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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 27.10.2024

  • 00:05 Uhr

    Boxer, Aktivist, Idol
    Eine Lange Nacht über Muhammad Ali
    Von Tom Noga
    Regie: der Autor

    Fragt man Experten nach den besten Boxern aller Zeiten, fällt unweigerlich sein Name: Muhammad Ali. In seiner besten Zeit, Mitte der 1960er-Jahre, beherrschte er das Schwergewichtsboxen nach Belieben. Mit einem neuen, spektakulären Stil, der den Geist des Aufbruchs jener Jahre atmete: Statt auf seine Gegner einzudreschen, tänzelte er um sie herum, die Fäuste tief hängend statt zur Deckung vor dem Gesicht, wich ihren Schlägen aufragend lässig aus, um sie dann mit flinken Angriffskombinationen niederzustrecken. Dreimal errang Muhammad Ali den Weltmeistertitel und widerlegte damit als zweiter Boxer überhaupt ein ehernes Gesetz: They never come back - wer den Titel einmal verloren hat, holt ihn sich nie mehr zurück. Er kam zurück. Das ist ein Teil der Legende. Ein weiterer: Muhammad Ali war ein Aktivist. Aufgewachsen als Afroamerikaner zu Zeiten der Rassentrennung in den Südstaaten der USA, konvertierte er schon in jungen Jahren zum Islam. Ein Akt der Selbstermächtigung und Selbstbefreiung - mit dem er nicht allein stand in dieser Zeit. Für seinen Glauben verweigerte Muhammad Ali während des Vietnamkriegs den Wehrdienst, Jahre vor der amerikanischen Friedensbewegung. Für diese Kriegsdienstverweigerung zahlte Ali einen hohen Preis: Der Weltmeistertitel wurde ihm aberkannt, erst dreieinhalb Jahre später konnte er in den Ring zurückkehren. Teil drei der Legende sind die epischen Kämpfe, in denen der alternde Muhammad Ali sich gegen jüngere, als unschlagbar geltende Gegner durchsetzte: Der „Rumble in the Jungle“ im Kongo - vor genau 50 Jahren - gegen den fruchteinflößenden Schläger George Foreman und der „Thrilla in Manila“ gegen den ewigen Rivalen Joe Frazier. Auch für diese Kämpfe zahlte Ali einen hohen Preis: Weil er nicht mehr so flink auf den Beinen war, musste er immer einstecken - was letztlich dazu führte, dass er an Parkinson erkrankte. Längst unheilbar krank blieb Muhammad Ali auch in dieser Phase das, was er immer war: eine öffentliche Figur, an deren Leben das Publikum Anteil nahm.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Heidelberger Künstlerinnenpreis 2024
    Josef Suk
    Pohádka - Ein Märchen op. 12y

    Philharmonisches Orchester Heidelberg
    Musikalische Leitung: Christoph Altstaedt

    Aufnahme vom 28.2.2024 in der Aula der Neuen Universität Heidelberg

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Ludwig van Beethoven

    Sonate für Violine und Klavier Es-Dur, op. 12 Nr. 3

    Antje Weithass, Violine
    Dénes Várjon, Klavier

  • 06:05 Uhr

    BRICS-Staaten: Wie mächtig ist die Allianz wirklich?
    Von Steffen Wurzel

  • 06:10 Uhr

    Giovanni Giacomo Arrigoni
    Confitebor tibi
    Gabriella Cecchi (Sopran)
    Collegium vocale et instrumentale
    Leitung: Giovanni Acciai

    Johann Sebastian Bach
    Mache dich, mein Geist, bereit. Kantate am 22. Sonntag nach Trinitatis, BWV 115
    Dorothee Mields, Sopran
    Olivia Vermeulen, Alt
    Georg Poplutz, Tenor
    Daniel Ochoa, Bass
    Chorus Musicus Köln
    Das Neue Orchester
    Leitung: Christoph Spering

    Alexander Glasunow
    Präludium und Fuge D-Dur, op. 93 (für Orgel)
    Hans-Ola Ericsson, Woehl-Orgel der St. Petrus-Kirche in Friedrichshafen

