Dienstag, 19. März 2024

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Programm: Vor- und RückschauDienstag, 01.01.2019

  • 00:05 Uhr
    03:05 Uhr   Jazz

    Zurück in die Zukunft. Rockjazz der 70er- und 80er-Jahre
    Ausgesucht von Harald Rehmann

    „The best music was played in the seventies” - diesen provokanten, aber durchaus denkwürdigen Spruch las man einst auf dem T-Shirt eines Besuchers des North Sea Jazz Festivals. An dieser gewagten These ist gewiss etwas dran. Man denkt an den mutigen gemeinsamen Aufbruch von Jazz und Rock ab dem Ende der 60er-Jahre, die Glanzlichter dieser Entwicklung, manifestiert im Mahavishnu Orchestra von John McLaughlin, in Joe Zawinuls Weather Report, in der Miles Davis Group, Herbie Hancocks Mwandishi-Band und zahllosen anderen bekannten wie auch weniger namhaften Gruppen des frühen Rockjazz. Aber es gab auch den Niedergang der Siebziger-Fusion ab der Mitte jenes Jahrzehnts und in den 80er-Jahren - die rasch zunehmende Kommerzialisierung des Genres, seine Anbiederung an Pop, Soul und Disco-Sound. Der Spruch auf dem Shirt sollte deshalb besser lauten „Some of the best music was played in the seventies”; dem könnte man sicherlich uneingeschränkt zustimmen. Ausschnitte aus einigen der epochalen Werke jener Zeit erklingen in der dreistündigen Sondersendung ‚Radionacht Jazz‘ am jungen Neujahrstag - und mögen dem Publikum, das zu dieser ungewöhnlichen Zeit noch oder schon Radio hört, die Gelegenheit geben, sich selbst ein Bild zu machen von den wilden Rockjazz-Begegnungen jener Zeit.

  • 06:05 Uhr

    Andreas Hammerschmidt
    'Herr unser Herrscher'. Für Sopran, Streicher und Basso continuo
    Weser-Renaissance Bremen

    Vincent Lübeck
    Präambulum für Orgel G-Dur, LübWV 9
    Joseph Kelemen, Orgel

    Henry Purcell
    'O Lord, our governor'. Anthem für Soli, Chor und Basso continuo, Z 141
    Nicholas Witcomb, Knabensopran
    Mark Kennedy, Knabensopran
    Daniel Lochmann, Knabensopran
    Robert Evans, Bass
    Michael George, Bass
    Choir of the King's Consort
    King's Consort
    Leitung: Robert King

    Johann Sebastian Bach
    'Jesu, nun sei gepreiset'. Kantate am Feste der Beschneidung Christi, BWV 41
    Paul Esswood, Countertenor
    Kurt Equiluz, Tenor
    Ruud van der Meer, Bass
    Wiener Sängerknaben
    Concentus musicus Wien
    Leitung: Nikolaus Harnoncourt

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    „Ich bin ein Blumenkind“ - Das Leben des Sinto Zoni Weisz

    Als siebenjähriger Junge entkam der niederländische Sinto Zoni Weisz der Deportation. Seine Eltern und seine Geschwister wurden in Konzentrationslagern ermordet. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden etwa eine halbe Million Sinti und Roma verschleppt und von den Deutschen getötet. Albträume und Schuldgefühle begleiteten ihn als Kind und die Frage nach dem Verbleib der Familie.
    Nach dem Krieg machte Zoni Weisz eine Ausbildung und wurde durch Talent und glückliche Umstände ein national bedeutender Florist.
    Im Deutschen Bundestag sprach er 2011 zum Gedenken an die Opfer des NS-Staates. Heute ist er im Internationalen Auschwitz Komitee tätig und hält Vorträge, die an das Schicksal der Sinti und Roma erinnern.
    Über sein Leben und die Geschichte der Diskriminierung und Verfolgung hat Zoni Weisz ein Buch geschrieben. Es heißt „Der vergessene Holocaust“. Michael Köhler hat ihn besucht und mit ihm über „Zigeuner-Razzia“, Verlust der Familie, Aufarbeitung, Erinnerung und sein persönliches Glück gesprochen.

