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Philipp Weiss: „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“
Drang nach Originalität

Fünf Bände und mehr als 1.000 Seiten umfasst Philipp Weiss' Debütroman „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“. Weiss unternimmt darin den Versuch, knapp 200 Jahre Menschheits- und Geistesgeschichte in diversen literarischen Formen darzustellen.

Von Christoph Schröder | 02.12.2018
    Buchcover: Philipp Weiss: „Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen“
    Wie ein junger Österreicher aufbricht, um die Liteartur noch einmal zu erfinden (Buchcover: Suhrkamp Verlag, Foto: Lackinger)
    Zunächst einmal ist Philipp Weiss‘ Debüt ein außergewöhnlich schönes Buch. Genauer gesagt: Der Roman besteht aus fünf individuell gestalteten Einzelbänden, die in einem Schuber zusammengehalten werden und dem Buch bereits vor der Lektüre den Anstrich einer geradezu klassischen Wertigkeit verleihen. Für die Gestaltung der Bände zeichnet Pauline Altmann verantwortlich, die in den vergangenen Jahren mehrfach von der Stiftung Buchkunst mit Preisen bedacht wurde. Auch an der "Naturkunden"-Reihe des Matthes und Seitz-Verlags arbeitet Altmann gemeinsam mit der Herausgeberin Judith Schalansky. In einer Zeit der Branchenkrise ist es dem Suhrkamp Verlag hoch anzurechnen, ein derart opulentes und kostspieliges Wagnis eingegangen zu sein.
    Ein Spiel mit der Typografie
    "Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen" ist ein für den Leser ungemein anregendes Spiel mit Typografien und Bildern, die in den Text eingearbeitet sind. Die Choreografie von Weiss‘ Prosa findet ihren Niederschlag im Schriftbild, das mal größer wird, mal kleiner, mal gefettet ist, um dann wieder zu verblassen. Es macht allein schon Freude, jeden der fünf Bände in die Hand zu nehmen. Geld verdient der Suhrkamp Verlag mit diesem Buch ganz bestimmt nicht. Aber er bereitet seinen Kunden einen nicht zu unterschätzenden ästhetischen Mehrwert.
    Worum aber geht es überhaupt? Philipp Weiss bricht das Kausalitätsprinzip des konventionellen Erzählens auf. Stattdessen ermöglicht er in seinem Romandebüt eine Offenheit, die die Kontingenz des Weltverlaufs spiegeln soll. Einen eigentlichen Erzählanlass gibt es nicht. In der Form des Erzählens hebt Weiss eben jene Ordnungsstrukturen wieder auf, um die seine Figuren sich, jede in ihrer Epoche und auf ihre Weise, in geradezu neurotischer Art und Weise bemühen:
    "So begann auch ich die einzelnen Muskeln meiner Seele zu sezieren und neu anzuordnen. Sie wurden mir Objekte, die im Alphabet ein Zuhause fanden. Und diese Ordnung, so schien mir, die alles in ein verwobenes Nebeneinander setzte statt in ein Nacheinander, konnte den sich ständig überlagernden Ereignissen und Regungen dieser wirren Epoche viel eher gerecht werden als die Seiten meines Tagebuches, die sich bloß endlos aneinander ketteten."
    Diejenige, die hier spricht beziehungsweise schreibt, heißt Paulette Blanchard. Ihren Aufzeichnungen ist eines der beiden mit mehr als 300 Seiten umfangreichen Bücher des Romans gewidmet. Die Lese-Reihenfolge der Bände ist vom Autor nicht vorgegeben. Jedes Buch soll auch autonom für sich lesbar und verständlich sein. Und doch sind alle fünf Teile des Romans auf mehreren Ebenen ineinander verzahnt. Das klingt komplizierter als es sich dann tatsächlich liest.