    Joseph Rheinberger
    Nr. 2: In Deo speravit, aus: 5 Motetten für fünfstimmigen Chor, op. 163
    KammerChor Saarbrücken
    Leitung: Georg Grün

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Zum Ausgang der Parlamentswahlen in Georgien

    Journalismus und "Das Prinzip Trotzdem" - Ein Interview mit dem Publizisten Roger de Weck

    Die Sicherheit Taiwans und die US-Wahl - Ein Interview mit dem Sinologen Stefan Thome

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Moldawien und Georgien zwischen West und Ost - Ein Interview mit Marcel Röthig, Leiter des Regionalbüros Südkaukasus der Friedrich-Ebert-Stiftung

    Denk ich an Deutschland: der Sänger und Schauspieler Peter Kraus

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Das Bilderbuch Gottes. Wie die Gleichnisse Jesu uns das Leben vor Augen malen
    Von Pfarrer Fabian Vogt
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 70 Jahren: Der amerikanische Konzeptkünstler Mike Kelley geboren

  • 09:30 Uhr

    Narrative der Kunst
    Wie die Welt zum Sprechen kommt
    Von Thomas Feuerstein 

    Der Traum der Kunst, seelenloser Materie wie Marmor oder Farbe Leben einzuhauchen, könnte in den Erzählweisen der Gegenwartskunst wahr werden. Wenn nämlich die Welt, ihre mikrobiologischen Prozesse und Akteure miterzählen. Es gilt, sie zu entdecken.
    In einem Essay hat der Künstler Thomas Feuerstein im Jahr 2008 einen Erkundungsgang in die Erzählweisen der Gegenwartskunst unternommen. Gegenüber den Narrativen, die uns derzeit umstellen, vom rhetorischen Framing bis hin zum Storrytelling der Serien von heute, entdeckt er die genuine Erzählweise der Kunst: Eine Erzählung ohne Anfang und Ende, das Spinnen eines Netzwerks von Bedeutungen und Verweisungszusammenhängen. Aber weil diese konzeptuellen Narrative der Kunst heute eine bedeutende Erweiterung erfahren haben, hat Thomas Feuerstein für Essay und Diskurs seinen Text um eine Erzählweise erweitert, in der nicht Künstlerinnen und Künstler von der Welt, dem Menschen oder der Gesellschaft, von ihren künstlerischen Materialien oder Materien erzählen, sondern die Welt selbst, ihre biochemischen Prozesse, ihre Mikroben und Bakterien selbst beginnen, im ästhetischen Prozess „zu Wort“ kommen.
    Während sich die großen Erzählungen von Wachstum und Fortschritt im Zuge der Industrialisierung zu verabschieden beginnen, dämmert schon eine planetare Erzählung von Kohlenstoff- und Stickstoffkreisläufen, Biosphäre und Klimawandel. Dies markiert eine natur- und geisteswissenschaftliche Wende, eine kulturelle und ökologische, aber auch künstlerische Metabolie, denn das Leben ist mehr als Mythos, Pathos und Heros; es ist vor allem Metabolismus, ein komplexes Netzwerk, das uns mit der Welt verstrickt.
    Thomas Feuerstein, geboren 1968 in Innsbruck, ist Künstler und Kunsttheoretiker in einem. Seine stets zwischen Kunst, Wissenschaft und oft auch Biotechnologie angesiedelten Arbeiten befinden sich in wichtigen Museen wie im Mumok Wien, dem MAC Lyon oder ZKM Karlsruhe. In Einzelausstellungen wurden etwa gezeigt im Leopold Museum in Wien, im Frankfurter Kunstverein oder dem Chronus Art Center in Shanghai, sowie auf Biennalen in Moskau, Lyon und Guangzhou. Er wurde u.a. 2019 mit dem Österreichischen Kunstpreis für Medienkunst ausgezeichnet.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, Rosenheim
    Zelebrant: Dekan Thomas Schlichting
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, CDU

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Stapfend durch Litauens Moore

    Jugendstil in Riga

    Ein Spaziergang mit Kranichen

    Zu den Wurzeln des Halloween-Festes:
    Das Púca-Festival im irischen Trim

    Pompeji in neuem Licht

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Journalistin Gabriele von Arnim im Gespräch mit Marietta Schwarz

    „Das Leben ist ein vorübergehender Zustand“ heißt ein Buch von Gabriele von Arnim, „Der Trost der Schönheit“ ein anderes. Mit über 70 Jahren stellt sich die Journalistin den großen Fragen des Lebens: Liebe und Krankheit, Tod, Fürsorge und Zuversicht.

