„Liebe ist kälter als der Tod“
Eine Lange Nacht über Rainer Werner Fassbinder
Von Markus Metz und Georg Seeßlen
Regie: Rita Höhne
(Wdh. v. 30./31.5.2015)
Er war die wilde Energie des neuen deutschen Films; der „Satansbraten“, wie er sich selber nannte, der zwischen Leben und Kunst keinen Unterschied machte. Das ruhelose enfant terrible, das schon an der nächsten Arbeit war, bevor die vorige herausgekommen oder grandios gescheitert war. Rainer Werner Fassbinder hat eine ganz eigene Filmsprache und ein Empfinden für Räume und Beziehungen entwickelt. Viele Filmemacher in der ganzen Welt beziehen sich auf dieses Welt-Bild, das die intimsten Gefühle und die historischen Geschehnisse zusammenbringen kann. Gerne wäre er, bei allen seinen Talenten, noch zur Musik gekommen. Das und vieles andere wahrscheinlich verhinderte sein früher Tod. Fassbinder hatte nicht allzu viel Zeit, zum Mythos zu werden. Vor 40 Jahren, am 10. Juni 1982, starb er mit 37 Jahren. Mit vielen Originalzitaten aus Filmen, Theaterstücken und Hörspielen tritt die „Lange Nacht" gleichsam in einen Dialog mit dem wichtigsten Filmemacher im Deutschland der Nachkriegsgesellschaft.