    Die Konstituierung des Individuums
    Beginnen wir also am chronologischen Anfang, in den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts. Der den gesamten Roman grundierende Gedanke, dass die Welt aus den Fugen geraten ist, findet in den "Enzyklopädien eines Ichs" seinen ersten Niederschlag. Was wir in den im Jahr 1870 begonnenen Aufzeichnungen der Paulette Blanchard vorgeführt bekommen, ist die Konstituierung eines Individuums aus der Form eines geordneten Chaos heraus. Ihre Lebensgeschichte erzählt Paulette in zwölf jeweils alphabetisch sortierten Kapiteln, die enzyklopädisch aufgebaut sind. So setzt das schreibende Ich sich einerseits ins Verhältnis zu den Ereignissen, die ihm widerfahren, und stellt diese andererseits zugleich in den historischen Kontext einer Epoche der Emanzipation und der Aufklärung. Ein Zeitalter wird inventarisiert und durchlebt.
    Die Fremdheit in Japan
    Die junge Paulette wird durch die Zeitläufte geführt, gerät in die politischen Unruhen des Pariser Aufstands von 1871, erlebt die Niederschlagung des sozialistischen Experiments und besucht 1873 die Weltausstellung in Wien. Dort lernt sie den Japaner Tetsuo Otomo kennen und beschließt, gegen den Widerstand ihrer Familie als dessen Ehefrau mit ihm nach Japan zu gehen. Nach einer abenteuerlichen Überfahrt kommt das Paar im Januar 1874 im Schneetreiben von Yokohama an. Doch schon nach kurzer Zeit fällt Paulette in der Ferne die Fremdheit an, wie sie unter dem Buchstaben S notiert:
    "SOLITUDE (Einsamkeit)
    1. Hat Japan mich nun verändert? Mich zu diesem schreckhaften, empfindsamen, luftigen Menschlein geformt? Dann wieder zu dieser Bestie? Ich weiß nicht mehr, was ich bin, wie ich bin und was mich zu dem machte. Alles ist fern. Ich sehe Schatten.
    2. Niemand spricht meine Sprache. Niemand spricht sie wirklich. Manch einer spricht französische Sätze, mag sein.
    3. Ich gebärde mich falsch. Ich sitze falsch. Ich schreite falsch. Ich verneige mich falsch. Ich spreche, lache, esse, schlafe, schweige falsch. Den Tee gieße ich falsch in die Tasse, und das Lächeln sitzt mir grundfalsch im Gesicht. Wie kann man falsch lieben? Wie? Ach, ich bin es leid. Ich habe es satt, diese Mumie zu sein. Ich selbst bin es wohl. Ich. Ich bin falsch."
    Auch wenn Philipp Weiss die Struktur einer linearen Narration aufhebt, so lässt sich Paulette Blanchards Geschichte doch als Wurzel betrachten, von der aus die anderen Erzählungen sich rhizomatisch ausbreiten. Denn das zweite umfangreiche Buch des Romans trägt den Titel "Cahiers. Chantal Blanchard". Diese Chantal ist Paulettes Ururgroßenkelin. Und was sich in dem Enzyklopädie-Band bereits als gravierendes Problem des Romans andeutete, manifestiert sich in dem Cahier-Band dann auf besonders drastische Weise.
    Eine Fülle von Fundstücken
    Die Ambition von Philipp Weiss, das Wissen von Epochen zu sammeln und zu verarbeiten, führt folgerichtig zu einer ungeheuren Fülle an Informationen. Die literarische Legitimation dieser Informationen, ihre Verarbeitung als Stoff, bleibt aber allzu oft nur bloße Simulation. "Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen" ist, das sei zugestanden, ein Roman, der die Gemütlichkeit konventioneller Prosa sabotiert. Doch gebiert eine staunenswerte Menge an originellen natur- und geisteswissenschaftlichen Fundstücken noch lange keine Anschaulichkeit. Auch dann nicht, wenn die Autoreninstanz durch ihren souveränen Umgang mit dem Material eben diese Plausibilität behauptet.
