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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 26.02.2017

  • 00:05 Uhr

    Mauern des Schweigens
    Eine Lange Nacht über Spaniens geraubte Kinder in der Franco-Zeit und danach
    Von Margot Litten
    Regie: Margot Litten

    In vielen Ländern der Welt gab es Fälle von Babyraub. Irland erlangte in diesem Kontext traurige Berühmtheit, ebenso Argentinien oder Australien, aber nirgendwo verschwanden so viele Babys wie in Spanien. Und nirgendwo sonst widerfährt den Opfern so wenig Gerechtigkeit. Die Tragödie begann zur Zeit des spanischen Bürgerkriegs und setzte sich bis in die 90er-Jahre fort. Ursprünglich politisch motiviert, wurde der Babyraub bald zu einem lukrativen Geschäft, in das Ärzte, Anwälte, und vor allem die katholische Kirche verwickelt waren. Man schätzt, dass in spanischen Geburtskliniken über die Jahrzehnte mehr als 300.000 Babys verschwanden und mit gefälschten Papieren an kinderlose Paare verkauft wurden. Inzwischen suchen Mütter ihre Kinder, und Kinder ihre leiblichen Eltern - doch das gestaltet sich extrem schwierig: Kein Wunder angesichts fehlender Dokumente, mangelndem politischen Willen und vor allem der Mauer des Schweigens, mit der sich die Kirche umgibt.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Klavier-Festival Ruhr 2016

    Jacques Offenbach
    Can-Can aus „La Vie Parisienne“

    Claude Debussy
    La Mer

    Paul Dukas
    Der Zauberlehrling

    Mariano Mores
    Taquito militar

    bearbeitet für drei Klaviere

    The Pianos Trio:
    Giorgia Tomassi
    Carlo Maria Griguoli
    Alessandro Stella

    Aufnahme vom 25.4.16 in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Nord, Duisburg

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Robert Schumann

    "Carnaval". Scènes mignonnes sur quatre notes für Klavier, op. 9

    Intermezzi für Klavier, op. 4

    Sophie Pacini, Klavier

  • 06:10 Uhr

    Johann Kaspar Kerll
    'Missa Superba' für 2 Chöre, 4 Posaunen, 2 Violinen und Basso continuo
    Balthasar-Neumann-Chor und Ensemble
    Leitung: Thomas Hengelbrock

    Dietrich Buxtehude
    Praeludium für Orgel a-Moll, BuxWV 153
    Marie-Claire Alain, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Herr Jesu Christ, wahr' Mensch und Gott'. Kantate am Sonntag Estomihi, BWV 127
    Martina Lins, Sopran
    Markus Brutscher, Tenor
    Hans-Georg Wimmer, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Den "verfemten Soldaten" ist in Polen ein offizieller Gedenktag gewidmet

    Trump und die Medien - Ein Interview mit dem Medienwissenschaftler Bernd Gäbler

    Was ist deutsch? Ein Interview mit dem Literaturwissenschaftler Dieter Borchmeyer

    Kulturpresseschau - Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Irak: Kampf gegen den IS - Ein Interview mit dem Kurdologen Feryad Fazil Omar

    Denk ich an Deutschland: die Entertainerin Gayle Tufts

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Haarige Geschichten. Biblische Frisuren und modernes Selbstbild
    Von Pfarrer Martin Vorländer
    Evangellische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 10 Jahren: Jan Ullrich beendet seine Radsportkarriere

  • 09:30 Uhr

    Landlust/Landfrust (2/2)
    Gerhard Henkel im Gespräch über die Zukunft der ländlichen Räume mit Jochen Rack

    Gerhard Henkel ist Humangeograf, Professor i.R. an der Universität Duisburg-Essen. Seit 45 Jahren befasst er sich mit unterschiedlichen Themen der historischen und aktuellen Entwicklung des ländlichen Raumes. Zuletzt erschien sein Buch 'Rettet das Dorf! - Was jetzt zu tun ist' (2016). Vorbei sind die Zeiten der Suburbanisierung, als der Traum vom Einfamilienhaus im Grünen der Lebensrealität der Kleinfamilie entsprach, in der sich die Frau zu Hause um Kinder, Küche und Kirche sorgt, während der Mann zum Arbeiten in die nächste Metropole pendelt. Das Statistische Bundesamt erwartet bis 2050 einen Einwohnerrückgang von zwölf Millionen, vor allem auf dem Land. Gegen den Megatrend der Urbanisierung, die den Großstädten wegen ihres kulturellen Angebots und der Vielfalt von Lebensformen auch für Singles zu stetigem Wachstum verhilft, ist das Land in die Defensive geraten.
     

