Donnerstag, 28. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 24.11.2019

  • 00:05 Uhr

    „Eingeschlossen zwischen sterbliche Dinge“
    Eine Lange Nacht über das Mittelmeer
    Von Manuel Gogos
    Regie: Claudia Mützelfeldt
    (Wdh. v. 5./6.11.2016)

    Einst erschien das Mittelmeer als Zentrum der Welt. Als „Mare Nostrum“ war es jahrhundertelang die Arena, in der sich Weltgeschichte abspielte. In der Antike war es Schauplatz von Entdeckungsfahrten und Seeschlachten, von Religionsstiftungen und Kriegen zwischen den Religionen; es war ein Umschlagsplatz für Handel und Ideen. Seit der Renaissance bildete die „Méditeranée“ die geistige Landschaft, in der sich ein humanistisches Europa, fasziniert vom Ideal des Maßes, selbst entwarf. Die Lange Nacht durchmisst das Mittelmeer von West nach Ost. Wenn an Steuerbord die weiße Stadt Algier auftaucht, hört man die frühen Mittelmeeressays des späteren französischen Nobelpreisträgers Alber Camus. Wenn an Backbord die Hafenstadt Marseille vorbeizieht, kommt die besondere Anziehungskraft dieses großen Umschlagplatzes der französischen Kolonialgeschichte zur Sprache. In der Langen Nacht des Mittelmeers geht es um Schiffbrüche, um Seemannsgarn à la Homer, um Aberglauben und Meeresschaum, um den Gesang der Sirenen. Es geht auch um die Inselfahrten nordeuropäischer Sonnensucher, um die Landschaften, in denen die Olivenbäume „mit ihren Händen Licht sieben“ (Odysseas Elytis). Auch Lampedusa kommt in Sicht, dieses raue Eiland zwischen Afrika und Europa, das schon William Shakespeares als Vorbild seines Dramas ,Der Sturm' diente. Heute laufen hier die Flüchtlingsrouten und Sehnsüchte Schwarzafrikas zusammen. Auch dies ist das Mittelmeer: ein Burggraben der „Festung Europa“ und ein Massengrab. Am Ende der Reise gelangen wir ins östliche Mittelmeer und gehen in Athen an Land. Müssen wir Abschied nehmen vom Sehnsuchtsort Mittelmeer? Oder lädt das Mittelmeer gerade heute, wo Europa in einer Identitätskrise steckt, zu einer anderen Art der Geschichtsschreibung ein: Kann man Europa neu denken, von seinem Ursprung, vom Süden her?

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Kammermusik im Schloss Schönhausen Berlin

    Johann Christian Bach
    Quintett für Flöte, Oboe, Violine, Viola und Violoncello D-Dur, op. 11 Nr. 6

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Streichquintett g-Moll, KV 516

    Mitglieder des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin:
    Markus Schreiter, Flöte
    Thomas Herzog, Oboe
    Susanne Herzog, Violine
    Steffen Tast, Violine
    Gernot Adrion, Viola
    Christoph Zander, Viola
    Hans-Jakob Eschenburg, Violoncello
    Iris Ahrens, Kontrabass

    Aufnahme vom 4.4.2019 im Berliner Schloss Schönhausen

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Heinrich Schütz
    Madrigale & Hochzeitsmusiken

    Dorothee Mields, Sopran
    Isabel Schicketanz, Sopran
    David Erler, Countertenor
    Georg Poplutz, Tenor
    Tobias Mäthger, Tenor
    Felix Schwandtke, Bass
    Dresdner Kammerchor
    Leitung: Hans-Christoph Rademann

  • 06:05 Uhr

    Israels Siedlungspolitik - Europa fehlt ein fester Standpunkt

  • 06:10 Uhr

    Andrea Gabrieli
    'De profundis clamavi'. Psalm 130 für 6 Stimmen und Instrumente
    Capella Ducale Venetia
    Leitung: Livio Picotti