    Paulette Blanchard, das erfahren wir aus dem Notizbuch ihrer Ururenkelin, verunglückte im Jahr 1878 bei einer Montblanc-Expedition. Ihre Aufzeichnungen wurden posthum von einem fiktiven Herausgeber geordnet. Chantals Motivation wiederum ist dem ihrer Vorfahrin entgegengesetzt: Wo Paulette sich um die Herstellung einer Person in der Schrift bemühte, sucht Chantal die Auflösung:
    "Mein Denken muss ein Ereignis werden. Knochen! Keines, das mich erschafft. Eines, das mich vernichtet!"
    Sowohl Paulettes Enzyklopädie als auch Chantals wilde Aufzeichnungen, insgesamt mehr als 600 Seiten, sind eine harte Lektüre. In diesen beiden Bänden wird die Schwachstelle dieses Romans besonders anschaulich: Sie liegt, wie so oft, in der Rollenprosa. Während Paulette in einer gezierten, manierierten und historisierenden Kunstsprache schreibt, sind Chantals Aufzeichnungen ein wildes Sammelsurium aus postmoderner Theorie (unlesbar), fachlichen Erörterungen zur Weltklimalage (schwer verständlich) und tiefpessimistischen und etwas banalen Einsichten in die Evolution des Menschen.
    Manieriert-historisierende Kunstsprache
    Chantals Notizbuch umfasst den Zeitraum von November 2010 bis März 2011. Das ist, man merke es sich, jener Monat, in dem nach dem Tsunami an der japanischen Küste das Atomkraftwerk in Fukushima havarierte.
    Der Chantal-Band ist der mit Abstand am aufwendigsten gestaltete und zugleich entbehrlichste des Romans. Ein Buch zum Durchblättern und zur Seite stellen. In ihm zeigt sich exemplarisch, dass Philipp Weiss seinem Projekt einen klaren Plan zugrunde gelegt hat und dass der gesamte Roman kompositorisch ausgesprochen sorgfältig durchgearbeitet ist.
    Es zeigt sich aber zugleich, dass Weiss der sprachlichen Durchformung seines Materials nicht gewachsen ist. In vielen Passagen hat der Roman etwas zehenspitzenhaft-gereckt Wichtigtuerisches, streberhaft-nerdiges. Der Wissensschatz von knapp zwei Jahrhunderten wird uns nicht ohne Stolz vor die Füße gekippt. Es stellt sich nur die Frage, ob das alleine schon ausreicht.
    Der Chantal-Band wiederum schlägt den Bogen zu der Erzählung "Terrain Vague". Es ist Chantal, die gegen den Widerstand ihrer emotionalen Verstrickung die Figur des Jona Jonas einführt, die zum Protagonisten der "Terrain Vague"-Erzählung wird:
    "Zwei Silben, ein Elend.
    Jona.
    Ich denke Tag und Nacht nur an seine blasse Haut.
    'Aber wer jemanden um seiner Schönheit willen liebt, liebt der ihn? Nein, denn die Pocken, welche die Schönheit töten, ohne den Menschen zu töten, werden es bewirken, dass er ihn nicht mehr lieben wird.' (Pascal)
    In meinem Geist wird er immer schön sein."
    Jona ist ein androgyner Künstler und der Geliebte von Chantal. Kennengelernt haben die beiden sich auf einem interdisziplinären Symposium mit dem Titel "Die Modellierung der Welt". Man ist nach rund 600 Seiten Lektüre, offen gesagt, bereits zu angestrengt, um derartig gequält mit Bedeutung aufgeladene, semioriginelle Einfälle noch zu goutieren.
