Donnerstag, 18. April 2024

Archiv

Politikerbeleidigungen im Kabarett
Manchmal rennt auch wer zum Anwalt

Dürfen Kabarettisten Politiker hemmungslos beleidigen, die zuvor selbst hemmungslos beleidigt haben? Angesichts des Wahlsieges Donald Trumps beschäftigt diese Frage gerade nicht nur den US-Comedian John Doyle, sondern die Satireszene auf der ganzen Welt.

Von Regina Kusch und Andreas Beckmann | 25.01.2017
    Jan Böhmermann, Satiriker und Moderator des "Neo Magazin Royale" sitzt am Sprecherpult.
    Jan Böhmermann ist zurzeit in Deutschland wohl das bekannteste Gesicht, wenn es um politische Schmähgedichte geht. (picture alliance / dpa / Britta Pedersen)
    Politiker sind manchmal schnell beleidigt und wehren sich dann nicht nur verbal.
    Im Nationalsozialismus kam Werner Finck schon ins KZ, weil er Wahrheiten über die braunen Machthaber mehr angedeutet als ausgesprochen hatte.
    In den 70er-Jahren durften Die 3 Tornados um Arnulf Rating nicht mehr im Fernsehen auftreten, nachdem sie über die unbefleckte Empfängnis Marias gespottet hatten.
    Und im vergangenen Jahr wollte der türkische Präsident Erdogan Jan Böhmermann nach einem Schmähgedicht vor den Kadi zerren.
    Wo hört Satire auf, wo fängt Beleidigung an? Darüber streiten auch gelegentlich bayerische Politiker und Kabarettisten, wenn es auf dem Nockherberg mal wieder hoch herging. Eine Sendung über die Tradition, die Grenzen und die Notwendigkeit der Politikerbeleidigung im Kabarett.