    Georg Philipp Telemann
    'Jesus, meine Zuversicht'. Choralkantate für Soli, Chor und Orchester, TWV 1:984
    Ingrid Schmithüsen, Sopran
    Claudia Schubert, Alt
    Howard Crook, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Fanny Hensel
    Präludium für Orgel F-Dur
    Aya Yoshida, Orgel

    Johann Sebastian Bach, Johann Leon
    'Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit'. Actus tragicus. Kantate zu einer Trauerfeier für Soli, Chor und Orchester, BWV 106
    Gesualdo Consort Amsterdam
    Leitung: Pieter-Jan Belder

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Rostendes Andenken - Titos Yacht polarisiert Europas Kulturhauptstadt 2020

    Konsum oder "Kauf-nix". Ein Interview mit dem Technikhistoriker Wolfgang König

    Proteste in Hongkong. Ein Interview mit dem Wirtschaftswissenschaftler Heribert Dieter

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Leben, wo bestattet wird. Friedhöfe als Lebensräume
    Von Pfarrer Jörg Machel
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 10 Jahren: In Norwegen wird das weltweit erste Osmosekraftwerk in Betrieb genommen

  • 09:30 Uhr

    Über das Geld (3/3)
    Rote Linien - die Kunst kritisiert ihr privaten Geldgeber
    Von Jörg Heiser 

    In jüngster Zeit häufen sich in der zeitgenössischen Kunst die Fälle, bei denen die zweifelhafte Herkunft von Geldern zu Protesten und Rücktritten führt. Vor allem in den USA, wo Museen sehr stark von privaten Gönnern abhängig sind, spitzt sich die Lage zu. So wehrt sich die berühmte Fotografin Nan Goldin hartnäckig gegen den Einfluss der Mäzenatenfamilie Sackler. Diese verdiente Milliarden durch den Verkauf des süchtig machenden Schmerzmittels Oxycontin, das als Hauptursache für jene Opioid-Krise in den USA gilt, der pro Jahr Tausende Süchtige zum Opfer fallen.
    Ein Blick in die Kunstgeschichte zeigt indes, dass Künstler seit jeher der Verführung durch Macht und Geld aus oft dubiosen Quellen ausgesetzt waren. Was lässt sich daraus lernen? Wie soll man mit dem Geld privater Mäzene und Sponsoren umgehen? Wo verläuft die rote Linie? Und was tun die Künstler, um sich zu positionieren? Beißen sie die Hand, die sie füttert?
    Jörg Heiser ist Direktor des Instituts für Kunst im Kontext an der Universität der Künste in Berlin. Zuvor war er fast zwei Jahrzehnte Redakteur der britischen Kunstzeitschrift ,frieze’ und schreibt unter anderem für die Süddeutsche Zeitung. 2018 war er Ko-Kurator der Busan-Biennale in Südkorea. 2007 erschien sein Buch ,Plötzlich diese Übersicht. Was gute zeitgenössische Kunst ausmacht’, zuletzt 2016 der Band ,Doppelleben. Kunst und Popmusik’.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Aegidius in Wiedenbrück
    Zelebrant: Pfarrdechant Reinhard Edeler
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Werner Hoyer, Chef der Europäischen Investitionsbank

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Litauische Geschichten
    An den Ufern der Memel

    Leben mit der Dunkelheit
    Besuch auf Spitzbergen

    Tabakstadt
    Der einstige Reichtum des bulgarischen Plovdiv

    Idyll in der Großstadt
    Der alte Münchner Südfriedhof und das benachbarte Dreimühlenviertel

    Die Sache mit dem Papier
    Der historische Kurort Bad Reinerz in Niederschlesien/Polen

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Neurowissenschaftler Stefan Kölsch im Gespräch mit Michael Langer

