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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 07.12.2024

  • 00:05 Uhr
    00:05 Uhr   Fazit

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

    01:05 Uhr   Jazz Live

    Die Quadratur des Kreises
    Synesthetic Octet
    Aufnahme vom 25.8.2024 beim Jazzfestival Saalfelden
    Am Mikrofon: Thomas Loewner
    (Wdh.)

    02:07 Uhr   JazzFacts

    Klanghorizonte
    Jazz, Electronica und Pop abseits des Mainstreams
    Am Mikrofon: Niklas Wandt
    (Wdh.)

    03:05 Uhr   Rock et cetera

    Karriere zwischen vier und zwölf Saiten: Der britische Musiker Nicholas Beggs
    Von Fabian Elsäßer
    (Wdh.)

    04:05 Uhr   On Stage

    History
    Blues Boy mit Zukunft
    Der britische Musiker Oli Brown & Band
    Aufnahme vom 8.2.2011 in der „Harmonie" Bonn
    Am Mikrofon: Tim Schauen
    (Wdh.)

    The Allman Brothers Band (USA) und ihr gleichnamiges Debütalbum (1969)
    Am Mikrofon: Sebastian von Haugwitz
    (Wdh.)

    The Allman Brothers Band (USA) und ihr gleichnamiges Debütalbum (1969)
    Am Mikrofon: Sebastian von Haugwitz
    (Wdh.)

  • 06:05 Uhr

    Krieg und Frieden als Wahlkampfthema: Die Differenzen liegen in der Mitte
    Von Andreas Rinke

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    Am Mikrofon: Stefan Heinlein

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pfarrer Titus Reinmuth, Wassenberg
    Evangelische Kirche

    07:15 Uhr   Interview

    Nicht nur zur Weihnachtszeit - Die kritische Arbeitsbedingungen bei Paket- und Kurierdiensten - Interview mit Tina Morgenroth, Branchenkoordinatorin für den Bereich Kurier- und Paketdienste bei Beratungsnetzwerk „Faire Mobilität“ des Deutschen Gewerkschaftsbundes

    07:35 Uhr   Börse

    Der internationale Wochenrückblick

    08:35 Uhr   Börse

    Der nationale Wochenrückblick

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 35 Jahren: In Ostberlin tritt erstmals der Zentrale Runde Tisch zusammen

  • 09:10 Uhr

    Plattdeutsch - So schnackt Hamburg
    Am Mikrofon: Magdalena Neubg

    Plattdeutsch ist die umgangssprachliche Bezeichnung für das Niederdeutsche, die Sprache des Nordens. Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland schnacken, also sprechen, noch Platt, in Hamburg sind es schätzungsweise noch 100.000 Menschen. Aber es werden immer weniger. Wie die Regionalsprache gefördert wird, berichtet Hamburg-Korrespondentin Magdalena Neubig.

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Kabarettist Jürgen Becker

    Jürgen Becker ist ein Urgestein des Kölner Kabaretts und startete seine Karriere 1983 als Mitbegründer der „Stunksitzung“. Elf Jahre moderierte er die satirische Alternative zu traditionellem Kölner Sitzungskarneval als „Irokesen-Heinz". Mit Wilfried Schmickler und Uwe Lyko führte Jürgen Becker fast 30 Jahre im WDR durch die Kabarettsendung „Mitternachtsspitzen“. In vielfach ausgezeichneten Soloprogrammen wie „Biotop für Bekloppte“ oder „Deine Disco - Geschichte in Scheiben“ nimmt Jürgen Becker die Kölner Stadtgeschichte aufs Korn oder ergründet die revolutionäre Kraft der Musik. Sein Publikum erreicht der 1959 in Köln geborene studierte Sozialarbeiter auch in Bürgerhäusern, Gemeindesälen und Kulturvereinen. Dabei benennt Jürgen Becker nicht nur Probleme, sondern sucht in geschmeidigen Pointen immer auch nach Lösungen.