  • 15:05 Uhr

    Das verschollene Genie
    Die späte Rückkehr des Tucker Zimmerman
    Von Marcel Anders

    Amerikanische Folk-Künstler wie Angel Olsen oder Big Thief verehren ihn als geistigen Ziehvater - der Rest der Welt hat ihn dagegen schlichtweg vergessen: Tucker Zimmerman. Der 1941 in San Francisco geborene US-Amerikaner hat mit Steve Reich und Phil Lesh (Grateful Dead) studiert, ist 1966 zu Vietnamkriegszeiten vor der Einberufung in die US-Army geflohen und wurde in Rom zum Singer-Songwriter. Er nahm ein - dann geflopptes - Album mit Tony Visconti auf und wurde später in Belgien zum Folk-Helden der 70er - bis das MTV-Zeitalter anbrach. Weil Tucker damit nichts zu tun haben wollte, hat er seitdem konsequent keinen Ton mehr veröffentlicht und sich stattdessen aufs Schreiben von Gedichten verlegt. Bis jetzt: Sein spätes Musikcomeback „Dance Of Love“ ist zusammen mit der Band Big Thief entstanden und im November Anlass für seine erste Europa-Tournee seit 1981.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Buch der Woche

    Mircea Cãrtãrescus: „Theodoros“
    Aus dem Rumänischen von Ernest Wichner
    (Zsolnay)
    Ein Beitrag von Cornelius Wüllenkemper

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI - Segen und Fluch - Wie Künstliche Intelligenz unser Leben verändert
    Von Friederike Walch-Nasseri und Moritz Metz

    Zum 30-jährigen Deutschlandradio-Jubiläum stellt “KI verstehen” die großen Fragen: Wird Künstliche Intelligenz unser Leben langfristig wirklich verbessern? Dabei wird klar: Schon jetzt verändert KI unseren Alltag und die Lebensbedingungen weltweit. Moritz Metz und Friederike „Fedi“ Walch-Nasseri, sprechen in dieser Folge darüber, wie ihre Recherchen in den vergangenen Monaten ihr Verständnis von Künstlicher Intelligenz geprägt haben.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Russlands Geschichtsbild und Deutschlands Verantwortung - Sandra Dahlke, Direktorin des Max Weber Netzwerk Osteuropa, im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Alma -
    Uraufführung von Ella Milch-Sheriff an der Volksoper Wien

    "Der große Gatsby" -
    Ewelina Marciniak inszeniert nach F. Scott Fitzgerald in Frankfurt am Main

    "Ich als Irrwisch" -
    Das Hamburger Ernst Barlach Haus zeigt erstmals große Retrospektive mit Werken von Elfriede Lohse-Wächtler

    Demokratie unter Druck -
    Die neue Stiftung "Orte der deutschen Demokratiegeschichte" zieht erste Bilanz
    Kai-Michael Sprenger, Stiftungsdirektor und Historiker, im Gespräch

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    US-Politik - Eine Bilanz der Regierungsjahre Biden und Harris

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 8. Spieltag:
    VfL Bochum - Bayern München
    Union Berlin - Eintracht Frankfurt

    Fußball - Bundesliga Frauen: Erstes Derby im Pott bei den Frauen

    Fußball - DFB Frauen: Abschluss-Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Australien

    Fußball - 2. Liga, 10. Spieltag:
    Eintracht Braunschweig - Preußen Münster
    SV Darmstadt 98 - SSV Ulm
    1. FC Magdeburg - Hannover 96

