The Cure. Heilung aus dem Grab (4/7)
Die stille Pandemie
Von Fabian Federl und Yannic Hannebohn
Regie: Roman Neumann
Deutschlandfunk Kultur 2022
(Teil 5 am 16.12.2022)
Weil die Forschung teurer ist als das, was sich mit Medikamenten verdienen lässt, steigen viele Pharmakonzerne aus der Antibiotikaentwicklung aus. Die Bedrohung durch multiresistente Keime aber wächst weiter.
Zwei Wochen nach unserem Besuch in der Schweiz rufen wir den ehemaligen Chef von Gerry Quinn an, Paul Dyson. Dyson sagt, im Golden Age der Antibiotika-Entwicklung, in den 50er-, 60er-Jahren, hätten Forscher einfach immer neue Spezies von Pilzen oder Bakterien gesucht. Oft in natürlichen Umgebungen: im Boden, in Pfützen. Diese Stoffe wurden isoliert und zu Medikamenten gemacht. Das war effizient und profitabel, billig und relativ einfach. Doch irgendwann fand man nichts mehr. Nachdem keine Stoffe mehr in der Natur gefunden wurden, begann man Derivate aus alten Stoffen zu machen. Immer neue. Und dann wurde auch das immer schwieriger. Und teurer. Wir besuchen einen Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO, um mit ihm mögliche Lösungen für das Problem zu diskutieren. Aber auch er sagt: Es handelt sich hier um Marktversagen. Der Markt kann nicht leisten, was die Menschheit an Medikamenten aktuell braucht. Und dann meldet sich Gerry Quinn wieder. Er schreibt von einem heiligen Brunnen, an den er uns mitnehmen möchte.
Teil 5 wird am 16.12.2022 um 19.15 Uhr gesendet. Alle Folgen können Sie auch jetzt schon online hören unter www.hoerspielundfeature.de.