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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 28.02.2021

  • 00:05 Uhr

    „Ein scharfer Wind bläst durch die Lande“
    Eine Lange Nacht über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
    Von Tobias Barth, Lorenz Hoffmann und Hartmut Schade
    Regie: Tobias Barth
    (Wdh. v. 12./13.1.2019)

    Im Januar 1919 verhört ein Freikorpsoffizier in Berlin zwei Gefangene, die von der Bürgerwehr Wilmersdorf eingeliefert wurden: Es sind die prominenten Führer des Spartakus-Aufstandes. Generalstabsoffizier Pabst weist seine Begleitoffiziere an, die beiden zu töten - dieser Doppelmord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht beendet die Revolte. Liebknechts entschlossenes „Nein!“ zu den Kriegskrediten, sein Internationalismus und Antimilitarismus, den Luxemburg entschieden unterstützt, hatte die beiden Sozialdemokraten zu Verbündeten gemacht - gegen die große Mehrheit ihrer Partei. Aus dem Gefängnis heraus (Luxemburg) bzw. von der Front her (Liebknecht) gründeten sie 1916 die Spartakusgruppe. „Ein scharfer Wind bläst durch die Lande“ ist im Spartacus Nummer 1 zu lesen, der von gezielten Verhaftungen und Einberufungen schreibt, immer träfe es die linke Opposition: „So verröchelt der famose ‚Burgfrieden‘. Die Komödie ist ausgespielt, die Masken sind gefallen.“ Zwei opferreiche Kriegsjahre später hängen Plakate in Berlin mit den Konterfeis und dem Aufruf: „Schlagt Liebknecht und Luxemburg tot!“ Der Befehlsgeber der Mörder, Waldemar Pabst, ist Strippenzieher der Faschisierung und macht Karriere im Dritten Reich, später als Waffenhändler in der Bundesrepublik. Leute wie er sind es, gegen die die 68er-Studenten auf die Straße gehen und wieder Plakate mit Luxemburgs Konterfei tragen. Rosa wird zur Ikone eines menschlichen Sozialismus gemacht, wird als poetische Briefeschreiberin, Feministin, Blumen- und Katzenfreundin entdeckt. Im Osten unseres Landes sind Karl und Rosa ein fest gefügtes Begriffspaar. Versehen mit dem Heiligenschein kommunistischer Märtyrer dienten sie der Selbstlegitimierung der SED. Bis 70 Jahre nach dem Mord Dissidenten in der DDR Luxemburg beim Wort nehmen und die Freiheit der Andersdenkenden einfordern. Bis heute gehen in den Köpfen der Linken die beiden Revolutionäre als Gespenster in einem Europa der sozialen Widersprüche um.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Festival Alte Musik Knechtsteden 2019

    Mendelssohn in Rom
    Gesänge aus der päpstlichen Passionsliturgie

    Ensemble Vox Werdensis
    Die Rheinische Kantorei
    Leitung: Hermann Max
    Konzeption und Gesamtleitung: Stefan Klöckner

    Aufnahme vom 22.9.2019 aus der Klosterbasilika Knechtsteden

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Hans Pfitzner
    Konzert für Klavier und Orchester Es-Dur, op. 31

    Markus Becker, Klavier
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Constantin Trinks

  • 06:05 Uhr

    Wohnen als soziale Frage und warum die Politik die falschen Maßnahmen beschließt.

  • 06:10 Uhr

    Nicolas Gombert
    Magnificat secundi toni
    Huelgas Ensemble
    Leitung: Paul van Nevel

    Dietrich Buxtehude
    „Wo soll ich fliehen hin?". Kantate für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Streicher und Basso continuo, BuxWV 112
    La Capella Ducale
    Musica Fiata
    Leitung: Robert Wilson

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    „Vater unser im Himmelreich". Choralvariationen für Orgel, PD 87
    Peter van Dijk, Orgel

    Georg Philipp Telemann
    „Ich hatte viel Bekümmernis". Kantate zum Sonntag Reminiscere, TWV 1:843
    Lena Susanne Norin, Alt
    Veronika Winter, Sopran
    Jan Kobow, Tenor
    Ekkehard Abele, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Israels Kulturszene im Wahlkampf - Wie Benjamin Netanjahu Verbündete aus Kultur- und Musikbetrieb mobilisiert

    Verbal infiziert? Sprache in Coronazeiten - Ein Interview mit der Linguistin Christa Dürscheid

    Unruhen in Spanien - Ein Interview mit dem Publizisten Paul Ingendaay

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Corona und China. Ein Interview mit dem Sinologen Sebastian Heilmann

    Denk ich an Deutschland: der Liedermacher Konstantin Wecker

    Am Mikrofon: Änne Seidel

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Manchmal muss man durch die Decke gehen. Über den christlichen Unterschied in der Nächstenliebe
    Von Fra‘ Georg Lengerke
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der Kronstädter Matrosenaufstand beginnt