  • 08:35 Uhr

    Aus Religion und Gesellschaft
    Die Sprache Jesu: Warum Aramäisch niemals ganz aussterben wird
    Von Lissy Kaufmann

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der amerikanische Schriftsteller J. D. Salinger geboren

  • 09:30 Uhr

    Mensch und Natur
    Ansichten der Natur (4/4)
    Von Alexander von Humboldt
    Gelesen von Wolfgang Büttner
    NDR 2005

    „Meine Reise ist unerschütterlich gewiß. Ich präpariere mich noch einige Jahre und sammle Instrumente, ein bis anderthalb Jahr bleibe ich in Italien, um mich mit Vulkanen genau bekannt zu machen, dann geht es über Paris nach England, wo ich leicht auch wieder ein Jahr bleiben könnte […], und dann mit englischen Schiffen nach Westindien.“
    Sein Werk und Wirken reicht weit über Europa hinaus, er war Mitglied zahlreicher Akademien weltweit. Er gilt als Schöpfer eines neuen Wissens- und Reflexionsstandes des Wissens von der Welt. In einem Zeitraum von mehr als sieben Jahrzehnten entstand sein Gesamtwerk. In Deutschland erlangte er vor allem mit seinen ,Ansichten der Natur’ und ,Kosmos’ außerordentliche Popularität. Humboldt korrespondierte bei seinem publizistischen Werk mit zahlreichen international bedeutenden Spezialisten der verschiedenen Fachrichtungen und schuf so ein wissenschaftliches Netzwerk eigener Prägung. Alexander von Humboldt starb am 6. Mai 1859 in Berlin.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Lamberti in Münster
    Predigt: Pfarrer Detlef Ziegler
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Mensch und Natur
    Kosmokoloss. Eine Tragikomödie über das Klima und den Erdball
    Von Bruno Latour
    Bearbeitung: Margit Rosen
    Regie: Ulrich Lampen
    Produktion: BR/ZKM 2013
    Länge:65'

    Ein Hörtheater des Untergangs: Der Umriss einer riesigen Arche zeichnet sich am Himmel ab, Personen und Ideen aus der politischen Gegenwart treffen auf Figuren aus Mythologie, Bibel und Literatur zusammen und führen eine Tragikomödie über das Klima und den Erdball auf.

    Und die Erdbewohner? Sie schlafen ruhig, denn sie haben nicht die geringste Vorstellung von dem Planeten, auf dem sie sich befinden. Sie begreifen nicht, wie sehr das, was sie für den festen Rahmen ihrer Existenz halten, ins Taumeln geraten ist. Sie weigern sich, in Erwägung zu ziehen, dass ihre Art die Erde zu bewohnen, zu einer ökologischen Krise geführt hat, die vielleicht nur ein kleiner Teil der Menschheit überleben wird. Das Hörspiel zielt auf die Kluft zwischen der Größe dieser Krise und der Fähigkeit der Menschen, sie wahrzunehmen, zu fühlen und zu verstehen.
    ,Kosmokoloss’ ist das erste Theaterstück des französischen Philosophen und Anthropologen Bruno Latour, der sich seit vielen Jahren der Problematik der politischen Ökologie widmet. Die französische Originalversion entstand 2011 in Zusammenarbeit mit Frédérique Ait-Touati und Chloé Latour im Rahmen des Forschungsprojektes Gaia Global Circus.

  • 12:10 Uhr

    Erfolgsmodell Demokratie
    Eine Staatsform in der Krise?

    Ein Feature von Barbara Weber
    (Wiederholung vom 27.12.2018)

    Die Geschichte der Demokratie ist eigentlich ein Erfolgsmodell. Noch nie gab es weltweit so viele Länder, die sich demokratisch nannten. Doch der Vormarsch der Populisten, Einschränkung der Pressefreiheit und Eingriffe in eine unabhängige Justiz - lassen in vielen Ländern der Erde um die Demokratie fürchten.
    Hat die Demokratie ihren Zenit überschritten? Wo steht sie heute und welche Bedeutung hat es, wenn immer mehr auch antidemokratische Parteien Erfolg haben?
    Was können wir aus der Geschichte lernen?

