„Das große Sterben für die Freiheit“
Eine „Lange Nacht" zum D-Day vor 80 Jahren
Von Peter Kaiser
Regie: Beate Ziegs
(Wdh. v. 1./2.6.2019)
In der „Operation Overlord“ setzten in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 1944 mehr als 1.000 Kriegsschiffe, 3.100 Landungsboote, unterstützt von 7.500 Flugzeugen, mit insgesamt mehr als 150.000 US-amerikanischen, britischen und kanadischen Soldaten vom Ärmelkanal zur Küste der Normandie über. Ziel dieser, noch heute in der Weltgeschichte größten Streitmacht, war der sogenannte „Atlantikwall“ der deutschen Wehrmacht. Über eine Länge von 2.685 Kilometern sollte dieser „Gürtel aus Bollwerken“ (Adolf Hitler), bestehend aus insgesamt 8.119 Bunkern, das „Deutsche Reich“ an der Atlantikküste vor Angreifern schützen. Doch die Nazi-Bollwerke hielten dem Angriff der alliierten Streitkräfte keine 24 Stunden stand. Mit einem blutigen Preis. Auf beiden Seiten fielen an diesem Tag mehr als 20.000 Männer, manche noch fast Kinder. Der „D-Day“, wie der Tag in den Geschichtsbüchern später bezeichnet werden sollte - eröffnete zur Ostfront eine zweite Front, die Westfront. Das Ende des Nazireiches zwischen diesen zwei Fronten hatte am 6. Juni 1944 begonnen. Heute wird dieser gewaltigen Schlacht an der normannischen Küste in den Museen an den Landungsstränden wie etwa Utah Beach, Omaha Beach oder Juno Beach unterschiedlich gedacht. Stehen im Landungsmuseum der Juno Beach die Frauen inmitten der Kampfhandlungen, im sogenannten „Frauen-D-Day“, im Mittelpunkt einer Ausstellung, so sind andere Museen etwa um die Wehrmachtsbunker gebaut worden, zum Teil noch mit den originalen Geschützen. Und es gibt überall geführte „Battlefield-Tours“, Schlachtfeldtouren an der „HKL“, der Hauptkampflinie. Das Gedenken an das große Sterben für die Freiheit Europas vor 80 Jahren erscheint heute eher als ein großes Geschäft.