  • 09:30 Uhr

    Wir haben die Macht!
    Hilft Vernunft gegen Missbrauch?
    Von Petra Morsbach

    Können Unmächtige mit legalen Mitteln einem Machtmissbrauch abhelfen? Antwort: Im Prinzip ja - nie war das leichter als bei uns heute -, aber sie tun es nicht. Ein Versuch über die Ohnmacht der Vernunft zwischen Sicherheitsdenken und der Sehnsucht nach Freiheit, Opportunismus und Protest. Eine Fundgrube von Absurditäten und Paradoxien, mit aktuellen und alten Zeugnissen, Poesie - und einem Hoffnungsschimmer. Petra Morsbach (*1956) war früher Theaterregisseurin und ist heute freie Schriftstellerin (Sieben Romane, zwei Essays). 2020 erschien ihr Essay „Der Elefant im Zimmer. Über Machtmissbrauch und Widerstand”.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Michael auf dem Schwanberg bei Rödelsee
    Predigt: Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Olaf Scholz, Bundesfinanzminister, SPD

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Persönliche Glücksorte
    Herzensheimat Bretagne

    Geschenk des Himmels
    Schwanenpaare am Thermaischen Golf

    Aus dem Dornröschenschlaf erwacht
    Das Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf (Brandenburg)

    "Rechter Blaustein"
    Im Schieferbergwerk von Recht (deutschsprachiger Kanton Ostbelgiens)

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Psychologe Leon Windscheid im Gespräch mit Patrick Batarilo

    Leon Windscheid wurde 2015 Millionär bei „Wer wird Millionär?“. Heute ist der promovierte Psychologe Unternehmer, Autor und Bühnenkünstler. Er hat zwei Bücher zu psychologischen Themen geschrieben, sein neues Buch „Wer Mensch sein will, muss fühlen!“ erscheint im Frühjahr 2021 und beschäftigt sich unter anderem mit verloren gegangenen Gefühlen. „Altes Hirn, neue Welt“, so heißt sein Bühnenprogramm, in dem es unter anderem um die Überforderung unseres Gehirns durch die Digitalisierung geht. Da fragt sich Leon Windscheid zum Beispiel, warum wir schon beim leisesten Anflug von Langeweile sofort nach dem Smartphone greifen. Auch in seinen beiden erfolgreichen Podcasts „Betreutes Fühlen“ mit Atze Schröder und „In extremen Köpfen“ dreht sich alles um die Facetten der menschlichen Psyche. Schon als Schüler haben Leon Windscheid aber nicht nur die Psychologie und die Kunst interessiert, sondern auch das Unternehmerische. Sein erstes Unternehmen gründete er noch in der Schule. Mit der bei Günther Jauch gewonnenen Million hat sich Leon Windscheid ein Ausflugsschiff finanziert - die MS Günther, auf der kulturelle und kulinarische Veranstaltungen stattfinden.

  • 15:05 Uhr

    Permanente Zeitreise
    Die Progressive Rock-Supergroup Transatlantic
    Von Kai Löffler

    Sie wollten wieder aufleben lassen, was 20 Jahre vorher die Welt ein wenig schneller drehen ließ: die ungezügelten musikalischen Exzesse der frühen 70er-Jahre. Ein Jahr vor der Jahrtausendwende taten sich Mitglieder von Dream Theater, Spock’s Beard, Marillion und den Flower Kings zusammen und schrieben Songs, die im Schnitt 20 Minuten lang waren, voll hemmungslos wabernder Mellotrons und endloser Gitarrensoli. Transatlantic klingt wie Yes, Genesis, Kansas, Pink Floyd und The Moody Blues auf einmal. Die Welt dreht sich weiter, Musikstile kommen und gehen, aber Transatlantic klingt noch immer wie 1999 - und damit wie 1972. Und das ist kein Makel! Die Musik ist eine pure Hommage an das, was die vier Akteure in jungen Jahren inspiriert hat. Das neue Transatlantic-Album ist gleichzeitig das fünfte und sechste, denn „The Absolute Universe” erscheint in zwei Fassungen. Und die sind - trotz einiger Überschneidungen - grundverschieden. Wenn es einer Band gelingen kann, die eigenen anspruchsvollen Ambitionen noch einmal zu übertreffen, nach der Vergangenheit zu klingen und dennoch im Sound frisch zu bleiben, dann diesen transatlantischen Zeitreisenden.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    William Gibson: Die Neuromancer-Trilogie
    „Neuromancer“, „Count Zero“ und „Mona Lisa Overdrive“
    Aus dem Englischen von Richard Heinz und Peter Robert Brosch
    (Tropen im Verlag Klett-Cotta, Stuttgart)
    Ein Beitrag von Julia Schröder

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt

    Von AstraZeneca bis BionTech -
    Seltenen Impfrisiken auf der Spur
    Von Joachim Budde & Edda Grabar

    Anfang Dezember ist eine Impfkampagne angelaufen, wie es sie noch nie gegeben hat. Dass die Impfstoffe gegen das neue Coronavirus sicher und effektiv sind, haben zwar die klinischen Studien vor der Zulassung gezeigt. Allerdings geht es jetzt um ganz andere Größenordnungen. In den nächsten Monaten werden Milliarden von Menschen geimpft. Viele fragen sich: Sind in den Studien möglicherweise extrem seltene Nebenwirkungen durchgerutscht? Bleibende Schäden vielleicht? Was tun die Behörden, um sie zu entdecken - wenn es sie denn gibt?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Willkommen im Club. Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen im Gespräch mit Michael Köhler über Echtzeit-Kommunikation

