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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 13.10.2024

  • 00:05 Uhr

    Verwurzelt in der Zukunft
    Die Lange Nacht der italienischen Literatur
    Von Maike Albath und Shelly Kupferberg
    Regie: Hans Dieter Heimendahl
    Aufzeichung vom 11.10.2024 im Comedia Theater, Köln

    Pronti - via, es geht los! Den ersten Querschnitt durch die aktuelle italienische Literatur bietet die „Lange Nacht" schon vorab - der Ehrengast Italien präsentiert sich auf der Frankfurter Buchmesse 2024 unter dem Motto „Verwurzelt in der Zukunft“. Da gibt es den Monolog eines Insassen des Jugendgefängnisses von Neapel in „Dieses Meer, dieses unerbittliche Meer“. Die Autorin Francesca Maria Benvenuto, gebürtige Neapolitanerin und Strafrechtlerin, erteilt einem minderjährigen Mörder das Wort, der kaum etwas anderes kennt als Gewalt. Gewalt war für den Helden des autobiografischen Romans „Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand“ von Marta Barone ein legitimes Mittel zur Durchsetzung politischer Ziele - dass der Mann ein Linksextremist war, ahnte die Erzählerin nicht. Auf die Spuren ihres Vaters, der während des Zweiten Weltkriegs als Soldat in der Ukraine kämpfte, begibt sich auch Francesca Melandri in „Kalte Füße“ und nimmt ein verdrängtes Kapitel der italienischen Geschichte in den Blick. Eine Chronik des ländlichen Italiens aus Sicht der Frauen fächert Ginevra Lamberti in „Der Aufruhr unserer Herzen“ auf. Und Igiaba Scego macht ihre somalische Herkunft zum Thema und schildert in ihrem autofiktionalen Roman „Kassandra in Mogadischu“ die Verwerfungen der Diaspora. Politisch wach, formal vielfältig und weiblich präsentiert sich die italienische Literatur im Comedia Theater in Köln im Gespräch mit Maike Albath und Shelly Kupferberg.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Musikfest Bremen 2022

    Johannes Brahms
    Streichquartett Nr. 3 B-Dur op. 67

    Quatuor Ébène

    Aufnahme vom 2.9.2022 aus der St.-Nikolai-Kirche in Apen

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Carl Philipp Emanuel Bach
    Spiega, Ammonia fortunata

    Hanna Herfurtner, Sopran
    Elvira Bill, Alt
    Georg Poplutz, Tenor
    Matthias Vieweg, Bariton
    Markus Volpert, Bass
    Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

  • 06:05 Uhr

    Reformdebatte zum Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk: Vergiftet und unehrlich
    Von Martin Krebbers

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    Schmücke dich, o liebe Seele, BWV 180. Kantate zum 20. Sonntag nach Trinitatis
    Agnes Giebel, Sopran
    Ingrid Lorenzen, Alt
    Helmut Krebs, Tenor
    Walter Hauck, Bariton
    RIAS Kammerchor
    RIAS Kammerorchester
    Leitung: Karl Ristenpart

    Henri-Jacques de Croes
    Confitemin Domino,
    Bettina Pahn, Sopran
    Julian Podger, Tenor
    Cappela Brugensis
    Collegium Instrumentale Brugense
    Leitung: Patrick Peire

    Max Reger
    Improvisation für Orgel a-Moll, op. 65 Nr. 5
    Gerhard Weinberger, Goll-Orgel der Kollegiumskirche Schwyz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Blogger, Aktivist, Regimekritiker - Das PEN Zentrum ehrt den ägyptischen Autor Alaa Abdel Fattah

    Gespaltene Kulturszene - Gastland Italien auf der Frankfurter Buchmesse. Ein Interview mit der Autorin Birgit Schönau

    Wie geht es dem Amazonas? Ein Interview mit Roberto Maldonado, Südamerika-Referent beim WWF

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Marginalisierte Volkspartei - Wofür steht die SPD? Ein Interview mit dem Politologen Janek Treiber

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Lucy Fricke

    Am Mikrofon: Adalbert Siniawski

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Ein feste Burg“ im Serail des Sultans - Wie ein evangelischer Kirchenmusiker Reformationslieder nach Istanbul brachte
    Von Pastor Matthias Viertel
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 25 Jahren: Die USA lehnen Ratifizierung des Kernwaffenteststoppvertrags ab

  • 09:10 Uhr

    Klaviermusik

  • 09:30 Uhr

    Machu-Picchu und die Bucket List - Vom Drang, Erlebnisse zu sammeln
    Von Johanna Rubinroth