  • 11:05 Uhr

    Im Schatten des Krieges - Die russische Minderheit in Estland
    Von Benedikt Schulz

    Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine unterstützt Estland die Ukraine nach Kräften. Kein Land gibt, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, mehr Geld für militärische, finanzielle und humanitäre Hilfe aus. Doch in Estland leben auch rund 300.000 Menschen, die der russischen Minderheit angehören. Sie haben seit dem russischen Überfall auf die Ukraine einen schweren Stand. Manche von ihnen berichten, dass sie seit Beginn des Krieges von der Mehrheitsgesellschaft misstrauisch beäugt werden. Dabei leben sie bereits in zweiter oder dritter Generation im Land. Die Politik hat den Druck auf die russische Minderheit in den letzten Jahren stetig erhöht und will etwa künftig Estnisch an allen Schulen und in den Kindergärten als Standard durchsetzen. Wie funktioniert und entwickelt sich das Zusammenleben zwischen Esten und Russen? Die „Gesichter Europas" liefern Antworten.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Vor der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame in Paris

    Interview mit Christian Hacke, Politologe, zu: Trump in Paris

    Die Krim - Wo der Kampf begonnen hat, muss er auch enden

    AfD macht Alice Weidel zur ersten Kanzlerkandidatin der Partei

    Tel Aviv - Noch eine Front? Netanjahus Vorgehen gegen Medien

    Kakao-Staat Ghana wählt neues Parlament und neuen Staatschef

    Südliches Afrika - Rekorddürre und kein Ende in Sicht

    Lars Eidinger und Franz Rogowski nominiert - 37. European Film Awards in Luzern

    Sport

    Am Mikrofon: Dirk Müller

  • 13:10 Uhr

    Krise in der deutschen Autoindustrie: Schrumpfkur ist unvermeidlich
    Von Benjamin Hammer

    Krieg und Frieden als Wahlkampfthema: Die Differenzen liegen in der Mitte
    Von Andreas Rinke

    Bürgerkrieg in Syrien: Vormarsch der Dschihadisten setzt Assad unter Druck
    Von Daniel Gerlach

    Am Mikrofon: Sören Brinkmann

  • 13:30 Uhr

    Nach Vertreibung der Assad-Truppen - Kehren geflüchtete Syrer nun zurück?

    Wenn die Waffen ruhen - Rückkehr in die Geisterstadt Metulla in Israel

    Präsidentschaftswahl in Ghana - Ein Außenseiter setzt auf Social Media

    Fleischland China - Wie schwer es ist, sich vegetarisch zu ernähren

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Wechseljahre im Job: Was Frauen von Unternehmen brauchen

    In „Campus & Karriere" wollen wir deshalb diskutieren: Gehört die Aufklärung über die verschiedenen Phasen der Wechseljahre in das betriebliche Gesundheitsmanagement? Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen unterstützen, damit sie gut mit möglichen Symptomen umgehen können? Sollten sie Beratungsangebote anbieten oder ist das Thema Privatsache von Frauen? Welche Unternehmen haben sich schon auf den Weg gemacht - und welche können es sich aus Kostengründen gar nicht leisten?

    Gäste:
    Sonja Hachenberger, Gründerin des Kompetenzzentrums „the-change.org“
    Cathleen Roeder, Leitung Personal im Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft
    Katrin Schaudig, Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft
    Am Mikrofon: Britta Mersch

    Hörertel.: 00800 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de
    Whatsapp-Nachricht an 0173 - 535 8089

