Dienstag, 19. März 2024

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Performance mit Flüchtlingen beim Africologne-Festival
Angstfreie Begegnungen mit dem Unbekannten

Nicole Nagel lässt beim fünften Africologne-Festival in Köln Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hautfarbe zusammen auftreten. Gesprochen wird dabei kaum. „Man erreicht durch Spüren nach Innen einen Ort in sich, der das älteste Gehirn anspricht, das reptilische Gehirn“, sagte die Performerin im Dlf.

Nicole Nagel im Corsogespräch mit Fabian Elsäßer | 17.06.2019
Regisseurin Nicole Nagel zu Gast im Deutschlandfunk Studio
Nicole Nagel zu Gast im Deutschlandfunk-Studio (Deutschlandradio / Kerstin Janse)
Entwickelt wurde die Perfomance "Instinkte - a theory of change" bei wöchentlichen Treffen über einen Zeitraum von fast einem halben Jahr hinweg. Aufgeführt werden sie mit "Besetzungen auf Zeit", die Nagel nach eigenen Aussagen auch in Flüchtlingsheimen fand. Es gebe allerdings auch feste Ensemble-Mitglieder, zum Beispiel von der Elfenbeinküste. Mit ihrer Performance will Nagel Begegnungen zwischen den Kulturen ermöglichen - was auch eines der zentralen Anliegen des Africologne-Festivals ist.
Auf Gibberish geht's gut
Und sie will Sprachbarrieren überwinden, und zeigen, dass es mehr aufs Fühlen als aufs kognitive Verstehen ankommt: "Der größte Teil der Kommunikation läuft in einer Fantasiesprache ab, die ich Gibberish nenne." Manchmal habe sie vor den Treffen befürchtet, dass keine Freiwilligen kämen und sei dann ganz überrascht gewesen, mit viel Begeisterung sich die Teilnehmer auf diese Kunstsprache eingelassen hätten.
Beim Africologne-Festival präsentieren bis zum 20. Juni mehr als 50 KünstlerInnen an verschiedenen Spielorten Musik, Tanz, Theater und Performances mit afrikanischen Bezügen.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.