    Musik tut gut - und zwar in vielerlei Hinsicht. Stefan Kölsch weiß aus wissenschaftlicher Erfahrung um die wohltuenden Auswirkungen von Musik auf unser Gehirn, unsere Emotionen und unseren Körper.
    Stefan Kölsch, 1968 in Wichita Falls geboren, schloss zunächst ein Geigenstudium ab und erwarb anschließend Diplome in Psychologie und Soziologie, bevor er am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig promovierte. Er arbeitete an der Harvard University sowie im Exzellenzcluster Languages of Emotion der FU Berlin und folgte 2015 einem Ruf auf eine Professur an die Universität Bergen in Norwegen.
    In seinem Buch ‚Good Vibrations. Die heilende Kraft der Musik‘ (Ullstein, Berlin 2019) beschreibt er, warum Musik in allen Formen eine immer größere Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung unterschiedlicher Krankheiten spielt und wie jeder von uns sein alltägliches Wohlbefinden mit Musik steigern kann.

  • 15:05 Uhr

    Büroklammerpoesie und Alltagshymnen
    Neil Hannon und The Divine Comedy
    Von Fabian Elsäßer

    Schon die Albentitel von The Divine Comedy aus Nordirland, ja schon der Bandname wirken wie bildungsbürgerliches Imponiergehabe: Da wird Dante Alighieri zitiert und der Schriftsteller Edward Morgan Foster oder Aaron Coplands bekanntes Orchestralwerk ,Fanfare for the common man’ parodiert. Neil Hannon, Vordenker und einziges Dauermitglied von The Divine Comedy, war sich nie zu schade, seine Klugheit und Belesenheit auszustellen. Doch dabei entstanden in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten auch verlässlich humorvolle Albenkonzepte oder Konzeptalben: über die Liebe und das Leben oder - im Sommer 2019 mit ,Office Politics’ - über sich wandelnde Berufswelten. Und da Hannon schon immer wusste, wie man zugänglichen Gitarren-Pop-Rock schreibt, erreicht seine Band bis heute europaweit gute bis sehr gute Hitparadenränge.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Salman Rushdie: „Quichotte“
    Aus dem Englischen von Sabine Herting
    (C. Bertelsmann Verlag, München)
    Ein Beitrag von Shirin Sojitrawalla

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Vertical Farming
    Wenn die Landwirtschaft in die Stadt zieht

    Weltweit ist ein stetiges Wachstum der Städte und Megacitys zu verzeichnen. Prognosen gehen davon aus, dass im Jahr 2050 ca. 75 Prozent der Bevölkerung in Städten leben. Deren nachhaltige Versorgung mit regionalen Nahrungsmitteln ist eine enorme Herausforderung, denn insbesondere für den Anbau von Lebensmittelpflanzen fehlen vor Ort die Flächen. Gefragt sind neue Konzepte für eine urbane Lebensmittelproduktion.

    Mit Beiträgen von Arndt Reuning

    Am Mikrofon: Uli Bllumenthal

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Was ist links? Klaus Ernst, Die Linke, über Milieus, Vertrauen u. politischen Protest, im Gespräch mit Stefan Detjen

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Drachenkämpfer - Paul Dessaus Oper “Lanzelot” inszeniert von Peter Konwitschny in Weimar

    Ein letzter Tanz - Martin Schläpfer verabschiedet sich vom Ballett am Rhein mit der Choreografie "b.41"

    "Vertigo" - Eine Ausstellung über Op Art und Schwindel in Stuttgart

    "Die Räuberinnen" - Leonie Böhm inszeniert nach Schiller an den Münchner Kammerspielen

    Rostendes Andenken - Titos Yacht polarisiert Europas Kulturhauptstadt 2020

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 18:40 Uhr

    Amerikas Wälder - Zwischen Vernichtung und Verklärung

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 12. Spieltag:
    FC Augsburg - Hertha BSC
    1899 Hoffenheim - 1. FSV Mainz 05

    2. Fußball-Bundesliga, 14. Spieltag:
    VfB Stuttgart - Karlsruher SC
    Jahn Regensburg - 1. FC Heidenheim
    SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Nürnberg

    Fußball - Neues Jugendfußball-Konzept "Funino"

    Tennis - Davis-Cup-Finale: Fazit des neuen Formats?