    Einen offenen Umgang mit den Wechseljahren in Beruf und Gesellschaft, den wünscht sich die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und fordert eine nationale Menopausen-Strategie. Auch die Initiative „Wir sind neun Millionen“ setzt sich dafür ein, dass diese Lebensphase mehr Beachtung bekommt. Denn über die Wechseljahre zu reden, ist oft tabu - auch in Unternehmen. Dabei bekommen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die Auswirkungen direkt zu spüren. Wenn sich Mitarbeiterinnen häufiger krankschreiben oder wahrnehmen, dass sie sich nicht mehr so gut konzentrieren können.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Chorprojekt B O D I E S: „Gesang ist körperlich“
    Schon in ihren Songs als Singer-Songwriterin hat Kat Frankie ihre Stimme oft geloopt und übereinandergeschichtet. Für das Chorprojekt B O D I E S hat sie sich nun sieben Mitstreiterinnen versammelt, von denen viele selbst renommierte Solokünstlerinnen sind. „Wir treten ohne Instrumente auf“, erklärt die in Berlin lebende Australierin. Der Körper werde aber auch über die Stimme hinaus zur Klangerzeugung einsetzt. Der Chor vermittle das Gefühl, Teil eines Kollektivs zu sein. Und das kommt an: „Leute, die zu Konzerten von B O D I E S kommen, sind sehr fokussiert, aber auch sehr enthusiastisch. Jetzt ist das Debütalbum erschienen.
    Kat Frankie im Corsogespräch

    EP „Your Love Is King 3”: Trettmann und Jassin rappen über rechte Gewalt
    Verschiedene Jahrzehnte, dieselbe Geschichte? Der gemeinsame Song „Nach Hause Komm“ erzählt vom Aufwachsen in Deutschland - und zeigt eine Kontinuität der Gewalt. „Es war immer Angst, bin ich heute dran?“, rappt Trettmann im Song. „Männertag 2020, zwanzig Deutsche suchen Stress“, heißt es in Jassins Part. Zwischen den beiden Rappern liegen rund 30 Jahre. Der eine hatte seine Jugend in den Nachwendejahren, der andere erlebt sie jetzt. „Es gibt bis heute keinen Safe Space für Leute, die ins Feindbild passen, bedingt durch Hautfarbe, Aussehen, sexuelle Orientierung“, sagt Trettmann im „Corso"-Interview. Was tun, wenn einem Gewalt und Angst ständig im Nacken sitzen?
    Trettmann im Interview

    Was verraten die Jahrescharts über den Status Quo des Pop?
    Das Ende des Jahres ist die Zeit der Bestenlisten. Spotify-Wrapped entlarvt in seinen persönlich zugeschnitten Jahresrückschauen, was man wirklich gehört hat (und nicht das, was man als Musiksnob eigentlich gehört haben sollte). Die Jahrescharts des Marktforschungsunternehmens Nielsen dagegen werfen den Blick aufs große Ganze: Welche Musik stand bei den Deutschen generell hoch im Kurs? „Corso" analysiert, was sich daraus für den Pop ableiten lässt.

    Am Mikrofon: Christoph Reimann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    DIE BESTEN 7
    Die Deutschlandfunk-Bestenliste im Dezember mit dem Juror Dr. Michael Schmitt

    Geschichten von schwierigen Kindheiten, Identitätssuche, erfüllten Wünschen, Freundschaft und vom Winter. Aber auch Comics zu allerlei unterschiedlichen Musikstücken und eine Weihnachtsgeschichte mit Tieren

    Sara Lundberg: „Der Vogel in mir fliegt, wohin er will“
    Aus dem Schwedischen von Friederike Buchinger
    Moritz Verlag (Frankfurt am Main)

    Bart Moeyaert und Sebastiaan van Doninck (Ill.): „Morris. Der Junge, der den Hund sucht“
    Aus dem Niederländischen von Bettina Bach
    Hanser Verlag (München)

    Emma Carroll und Lauren Child (Ill.): „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern schlägt zurück“
    Nach Hans Christian Andersen
    Aus dem Englischen von Marion Hertle
    Woow Books (Hamburg)

    Sascha Homer: „Das kalte Herz“
    Nach einem Märchen von Wilhelm Hauff
    Reprodukt Verlag (Berlin)

    Marianne Kaurin: „Inken oder Alba“
    Aus dem Norwegischen von Franziska Hüther
    Woow Books (Hamburg)