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Milo Raus Werk und seine "School of Resistance" an der Berliner Akademie der Künste

    Israels Kulturszene im Wahlkampf - Wie Benjamin Netanjahu Verbündete aus Kultur- und Musikbetrieb mobilisiert

    "Der Liebhaber" im Stream - Der neue Tanzabend von Marco Göcke in Hannover

    "Kino leuchtet. Für dich." - Zum bundesweiten Aktionstag und zur Lage der Kinos
    Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino, im Gespräch

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Unsichere Handelswege - Piraten vor Afrikas Küsten

  • 19:10 Uhr

    Krise auf Schalke - Was der Personalumbau bedeutet
    Kollegengespräch mit Uwe Dietz, Sportjournalist

    Fußball - Bundesliga, 23. Spieltag:
    Union Berlin - TSG 1899 Hoffenheim;
    1. FSV Mainz 05 - FC Augsburg;
    Bayer 04 Leverkusen - FC Freiburg

    Fußball, 2. Liga, 23. Spieltag:
    1.FC Heidenheim - Fortuna Düsseldorf

    Kommentar - Sportland Katar: Sterben für den Fußball

    Nordische Ski-WM in Oberstdorf

    Nordische Ski-WM in Pandemiezeiten - Angst vor Mutationen im Allgäu?
    Interview mit Indra Baier-Müller, Landrätin Oberallgäu

    Statement von Ministerpräsident Armin Laschet zu möglichen Spielen 2036 in Deutschland

    Deutsche Spiele 100 Jahre nach 1936 - ein Tabu? Interview mit Sporthistoriker Lorenz Peiffer

    E-Cycling - Trend mit Anfälligkeit für Manipulation

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Surfology
    Oder: Bretter, die die Welt bedeuten
    Von Juliane Stadelmann
    Regie: Eva Solloch
    Produktion: NDR 2020

    Der Mensch, die Welle, das Brett. Allein auf dem Meer verschafft ein Wellenritt einen süchtig machenden Nervenkitzel. Dabei geht es auch um die Überwindung der Angst. Bei den Olympischen Spielen in Tokio wäre Surfen im letzten Jahr erstmals als neue Disziplin dabei gewesen. Die Adelung des Surfens zur olympischen Disziplin ist der Anlass, die abenteuerliche Geschichte dieser Sportart in all ihren Facetten zu erzählen. Denn ursprünglich hatte das Wellenreiten einen echten Sinn: den Transport von Waren und Menschen. Das war lange bevor es zur waghalsigen Disziplin wurde. Wofür steht Surfen? Wofür steht es vor allem in Deutschland? Wie veränderte sich der Sport und welche Philosophie steckt dahinter?
    Die Surflehrerin und Autorin Juliane Stadelmann trifft Mathematiker, spricht mit Historikern, lässigen Sylter Jungs und Betreibern künstlicher Wellen. Sie erzählt von ihrer großen Leidenschaft. Sie zeigt aber auch, wie aus dem Surfen ein Big Business geworden ist, durchleuchtet die Verheißungen sowie die politische und gesellschaftliche Dimension des Sports.

  • 21:05 Uhr

    Igor Strawinsky
    Die Suche nach Erlösung

    Igor Strawinsky
    „Oedipus Rex", Opern-Oratorium in 2 Akten nach Sophokles

    „Psalmensinfonie", für vierstimmigen gemischten Chor und Orchester

    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    James Wagner, Tenor, Oedipus
    Carol Wyatt, Mezzosopran, Jokaste
    Kevin McMillan, Bassbariton, Kreon / Bote
    Michael Schopper, Bass, Tiresias
    René Hess, Tenor, Hirte
    Eberhard Esche, Sprechstimme
    Rundfunkchor Berlin
    Gerd Müller-Lorenz, Choreinstudierung
    Milan Horvat, Leitung

    Aufnahme vom 18.9.1993 in der Philharmonie Berlin bei den Berliner Festwochen 1993

    Am Mikrofon: Haino Rindler

    Ein geistliches Werk führte der Rundfunkchor Berlin mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin von Igor Strawinksy 1993 in einem Konzert auf: Die Psalmensinfonie. Im Rückblick auf das Konzert spricht Gerd Müller-Lorenz, der damals die Partituren mit dem Chor einstudierte in dieser Sendung über dieses und ein weiteres besonderes Werk. Aufgeführt wurde auch das zweiaktige Opern-Oratorium "Oedipus Rex". Strawinsky ist nicht gerade wegen seiner geistlichen Musik so berühmt, aber sie macht doch einen erheblichen Teil seiner Arbeit aus. In diesem April jährt sich zudem sein Todestag zum 50. Mal.

  • 23:30 Uhr

    Im Biathlon ist die Entwicklung noch nicht zu Ende

    mit Johannes Lukas, Cheftrainer der schwedischen Biathleten

    Die Fragen stellt Maximilian Rieger