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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 27.03.2016

  • 00:05 Uhr

    Spiel mir ein Lied vom Frieden, vom Schalom
    Die Lange Nacht des Giora Feidman
    Von Günter B. Ginzel
    Regie: Rita Höhne
    Wiederholung vom 4./5.11.06

    Von Giora Feidman sprechen heißt Klezmer erleben. "Wenn ich mein Instrument in den Mund nehme, bin ich kein Jude mehr, sondern trage eine spirituelle Botschaft von Frieden, vom 'Schalom', in die Welt." Das kann er in ein jüdisches Gebet kleiden oder mit Mozart ausdrücken, mit einem Tango oder einer Horra aus Israel. Für viele ist er die Inkarnation jüdischer Musik. Jüdische Musik? Was macht Musik mit ihrem universalen Anspruch zu jüdischer Musik? Warum haben deutsche Juden ausgerechnet dieses angeblich so typische "Sehnen und Stöhnen, Jauchzen und Jubeln" der Klezmer verabscheut? Was setzten sie dagegen? Was verstehen Juden unter jüdischer Musik? Existiert sie überhaupt? Und wie sieht sich Feidman selbst? Irritationen und Widersprüche, aber sicher auch manch neue Erkenntnis dürften nicht ausbleiben, wenn die 'Lange Nacht' dem Phänomen Feidman nachgeht. Im Dialog mit Feidman selbst, in Kurzreportagen, im Gespräch mit seinen Kritikern und mit kundigen Studiogästen wird der Künstler Feidman vorgestellt, sein Werdegang geschildert, dem Besonderen seines Singens (so Feidman über sein Spiel) nachgespürt. Und es gilt den Menschen Feidman zu entdecken, der in der dritten Generation Klezmer ist, vor 80 Jahren in Argentinien geboren wurde, in Israel zu Hause ist und die meiste Zeit des Jahres in Deutschland lebt, wo er in meist ausverkauften Häusern spielt.

  • 03:00 Uhr

    Umstellung MESZ

  • 03:05 Uhr
    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Juan Carlos Paz
    núcleos para piano
    Akiko Okabe, Klavier

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    'Der Himmel lacht! die Erde jubilieret'. Kantate am ersten Osterfesttag, BWV 31
    Monika Frimmer, Sopran
    Gerd Türk, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Chor und Orchester des Bach Collegium Japan
    Leitung: Masaaki Suzuki

    Wilhelm Friedemann Bach
    'Erzittert und fallet'. Kantate zum Ostersonntag für Soli, Chor und Orchester, Chor
    Wilfried Jochens, Tenor
    Barbara Schlick, Sopran
    Stephan Schreckenberger, Bass
    Claudia Schubert, Alt
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Begegnungsort Buchhandlung - Mit Flüchtlingen im Dialog

    Dichter im Hotel - Ein Interview mit dem Publizisten Rainer Moritz

    Schmecken - Ein Interview mit der Köchin Sarah Wiener

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Fühlen - Ein Interview mit Martin Grunwald, Haptik-Labor Leipzig

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Kerstin Gier

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „…was das sei: von den Toten auferstehen?“ (Mk 9, 10) - Geistliche Gedanken zum Osterfest
    Von Joachim Opahle, Berlin
    Katholische Kirche

  • 09:05 Uhr

    Vor 20 Jahren: Die EU verhängt ein weltweites Exportverbot für britische Rinder und Rinderprodukte

  • 09:30 Uhr

    Gegenwartsgedränge
    Auf dem Fahrrad durch die Stadt (1/3)
    Gestern
    Von Johannes Ullmaier
    (Teil 2 am 28.3.16)

    Ich muss von A nach B und steige auf mein Rad. Deutschland ist ein modernes Autoland. Mit modernen Autostädten. Das Radfahren ist ein Relikt aus früherer Zeit. Wie Reiten ohne Pferd. Verkehrslogistisch nicht mehr vorgesehen. Die meiste Zeit bin ich der einzige Fahrradfahrer auf der Straße. Zwischen 1000 Autos. Ein David unter Goliaths. Oder zwischen Fußgängern. Ein Goliath unter Davids. In jeden Fall muss ich geschickt sein und so fahren, als wäre ich gar nicht da. Ohne Rechte, ohne Regeln. Möglichst unsichtbar. Und mit dem Mut zur Lücke. Jede Fahrt ein kleines Abenteuer. Jede Nichtberührung eine kleine Heldentat. Leider scheint es mit der eigenen Unsichtbarkeit oft für die anderen nicht weit her.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Johann in Bremen-Oberneuland
    Predigt: Pastor Frank Mühring
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland

  • 11:30 Uhr

    Julius Röntgen
    Sonata trilogica. Für Violine und Klavier

    aus: 7 Konzertstücke, op. 89. Suite für Violine und Klavier:
    Satz 3 bis 7

    Christoph Schickedanz, Violine
    Ernst Breidenbach, Klavier

  • 12:00 Uhr

    Osteransprache von Papst Franziskus live vom Petersplatz in Rom

  • 12:30 Uhr

    Marco Uccellini
    Sonate für 3 Instrumente Nr. 26, op. 4
    Éva Borhi, Violine
    Maurice Steger, Tenor-Blockflöte
    Mauro Valli, Violoncello
    Naoki Kitaya, Orgel
    Thomas Boysen, Theorbe

    Giuseppe Tartini
    'Concerto a quattro da chiesa' d-Moll für 2 Violinen, Viola da gamba und Basso continuo, op. 2 Nr. 1
    Stylus Phantasticus
    Leitung: Friederike Heumann

    Evaristo Felice Dall' Abaco
    Concerto grosso G-Dur, D 78
    Accademia Bizantina
    Leitung: Carlo Chiarappa

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Linguist Peter Eisenberg im Gespräch mit Joachim Scholl

    Eigentlich ist er examinierter Tonmeister, als Linguist wurde er eine Institution: Peter Eisenberg, Jahrgang 1940, ist der bedeutendste Spezialist für deutsche Grammatik, alle Schulen arbeiten anhand seiner Standardwerke. Sein entschiedener Protest gegen die nach seiner Meinung unausgereifte Rechtschreibreform von 1996 machte den Wissenschaftler einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Viele Auszeichnungen zieren seinen Berufsweg, zuletzt erhielt Peter Eisenberg im Herbst 2015 den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa.

  • 15:05 Uhr

    Am Puls von Americana
    Der US-Musiker Grant-Lee Phillips
    Von Jörg Feyer

    In den USA wurde Grant-Lee Phillips ab 2000 als 'Town Troubadour' populär, der in der beliebten TV-Serie 'Gilmore Girls' neben eigenen Songs auch mal Paul Simon oder Wham spielte. In Europa ist der Kalifornier eher als Kopf von Grant Lee Buffalo in Erinnerung, einem Trio, das mit hochgelobten Alben die Americanabewegung vorwegnahm, ohne den kommerziellen Durchbruch zu schaffen. Nach der Auflösung der Band stagnierte die Solokarriere von Phillips, trotz spannender Stilwendungen und erstklassigem Songwriting. Sein aktuelles, achtes Album 'The Narrows' nahm der 52-jährige Musiker im Studio von Dan Auerbach (Black Keys) in Nashville auf, wo er seit drei Jahren lebt.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Lydie Salvayre: Weine nicht
    Aus dem Französischen von Hanna van Laak
    (Karl Blessing Verlag)
    Vorgestellt von Christoph Vormweg

    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Nerven wie ein Wurm
    Über den Ursprung unseres Gehirns
    Von Lennart Pyritz

    Hat der Mensch Nerven wie ein Wurm? Die Frage geht auf das Jahr 1830 zurück. Damals stritten Gelehrte in Paris darüber, ob unser Nervensystem mit dem wirbelloser Tiere vergleichbar sei. Vielen war die Vorstellung zuwider, ihr Denkorgan könne bereits in Wurm oder Tintenfisch angelegt sein. Etliche Forschergenerationen später spaltet die Frage nach dem Ursprung des Gehirns noch immer die Wissenschaft. Die Entwicklungsgeschichte von Nervengewebe und Gehirn könnte relevante Informationen liefern: Nach welchen Mustern verläuft die Evolution? Wie entsteht Bewusstsein? Und vor allem: Nützt es im Kampf gegen Parkinson, Gehirne weit entfernter Arten zu untersuchen? Die Spurensuche ist schwierig: Fossilien weisen kaum Spuren von Nervengewebe auf, anhand derer Forscher die Vergangenheit rekonstruieren könnten. Vielerorts ist die Platzierung im Stammbaum der Lebewesen unklar oder die genetische Grundlage des Nervengewebes rätselhaft.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Einwanderung als Gestaltungsmöglichkeit begreifen - Der Soziologe Paul Scheffer im Gespräch mit Beatrix Novy

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Nach "Rückeroberung" - UN-Weltkulturerbe in Sicherheit? Markus Hilgert, Direktor des Vorderasiatischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin, im Gespräch

    "Ja, das ist Selbstzensur" - "Memorial" stellt in Moskau Geschichtsbücher aus

    Wie politisch kann, darf, soll die Kultur sein? - Der Dramaturg Robert Koall im Gespräch

    100 Jahre danach: Wie das Abbey Theatre in Dublin das Revolutionsjubiläum feiert

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Leerstand trotz Wohnungsnot: Wie Kommunen Eigentümerpflichten durchsetzen

  • 19:10 Uhr

    DFB aktuell: Fußball-Freundschaftsspiel Deutschland - Italien

    Fußball - Von Moneten und Moral. Wer wird neuer Ausrüster des DFB?