    Anke Kuhl und Moni Port (Hrsg.): „Mukkekukke. Comics zu Musik“
    Mit Comics von Rotraut Susanne Berner, Jörg Mühle, Tor Freeman, Axel Scheffler, Tanja Esch, Jutta Bauer, Ferdinand Lutz, Regina Kehn, Philip Waechter, Ole Könnecke, Mawil uva.
    Reprodukt Verlag (Berlin)

    Bernd Pfarr: „Engel & sonstiges Geflügel“
    Kibitz Verlag (Berlin)

    Adventskalender:
    Lucia Zamolo: „Und dann noch...Wie Stress weniger stresst - fast ohne toxic Tipps!“
    Bohem Press (Münster)
    Ein Beitrag von Svenja Kretschmer

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Jupiter-Projekt:
    Das Forschungszentrum Jülich baut seinen Exascale-Rechner

    Grafikkarten-Farm:
    6.000 flüssigkeitsgekühlte Module werden KI-Modelle trainieren

    Gerichtstauglich:
    Der KI-Einsatz in der Justiz im internationalen Vergleich

    Das Digitale Logbuch

    Info-Update

    Sternzeit 7. Dezember 2024:
    Der Mars im Rückwärtsgang

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Ist der Nobelpreis noch zeitgemäß?
    Roland Seifert, Pharmakologe an der Medizinischen Hochschule Hannover, und Nils Hansson, Medizinethiker am Uniklinikum Düsseldorf, im Gespräch
    Am Mikrofon: Thomas Reintjes

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Stefanie Reinsperger ist "Liliom" - Philipp Stölzl inszeniert Ferenc Molnár an der Wiener Burg

    Vaudeville - John Kanders "Chicago" am Staatstheater Hannover

    "Endsieg" - Falk Richters szenische Annäherung an Elfriede Jelineks Trump-Fortsetzung am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg

    Radikal anders - Künstler testen den nachhaltigen Wiederaufbau in der Ukraine

    Paragraph 218 - Eine bewegte Geschichte mit wenig Höhen und vielen Tiefen,
    Bettina Bab, Mitarbeiterin und Vorständin vom Kölner Frauengeschichtsverein, im Gespräch

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Im Alter offline: Senioren im digitalen Zeitalter

  • 19:10 Uhr

    Handball - EM der Frauen, Hauptrunde: Deutschland - Dänemark

    Handball - Wetzlar siegt vor Gericht in Sachen Corona-Unterstützung

    Fußball - Bundesliga, 13. Spieltag.
    FC Bayern München - 1. FC Heidenheim
    Eintracht Frankfurt - FC Augsburg
    Bayer 04 Leverkusen - FC St. Pauli
    Holstein Kiel - RB Leipzig
    VfL Bochum - SV Werder Bremen
    Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund

    Fußball - Nach der Medienrechtsvergabe der Liga

    FIFA - Klub-WM und WM-Vergabe

    DOSB-Mitgliederversammlung

    Schach - WM, 10. Partie: Ding - Gukesh

    Beach-Volleyball - Saisonfinale in Doha

    Formel 1 - Qualifying zum Großen Preis von Abu Dhabi

    Segeln - Vendée Globe

    Biathlon - Weltcup in Kontiolahti: Sprint Frauen
    Ski nordisch - Weltcup Langlauf & Skispringen Lillehammer/Wisla
    Ski nordisch - Nordische Kombination: Weltcup in Lillehammer
    Ski alpin - Weltcup-Riesenslalom in Kanada, Comeback Lindsey Vonn
    Skeleton/Bob - Weltcup in Altenberg
    Rodeln - Weltcup in Innsbruck

    Olympia - Die Zukunft der Spiele in Europa

    Fußball - Bundesliga Frauen: Turbine Potsdam - 1. FC Köln
    Fußball - Vierkampf zur Saisonhalbzeit bei den Frauen

    Fußball - 2. Liga, 1 5. Spieltag:
    1. FC Kaiserslautern - Karlsruher SC
    SpVgg Greuther Fürth - Hertha BSC
    Hannover 96 - SSV Ulm
    Preußen Münster - 1.FC Magdeburg