    Olympia - Ärger um Sponsor AirBnB

    Skispringen - Weltcupauftakt in Wisla (POL): Einzelspringen
    Rodeln - Erstes Weltcup-Wochenende in Innsbruck / Bilanz
    Eishockey - DEL: Eisbären Berlin - Augsburger Panther

    Handball - EHF-Cup Rückspiel: Füchse Berlin - HK Malmö
    Handball - Bundesliga: THW Kiel - SC DHfK Leipzig

    Parasport: Parasportler des Jahres gekürt

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Craft Beer
    Die Braurebellion und ihre Macher
    Von Michael Reitz
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: Dlf 2016

    Es gärt, köchelt und schäumt in Kellern stillgelegter Industriebetriebe, Gartenschuppen oder auf Balkonen: Es ist Veränderung in das Bierbrauergewerbe gekommen. Der Grund: Eine aus den USA herübergeschwappte Bewegung, die sich Craft Beer nennt. Craft bedeutet Handwerk. Es sind zumeist kleine Brauer, die Bier nicht unter industriellen Bedingungen herstellen und auch keinen Wert auf große Produktionsmengen legen. Manche verstehen sich auch als Rebellen gegen das deutsche Reinheitsgebot von 1516. Ihrer Meinung nach ist das Gebot nichts anderes als ein Marketingwerkzeug, das im 19. Jahrhundert ausgegraben wurde, um großen Brauereien das Monopol zu sichern. Die Craft-Beer-Bewegung ist hochkreativ und sucht nach einer breiteren Geschmacksvielfalt. Bierbrauen ist zum Trend geworden. Immer mehr Menschen wollen selbst brauen, sie fasziniert es, mit den Rohstoffen zu arbeiten, Neues zu schaffen und alte Bierstile wiederzubeleben. Eine spannende Szene, die erst am Anfang ihrer Entwicklung steht.

  • 21:05 Uhr

    Heinrich Schütz Musikfest 2019

    Schwanengesang

    Heinrich Schütz, Giovanni Gabrieli, Michael Praetorius, Giovanni Bassano
    Magnificat- und Psalmvertonungen sowie Instrumentalstücke

    RIAS Kammerchor Berlin
    Capella de la Torre
    Leitung: Katharina Bäuml und Justin Doyle

    Aufnahme vom 4.10.2019 aus dem Konzertsaal Gera

    Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner

    Heinrich Schütz war 86 Jahre alt und Dresdner Hofkapellmeister im Ruhestand, als er sein letztes Werk schrieb. Sein ,Opus ultimum’, eine Vertonung des Psalms 119 in elf achtstimmigen Motetten, war so schlicht wie visionär und festigte seinen Ruf als bedeutendster deutscher Komponist des 17. Jahrhunderts. Dieser eindrucksvolle Schwanengesang stand im Zentrum des Konzertes, mit dem der RIAS Kammerchor zusammen mit dem ebenfalls in Berlin beheimateten Bläserensemble Capella de la Torre das mitteldeutsche Heinrich Schütz Musikfest 2019 eröffneten. An die Seite dieser Psalmvertonung stellten sie weitere Werke von Schütz sowie ein ,Magnificat’ seines venezianischen Lehrmeisters Giovanni Gabrieli. Instrumental vorgetragene Werke ihrer Zeitgenossen Praetorius und Bassano sorgten für Abwechslung. Der RIAS Kammerchor Berlin und Justin Doyle sind artist in residence 2019 des Heinrich Schütz Musikfests.

  • 23:30 Uhr

    Aufstand oder Gehorsam?

    Athleten weltweit organisieren sich.

    Eine Gesprächsrunde mit
    Beckie Scott (scheidende Vorsitzende WADA-Athletenkommission),
    Emma Terho (Mitglied IOC-Athletenkommission) und
    Moritz Geisreiter (Athleten Deutschland).

    Die Fragen stellt Marina Schweizer.