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Michael in Duisburg
    Predigt: Pfarrer Christian Becker
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Jens Spahn, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Mitglied des Präsidiums der CDU

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Die Seele von Cremona
    Auf den Spuren legendärer Geigenbauer

    Lebensgefühl im "Wilden Osten"
    Wie man als Deutsche Albanien von innen heraus verstehen und lieben lernt
    Live im Studio

    Nicht Köln, nicht Rio, nicht Venedig
    Der Karneval von Teneriffa

    Widerstand zwecklos
    Eine Frankfurterin im Kölner Karneval
    Live im Studio

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Illustrator und Künstler Christoph Niemann im Gespräch mit Joachim Scholl

    Als frischgebackener Kunst-
Absolvent zog er mit 27 Jahren nach New York City, meldete sich bei der New York Times und bekam prompt seinen ersten Job. Heute ist Christoph Niemann weltberühmt, als Zeichner und Illustrator, mit Büros in Berlin und New York. Sein unverwechselbarer Strich ziert internationale Magazine wie The New Yorker und große Zeitungen. Auch mit eigenen Büchern wie 'Der Kartoffelkönig' und 'Abstract City. Mein Leben unterm Strich' ist Christoph Niemann erfolgreich. Und Kinder in aller Welt lieben sein 'Zoo Puzzle', mit Tieren, wie man sie noch niemals sah. 2012 entwarf Niemann eine Briefmarke für die Deutsche Post.

  • 15:05 Uhr

    Dänische Musikerin Agnes Obel
    Auf der Suche nach dem gläsernen Klang
    Von Constanze Pilaski

    2009 wurde der Titel 'Just So' der Sängerin und Pianistin Agnes Obel für eine Smartphone-Werbung verwendet und Obel dadurch einem größeren Publikum bekannt. Über eine Million Mal verkauften sich danach ihre beiden ersten Alben 'Philharmonisch' und 'Aventine', auf denen sie mit einer Mischung aus popmusikalischer Leichtigkeit und unaufgeregter Tiefe überzeugte. Mit ihrem aktuellen Album 'Citizen of Glass' wagt sie Neues, spielt neben Klavier auch Trautonium oder Mellotron, und versucht dadurch einen besonderen Klang zu finden: transparent und zugleich kraftvoll. Denn ihr drittes Album widmet sich dem Konzept des gläsernen Bürgers.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Natascha Wodin: Sie kam aus Mariupol
    (Rowohlt Verlag, Reinbek)
    Ein Beitrag von Uli Hufen

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Die Welt verändern?
    Visionen und Wahrheiten aus der Blockchain-Entwicklung
    von Thomas Reintjes

    Die Schweiz mit ihren vielen Bergen und Tälern ist um ein Tal reicher geworden. Es heißt: Crypto Valley, erstreckt sich von Zürich über das nahegelegene Zug hinunter an die Ufer des Zugersees. Der Name steht für ein Cluster von Firmen, die sich in diesem Landstrich angesiedelt haben, Firmen, die alle an der verheißungsvollen Blockchain-Technik arbeiten. Angetreten sind sie mit einem ambitionierten Ziel: Sie wollen die Welt verändern, wieder einmal.
    In Erscheinung getreten ist die Blockchain erstmals mit der rein digitalen Währung Bitcoin, jetzt soll sie auch für andere Zwecke eingesetzt werden und sich vom Crypto Valley aus in der ganzen Welt verbreiten. Es wäre zum Beispiel eine Art Ebay denkbar, nur ohne Ebay. Oder eine Mitfahrzentrale ohne Zentrale. Gingen Banken, Börsen und Behörden bei Bitcoin noch auf Abstand, interessieren sie sich jetzt für die neuen Anwendungen. Aktionäre könnten in Zukunft per Blockchain an Abstimmungen teilnehmen, hoheitliche Daten könnten in einer manipulationssicheren Blockchain-Datenbank abgelegt werden. Sogar Autos und Türschlösser sollen sich per Blockchain vernetzen können.
    Doch wie bei der Technik aus dem Silicon Valley, ist auch im Crypto Valley nicht alles eitel Sonnenschein. Zuletzt hat ein nur knapp verhinderter Millionenraub die Community zum Umdenken gezwungen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Ferndiagnose: Narzissmus - Die Pathologisierung des Donald Trump.
    Maja Ellmenreich im Gespräch mit dem Psychiater und Neurowissenschaftler Raphael Bonelli