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats September 2024
    Die Rassistin (1-3/6)
    Von Jana Scheerer
    Einrichtung: Anke Beims
    Regie, Realisation, Redaktion: Steffen Moratz
    Regieassistenz: Gabriel Wörfel
    Mit: Luise Wolfram, Lisa Hrdina, Gisa Flake, Frauke Poolmann, Nora Schulte, Oliver Kraushaar, Leonard Scheicher
    Ton: Holger König
    Schnitt: Christian Grund
    Produktion: MDR 2024
    Länge: Folge 1/6: 26‘23‘‘, 2/6 : 26‘01‘‘, 3/6: 23‘36‘‘

    Anschließend:
    Hauptsache Hörspiel - Folge 26
    Von Hanna Steger und Max von Malotki

    Begründung der Jury der Akademie der Darstellenden Künste:
    "Liegt eine lesbische Cis-Frau, Unidozentin für Soziolinguistik, im Untersuchungsstuhl einer Kinderwunschpraxis und erhält auf dem Handy die auf sozialen Medien sich ausbreitende Mitteilung eines rassistischen Vorfalles in ihrem Institut. Wurden nicht jüngst in einer ihrer Lehrveranstaltungen drei chinesische Studierende nach deren Referat wegen des unverständlichen Deutschs von einem Kommilitonen harsch kritisiert, und sie als Dozentin war im Sinne der Correctness nicht entschieden genug eingeschritten? Das reicht für einen Sturz in die Abgründe von Angst und Verzweiflung, in die das politische Über-Ich sie stößt. Das Drama der begabten Akademikerin kann beginnen. Ausgetragen wird es von einem Chor innerer Stimmen. Immer neue Mitteilungen ploppen auf und treiben die Gewissensturbulenzen an, gepfeffert durch die Ungewissheit, wann die namentliche Nennung der verantwortlichen Lehrperson endlich zur öffentlichen Verurteilung führt. Denn bis jetzt ist nur vom Vergehen selbst die Rede. Im persönlichen Ringen der Protagonistin mit sich selbst wird die kritische Gegenwartsphilosophie von Antirassismus, -sexismus, -klassismus, die Lehre von der Repression gegenüber Gender- und sexueller Identitäten durchdekliniert. Ihre Werte sind wichtig und unverzichtbar. Umso schmerzhafter treffen Vorwurf und Selbstvorwurf. 
    Aber die deutsche Autorin Jana Scheerer fiktionalisiert auf einer Metaebene auch noch die Erzählsituation ihres zuerst als Roman erschienenen Textes, der sich allerdings als Hörspielvorlage enorm eignet: Sie erfindet einen Schriftstellerkollegen, der ihr das Material des Projektes abnimmt und zu einem Ganzen verarbeitet, weil sie sich damit überfordert fühle. Damit kann sie die Empörung des Zeitgeistchors darüber lostreten, dass sich ein Mann, wenn auch schwul, anmaßt, die Befindlichkeit einer Frau im gynäkologischen Ambiente zu beschreiben. Und das trifft einen zentralen Nerv des Themas: Zugestandenermaßen unerlässlich ist der kritische Filter, der prüft, wer in welcher Lebenssituation zu oder über wen in welcher anderen Lebenssituation was sagt oder predigt. Aber verabsolutiert und als Waffe eingesetzt, zerschneidet dieses Kriterium jegliche Gemeinsamkeit von Kommunikation und Empathie, zerstört die Spontaneität des Zusammenlebens und ersetzt letzteres durch die Machtkämpfe eines gesellschaftssprengenden Betroffenheitstribalismus’. Es terrorisiert, wie die Produktion eindrücklich aufzeigt. Dabei wird nur allzu schnell aus Antirassismus ein Gegenrassismus, herkömmliche Identitätsformen werden unter Generalverdacht gestellt und mit ewigem Erklärungsbedarf belegt, und dies in einer scheinsanften Sprache („ich finde es schwierig, dass…", „ich fühle mich unwohl"); diese liegt über einer gehörigen Portion autoritärer, zensorischer Wut wie Raureif über einer Landschaft und erinnert an die repressive Liebenswürdigkeit religiös christlicher Diskurse.
    Der dialogische Prozess in Scheerers Werk ist sprachlich so scharf, das sprechende Ensemble mit Luise Wolfram in der Hauptrolle so präzise und die schmucklos elegante Regie von Steffen Moratz so tadellos im Timing, dass man als Jury die Hörpflicht vergisst und sich die ganze Serie in einem Mal hineinzieht. Man will es wissen - und wird am Schluss auch noch überrascht. Darum wählen wir Jana Scheerers sechsteilige Serie zum Hörspiel des Monats September 2024."

