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Olympia 2026
Italiens Regierung zieht Unterstützung für Winterspiele zurück

Das Bewerberfeld für die Olympischen Winterspiele 2026 wird immer kleiner: Nun hat die italienische Regierung die finanzielle Unterstützung für die gemeinsame Bewerbung von Mailand, Turin und Cortina d’Ampezzo beendet.

Von Tassilo Forchheimer | 18.09.2018
    Das Olympische Feuer brennt während der Winterspiele in Turin 2006
    Das Olympische Feuer in Turin 2006 (Lehtikuva)
    Noch ist die italienische Bewerbung nicht ganz vom Tisch. Die Chancen jedoch sind mit dem heutigen Tag deutlich gesunken. Die italienische Regierung ist nicht mehr bereit, die aktuelle Kandidatur des eigenen Landes beim Internationalen Olympischen Komitee mitzutragen, stellte Sportminister Giancarlo Giorgetti fest.
    "In Lausanne werden wir deutlich machen, dass dieser Vorschlag nicht die Unterstützung der Regierung hat und damit praktisch tot ist", sagte Giorgetti. "Eine so ernste Sache muss von Verantwortungsgefühl getragen sein, von einer guten Atmosphäre, von der schon beim Start leider nichts zu spüren war."
    Fehlen einer Führungsrolle stieß auf Unmut
    Dabei hatte Italien noch vor wenigen Tagen für sein innovatives Konzept geworben. Mit Mailand, Turin und Cortina d’Ampezzo sollten sich gleich drei namhafte Orte gemeinsam für die Olympischen Winterspiele 2026 bewerben. Alle drei absolut gleichberechtigt. Das stieß allerdings nicht bei allen Beteiligten auf Gegenliebe. Zuletzt hatte der Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala darauf gedrängt, dass seine Stadt die Führungsrolle übernehmen solle.
    Dagegen hatte sich vor allem die ehemalige Olympia-Stadt Turin gewehrt. Nachdem die Diskussionen kein Ende finden wollten, hat nun der Sportminister die Notbremse gezogen. Nun denken Mailand und Cortina darüber nach, mit ihren beiden Regionen, der Lombardei und Venetien, gemeinsam ohne Turin ins Rennen zu gehen.
    Sollte die italienische Kandidatur am Ende scheitern, wären nur noch drei Länder in der Auswahl: Kanada, Schweden und die Türkei. Japan, Österreich und die Schweiz haben sich bereits aus dem Bewerberkreis zurückgezogen.