Dienstag, 19. März 2024

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Oper von Jean-Philippe Rameau
Hippolyte et Aricie

Mit "Hippolyte et Aricie“ wies Jean-Philippe Rameau der französischen Oper 1733 einen neuen Weg. Von seiner mitreißenden Dramatik hat das Werk bis heute nichts verloren, das stellten Raphaël Pichon und sein Ensemble Pygmalion im November 2020 an der Pariser Opéra comique unter Beweis.

Am Mikrofon: Bernd Heyder | 25.07.2021
    Farb-Stich von Cochin Charles Nicolas eines festlichen Comédie Ballets von Jean-Philippe Rameau in Versailles, mit Tänzern in zeitgenössischen Kostümen und dem Orchester davor im Orchestergraben. Anlass war die Hochzeit von Louis Dauphin von Frankreich mit Marie Therese auch Spanien 1745
    Die großen komischen, lyrischen oder dramatischen Ballett-Opern von Rameau und seinen Zeitgenossen waren nicht nur in Versailles festliche gesellschaftliche Ereignisse. (imago stock&people)
    Hippolytos, der Sohn des König Theseus, liebt die schöne Arikia, eine Dienerin des Diana-Kultes. Als Theseus in der Unterwelt verschwindet, sieht seine zweite Gattin Phaedra die Chance gekommen, den Stiefsohn, in den sie sich insgeheim verliebt hat, zu heiraten und ihn an die Macht zu bringen. Dann aber kehrt Theseus aus dem Totenreich zurück …
    Erst im Alter von 50 Jahren debütierte Jean-Philippe Rameau 1733 mit "Hippolyte et Aricie" als Opernkomponist. Dem in Konventionen erstarrten französischen Musiktheater gab er mit seinen hochexpressiven Harmonien und einer unerhört farbigen Orchestersprache neue Impulse.
    Raphaël Pichon und sein Ensemble Pygmalion haben Rameaus Opern-Erstling im vergangenen November in der Spätfassung von 1757 auf die Bühne der Pariser Opéra comique gebracht. Sie legt den Fokus noch entschiedener auf das dramatische Potenzial dieser Musik.
    Jean-Philippe Rameau

    Hippolyte et Aricie
    Tragédie lyrique in 5 Akten (gekürzt)

    Reinoud Van Mechelen, Tenor – Hippolyte
    Elsa Benoit, Sopran – Aricie
    Sylvie Brunet-Grupposo, Mezzosopran – Phèdre
    Stéphane Degout, Bariton – Thésée
    Eugénie Lefebvre, Sopran – Diane
    Séraphine Cotrez, Mezzosopran – Œnone
    Léa Desandre, Mezzosopran – Prêtresse de Diane, Chasseresse, Matelote, Bergère
    Edwin Fardini, Bariton – Tisiphone
    Guillaume Gutiérrez, Tenor – Mercure
    Pygmalion Chor und Ensemble
    Leitung: Raphaël Pichon
    Aufnahme vom 14.11.2020 aus der Opéra Comique in Paris