Freitag, 19. April 2024

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Preis der Leipziger Buchmesse 2018
Lob für die Jury und ihre Auswahl

Zwei Besonderheiten des Preises der Leipziger Buchmesse haben weitreichende Folgen. Erstens: Die gleichrangige Nominierung und Auszeichnung von Büchern in DREI Kategorien: Belletristik, Sachbuch, Übersetzung. Und zweitens die Zusammensetzung der Jury durch ausschließlich hauptberufliche Kritiker.

Hubert Winkels im Gespräch mit Angela Gutzeit | 08.02.2018
    Preis der Leipziger Buchmesse 2018 - die Nominierten
    Preis der Leipziger Buchmesse 2018 - die Nominierten (Messe Leipzig)
    Das führt denn eben auch zu solch mutigen Ergebnissen wie der Belletristik-Liste in diesem Jahr, die zwei Romanerstling verzeichnet (von Isabel Faro Cole und Anja Kampmann) und als bekannten Autor nur einen aufführt, Georg Klein nämlich. Bleibt Mathias Senkel mit einem großen Roman über die IT-Entwicklung in der Sowjetunion (wird in diesem Monat in der Sendung Lesezeit zu hören sein) und Esther Kinsky mit ihrem ´Geländeroman´ "Hain", das "Lieblingsbuch" des Literaturredakteurs Hubert Winkels in diesem Frühjahr.
    Darüber hinaus fällt der starke Bezug zu Osteuropa, speziell die Zeit des Kalten Kriegs auf: mit drei Übersetzungen, zwei Sachbüchern und zwei Romanen. Das steht der traditionell nach Osten ausgerichteten Leipziger Buchmesse auch gut zu Gesicht.
    Nominierte in der Kategorie "Belletristik"
    Isabel Fargo Cole: "Die grüne Grenze" (Edition Nautilus)
    Anja Kampmann: "Wie hoch die Wasser steigen" (Carl Hanser Verlag)
    Esther Kinsky: "Hain: Geländeroman" (Suhrkamp)
    Georg Klein: "Miakro" (Rowohlt)
    Matthias Senkel: "Dunkle Zahlen" (Matthes & Seitz)
    Nominierte in der Kategorie "Sachbuch/Essayistik"
    Martin Geck: "Beethoven. Der Schöpfer und sein Universum" (Siedler Verlag)
    Gerd Koenen: "Die Farbe Rot. Ursprünge und Geschichte des Kommunismus" (C. H. Beck)
    Andreas Reckwitz: "Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne" (Suhrkamp)
    Bernd Roeck: "Der Morgen der Welt. Geschichte der Renaissance" (Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung, C. H. Beck)
    Karl Schlögel: "Das sowjetische Jahrhundert. Archäologie einer untergegangenen Welt" (Edition der Carl Friedrich von Siemens Stiftung, C. H. Beck)
    Nominierte in der Kategorie "Übersetzung"
    Robin Detje: übersetzte aus dem amerikanischen Englisch "Buch der Zahlen" von Joshua Cohen (Schöffling)
    Olga Radetzkaja: übersetzte aus dem Russischen "Sentimentale Reise" von Viktor Schklowskij (Die Andere Bibliothek)
    Sabine Stöhr und Juri Durkot: übersetzten aus dem Ukrainischen "Internat" von Serhij Zhadan (Suhrkamp)
    Michael Walter: übersetzte aus dem Englischen die "Werksausgabe" in drei Bänden von Laurence Sterne (Galiani)
    Ernest Wichner: übersetzte aus dem Rumänischen "Oxenberg und Bernstein" von Catalin Mihuleac (Paul Zsolnay Verlag)