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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 08.09.2024

  • 00:05 Uhr

    Das kriselnde Klassenzimmer
    Eine Lange Nacht zur schulischen Bildung in Deutschland
    Von Marius Elfering
    Regie: Frank Merfort

    Die Schule steckt in der Dauerkrise. Spätestens seit dem PISA-Schock reißen Reformdebatten nicht mehr ab. Zu geringe Kompetenzvermittlung, zu große Auswirkung der sozialen Herkunft auf den Bildungsweg, lauten die Hauptvorwürfe. Und wie geht es der Schule wirklich? Auf der einen Seite sind da die kleinen großen Herausforderungen: Schülerinnen und Schüler, die nicht zur Schule kommen. Internet, das nicht funktioniert. Die Baustelle vor dem Klassenzimmer, die den Unterricht stört. Und eben immer die Debatte, weshalb Schülerinnen und Schüler in Deutschland nicht leistungsstärker sind. Auf der anderen Seite sind da Menschen, die sich jeden Tag hineinwerfen, in einen sich ständig wiederholenden Kampf, der ihnen viel abverlangt, der ermüdet, und den sie trotzdem kämpfen, um die jungen Menschen, die vor ihnen sitzen, nicht nur auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt vorzubereiten, sondern auf das Leben. Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schüler persönlich von zu Hause abholen, damit sie nicht das Ordnungsamt schicken müssen. Die Matheaufgaben dreimal, viermal, fünfmal erklären. Die Dutzende Elterngespräche pro Tag führen. Die zuhören, wenn es sonst niemand tut. Schulische Bildung ist eines der Themen, an denen sich soziale Gerechtigkeit in Deutschland entscheidet. Eine Aufgabe, an der sich die Zukunft des Landes entscheidet. Und in der Krise. Neben den Schlussfolgerungen, die aus dem Zeugnis, das die PISA-Studien dem deutschen Schulsystem ausstellen, zu ziehen wären, wird um Digitalisierung und Dreigliedrigkeit gerungen, mit maroden Schulbauten und Lehrerkräftemangel gekämpft, und nicht zuletzt mit den ganz persönlichen Problemen, die Schülerinnen und Schüler mitbringen. Wie geht gute schulische Bildung? Und ist dieses Ziel in Deutschland überhaupt noch zu erreichen? Ein Jahr in der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Duisburg-Marxloh.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Musikfest Bremen 2022

    Joseph Haydn
    Streichquartett D-Dur op. 20 Nr. 4 Hob III:34

    Quatuor Ébène

    Aufnahme vom 2.9.2022 aus der St.-Nikolai-Kirche in Apen

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Magnificat
    Carl Philipp Emanuel Bach
    Magnificat für Soli, Chor und Orchester D-Dur, Wq 215 (H 772)

    Hanna Herfurtner, Sopran
    Elvira Bill, Alt
    Georg Poplutz, Tenor
    Matthias Vieweg, Bariton

    Kölner Akademie
    Musikalische Leitung: Michael Alexander Willens

  • 06:05 Uhr

    Paralympics in Paris
    Von Andrea Schültke

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    "Was Gott tut, das ist wohlgetan". Choralbearbeitung, BWV 1116
    Gerhard Gnann, Orgel von Bernard Aubertin, Saessolsheim

    Johann Sebastian Bach
    "Was Gott tut, das ist wohlgetan". Kantate zum 15. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 99
    Dorothee Mields, Sopran
    Alex Potter, Countertenor
    Guy Cutting, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

    Anton Bruckner
    Präludium für Orgel C-Dur, WAB 129
    Gerd Schaller, Orgel der Abteikirche, Ebrach

    Anton Bruckner
    Te Deum für Soli, Chor und Orchester C-Dur, WAB 45,
    Krassimira Stoyanova, Sopran
    Yvonne Naef, Mezzosopran
    Christoph Strehl, Tenor
    Günther Groissböck, Bass
    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
    Leitung: Bernard Haitink

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Gewinner der Filmfestspiele von Venedig - Goldener Löwe für Pedro Almodóvar

    Tag des offenen Denkmals. Ein Interview mit Steffen Skudelny, Vorstand Deutsche Stiftung Denkmalschutz

    "SchwarzWeiss - Es geht auch anders". Ein Interview mit der Pädagogin und Autorin Florence Brokowski-Shekete