  • 13:30 Uhr

    Teufelsbratscher und Frauenpower
    Der 67. Internationale Musikwettbewerb der ARD
    Von Franziska Stürz

    Vergangenen September spielten und sangen in München junge Profimusiker um die heiß begehrten Preise beim ARD-Musikwettbewerb in den Fächern Viola, Trompete, Gesang und Klaviertrio. In vier Runden mussten sie vor einer Jury und dem ebenfalls stimmberechtigten Publikum ihre Vielseitigkeit und Virtuosität unter Beweis stellen. In jedem Fach wurden auch Auftragswerke von renommierten Komponisten uraufgeführt. Die mediale Aufmerksamkeit war groß. Livestreams und Mitschnitte dokumentieren schonungslos die Höhenflüge und Bruchlandungen auf dem glatten internationalen Bühnenparkett. Hier gewinnt nur, wer sehr starke Nerven hat. 2018 gab es in allen vier Fächern erste Preise - eine Seltenheit.

  • 15:05 Uhr

    Love, Peace and Profit - 50 Jahre Woodstock
    Wie aus einer Werbemaßnahme DAS Festival wurde
    Am Mikrofon: Ulrich Biermann

    „Junge Männer mit unbegrenztem Kapital suchen Investitionsmöglichkeit.“
    Mit dieser Anzeige im „Wall Street Journal“ beginnt die Geschichte eines Meilensteins des Rock’ n‘ Roll. Zwei junge Tonstudiobetreiber versprechen sich Werbung und günstige Aufnahmen der angesagten Stars der Zeit, zwei junge Investoren wittern Gewinn. Man rechnet mit 40.000 Besuchern, am Ende werden es mehr als zehn Mal so viele. Aus nur einem Konzert werden „3 Days of Peace & Music“ mit anfänglich 1,4 Millionen Dollar Defizit. Der Höhepunkt der US-Gegenkultur - nicht nur der jungen. Ein Mythos, der durch geschickte Vermarktung und den Oscarprämierten Dokumentarfilm über das Festival weltweit Verbreitung fand und überall Nachahmer motivierte. „Die Geburt der Hippie-Legende aus dem Geist des Profits“ schimpfen Kritiker - und sehen in Woodstock einen der erfolgreichsten Medienschwindel des 20. Jahrhunderts.

  • 16:05 Uhr

    Die Zauberbuchbibliothek
    Peter Rawert im Gespräch

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Hirn ohne Schädel
    Was denkt ein Organoid in der Petrischale?
    Von Michael Lange

    Zu jedem Menschen gehört ein Gehirn als Schaltzentrale. Ein menschlicher Körper ohne Gehirn ist nicht vorstellbar. Umgekehrt gilt das inzwischen nicht mehr. Im Labor züchten Stammzellenforscher und Neurowissenschaftler immer bessere, kleine Gehirne. Sie entstehen aus vielseitigen Stammzellen, reifen heran zu Nervenzellen, nehmen untereinander Kontakt auf und bilden schließlich gehirnartige Netzwerke. Manche sind klein wie Stecknadelköpfe, andere größer als Erbsen. Wie in einem richtigen Gehirn schicken die Nervenzellen darin Signale hin und her, und manche reagieren auf Lichtsignale von außen. Das ruft Philosophen und Ethiker auf den Plan. Handelt es sich hier noch um einfache Gewebekulturen oder wächst im Glasgefäß ein fühlendes und denkfähiges Wesen heran?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Was die Zukunft bringt - Trendforscher Matthias Horx über das Vorhersagen im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Zum Tod des Schriftstellers Edgar Hilsenrath

    "Der Widerspenstigen Zähmung" - Moritz Sostmann inszeniert Shakespeare mit Puppen am Schauspiel Leipzig

    Was war das Bauhaus? Was ist es heute? - Der Architekturhistoriker Winfried Nerdinger im Gespräch

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:10 Uhr

    Silvester am Brandenburger Tor

    Bottrop: Auto in Fußgängermenge: Fremdenfeindlich?

