dschihads in der ganzen Welt werden.
    Bis zum November 2009 war Anwar al-Awlaki im Westen fast nur in Sicherheitskreisen bekannt. Auch im Jemen stand er nicht im Mittelpunkt des Interesses. Dann erschoss der amerikanische Armeepsychologe Nidal Malik Hassan in Texas 13 amerikanische Soldaten und verletzte 30 weitere. Wie sich herausstellte, stand Nidal Hassan seit längerer Zeit in E-Mail-Kontakt mit Anwar al-Awlaki und fragte ihn um Rat. Der Dschihadist pries den Attentäter nach dem Anschlag als "Held". Seitdem ist die Webseite nicht mehr erreichbar, sein Profil bei Facebook ist gelöscht.

    Nassir Salami ist Dozent an der islamischen Iman-Universität. Der junge Gelehrte weist alle Vorwürfe zurück: Die Iman-Universität sei kein Hort des Extremismus. Er kritisiert sogar El Kaida:

    "Sie reagieren auf Unrecht und schaffen noch mehr Unrecht, die einen töten zehn, die anderen töten 20. Deswegen kritisieren wir die Dschihadistischen Gruppierungen, sie reagieren auf schlechte Weise auf den Westen. Einige dieser Dschihadisten glauben, dass wir uns im Krieg mit allen Nicht-Muslimen befinden. Aber das stimmt nicht. Warum gibt es keine Anschläge in Argentinien oder Brasilien? Warum gibt es speziell Anschläge in den USA und in Großbritannien? Weil sie ihre Militärbasen in unseren Ländern haben."
    Trotzdem: Auch Nassir Salami hält den Jemen für ein geeignetes Land, um Rekruten für den Dschihad zu werben. Das habe historische, aber auch soziale Ursachen:

    "Saladin hat Jerusalem aus den Händen der Kreuzfahrer befreit, und ein Drittel seines Heeres bestand aus Jemeniten. Die Jemeniten sind leicht in Wallung zu bringen, wenn es um das Wohl der Umma, der islamischen Gemeinschaft geht. Das war schon immer so. Zweitens gibt es eine hohe Arbeitslosigkeit. Es gibt Leute, die das ausnutzen. Wenn jemand keine Arbeit hat, kann jeder kommen, vor allen Dingen, wenn er Geld bietet. Die Leute folgen ihm. Dann herrscht große Armut, außerdem fehlt es den Jemeniten an Bildung. All das zusammengenommen bringt sie dazu, den Ideen des Dschihad zu folgen."
    Der Jemen wird derzeit von vielen Krisen heimgesucht: Im Norden kämpft die Armee gegen schiitische Aufständische, im Süden gibt es eine Abspaltungsbewegung. Auch wirtschaftlich hat das Land große Probleme: Das Erdöl, die wichtigste Einnahmequelle, geht zur Neige. Der Staatszerfall spiele El Kaida in die Hände, so Nassir Salami:

    "Wenn es keinen starken Staat gibt, dann wird sich El Kaida mit Sicherheit ausbreiten. Sie nutzen die Emotionen der jungen Leute aus. Mit Sicherheit sammeln sie gerade viele Leute ein."
    Trotz allem stellt sich die Frage: Wie gefährlich ist El Kaida im Jemen wirklich? Oder anders gefragt: Wie effizient ist die Organisation? Bislang sind alle größeren geplanten Anschläge mehr oder weniger gescheitert. Im September 2008 griff El Kaida beispielsweise die amerikanische Botschaft in Sanaa an. Eine spektakuläre Aktion. Allerdings kamen dabei "nur" Jemeniten ums Leben, insgesamt 16 Menschen. Abu Jandal, der ehemalige Leibwächter Osama bin Ladens, wohnt direkt neben der Botschaft. Er war an jenem Tag dort:

    "Ich hörte eine Explosion und bin rausgegangen. Sie haben überhaupt nichts gemacht, schon am ersten Checkpoint war alles vorbei. Sie haben keine Erfahrung, keine strategische Erfahrung. Der Angriff war schwach. Wenn wenigstens ein Amerikaner gestorben wäre, na gut. Aber sie haben nur Jemeniten im Jemen getötet, Zivilisten und Militärs. Was ist da der Nutzen?"
    Doch Abu Jandal kritisiert nicht nur den Angriff auf die amerikanische Botschaft. Auch die Anschläge auf ausländische Touristen – darunter Südkoreaner und Spanier – kann er nicht nachvollziehen. Dadurch haben sie den Tourismus im Land mittlerweile so gut wie lahmgelegt:

    "Ich lehne das vollkommen ab. Ich bekämpfe jeden militärisch, der mein Land besetzt, und töte ihn. Aber jemand, der mit einem Visum kommt und Sicherheit genießt – das macht man nicht."
    Wegen der zahlreichen Konflikte im Jemen und der am Boden liegenden Wirtschaft befürchten westliche Regierungen einen Zerfall des Landes. Auch Nachbarländer wie Saudi-Arabien sehen darin ein großes Problem. Wenn der Staat zusammenbricht, könnte sich El Kaida möglicherweise noch mehr ausbreiten. Obwohl Abu Jandal früher in den Dschihad gezogen ist und sich einen islamischen Herrscher wünscht, kann er diesem Szenario nichts abgewinnen.

    "Das gibt ein Riesenchaos, wir werden dann das Gleiche durchmachen wie Afghanistan, der Irak oder Somalia. Wir wollen das nicht. In unserer Religion gibt es eine Weisheit, die Imam Malik ausgesprochen hat. Er sagte: Lieber leben wir 70 Jahre unter einem tyrannischen Herrscher, als dass wir ohne Herrscher leben. Präsident Ali Abdallah Salih ist für mich ein Tyrann, aber ich ziehe ihn dem Chaos vor. Wenn es im Jemen keinen Staat mehr gibt, haben wir ein großes Problem. Es gibt hier viele Waffen und bewaffnete Stämme, es gibt viele rückständige Menschen, uns fehlt es an Bildung. Es wird schlimmer werden als in Afghanistan oder Somalia."