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Pilotenstreik
Mehr als 200 Flüge fallen aus

Passagiere der Lufthansa müssen sich am Freitag auf Behinderungen einstellen. Die Pilotengewerkschaft will zwischen 17 und 23 Uhr Kurz- und Mittelstreckenflüge bestreiken, die von Frankfurt am Main abfliegen. Die Lufthansa reagiert mit Unverständnis - vor allem mit Blick auf den gewählten Termin.

05.09.2014
    Flugzeuge der Lufthansa auf dem Flughafen in Düsseldorf
    Flugzeuge der Lufthansa auf dem Flughafen in Düsseldorf (dpa / picture-alliance / Federico Gambarini)
    Bereits ab 13.30 Uhr hat die Fluggesellschaft erste Flüge aus dem europäischen Ausland nach Frankfurt abgesagt, um den Flugbetrieb nach dem Ausstand wieder so schnell wie möglich normalisieren zu können.
    Insgesamt sollen nach Angaben von Lufthansa mehr als 200 Flüge ausfallen, rund 25.000 Passagiere dürften betroffen sein. Vor einer Woche hatten Arbeitsniederlegungen der Piloten die Lufthansa-Tochter Germanwings getroffen. Dadurch waren 116 von 164 Flügen ausgefallen.
    Lufthansa bietet kostenlose Umbuchungen an
    Der Konzern will mit einem Sonderflugplan das Schlimmste abfedern. Wer einen Flug ab Frankfurt gebucht hat, sollte sich im Internet auf der Seite der Lufthansa informieren. "Die Kunden können kostenlos umbuchen, sie können stornieren. Wir bieten ihnen an, mit der Bahn zu fahren bei innerdeutschen Verbindungen, und natürlich buchen wir sie auch auf andere Airlines um, wenn das möglich ist", sagte Lufthansa-Sprecher Andreas Bartels im ZDF-"Morgenmagazin".
    Streit um Übergangsversorgung
    Lufthansa kritisierte die Streikankündigung scharf: Dies sei eine "besondere und nicht nachvollziehbare Zumutung", zumal der Streik das letzte Ferienwochenende in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland betrifft. Der Streik treffe damit viele Familien auf der Heimreise aus dem Urlaub und Tausende von Geschäftsreisenden am Ende der Arbeitswoche.
    Hintergrund des Streiks ist der seit längerem schwelende Tarifkonflikt. Dabei geht es um die Übergangsversorgung, die Lufthansa-Piloten in ihrem Vorruhestand erhalten. Die Gewerkschaft will in dem Tarifkonflikt größere Einschnitte bei den Vorruhestandsregelungen für die rund 5400 Kapitäne und Co-Piloten verhindern. Sie erklärte, jederzeit einigungsbereit zu sein, um Streiks abzuwenden.
    Kombination mit Bahnstreik verunsichert Reisende
    Reisende sind derzeit doppelt verunsichert, da auch die Lokführer-Gewerkschaft GDL weitere Warnstreiks bei der Bahn angekündigt hat. Einen konkreten neuen Termin nach den ersten Arbeitsniederlungen vom Montag gibt es jedoch noch nicht. GDL und Cockpit hatten beteuert, nicht gleichzeitig streiken zu wollen.
    (nch/swe)