    Fußball - Die "Schlacht" um die neuen Bundesligarechte kann beginnen

    Handball - Champions League, Flensburg-Handewitt gegen Montpellier

    Handball - Interview mit Flensburgs Geschäftsführer Dierk Schmäschke

    Basketball - ALBA Berlin gegen Phoenix Hagen

    Doping - Times-Journalist Craig Lord zu neuen Dopingvorwürfen im Schwimmen

    Olympia - Die "Spar-Spiele" von Rio

    Karrieren - Forscher Ben Bendrich zur (Un)Vereinbarkeit von Studium & Sport

    Rudern - Traditionelle Regatta Oxford-Cambridge

    Am Mikrofon: Bastian Rudde

  • 20:05 Uhr

    Rasender Stillstand
    Was kommt nach dem globalen Geschwindigkeitsrausch?
    Von Gabriele Knetsch und Tanja Zieger
    Regie: die Autorinnen
    Produktion: BR 2015

    Unsere Welt dreht sich immer schneller. Ein Strom digitaler Daten beherrscht unseren Alltag. Am Arbeitsplatz kommunizieren wir weltweit, rufen Informationen ab und reagieren - meist ohne langes Abwarten und Nachdenken. Das hat Folgen: Das Arbeitspensum steigt, mit ihm Termindruck und Stress. Auch unser Sozialverhalten hat sich dem forcierten Tempo angepasst: Die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne ist auf wenige Minuten gesunken, echte Muße und Nichtstun sind auch in der Freizeit schwer zu verwirklichen, die vielgepriesenen Entschleunigungsorte wie Klöster und Meditationsseminare bleiben rare Oasen. Wie lange können wir mit dem selbstgemachten Tempo noch Schritt halten? Kommt uns mit der Beschleunigung das selbstbestimmte Leben abhanden? Unsere persönliche Freiheit? Welche Folgen haben zu schnelle Entscheidungen in Wissenschaft, Medizin, Finanzwesen, in der Politik? Führt der rasende Fortschritt zwangsweise auch zu lähmendem Stillstand? Kontrolliert irgendjemand diesen Geschwindigkeitsrausch? Und: Was kommt danach?

  • 21:05 Uhr

    Spannungen. Musik im Kraftwerk Heimbach 2015

    Franz Anton Hoffmeister
    Quartett für Solo-Kontrabass, Violine, Viola und Violoncello

    Franz Schubert
    Trio für Klavier, Violine und Violoncello Es-Dur, op. 100 D 929

    Béla Bartók
    “Kontraste” für Violine, Klarinette und Klavier, Sz 111

    Antonín Dvořák
    Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Es-Dur, op. 51
    "Slawisches Quartett"

    Veronika Eberle, Violine
    Christian Tetzlaff, Violine
    Yura Lee, Violine, Viola
    Kathaine Gowers, Violine
    Florian Donderer, Violine
    Frans Helmerson, Violoncello
    Edicson Ruiz, Kontrabass
    Jonathan Hadas, Klarinette
    Lars Vogt, Klavier

    Aufnahme vom 14.6.15 aus dem Kraftwerk Heimbach

    "Längen der Schönheit, die einen aber auch in den Wahnsinn treiben", so beschreibt der Pianist Lars Vogt in wenigen Worten das späte 'Es-Dur-Klaviertrio' von Franz Schubert. Es stand im ersten Teil des Matinée-Konzertes beim Kammermusikfest Spannungen auf dem Programm, das in seiner Dramaturgie aufregende stilistische Kontraste anzubieten hatte. Mit Béla Bartóks 'Kontrasten' für Violine, Klarinette und Klavier folgt ein hoch expressives, folkloristisch eingefärbtes Werk der klassischen Moderne. Richtig zu Hause fühlt man sich dann in Antonín Dvořáks 'Streichquartett op. 51', das in vollen Zügen aus dem Fundus der böhmischen Volksmusik schöpft. Das Temperament, die Spielfreude und das überragende Können der Interpreten lassen auch dieses Heimbacher Konzert zu einem Erlebnis werden.

  • 23:30 Uhr

    Der Sport zwischen Leistungssportreform und Vertrauenskrise.

    Sportgespräch mit Bundesinnenminister Thomas de Maiziè?re, Sprinterin Verena Sailer und Säbelfechter Max Hartung.

    Die Fragen stellt Robert Kempe.