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Thüringen 1924 - 2024. Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Michael Dreyer

    Denk ich an Deutschland: der Kinderbuchautor Paul Maar

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    "Zerbrechlich und souverän" - Zum 250. Geburtstag der Mystikerin Anna Katharina Emmerick
    Von Mathias Albracht
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 20 Jahren: Im Irak wird der 1000. US-Soldat seit Kriegsbeginn getötet

  • 09:10 Uhr

    Vokalmusik

  • 09:30 Uhr

    Erinnern heißt Erhalten
    Das kulturelle Erbe in der klimagestressten Gesellschaft
    Von Volker Demuth

    Wie lange halten Schlösser, Gärten und Denkmäler dem Klimawandel stand? Mit der Durchschnittstemperatur steigt auch die gesellschaftliche Aufgabe der Bewahrung des gebauten kulturellen Erbes. Wie kann das aber bei begrenzten Ressourcen gelingen?
    Laut statistischem Bundesamt gelten in Deutschland 660.000 Gebäude als Baudenkmäler. Hinzukommen, neben dem immateriellen Kulturerbe, noch Natur- und Gartendenkmäler. Nimmt man zu den baulichen Einzeldenkmälern größere Gebäude-Ensembles und ganze Quartiere hinzu, kommt man auf eine Zahl von ungefähr einer Million denkmalgeschützter Bauwerke. Zusammen bilden sie eine unschätzbare Ressource der Erinnerungskommunikation und gesellschaftlichen Identitätsbildung.
    Diese Ressource wird durch die sich verschärfende Klimakrise zunehmend gefährdet. Nicht nur akute Extremwetterereignisse, auch die kontinuierliche Zunahme der Durchnittstemperatur und -feuchtigkeit führen neben bisher ungekannten Phasen extremer Trockenheit zu substanziellen Bedrohungen des gebauten wie des naturalen Kulturerbes. Wo Landschaftsgärten vertrocknen, Naturdenkmäler absterben, Kirchenräume verschimmeln und Fundamente brechen, funktionieren traditionelle Schutzkonzepte nicht mehr.
    Doch die sich aufbauende Krise greift tiefer. Denkmäler sind, wie gesagt, Erinnerungssignaturen und damit Objekte einer besonderen gesellschaftlichen Kommunikation. Doch das kollektive Gedächtnis, deren Teil sie sind, besitzt einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext, der abhängig von Relevanzbedingungen und Präferenzbedingungen ist (wie sie auch bei jedem Kommunikationsakt bestehen). Die entscheidende Frage wird daher lauten: Inwiefern wird in Zeiten einer klimatransformatorischen Beschleunigung die Erinnerung ihren sozialen Wert behalten?
    Unweigerlich kommt auf uns die Frage zu, ob der Klimastress und die davon ausgelösten Anpassungsanstrengungen überhaupt genügend finanzielle, administrative und psychopolitische Ressourcen übriglassen, um das kulturelle Erbe zu pflegen. Oder ist es nicht vielmehr so, dass ökogestresste Gesellschaften in einem historischen Moment, wo ihr Fortbestehen merklich in Gefahr gerät, alle sozialen und wirtschaftlichen Kräfte darauf verwenden müssen, um ihre Gegenwart und gerade nicht die Verbindungen zur Vergangenheit zu stabilisieren?
    Die heute zu beobachtenden Klimaentwicklungen zeigen, dass das Kulturebe ebenso wie Kulturlandschaften dadurch schwerwiegend verändert und geschädigt werden. In der Folge und vor dem Hintergrund des Anthropozän spielt die Notwendigkeit des Erhaltens eine zentrale Rolle. Statt Abriss, Zu- und Neubau muss die Neugestaltung des Bestands in den Mittelpunkt treten. Städte mit expansiver Baudynamik gehören der Vergangenheit an. Und anstelle disruptiver Ideologien brauchen wir eine entschlossene Erhaltungsgesellschaft, nicht nur um das kulturelle Erbe, sondern um die Zukunft des Lebens insgesamt zu bewahren.
    Volker Demuth, geboren 1961, ist Lyriker, Schriftsteller und Essayist. Er studierte in Tübingen und Oxford Philosophie, Literaturwissenschaft und Geschichte. Er war Dozent für Medientheorie und Professor für Mediengeschichte und Medientheorie an der Fachhochschule Schwäbisch Hall. Seine Spezialgebiete sind die Theorie der Narrativität sowie die Körper- und Technikgeschichte. Außerdem hat er Hörspiele und Features geschrieben. Zuletzt erschienen der Essay „Mäander“ (2023) sowie „Fossiles Futur. Gedichte“ (2021); „Niederungen und Erhebungen“ (2019); „Der nächste Mensch“ (2018).