  • 22:05 Uhr

    et in terra pax
    Zeitgenössische Komponisten im Echoraum von Krieg und Gewalt
    Von Georg Beck

    Eskalierende Gewalt in nah und fern lässt uns verstummen. In Vergeltungsspiralen lösen sich Zuordnungen auf; Kriegsgeschehen setzt das Auseinanderhalten von Anlass und Folge, von Tätern und Opfern außer Kraft. So die Wahrnehmung nach einem Jahr Krieg in Nahost, nach fast drei Jahren in der Ukraine. Sprachlosigkeit zu alledem herrscht auch in den Künsten, nicht zuletzt in zeitgenössischem Komponieren. Was sich z.B. im Sommer 2022 mancherorts artikulierte, Solidarität nämlich, ist heute schwer vorstellbar. Denn wer sich engagiert, positioniert, läuft schnell Gefahr, ausgegrenzt, beschimpft oder verdächtigt zu werden. Was also bleibt heutigen Künstlern in dieser schier ausweglosen Situation? Was setzen sie dem Sprachloswerden entgehen? Hatten es Vorgänger wie Arnold Schönberg und Luigi Nono nicht leichter? - Autor Georg Beck sprach mit dem in Mexiko geborenen Stefan Litwin, dem gebürtigen Chilenen Juan Allende-Blin sowie mit Eres Holz, einem Künstler polnisch-israelischer Herkunft.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Nicht töten und nicht getötet werden
    Eine Lange Nacht über Deserteure
    Von Rolf Cantzen
    Regie: Philippe Brühl
    (Wdh. v. 29./30.4.2023)

    Was haben Friedrich der Große, Friedrich Schiller, Jaroslav Hašek, Richard von Weizsäcker, Alfred Andersch, Heinz Kluncker und Siegfried Lenz gemeinsam? Sie waren Deserteure, Fahnenflüchtige und flohen aus der Armee. In Kriegen und auch lange Zeit danach galten Deserteure allgemein als Feiglinge, Verräter, Kameradenschweine. Ihre Motive waren sehr unterschiedlich: persönliche, religiöse, politische, ethische oder schlechthin die Angst, getötet zu werden. Die drohenden Strafen waren drastisch: Haftstrafen, Hinrichtungen, bis ins 19. Jahrhundert hinein Spießrutenlaufen. Die Loyalität, die ein Mensch als Soldat dem Staat schuldete, blieb auch nach dem Zweiten Weltkrieg der Maßstab. Überlebende Deserteure galten in Deutschland bis in die 1990er-Jahre hinein als Verräter. Wurden sie im Krieg zu Haftstrafen verurteilt, galten sie als vorbestraft. Die Richter, die sie verurteilt hatten, auch die, die Todesstrafen verhängten, machten im Nachkriegsdeutschland Karriere in Wissenschaft und Politik, während viele Deserteure ihre Desertion verheimlichten. Noch in den Kriegen der Gegenwart werden Deserteure kriminalisiert. Die „Lange Nacht” folgt den Deserteuren durch die Militär-, Rechts- und Literaturgeschichte, nimmt ihre Motive in den Blick und erörtert den Anspruch des Staates, über das Leben seiner Untertanen zu verfügen.