Das Wort Boipeba stammt von "mboi pewa", in der Tupí-Sprache heißt das "flache Schlange" und steht für "Meeresschildkröte". Boipeba gehört zu einer Inselgruppe - dem Archipel Tinharé. Dicht beieinander liegen diese Inseln, vom Festland sind sie durch Süßwasserflüsse mit kilometerlangen Mangrovenwäldern getrennt.
Wir werden auf Boipeba wohnen und arbeiten. Gut 2000 Menschen leben dort. Es gibt vier Dörfer, ein paar Pensionen und Restaurants. Es gibt einige Schulen, eine kleine Abend-Universität, zwei Polizisten mit Cross-Motorrädern und eine Gesundheitsstation (aber keinen festen Arzt). Die Einwohner leben von der Fischerei, von ein wenig Tourismus, von kleinen Läden mit Gemüse, Obst, Lebensmitteln und frisch gepressten Säften. Ein tropischer Mikrokosmos.
Brasilien 2013: Wochenlang haben Hunderttausende Menschen in vielen Städten gegen Korruption und Milliarden-Investitionen in Fußballstadien demonstriert - und mehr Geld für Gesundheit und Bildung gefordert. Wir wollen herausfinden, ob auf Boipeba etwas ankommt von den Protesten. Wie steht es - fernab der Metropolen - um Gesundheit und Bildung? Wie nachhaltig gestalten die Menschen das Leben? Spielt Korruption bei all dem eine Rolle? Und: Profitieren die Insulaner eigentlich vom (schon wieder bröckelnden) Boom des aufstrebenden Schwellenlandes?
Unser Blog erzählt Geschichten aus dem brasilianischen Alltag 2013. Das Leben jenseits des Klischees von Fußball, Samba und guter Laune: "Boipeba - Alltag im Archipel."
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Brasilien 2013: Wochenlang haben Hunderttausende Menschen in vielen Städten gegen Korruption und Milliarden-Investitionen in Fußballstadien demonstriert - und mehr Geld für Gesundheit und Bildung gefordert. Wir wollen herausfinden, ob auf Boipeba etwas ankommt von den Protesten. Wie steht es - fernab der Metropolen - um Gesundheit und Bildung? Wie nachhaltig gestalten die Menschen das Leben? Spielt Korruption bei all dem eine Rolle? Und: Profitieren die Insulaner eigentlich vom (schon wieder bröckelnden) Boom des aufstrebenden Schwellenlandes?
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Jörg-Christian Schillmöller ist seit 2001 Nachrichtenredakteur beim Deutschlandfunk. Er war mehrfach für den Sender im Ausland auf Reportage-Reisen - zuletzt 2012 mit Dirk Gebhardt im Iran. Brasilien hat er im vergangenen Jahr entdeckt.
Dirk Gebhardt ist Fotograf und Professor für Bildjournalismus an der FH Dortmund. Er arbeitet seit Frühjahr 2012 an einer Langzeit-Dokumentation über den Sertão, eine Trockenwüste im Nordosten Brasiliens. Fotografiert hat er neben Südamerika auch in Afrika und auf dem Balkan.