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der St. Nicolai Kirche in Flensburg
    Predigt: Pastor Marcus Friedrich
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Jens Spahn, CDU, stellvertretender Vorsitzender der Unions-Bundestagsfraktion

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    München: Auf den Spuren jüdischer Kunsthändler

    Besuch der nordnorwegischen Bioinsel Givaer

    Spitzbergen - Naturparadies mit Schattenseiten

    Das Rentier - Wahrzeichen Lapplands

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Suchtforscher Johannes Lindenmeyer im Gespräch mit Paulus Müller

    Alkoholismus hat heftige Folgen, nicht nur für die Betroffenen, auch für das Umfeld. Der Psychologe Johannes Lindenmeyer forscht seit Jahrzehnten zu den Mechanismen von Sucht, behandelt Menschen und hat Konzepte zur Suchttherapie entwickelt.

  • 15:05 Uhr

    Vergleichsweise optimistisch
    Der australische Musiker Nick Cave und sein Album „Wild God“
    Von Marcel Anders

    Die letzten Jahre waren heftig: Nick Cave hat zwei Söhne verloren und konnte wegen der Pandemie nicht mit seiner Band Bad Seeds arbeiten, die über den ganzen Globus verstreut ist. Trotzdem hat der gebürtige Australier jetzt ein vergleichsweise optimistisches Album namens „Wild God“ geschrieben, das mittlerweile 18. seiner Karriere. Darauf kultiviert Cave einen bombastischen Orchester-Pop mit Gospel-Anleihen - und erklärt das Chaos der modernen Welt mit einem schwindenden Bewusstsein für Religion, Spiritualität, Moral und Ordnung. Themen, die der 66-jährige passionierte Anzugträger in einem seiner ersten Interviews seit 2013 erörtert. Dazu: Warum er so lange geschwiegen hat und weshalb sein neues Werk - im Vergleich zu den Vorgängern - trotz der Erfahrungen der letzten Jahre beinahe fröhlich wirkt.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Katja Oskamp: „Die vorletzte Frau“
    (Park x Ullstein)
    Ein Beitrag von Wiebke Porombka

    Am Mikrofon: Carsten Hueck

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    Zukunft der KI - Vom Sprachmodell zur Künstlichen Superintelligenz
    Von Ralf Krauter und Eva Wolfangel

    Chatbots haben die Künstliche Intelligenz revolutioniert. Umstritten ist allerdings, ob die Technologie als Sprungbrett für KI-Systeme taugt, die Menschen in allen Bereichen kognitiv überflügeln. Fachleute suchen deshalb nach Alternativen. Eva Wolfangel hat führende Forscher besucht und berichtet über vielversprechende Ansätze zur Realisierung Allgemeiner KI.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Orte, die Diskursräume offen halten - Reinhard Laube über Bibliotheken im Gespräch mit Henry Bernhard

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Löwenrennen beendet - Ein Fazit der Filmfestspiele Venedig

    Zaubermaschinen und finstre Erinnerungen - Installationskünstlerin Rebecca Horn ist tot

    Wanderbiennale mit Potential - Das Kunstereignis "Manifesta" in Barcelona

    "Moby Dick" - Robert Wilson inszeniert nach Melville am Düsseldorfer Schauspielhaus

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:10 Uhr

    Am Mikrofon: Jonas Reese

  • 18:40 Uhr

    Flucht und Ehrenamt- Wenn Helfen hilft

  • 19:10 Uhr

    Paralympics 2024 - Ziel Top Ten erreicht? Die deutsche Paralympics-Bilanz
    Paralympics 2024 - Abschlusszeremonie und Ende der Paralympischen Spiele

    Paris in der globalen Rezeption

    Tennis - US-Open in New York: Vorschau Finale Herren

    "Kein Bock für Nazis" - Was bringen Demokratie-Kampagnen im Sport?

