Donnerstag, 28. März 2024

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Olympia
"Die Werte des Sports haben höchste Priorität"

Der ehemalige Handballer und Mitglied im Council, der Regierung des Weltleichtathletik-Verbandes IAAF, Helmut Digel spricht im Deutschlandfunk über die Chancen von Katar demnächst die Olympischen Spiele ausrichten zu dürfen.

Helmut Digel im Gespräch mit Philipp May | 18.01.2015
    Leon Kalin, Mitorganisator der Handball-Weltmeisterschaft in Katar 2015 von der Internationalen Handball-Föderation (IHF), hält ein Los mit dem Namen von Katar bei der Ziehung der Spielpaarungen hoch.
    Nach Handball auch bald Olympia am persischen Golf? (afp / Karim Jaafar)
    Mit Hintergrund Agenda 2020 ist erneute Bewerbung Katars um die Olympischen Spiele sehr wahrscheinlich geworden. Da ist sich auch Helmut Digel sicher.
    Katar suche nach neuen Industrien und benötige neue Wirtschaftsfelder. Sport sei das Primärziel des Emirs und deswegen werde dort viel Geld investiert.
    Katar verfüge auch über die notwendigen Kapazitäten, um entsprechende Wettbewerbe auszurichten. Das Problem sei nur, dass die Stadien nicht gefüllt werden können und man deswegen auf den Tourismus angewiesen sei.
    Digel sieht es als problematisch, wenn so viel Geld investiert werde, weil die Konkurrenz keine Chancen mehr habe, sich durchzusetzen. Für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft wurden die Bewerber eingeladen zusätzliche Leistungen zu erbringen. Katar habe da mit Projekten und Geld am besten abgeschnitten, Digel hält das für falsch.
    Die Werte des Sports müssten höchste Priorität haben, es bleibe die Frage, ob Verbände käuflich geworden sind. Die Menschenrechte sollten Grundlage für jede sportpolitische Entscheidung sein.