    Gesetzliche Änderungen in Deutschland

    Dieselfahrverbot in Stuttgart

    Neuer Brücken-TÜV in Deutschland

    Rumänien tritt EU-Ratspräsidentschaft an

    Polizei in Manchester ermittelt wegen Terrorverdacht

    Neujahrsansprache von Kim Jong-un

    Sporttelegramm

    Am Mikrofon: Sebastian Ehl

  • 18:40 Uhr

    Geschichte Aktuell: Erfolgreiche Weichenstellung?  Vor 25 Jahren - Die Privatisierung von Bundes- und Reichsbahn

  • 19:05 Uhr

    Nicht reif für den Vorsitz? Rumänien übernimmt EU-Ratspräsidentschaft

  • 20:05 Uhr

    Hörspielmagazin
    Berichte, Gespräche und Informationen zum Hörspiel, in Deutschland und in aller Welt

  • 21:05 Uhr

    Chick Corea Akoustic Band (2/2)
    Chick Corea, Piano
    John Patitucci, Kontrabass
    Dave Weckl, Schlagzeug
    Aufnahme vom 8.7.2018 beim Klavier-Festival Ruhr
    Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt

    1987 hatte Chick Corea sein Akoustic Trio gegründet und damit eines der dynamischsten und spieltechnisch perfektesten Ensembles seiner Art geschaffen. Im letzten Jahr präsentierte es der Pianist noch einmal auf einer Konzerttour, die auch in die Philharmonie Essen führte. Der Bassist John Patitucci und der Schlagzeuger Dave Weckl mussten auf ihren Bandleader nicht lange verzichten: Die beiden haben in den letzten Jahren öfter mit Chick Corea zusammengearbeitet, vor allem in dessen elektrisch ausgerichtetem Jazzrock-Ensemble. Anders als in ihren Anfängen klingt die Akoustic Band heute zurückgenommen, eher kammermusikalisch - und auch das Schlagzeug ist ein deutlich kleineres als früher, nicht zuletzt wegen der Anpassung an die besondere Akustik großer Konzerthallen, die das Trio nach wie vor mühelos füllt.

  • 22:05 Uhr

    Mit Mut und Kühnheit
    Pionierinnen der Oboe
    Von Lola Soulier

    „Eine Meisterin auf der Oboe ist mir noch nie begegnet”, schreibt ein Journalist in der Mittelbayerischen Zeitung 1956. Er hatte Laila Storch bei ihrem Auftritt in Regensburg mit einem Holzbläserensemble gesehen. Eine Frau an der Oboe, das war in dieser Zeit kaum denkbar. Laila Storch musste hart dafür kämpfen, dass sie als Oboistin am Curtis Institute for Music aufgenommen wurde und ein Engagement im Orchester bekam - dabei war ihr Talent offensichtlich. Sie suchte nach Vorbildern und stieß dabei auf die Französin Odette Rey, die um 1917 als einzige Frau beim renommierten Oboenlehrer Georges Gillet studieren durfte. Laila machte sich auf die Suche nach Odette, in der Hoffnung, sie kennenlernen zu können. Auch die Oboistin Lola Soulier ist durch Zufall der Geschichte von Odette Rey begegnet, war fasziniert von ihr und hat die heute 97-jährige Laila Storch in Seattle getroffen. Eine ,Musikszene’ über zwei außergewöhnliche Frauen.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Von der Hebamme zur Brünnhilde
    Die Sopranistin Catherine Foster
    Am Mikrofon: Kolja Unger

    Zu den anspruchsvollsten Rollen gehören ohne Zweifel die Brünnhilde von Richard Wagner und die Elektra von Richard Strauss. Sie zu singen ist „wie Autobahnfahren mit 200 Stundenkilometer“, sagt Catherine Foster. Die letzten sechs Jahre hat die dramatische Sopranistin aus Großbritannien die Brünnhilde in Bayreuth gesungen unter Kirill Petrenko, Marek Janowski und zuletzt Placido Domingo. Was die wenigsten über sie wissen: Sie ist erst spät zum Operngesang gekommen. Zuvor hat sie bereits mehrere Jahre als Krankenschwester und Hebamme gearbeitet. Und sie greift häufig auf Erfahrungen aus dieser Zeit zurück, um sich in ihre Rollen einzufühlen. Wie sie das macht und was man von Neugeborenen übers Singen lernen kann, verrät Catherine Foster in dieser Sendung ,Schöne Stimmen’.