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Präsidentenwahl in Italien
Noch kein Nachfolger für Napolitano

In Rom hat die Wahl eines neuen Staatspräsidenten begonnen, die sich bis Samstag hinziehen könnte. Die erste Runde ist wie erwartet ohne Ergebnis geblieben. Für die Sozialdemokraten von Ministerpräsident Matteo Renzi tritt der 73-jährige Verfassungsrichter Sergio Mattarella an. Ob er die Zustimmung von Silvio Berlusconis Forza Italia bekommt, ist ungewiss.

29.01.2015
    Es wird damit gerechnet, dass mindestens vier Wahlgänge nötig sein werden. In den ersten drei Runden braucht ein Kandidat die Zweidrittelmehrheit in der Wahlversammlung. Im vierten Wahlgang am Samstag würde die absolute Mehrheit reichen.
    Die erste Abstimmungsrunde am Donnerstag brachte noch kein Ergebnis. Für Freitag sind zwei weitere Wahlgänge geplant.
    Die Wahlversammlung hat 1.009 Mitglieder. Ihr gehören die Abgeordneten und Senatoren der beiden Parlamentskammern an sowie 58 Vertreter der italienischen Regionen.
    Berlusconi als Zünglein an der Waage?
    Renzis Sozialdemokraten haben in der Versammlung 415 Stimmen. Er braucht daher zur Durchsetzung seines Kandidaten in jedem Fall Stimmen aus anderen Parteien und Bündnissen. Gegen Mattarella wehren sich Medienberichten zufolge allerdings Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi und seine konservative Forza Italia.
    Im Jahr 2013 war die Wahl eines neuen Präsidenten gescheitert, woraufhin sich der 89-jährige bisherige Staatspräsident Giorgio Napolitano bereit erklärte, übergangsweise noch einige Zeit Staatschef zu bleiben. Mitte Januar trat Napolitano zurück.
    (has/nin)