    Triathlon - Ironman-Weltmeisterschaft der Männer auf Hawaii

    Ski Alpin - Skiweltcup Opening in Sölden

    Safe Sport Code - Planung ohne Betroffene

    USA - Der Sport der Trump-Anhänger - NASCAR-Rennen in Las Vegas

    Darts - EM in Dortmund

    Marathon Frankfurt

    Formel 1 - Großer Preis von Mexico

    Am Mikrofon: Benedikt Kaninski

  • 20:05 Uhr

    Reihe: Wirklichkeit im Radio
    Der dicke Lipinski
    Momentaufnahmen vom Frühling und Herbst des Jahres '89
    Von Sieglinde Scholz-Amoulong
    Regie: die Autorin
    Ton: Wolfgang Masthoff
    Produktion: Rundfunk der DDR 1989

    Hans Lipinski − Brigadier im Kraftwerk Jänschwalde. Ein gemütlicher Dicker. Die Autorin trifft ihn vor, während und nach der Wende. Ein Porträt und zugleich ein Stück live dokumentierter Zeitgeschichte.

    Der „dicke Lipinski“ arbeitet im Braunkohle-Kraftwerk Jänschwalde. Er ärgert sich über das, was nicht klappt und macht sich Gedanken über die Zukunft der Energieversorgung. Er ist ein guter Genosse: Sein Radio-Porträt soll zum 40. Jahrestag der DDR gesendet werden. Das war der Plan. Doch die Ereignisse des Jahres 1989 erschüttern sowohl den Protagonisten als auch die Autorin: „Ich beendete die Aufnahmen in der bis jetzt größten Krise unseres Landes, die zu seiner geworden ist und auch zu meiner.“

  • 21:05 Uhr

    Kammermusikfest Spannungen 2024

    Mel Bonis
    Quartett für Violine, Viola, Violoncello und Klavier Nr. 1 B-Dur, op. 69

    Johannes Brahms
    Trio für Klavier, Violine und Horn Es-Dur, op. 40

    Henri Dutilleux
    Sarabande et Cortège für Fagott und Klavier

    Antonín Dvorák
    Quintett für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass G-Dur, op. 77

    Pablo Neva Collazo, Horn
    Theo Plath, Fagott
    Jamie Bergin, Klavier
    Kiveli Dörken, Klavier
    Maria Ioudenitch, Violine
    Elisabeth Kufferath, Violine
    Christian Tetzlaff, Violine
    Antje Weithaas, Violine
    Barbara Buntrock, Viola
    Marie-Elisabeth Hecker, Violoncello
    Burak Marlali, Kontrabass

    Aufnahme vom 25.6.2024 aus dem Kraftwerk Heimbach

    Am Mikrofon: Maria Gnann

    Es ist wahrhaftig ein Fest, wenn sie Sommer für Sommer in der Eifel zusammenkommen und im Jugendstil-Kraftwerk an der Rur die Klassikwelt bezaubern: Christian Tetzlaff, Antje Weithaas und Co., die nun auch im Gedenken an den 2022 verstorbenen „Spannungen“-Gründer und Pianisten Lars Vogt ihre Festival-Tradition pflegen. Dazu gehört, stets neue Talente einzuladen. Pablo Neva Collazo stammt aus Galizien und wurde mit Anfang 20 Solohornist des Staatsorchesters Stuttgart. In Heimbach spielte er zum ersten Mal Brahms‘ berühmtes Waldhorn-Trio, in dem der Komponist 1865 Trauer und Schmerz über den Tod der Mutter verarbeitet haben soll. Nevas Premiere geriet so formvollendet, die Naturhorn-Imitation so überirdisch schön, dass er mit seinem Ruf die romantische Welt der Natur direkt in den Konzertsaal holte. Gänsehaut!

  • 23:30 Uhr

    Zukunft der Frauen-Bundesliga:

    Torhüterin Almuth Schult: „Große Chance, etwas Eigenes zu entwickeln“
    Nach der Geburt ihres dritten Kindes ist Almuth Schult in den USA in den Profifußball zurückgekehrt. Im Dlf-Sportgespräch spricht sie über ihr Comeback und darüber, warum eine Gehaltsobergrenze den Frauenfußball attraktiver machen könnte.

    Almuth Schult im Gespräch mit Maximilian Rieger