Donnerstag, 18. April 2024

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Olympische Spiele
Sponsor Toyota geht auf Distanz

Die Unsicherheit im Olympia-Gastgeberland hat auch Konsequenzen für die Sponsoren. Der Autokonzern Toyota, einer der wichtigsten Unterstützer der Spiele, hat jetzt angekündigt, seine Werbetätigkeit rund um die Spiele zurückzufahren.

Von Maximilian Rieger | 19.07.2021
Toyota-Konzernchef Akio Toyoda und IOC-Präsident Thomas Bach schütteln sich die Hände, im Hintergrund die Logos von Toyota und den Olympischen Spielen
Toyota ist einer der Premium-Partner der Sommerspiele (IMAGO / AFLOSPORT)
Keine Werbespots im Fernsehen und auch kein Besuch von Firmenchef Akio Toyoda bei der Eröffnungsfeier am Freitag – der größte Autobauer der Welt geht auf Distanz zu den Spielen von Tokio.
Dabei ist Toyota einer der Premium-Partner der Sommerspiele. Fast eine Milliarde Dollar soll der Konzern bezahlt haben, um acht Jahre lang als olympischer Partner werben zu dürfen. Der Vertrag läuft bis 2024.

Spiele in Tokio schlecht für das Image?

Tokio 2020 sei ein Ereignis, für dass es aus verschiedenen Gründen schwer sei, Begeisterung zu entfachen, so ein Toyota-Sprecher laut der Nachrichtenagentur Kyodo. Toyota werde aber weiterhin als Mobilitätspartner die Spiele unterstützen und Athletinnen und Athleten auch direkt fördern.
Experten gehen davon aus, dass Toyota verhindern möchte, dass negative Schlagzeilen rund um Olympia das Image des Konzerns verschlechtern. Auch andere japanische Unternehmen haben angekündigt, dass ihre Firmenchefs die Eröffnungsfeier nicht besuchen werden. Insgesamt haben die knapp 60 Unternehmen rund drei Milliarden Dollar an das IOC für die Werberechte bezahlt.

Auch andere Unternehmen unzufrieden

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte schon vor zwei Wochen berichtet, dass einige Unternehmen unzufrieden seien mit den "improvisierten" Entscheidungen des Organisationskommittees. Die Veranstalter hatten angesichts der Corona-Lage lange gezögert, eine Zuschauerzahl für die Spiele festzulegen, und wollten dann maximal 10.000 Fans für die Stadien und Hallen zulassen. Aufgrund der steigenden Coronazahlen finden die Spiele in Tokio aber komplett ohne Fans statt.