Dienstag, 23. April 2024

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Olympische Jugendspiele
Erfahrungstrip für junge Athleten

Die deutsche Delegationsleiterin Uschi Schmitz hat eine positive Halbzeitbilanz der Olympischen Jugendspiele in Lausanne gezogen. Im Vordergrund stünde nach wie vor der Erfahrungsaustausch für die jungen Athleten. Ebenso wichtig seien aber die Schulungen über Themen wie Dopingbekämpfung.

Uschi Schmitz im Gespräch mit Astrid Rawohl | 18.01.2020
Die deutsche Mannschaft bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Jugendspiele in Lausanne am 9. Januar 2020.
Die deutsche Mannschaft bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Jugendspiele in Lausanne (AFP / Fabrice Coffrini)
"Wir sind sehr zufrieden mit der Veranstaltung", sagte Uschi Schmitz, vom Deutschen Olympischen Sportbund im Deutschlandfunk und lobte die hervorragende Organisation: "Unterbringung, Versorgung, die Verpflegung an den Wettkampfstätten. Es sind sehr viele Schulklassen vor Ort, die Athleten anfeuern. Es ist perfekt gemacht."
Die Begeisterung sei vor allem bei den jungen Athleten groß, berichtete Schmitz, Mitglied der Delegationsleitung in Lausanne. "Viele von ihnen starten zum ersten Mal überhaupt bei einem internationalen Wettkampf, vor großer Kulisse, mit der Aufmerksamkeit der Medien. Im olympischen Dorf sind die Athleten auf engstem Raum, tauschen sich aus, das ist alles sehr positiv."
Zweiteilung des Programms - mit Tücken
Neu bei den Winterspielen ist eine Zweiteilung des Programms: Einige Wettbewerbe wie Biathlon, Eiskunstlauf und Ski alpin sind bereits absolviert, die Athleten abgereist. In einer zweiten Welle folgen die restlichen Wettbewerbe im Eiskanal und die nordischen Disziplinen. Damit wolle das Internationale Olympische Komitee mehr Athleten die Teilnahme ermöglichen, so Schmitz, zugleich aber auch der Kritik begegnen, dass sie durch die Winterspiele lange aus der Schule rausgenommen werden. Auf der anderen Seite bliebe aber weniger Zeit für Informationsveranstaltungen, die ein wichtiger Teil des Programms seien: "Schulungen über wichtige Themen Anti-Doping kann man sicherlich besser machen, wenn die Athleten länger hier sind." Hierzu werde es aber noch einen Austausch des IOC im Nachgang zu den Spielen geben, sagte Schmitz.
Die DOSB-Funktionärin hob das nachhaltige Konzept der Jugendspiele hervor. Es werde viel öffentlicher Nahverkehr genutzt, keine Heerscharen von Bussen, die Athleten von A nach B fahren. Auch die Gender Equality werde voll umgesetzt: "Wir haben 50 Prozent männliche, 50 Prozent weibliche Teilnehmer."
Für den DOSB sollen die Jugendspiele weiterhin weniger als leistungssportliche Standortbestimmung dienen: "Ergebnisse und Medaillen stehen nicht im Vordergrund. Die Jugendlichen sollen vor allem Erfahrungen sammeln, sich mit anderen austauschen, lernen und sich auf ihren weiteren sportlichen Weg vorbereiten."