    Ein androgyner Künstler
    Doch überraschenderweise entwickelt sich der "Terrain Vague"-Band schnell zur elegantesten Komponente des Großprojekts. Chantal ist verschwunden. Jona, 20 Jahre jünger als sie, macht sich auf die Suche nach ihr und glaubt, eine Spur gefunden zu haben, die nach Tokio weist. Also reist er dorthin und reflektiert, während er durch die Straßen der Großstadt irrt, sein Verhältnis zu Chantal:
    "Es war bei einem unserer ersten Treffen gewesen, dass ich die Behauptung aufstellte, unsere Anziehung rühre daher, dass Chantal die vita contemplativa, ich hingegen die vita activa verkörpere. Ihr Modus sei das Gleichmaß der Gedanken, eine gewisse Lebensferne, ein Sicherheitsabstand zur Welt, meiner sei hingegen die Aktion, das Sich-Riskieren, das Sich-der-Unbestimmtheit-der-Welt-Aussetzen, die Lust am Praktischen, also die Hingabe an das Glücksrad der Fortuna, das immer dem Wechsel von Aufsteigen, Thronen, Sinken und Liegen unterworfen sei."
    Was man bislang geradezu schmerzhaft in Philipp Weiss‘ Roman vermisst hat, löst das Buch Jona nun auf überraschende Weise ein. Das mag damit zusammenhängen, dass die Geschichte von Jona in Tokio auch den Anfang von Weiss‘ Arbeit am Roman markierte. Sie ist das einzige der fünf Bücher, das ohne das Gesamtkonzept literarisch lebensfähig ist. Denn Jona unternimmt genau das nicht, was die als hyperrational konstruierte Gegenfigur Chantal für sich selbst als wissenschaftlich fundiertes Lebensmodell formuliert hatte:
    "Sie wollte sich selbst codieren, sich selbst als ein Bündel von Algorithmen fassen. Doch damit nicht genug. Sie würde die Algorithmen ihres Selbst in das Klimamodell integrieren. Sie sprach von der Implementierung ihres Ichs in die Maschine. Als Bewusstsein im Kleinen, das weitgehend leerläuft in einem großen, funktionalen Modell."
    Wo Chantal also das Ich in eine Ordnung überführen wollte, in der es sich selbst auslöschen muss, in den Funktionszusammenhang einer großen Denkmaschine, die nur noch bloßen Text und Erkenntnis produziert – da setzt Jona sich aus. Der Welt, den Gefühlen, dem Unwägbaren.
    Jona in Tokio. Erdbeben erschüttern die Stadt. Jona ist hochnervös, aufnahmefähig, beobachtungsbereit und voller Sehnsucht. Ein verirrter Schwärmer. Das Japan, das Philipp Weiss entwirft, schafft tatsächlich so etwas wie eine Vertrautheit im Fremden, ein Beisichsein unter den Bedingungen eines kompletten Nichtverstehens. Jonas‘ Wahrnehmung, auch das macht den Reiz dieser Passagen aus, ist verschoben und präzise. Er sieht, aber er ordnet nicht ein.
    Figuren wie aus einem Comic
    Das gilt im Besonderen für die Begegnung mit zwei Menschen, die jeweils aus Universen kommen, die außerhalb der Realität zu liegen scheinen: Zum einen ist es die junge Japanerin Abra, eine Figur wie aus einem japanischen Comic, die eine Arm- und eine Beinprothese trägt. Abra ist der Charakter, in dem am deutlichsten die Grenzen zwischen einer realistischen Welt und einer fiebernden Halluzination verwischt sind. Eines der fünf Bücher, man kann es das abschließende Buch nennen, erzählt dann tatsächlich in einer von Raffaela Schöbitz gezeichneten Graphic Novel Abras Geschichte. In dieser stilistisch variantenreichen, aufwendigen und rasanten Arbeit wird dann letztmals und endgültig die Stringenz eines kausal aufgebauten Romans dem Möglichkeitsraum einer Vielzahl von Techniken und Lesarten entgegengestellt.