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Secondhand-Zeit" - Eine Inszenierung nach dem Buch der Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch am Staatsschauspiel Dresden

    Blinde Flecken in der Geschichtsbetrachtung? Eine Berliner Tagung zum Kommunismus im 20. Jahrhundert

    Poetische Reise zum Ursprung unserer Kultur - Die neue Choregrafie der italienischen Truppe Dewey Dell in der Berliner Tanzfabrik

    Schulterschluss mit der extremen Rechten? In Polen kämpfen Nationalisten für die Rehabilitierung der "verfemten Soldaten"

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 18:40 Uhr

    Abgeschoben aus Deutschland - Rückkehrer nach Afghanistan

  • 20:05 Uhr

    Genug ist nie genug
    Von der alltäglichen Gier
    Von Ingeborg Breuer
    Regie: Rolf Mayer
    DLF 2014

    Gierige Banker oder reiche Steuerhinterzieher sind regelmäßig in aller Munde. Aber es gibt auch noch die 'Normalos', die die Putzfrau schwarz beschäftigen, die Versicherung betrügen oder die Steuererklärung ein bisschen frisieren. Gier ist unanständig und verwerflich. Gier ist aber auch menschlich. Gier ist eine Art von Sucht, eine Maßlosigkeit, deren Kehrseite der Geiz ist. Und Geiz war ja lange Zeit geil, zumindest in der Werbung. Trotzdem muss man trennen zwischen einem zwar hässlichen, aber möglicherweise biologisch fest verankerten Charakterzug und einem System, das den Egoismus des einzelnen sogar noch fördert. Insofern helfen keine moralischen Appelle gegen Raffsucht und Eigennutz, sondern lediglich Gesetze, die die Gier einzelner auf ein gesellschaftlich verträgliches Maß zurückschrauben.

  • 21:05 Uhr

    Krummhörner Orgelfrühling 2016
    Werke von Jan Pieterszoon Sweelinck, Heinrich Scheidemann u.a.
    Improvisationen von Sietze de Vries
    Sietze de Vries, Orgel

    Aufnahme vom 26.5.16 in der ev.-ref. Kirche Westerhusen
    Am Mikrofon: Magdalene Melchers

    Ein geografischer sowie musikalischer Geheimtipp verbirgt sich am äußersten Rand Norddeutschlands - die Krummhörn. 19 kleine Dörfer und das Künstlerdorf Greetsiel an der ostfriesischen Nordseeküste erheben sich aus einer schier grenzenlos scheinenden Landschaft. Historische Orgeln locken Interpreten aus dem In- und Ausland in diesen entlegenen Winkel der Welt. Begeistert auch schon der Anblick der altehrwürdigen Instrumente, so sind es doch die Interpreten, die den Reichtum der Region hören lassen. Beim Krummhörner Orgelfrühling 2016 wurde der Titel des Festivals mit Sietze de Fries in Westerhusen erlebbar: „Da berühren sich Himmel und Erde“. Kurz vor der Erbauung der Orgel 1643 wurde in Ostfriesland im Gottesdienst die Praxis eingeführt, Gemeindegesang instrumental zu begleiten; im 21. Jahrhundert verdeutlicht der Leiter des Orgel Educatie Centrums Groningen den Klangreichtum jener Zeit im Spiegel der Gegenwart.