Donnerstag, 18. April 2024

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ORA Singers in Regensburg
Vollendete Vokalkunst im Dom

Einer der diesjährigen Höhepunkte bei den Tagen Alter Musik Regensburg war der Auftritt der britischen ORA Singers. Das 2014 gegründete Vokalensemble stellte Vertonungen des 51. Psalms aus Renaissance und Moderne gegenüber. Grandiose Werke von Gregorio Allegri und James MacMillan bildeten dabei den Rahmen.

Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner | 30.09.2019
    Die ORA Singers werden von Suzi Digby geleitet und gründeten sich 2016 und sind in London beheimatet. Hier sind sie im Halbrund aufgestellt im gotischen Regensburger Dom, die Sängerinnen und Sänger tragen schwarze Konzertkleidung, sie stehen vor dem eigentlichen Altarraum
    Die ORA Singers sind in London beheimatet und werden von Suzi Digby geleitet. Das Ensemble gründete sich 2016. (Hanno Meier)
    Die Engländerin Suzi Digby ist eine sehr erfahrene und schon in vielen Ländern aktive Chorpädagogin und -Leiterin. Vor fünf Jahren startete sie ihr bisher größtes Projekt: Sie gründete das Vokalensemble ORA Singers, um mit ihm a cappella-Werken der Renaissance einhundert in Auftrag gegebene Neukompositionen gegenüberzustellen.
    Die aus achtzehn exzellenten Profi-Sängerinnen und Sängern bestehende Formation wirkt hauptsächlich als Aufnahmeensemble, denn alle neuen Stücke sollen auf Tonträger gebannt werden. Immer mehr rücken daneben aber auch Konzerte in den Mittelpunkt, zumal wenn sie so inspirierend verlaufen wie der umjubelte Auftritt bei den diesjährigen traditionsreichen Tagen Alter Musik.
    Als roter Faden diente in Regensburg der Psalm 51 aus dem Alten Testament, der bedeutendste der Bußpsalmen. Im Lateinischen beginnt diese Bitte an Gott um Gnade mit den Worten "Miserere mei, Domine" und sie ist über die Jahrhunderte von zahlreichen Komponisten vertont worden.
    Die ORA Singers kombinierten die berühmteste Fassung, sie stammt von dem Römer Gregorio Allegri, mit der kongenialen Neuschöpfung des Schotten James MacMillan aus dem Jahr 2009. Kürzere Vertonungen sowie dazu passende weitere Motetten der englischen Renaissance-Komponisten William Byrd und Thomas Tallis ergänzten das Programm, das von der Erstaufführung einer Miserere-Reflektion des Allgäuers Wolfram Buchenberg abgerundet wurde.
    Gregorio Allegri, William Byrd, James MacMillan u.a.
    Miserere-Vertonungen
    A cappella-Werke über den Bibel-Psalm 51
    ORA Singers
    Leitung: Suzi Digby
    Aufnahme vom 7.6.2019 aus dem Dom St. Peter in Regensburg