Bilanz des Fachkräftegesetzes
Ist Deutschland jetzt Einwanderungsland?
Was also bringen die Reformen bei der Fachkräftezuwanderung? Braucht es weitere Vereinfachungen? Ist die deutsche Bürokratie ein Problem? Sind Migrationsabkommen mit Ländern wie Kenia oder Vietnam die Lösung? Und: wie gelingt es, MigrantInnen und Geflüchtete, die bereits hier sind, besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren?
Gäste:
Herbert Brücker, Leiter des Forschungsbereichs „Migration“ am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Marc Biadacz, Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Ausschuss für Arbeit und Soziales
Bruno Backes, Leiter des Bereichs "Berufliche Aus- und Fortbildung" bei der Auslandshandelskammer in Nairobi
Tilman Frank, Gründer der internationalen Personal-Vermittlungsagentur Talent Orange
Am Mikrofon: Manfred Götzke
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400.000 Fachkräfte fehlen der deutschen Wirtschaft - pro Jahr. Das betrifft das Bauwesen genauso wie den Gesundheitssektor oder die IT-Branche. Um das zu ändern, hat die Bundesregierung vor einem Jahr das Fachkräfteeinwanderungsgesetz reformiert und viele Regelungen vereinfacht. So reicht etwa ein niedrigeres Mindestgehalt bei einer deutschen Firma um einzuwandern, es gibt einen erleichterten Familiennachzug und Visa für Nicht-AkademikerInnen. Ganz neu ist die sogenannte Chancenkarte. Sie ermöglicht es Fachkräften, für ein Jahr nach Deutschland zu kommen, um vor Ort nach einem Job zu suchen. Gebracht hat das alles bislang allerdings eher wenig: Von November 2023 bis Oktober 2024 wurden rund 74.000 Visa an ausländische Fachkräfte erteilt. Das sind nur 1.000 mehr als im Vorjahreszeitraum.