Das Bildungsmagazin
Kein Raum für Musical- und Theater-AG - Gibt es noch Schule rechts und links vom Lehrplan?
In „Campus & Karriere“ gehen wir diesen Fragen nach: Wie viel Kapazitäten hat Schule noch für Förderung über das „Muss“ hinaus? Was bedeutet es, wenn das schulische Angebot jenseits des Lehrplans immer mehr runtergefahren wird, werden muss? Und was bedeutet das für die kommende Ganztagspflicht?
Gesprächsgäste:
Sven Asmus, Mitherausgeber der Fachzeitschrift Schultheater, Leiter des Referats Künste am Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung, Lehrer für Bildende Kunst, Biologie und Theater am Heilwig-Gymnasium Hamburg
Nele Auschra, Sprecherin des Bundes der Freien Waldorfschulen
Dr. Walter Lindenbaum, Bundesverband Musikunterricht, Präsident des Landesverbands Nordrhein-Westfalen, Münster
Telefoninterview:
Markus Schäffner, Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband BLLV, Vorsitzender Kreisverband Miesbach
Am Mikrofon: Henning Hübert
Hörertel.: 00800 4464 4464
campus@deutschlandfunk.de
Die Corona-Unterbrechung hat viele schulische Arbeitsgemeinschaften einschlafen lassen. Keine Chorprobe mehr, auch kein Schülertheater. Doch jetzt, wo manches wieder geht, bleiben die AG-Angebote an vielen Schulen dennoch aus.
In einer aktuellen Umfrage des Bundesverbands Musikunterricht zur Ensemblearbeit an Schulen im laufenden Schulhalbjahr, gaben drei Viertel der Befragten an, dass die Ensemblearbeit an ihrer Schule gelitten hat. Bei mehr als 30 Prozent wurden die vorherigen AG-Stunden gar nicht wieder gewährt. Gibt es für Arbeitsgruppen, die Schüler zusätzlich zum regulären Unterricht entsprechend ihren Neigungen wählen können, wie Chor oder Schauspiel, keine Kapazitäten mehr? Alles nur noch nach Lehrplan - und selbst das ist schwer zu erfüllen, das hat weitreichende Folgen: eine ganzheitliche Bildung gibt’s nicht mehr. Fallen also auch hier die Kinder hinten runter, denen die Eltern nicht so einfach den Musikunterricht oder anderweitige außerschulische Förderung ermöglichen können?