Einmischen oder Wegschauen
Ist Kindererziehung Privatsache?
Gäste:
Prof. Dr. Milena Noll, Kinderschutz in der Sozialen Arbeit. Prävention,
Intervention und Hilfen im Kontext von Gewalt, University of Applied Sciences, Frankfurt
Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, Universitätsklinikum Ulm
Hans-Jürgen Dohmen, Sozialarbeiter, Ehrenamtskoordinator beim Deutschen Kinderschutzbund, Köln
Am Mikrofon: Dörte Hinrichs
Hörertel.: 00800 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
So viele Kindeswohlgefährdungen wie nie meldeten die Jugendämter 2023: Bei mehr als 63.000 Kindern und Jugendlichen wurde Vernachlässigung, psychische, körperliche und sexuelle Gewalt festgestellt. Dabei spricht das Bürgerliche Gesetzbuch seit dem Jahr 2000 allen Kindern das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung zu. Doch was tun, wenn aus der Nachbarwohnung immer wieder Schreie und eindeutig auf Gewalt hindeutende Geräusche ertönen? Wie reagieren, wenn ein Freund die Züchtigung seines Kindes mit dem Spruch „Eine Ohrfeige hat noch niemand geschadet“ abtut? Ist das Privatsache oder sollte man reagieren, zum Beispiel, indem man das Jugendamt informiert? Was können Aufklärungskampagnen leisten und inwiefern sind Pädagogen, Sozialarbeiter und Juristen in der Aus- und Weiterbildung mit dem Thema konfrontiert?