    Seitdem sie denken kann, träumt Johanna Rubinroth davon, „auf Elefanten-Safari” zu gehen. Einmal Elefanten in (fast) freier Wildbahn sehen! Was steckt hinter der offenbar unstillbaren Sehnsucht, Erlebnisse zu sammeln oder Erfahrungen zu steigern?
    Irgendwann war es soweit - eine Gelegenheit mit erträglichen ökologischen Gewissensbissen. Und während der Guide nach der Sichtung des 21. Elefanten dazu über gegangen war, die Elefanten, mit uns gemeinsam zu zählen, fing ich an, mich zu fragen: Worum geht es eigentlich, mit diesem Drang etwas zu „sehen”, „gesehen zu haben”?
    Eiffelturm, Taj Mahal, Venedig… Von Entdeckerlust kann dort, an Orten, die millionenfach besucht werden, nicht mehr die Rede sein. Und doch wollen wir es selbst auch gesehen und erlebt haben - unsere kleine persönliche Eroberung. Wir jagen nach dem Erlebnis, der Trophäe auf der Netzhaut, beziehungsweise dem hundertmillionsten Foto von der Freiheitsstatue, das bei den einen zwischen den eigenen Tausenden Fotos verschwindet, bei den anderen Likes und Kommentare in den sozialen Medien einbringt. Das Teilen von Erfahrungen stärkt die soziale Identität! Ist es das? Das Gefühl der Gemeinschaft und Verbundenheit - das wir suchen?
    Oder sind es emotionale Höhepunkte, die wir sammeln, einen aus Erlebnissen bestehenden Schatz, der zur persönlichen Erfüllung beitragen soll? Suchen wir nach bedeutsamen Momenten, die uns das Gefühl geben, dass unser Leben einen Sinn und Zweck hat? Oder geht am Ende doch darum, uns selbst zu inszenieren? Oder bloß nichts zu verpassen? Unser Erleben scheint eine merkwürdige Logik der Steigerung zu umwehen, als gelte es, in der Gesellschaft der Singularitäten die singulärste Person zu sein.
    Einen besonders hohen Berg erklimmen! Ein Segen vom Papst, eine Umarmung von Amma! Machu-Picchu! Der berühmte Fallschirmsprung! Persönliche Meilensteine. Religiöse Erfüllung. Touristisches must-see. Wie viele Erzählungen basieren auf diesem einen Bedürfnis, dem tiefen Wunsch, einmal das Meer oder Paris gesehen haben. Zum Mond zu reisen - oldschool, der Mars wird jetzt angepeilt. Hauptsache etwas, das vor mir noch niemand gesehen hat. Vielleicht lockt uns in Zukunft die Simulationstechnologie mit noch nie dagewesenen Gefühlen, mit dem Erleben einer Farbe ausserhalb des Regenbogenspektrums. Das Seltene zelebrieren, zu der einen Handvoll Auserwählter zählen. Und erst wenn der letzte Punkt auf der „Bucket List” abgehakt ist, dürfen wir beruhigt und erfüllt sterben.
    Johanna Rubinroth ist 1983 als Schulkind von Polen nach Westberlin emigriert, wo sie ihr Abitur absolvierte. Sie schloss die Drehbuchakademie der DFFB ab. Rubinroth lebt und arbeitet als Autorin in Berlin. Zu ihren jüngsten Werken gehören: „BLIND DATE IN DELHI“, „Mein eigensinniges Gehirn“ und „Das Patent“.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Bonifatius in Lübeck
    Zelebrant: Pastor Peter Otto
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Steffi Lemke, Bundesumweltministerin, Bündnis 90/Die Grünen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Zu Gast in der Kulturhauptstadt Bad Ischl

    Domfenster in Greifswald - Zum Caspar David Friedrich Geburtstagsjahr

    Ein Gipfelversuch im hohen Allgäu

    Interview: Alpenverein - Wandern im Herbst

    Cornwall - alles andere als Rosamunde Pilcher (3)

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:05 Uhr

    Am Mikrofon: Silvia Engels

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schriftsteller Arno Geiger im Gespräch mit Tanja Runow

    Der Schreibtisch nimmt die Lebensgeister, meint Geiger. Um Stoffe zu finden, geht er hinaus, zu seinem demenzkranken Vater oder zum nächsten Papiercontainer, um nach alten Briefen zu graben. Umso mehr überrascht der neue Roman „Reise nach Laredo“.

  • 15:05 Uhr

    Magisches Durcheinander
    Keshav Purushotham und seine Band Keshavara
    Von Fabian Elsäßer

    Eine Farfisa-Orgel pfeift über pulsierendem Handclap-Rhythmus, dazu knurrt ein verzerrter Bass, darüber singen tiefe und helle Männerstimmen Textfetzen in einem wirren Gemisch aus Hindi, Deutsch, Englisch und fantasievoller Lautmalerei: Die Musik von Keshavara fordert volle Konzentration, sie klingt nach Krautrock, Global Pop, Orient-Funk und Filmsoundtracks von Morricone. Man darf diese Band guten Gewissens als das originellste bezeichnen, was Köln musikalisch seit langem hervorgebracht hat. Gegründet wurde sie 2016 vom deutsch-indischen Multi-Instrumentalisten Keshav Purushotham. Drei Alben sind inzwischen erschienen, das jüngste namens „III“ im Juni 2024. Und inzwischen bietet Keshavara auch mehr als nur Musik, wenn die Kölner Formation ihre Auftritte durch Tänzer und Video-Einspielungen zum „Kabinett der Fantasie“ erweitert.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Dolores Prato: „Unten auf der Piazza ist niemand“
    Aus dem Italienischen von Anna Leube
    (Hanser)
    Ein Beitrag von Katharina Teutsch