    Handball - Neue Junioren-Bundesligen starten

    Fußball - DFB aktuell vor Nations League Länderspielen

    Fußball - DFB-Pokal Frauen, 2. Runde: Viktoria 1889 Berlin - Turbine Potsdam
    Fußball - DFB-Pokal Frauen, 2. Runde 1. FC Union Berlin - RB Leipzig

    Radsport - Cyclassics in Hamburg

    Krebs und Leistungssport - wie ein neues Sport-Wissenschaftszentrum helfen will (Wiederholung)

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Rückgabe mit Risiko - Giftbelastung in kolonialen Sammlungen
    Von Lena Schubert
    Regie: Philippe Brühl
    Mit: Lisa Biehl, Wolfgang Rüter, Axel Gottschick, Katharina Hannappel, David Vormweg Sigrid Burkholder u.a.
    Ton und Technik: Werner Jäger, Steffen Jahn, Barbara Göbel
    Produktion: WDR 2024

    Quecksilber, Arsen, DDT. Diese und andere Biozide nutzten ethnologische Museen im 20. Jahrhundert, um in ihren Depots Insekten zu bekämpfen. Seither sind die Sammlungen kontaminiert. Welche Folgen hat das für den Kampf um Restitution?
    Bevor John Johnson ein Museumsdepot betritt, schlüpft der Vertreter einer indigenen Gemeinschaft aus Alaska jedes Mal in Kittel, Handschuhe und Atemschutzmaske. Damit wappnet er sich gegen die Insektengifte, mit denen die Kulturgüter seiner Vorfahren in den Depots konserviert wurden. Heute sind Millionen Artefakte und tausende menschliche Gebeine kontaminiert - auch die Sammlungen der ethnologischen Museen in Berlin, Köln und Leipzig. Ein Verfahren zur Entgiftung gibt es bislang nicht. Und bei Rückgaben erhalten die Empfänger oft nur wenig Informationen über die Belastung. Damit die Museen ihrer Verantwortung gerecht werden, müssen die Biozide endlich Teil der Restitutionsdebatte werden, fordert der Museologe Davison Chiwara aus Südafrika. Was hat der Biozidcocktail in den Depots mit der Kolonialgeschichte zu tun? Wie gefährlich sind die Schadstoffe für die menschliche Gesundheit? Und welche Zukunft gibt es für kontaminierte Kulturgüter nach der Rückgabe?

    Lena Schubert ist Kulturwissenschaftlerin und Journalistin. Sie befasst sich mit der Gestaltungsfähigkeit der Künste und Medien in der Klimakrise. Seit 2020 kreiert sie mit dem Berliner Kollektiv Klasse Klima transdisziplinäre Seminare und Symposien, um horizontale Bündnisse zwischen KünstlerInnen, DesignerInnen, ArchitektInnen und der Klimagerechtigkeitsbewegung zu ermöglichen. Außerdem ist sie Redaktionsmitglied bei Treibhaus: Der Klimapodcast.

  • 21:05 Uhr

    Anton Bruckner
    Sinfonie Nr. 8 c-Moll, WAB 108

    Wiener Philharmoniker
    Christian Thielemann, Leitung

    Aufnahme vom 13.10.2019 aus dem Wiener Musikverein

    Am Mikrofon: Raoul Mörchen

    Für viele war Anton Bruckner schon zu Lebzeiten von gestern, mit seinem Festhalten an der Sinfonie und ihren überlieferten Formen. Doch Bruckner war ein Visionär. Wie weit er geschaut hat in die Moderne und welches Potential noch heute in ihm schlummert, das beweist im besonderen Maße seine monumentale Sinfonie Nr. 8. Dazu ein Gespräch mit dem österreichischen Komponisten und erklärten Bruckner-Fan Klaus Lang.

  • 23:05 Uhr

    Am Mikrofon: Stephanie Rohde

  • 23:30 Uhr

    Flucht und Spiele - Olympische Spiele und Karriereende (Bonusfolge)

    Nach den Olympischen Spielen in Paris endet Saeid Fazloulas Spitzensport-Karriere, als Flüchtling aus dem Iran in Deutschland. In dieser Staffel-Bonusfolge sind wir bei seinem letzten Olympia-Rennen dabei - und der Kanute verrät seine neuen Ziele.

    Marina Schweizer und Raphael Späth