    Zum anderen lernt Jona nach einem Zusammenbruch im Krankenhaus einen Mann namens Satoshi kennen. Satoshi ist eine Art Abenteurer, der in Fukushima nach dem Tsunami und dem darauf folgenden GAU von der Betreibergesellschaft in das Atomkraftwerk geschickt wurde, um dort – da ist das Motiv wieder – eine Ordnung herzustellen, die längst buchstäblich atomisiert ist:
    "Die Spielregeln lauten wie folgt: Erstens: Keine Fragen stellen. Zweitens: Das piepsende Gerät ausschalten. Je weniger es anzeigt, desto länger kann man spielen. Es ist ohnehin manipuliert. Drittens: Hat man die Höchstdosis erreicht, ist man ausgeschieden. Viertens: Ist man ausgeschieden, muss man zurück an den Start. Unter anderem Namen wiederkommen. Aber wozu die Mühe? Am besten gleich auf die Zahlen verzichten. Fünftens: Das Mogeln gehört dazu."
    Das Strahlenopfer Satoshi wird, das ist keine Überraschung, seinen Einsatz mit dem Leben bezahlen. Doch er schlägt die Brücke zu "Akios Aufzeichnungen", dem vierten und mit knapp 100 Seiten auch schmalsten Teilband des Romans. Philipp Weiss lässt hier den neunjährigen Akio Ito in einer Simulation von authentischem Sprechen zu Wort kommen.
    Gestrandet in Fukushima
    Akio, dessen Familie in die nicht zuletzt dank der Atomkraft prosperierende Provinz Fukushima gezogen ist, ist ein Gestrandeter. Nach der Katastrophe wandert er einsam durch das verseuchte Gebiet. Seine Ängste, Beobachtungen und Gedanken spricht er in ein Diktiergerät, das er mit sich führt:
    "Aufnahme 0047
    Mein Name ist Akio Ito, und ich fühle mich genauso wie ein fliegender Fisch, der vergessen hat, wo er zu Hause ist, im Wasser oder in der Luft. Ich bin sehr brav und sehr mutig, und ich rede nicht zu viel, sondern genau richtig, und wenn ich groß bin, kann ich einmal so schlau werden wie Einstein. Den Tod gibt es nicht. Aber ich weiß nicht, was das eigentlich heißen soll."
    Das ist manchmal rührend, manchmal nervend altklug. Was Philipp Weiss sich dezidiert versagt, wie in allen fünf Büchern, ist jede Form von Empathie mit seinen Figuren. Das spricht nicht gegen ihn. Und doch stellt sich am Ende nach der Lektüre von mehr als 1000 Seiten die Frage, welchen Gewinn man daraus zieht.
    Der Titel des Romans ist eine Anlehnung an den Holzstich eines unbekannten Künstlers, der im späten 19. Jahrhundert in einem Buch des Astronomen Camille Flammarion verwendet wird. Der Holzstich trägt den Titel "Wanderer am Weltenrand". Er zeigt Menschen im Grenzbereich zwischen Himmel und Erde. Er ist auch ein Sinnbild dafür, wie der Mensch versucht, Zugriff zu nehmen auf die Welt und deren Darstellung.
    Wie baut man einen Plan der Welt?
    Philipp Weiss hat den Ehrgeiz, alles zu denken und mitzudenken: Die Frage, wie ein Individuum sich erschafft und einen Plan von der Welt noch dazu. Die Fragen nach Selbstbestimmung, Technikgläubigkeit und Umweltzerstörung. Die Frage nach dem richtigen Leben. Und über allem die Frage, wie sich dafür eine adäquate literarische Form finden lässt.
    Das ist größenwahnsinnig. Und mutig. Es ist als Konstrukt spannend und als Experiment interessant. Es ist aber auch, und nicht nur für ein Debüt, zu viel. "Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen" ist der Versuch eines großen Wurfs, der in einem gescheiterten Roman mündet.
    Philipp Weiss: "Am Weltenrand sitzen die Menschen und lachen"
    Suhrkamp Verlag, Berlin. 1.056 Seiten, 48 Euro.