LASS verschwindet
Das mögliche Leben der Louisa Aslanian
Von Anouschka Trocker und Marie Chartron
Regie: die Autorinnen
Produktion: Deutschlandfunk 2024
(Wdh. am 16.07.2024, Deutschlandfunk Kultur, 22.03 Uhr)
Was bleibt von einer Dichterin, deren Werk nahezu ausgelöscht wird? Die Autorinnen begeben sich auf die Suche nach einem nahezu vergessenen Leben, das im Iran begann und im KZ Ravensbrück endete.
Sie war eine junge armenische Schriftstellerin, Feministin und Widerstandskämpferin, deren Spur sich in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs verliert. Geblieben von ihr ist nur wenig: Zunächst ist da nur ein Foto und ein Eintrag in eine armenische Anthologie. Und ihr Pseudonym: Lass.
Wer war Lass? Und was führte sie aus dem fernen Iran, wo sie geboren wurde, nach Paris und als Armenierin in die Résistance? Im KZ Ravensbrück schrieb sie ein Gedicht über Auschwitz, das Lager des Grauens, über das sie nur Gerüchte erreichten. Es ist ein verzweifelter Aufruf zum Kampf und eine Ode an den Mut.
Die Autorinnen machen sich auf die Suche nach einem Leben zwischen Orient und Okzident, zwischen Tabris, Tiflis, Paris und Leipzig. Und nach einer Frau, die fast modern anmutet in ihrem kosmopolitischen Streben nach Freiheit und Glück.