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Pilotenstreik
Zwischen Nutzen und Schaden

Der Streik der Lufthansa-Piloten vor wenigen Wochen hat es noch einmal gezeigt: Manchmal reicht eine überschaubare Zahl an Menschen, um ein Unternehmen konsequent lahmzulegen – und für hohe Kosten und viel Ärger zu sorgen.

Von Christoph Sterz und Andreas Stopp (Moderation) | 02.05.2014
    Piloten der Lufthansa protestieren am 02.04.2014 vor dem Flughafen von Frankfurt am Main (Hessen). Sie halten Ballons und ein Plakat in Händen, das auf das Lufthansa-Sparprogramm Score anspielt.
    Schaden Streiks der Allgemeinheit oder sind sie unumgänglich für die gesellschaftliche Diskussion? (picture alliance / dpa / Boris Roessler)
    Denn der Streik der rund 5.000 Piloten hat laut Lufthansa insgesamt 45 Millionen Euro Gewinn gekostet. Außerdem mussten über 400.000 Passagiere ihre Reisepläne ändern. Und auch jenseits der Flughäfen wird in Deutschland gestreikt: Rund eine Millon Arbeitnehmer waren 2013 an Streiks beteiligt, durch die Arbeitsniederlegungen fielen rund eine halbe Million Arbeitstage aus.
    Die Konflikte um Löhne oder Renten verursachen also hohe Kosten – und zum Teil auch großen Unmut in der Bevölkerung. Deshalb fordern Politiker und Arbeitnehmervertreter schon seit längerem, Streiks vor allem von kleineren Gewerkschaften zu begrenzen. Diese allerdings befürchten, dass sie dadurch nicht mehr ausreichend wahrgenommen werden.
    Wann kann ein Streik als verhältnismäßig gelten?
    Schaden Streiks der Allgemeinheit oder sind sie unumgänglich für die gesellschaftliche Diskussion?
    Wie lässt sich gewährleisten, dass alle Berufsgruppen mit ihren Forderungen wahrgenommen werden – und nicht einzelne durch extreme Streiks besonders auffallen?
    Welche anderen Möglichkeiten, Ideen und Visionen gibt es, Tarifauseinandersetzungen zu lösen ohne daß negative Begleiterscheinungen von Arbeitsniederlegungen überhand nehmen?
    Darüber möchten wir mit unseren Studiogästen diskutieren, und wie immer sind wir auch gespannt auf Ihre Erfahrungen und Diskussionsbeiträge.
    Gesprächsteilnehmer:
    Roland Wolf, Leiter der Abteilung Arbeitsrecht der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände

    Armin Schild, Leiter des IG-Metall-Bezirks Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Thüringen)

    Birgid Becker, Wirtschaftsjournalistin, Deutschlandfunk
    Rufen Sie uns an unter der kostenfreien Telefonnummer 00800 - 44 64 44 64 oder schicken Sie eine E-Mail an: lebenszeit@deutschlandfunk.de