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Opa hinter Gittern

Noch nie gab es so viele alte Diebe, Betrüger und Gewalttäter wie heute. Der Anteil der Straffälligen in der Altersgruppe "Sechzig Plus" hat sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Und der Trend wird anhalten. Denn bis 2050 wird jeder dritte Einwohner Deutschlands über 59 Jahr alt sein.

Eine Sendung von Matthias Sommer und Bettina Schmieding (Moderation) | 15.05.2009
    Der steigende Altersdurchschnitt der Gesellschaft wirkt sich auch auf den Strafvollzug aus. Hinter den Mauern verschieben sich die Verhältnisse, die Zahl der Senioren wächst.

    Alte Menschen im Gefängnis brauchen eine besondere Betreuung, die Anforderungen für die medizinische Versorgung werden immer größer. Aber auch die besonderen Bedürfnisse und der Schutz der Gefangenen stehen im Vordergrund. In regulären Gefängnissen können sich die körperlich teils schwachen Senioren nicht gegenüber ihren jüngeren Mitgefangenen behaupten. Sie werden drangsaliert.

    Doch auch für die alltäglichen Probleme älterer Häftlinge fehlen oft Lösungen: Etwa wenn ein 70-Jähriger nicht mehr in die obere Etage des Etagenbettes hineinkommt, oder weil er mit der Gehhilfe oder dem Rollstuhl nicht mehr die Treppen bewältigen kann.

    Und auch die "Resozialisierung", ein wichtiger Aspekt des Vollzugsauftrags, bekommt eine andere Bedeutung, wenn Ausbildung und Beruf keine Rolle mehr spielen, weil jemand im Rentenalter ist.

    Müssen sich Haftanstalten ändern? Wie können sie sich auf die veränderte Alterstruktur der Gefangenen einstellen? Welche Perspektive haben Strafgefangene, die hinter Gittern alt geworden sind?

    Lebenszeit vor Ort - live aus der Justizvollzugsanstalt Detmold

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