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI und echtes Leben - Philosophische Leitplanken fürs KI-Zeitalter
    Von Ralf Krauter und Christian Uhle

    Künstliche Intelligenz soll Menschen mehr Zeit fürs Wesentliche verschaffen. Sie soll uns allzeit zu Diensten stehen und helfen, kluge Entscheidungen zu treffen. Der Philosoph Christian Uhle schaut kritisch auf die Heilsversprechen der Tech-Konzerne. Ralf Krauter spricht mit ihm über sein neues Buch mit dem Titel „KI und echtes Leben - Philosophische Orientierung für eine gute Zukunft“, erschienen im S. Fischer-Verlag.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Warum die Demokratie kein Ewigkeitsbegriff ist -
    Der Politikwissenschaftler Philip Manow, Universität Siegen, im Gespräch mit Michael Köhler

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Balau" - Tanztheater von Serge Aimé Coulibaly an den Münchner Kammerspielen

    Sheila Hicks - Ausstellung der 90-jährigen US-amerikanischen Künstlerin im Museum Quadrat in Bottrop und in Düsseldorf

    Der Preis der Freiheit - Die ungarische Kulturszene diskutiert in der Akademie der Künste in Berlin

    Raubkunstfälle vor dem Schiedsgericht - Zur Reform der Beratenden Kommission
    Kunsthistorikerin und Provenienzforscherin Meike Hopp im Gespräch

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:10 Uhr

    Am Mikrofon: Daniel Heinrich

  • 18:40 Uhr

    Generation Z - Arbeiten, um zu leben - nicht umgekehrt

  • 20:05 Uhr

    Heroin im Alter
    Eine Recherche in Hannover
    Von Jörn Klare
    Regie: Cordula Dickmeiß
    Mit: Andreas Pietschmann und Lisa Hrdina
    Ton: Jan Fraune
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur/NDR 2024

    Wie leben Menschen, die regelmäßig Heroin und andere Drogen nehmen? Jörn Klare hat Betroffene im Alter von 50, 60, 70 und mehr Jahren getroffen. Ihre Geschichten zeigen: Es gibt leichtere Schicksale − und keinen Standardablauf der Sucht.
    In den 80er-Jahren machte Heroin noch Schlagzeilen. Bilder von Süchtigen waren in den Medien präsent, oft waren sie jung, und manche standen sogar für einen morbiden Heroin Chic. Heute ist die Droge immer noch da, und viele, die damals angefangen haben, leben noch. Mit Substitutionsprogrammen, mit Mischkonsum, abstinent − jede Lebensgeschichte ist anders. Jörn Klare war in Hannover unterwegs; dort, wo Drogen verkauft werden, und dort, wo die Drogengebrauchenden leben. In sozialen Einrichtungen, in Altenheimen, oft prekär und mit ungewisser Zukunft. „Ich bin kein Müll“, sagt einer von ihnen. Geschichten von Menschen, für die Heroin ein Bestandteil ihrer Biografie ist.

    Jörn Klare, 1965 in Hohenlimburg geboren, zwischen Sauerland und Ruhrgebiet aufgewachsen, lebt als Autor in Berlin. Er schreibt Sachbücher, Theaterstücke und Radiofeatures, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde. Für sein Buch „Nach Hause gehen. Eine Heimatsuche“ erhielt er 2017 den Evangelischen Buchpreis. Zum selben Thema produzierte er für Deutschlandradio Kultur das Stück „Nach Hause gehen“ (2016). Zuletzt: „‚Wenn du mehr hast, als du brauchst …‘ Eine Weihnachtsgeschichte aus Unna“ (Deutschlandfunk Kultur 2023).

  • 21:05 Uhr

    Jean-Philippe Rameau
    Suite aus der Oper „Les indes galantes“

    Johann Sebastian Bach
    Orchestersuite Nr. 4 D-Dur, BWV 1069

    Georg Friedrich Händel
    Concerto a due cori Nr. 2 F-Dur

    Joseph Haydn
    Sinfonie Nr. 100 G-Dur, Hob I:100 („Militärsinfonie“)

    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Ton Koopman

    Aufnahme vom 29.9.2024 aus der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Susann El Kassar

    Ton Koopman zählt zu den bedeutenden Figuren der historisch informierten Aufführungspraxis. Mit dem von ihm gegründeten Amsterdam Baroque Orchestra und dem Baroque Choir hat er maßstabsetzende Aufnahmen produziert. Seit einigen Jahren arbeitet Koopman auch mit Orchestern zusammen, die nicht auf Originalinstrumenten der Zeit spielen, und vermittelt ihnen sein Verständnis für die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin beleuchtet Koopman Werke von Haydn, Bach und Händel, aber auch französisches Repertoire von Rameau.

  • 23:05 Uhr

    Am Mikrofon: Malte Hennig