Freitag, 29. März 2024

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Pharmakologie
An heißen Tagen wirken manche Medikamente anders

Blutdrucksenker, Lithium oder harntreibende Medikamente: Die Wirkung mancher Arzneimittel könne durch hohe Außentemperaturen beeinflusst werden, sagte der Pharmakologe Bernd Mühlbauer im Dlf. Wenn Symptome auftauchen, die nicht bekannt seien, sei ein Telefonat mit dem Arzt ratsam.

Bernd Mühlbauer im Gespräch mit Martin Winkelheide | 02.07.2019
Eine Packung Tabletten liegt auf einem Tisch.
Bei der dauerhaften Einnahme von Medikamente, sollte man seinen Körper im Blick haben (imago stock&people)
Menschen seien Hitze unterschiedlich ausgesetzt, betonte Bernd Mühlbauer, Direktor für Pharmakologie am Klinikum Bremen. Bei hohen Temperaturen verliere man mehr Salz und Flüssigkeit. Das gelte besonders für Menschen, die im Freien arbeiteten. Trinken sei besonders wichtig.
Auch bei der Medikamenteneinnahme müsse man bei heißen Temperaturen differenzieren: Bei Blutdrucksenkern, harntreibenden Medikamenten oder Medikamenten, die die Angiotensin-Wirkung beeinflussten, müsse man aufpassen: "Wenn man so etwas einnimmt, dann sollte man auf eine gleichmäßige Flüssigkeitszufuhr achten und nicht zwanghaft plötzlich das Drei- oder Vierfache trinken", sagte Mühlbauer im Dlf.
Symptome im Blick haben
Man könne aber die Flüssigkeitszufuhr anpassen, wenn man besonders viel Flüssigkeit verliere. "Dann sollte man auch ein bisschen aufmerksamer gegenüber sich selbst sein, wenn Symptome auftreten, die man sonst nicht kennt." In diesem Fall sollte man mit seinem Arzt Rücksprach halten.
Auch bei allen Medikamenten, die man dauerhaft oder prophylaktisch einnehme, sei Vorsicht geboten. Lithium zum Beispiel werde im Körper behandelt wie Natrium: "Wenn man da große Veränderung hat durch starkes Schwitzen und Salzverlust, kann das zu einer Überdosierung führen", so Mühlbauer. Aber auch hier könne man beim Arzt ganz einfach den Lithium-Spiegel bestimmen lassen.