Donnerstag, 18. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 12.01.2019

  • 00:05 Uhr

    Der Fall Tina Bergemann
    Von Linda Teßmer
    Komposition: Wolfgang Schoor
    Regie: Hannelore Solter
    Mit Dieter Mann, Lissy Tempelhof, Walfriede Schmidt, Jochen Thomas, Evamaria Bath, Bernd Storch, Horst Hiemer, Gudrun Ritter, Ernst Kahler, Ursula Braun, Swetlana Schönfeld u.a.
    Produktion: Rundfunk der DDR 1975
    Länge: ca. 54' (mono)

    Was hatte die junge Lehrerin nachts auf einer Baustelle zu suchen? Ist sie dort wirklich durch einen Unfall zu Tode gekommen? Ihr Verlobter forscht nach der Wahrheit. Die 26-jährige Lehrerin Tina Bergemann war mit dem Ingenieur Dieter Kleine verlobt, wurde dann aber an eine Schule in Neustadt versetzt. Dort hatte sie sich gut eingelebt, sah Dieter in den folgenden zwei Jahren allerdings kaum noch. Wegen ihres jugendlichen Enthusiasmus‘ war Tina im Kollegium geschätzt und bei den Schülern beliebt, wurde aber auch mit etlichen Zusatzaufgaben betraut. Zu vielen vielleicht? Als Tina eines Morgens tot auf einer Baustelle gefunden wird, reist ihr Verlobter an und erwartet Antworten. Von der Polizei wird der Fall nur routinemäßig verfolgt, denn alles deutet auf einen Unfall hin. „Das gerichtsmedizinische Gutachten schließt mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit äußere Gewalteinwirkung im Sinne eines Verbrechens aus”, wie es im Amtsdeutsch lautet. Dieter jedoch will nicht an einen Unfall glauben. Was sollte Tina auf einer Baustelle gewollt haben? Dass es zwischen ihrer Klasse und einer Baubrigade einen Patenschaftsvertrag gab, erklärt auch nicht, warum sie sich nachts dort aufgehalten hat. Kleine beginnt, Tinas Kollegen und Bekannte auszufragen. Mit wem auch immer er zu tun hat, stößt er auf Dinge, die im Argen liegen, sei es die Ehe des Baustellenleiters, das Schicksal des Nachtwächters oder Tinas Verhältnis zu ihrer Mutter. Dieter erkennt, dass er eigentlich kaum etwas über seine Verlobte weiß. Wofür interessierte sie sich? Wie hat sie hier gelebt? Was machte sie in ihrer Freizeit? Gab es etwa einen anderen Mann? Durch eine nicht abgeschickte Ansichtskarte aus Warnemünde und einen fremden Schlüssel kommt Dieter der Wahrheit näher - die ihm nicht gefallen wird.

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Neues aus der aktuellen Musikszene sowie Klassiker der Rock-, Pop- und Soulmusik
    Schwerpunkt: Vor 40 Jahren veröffentliche die britische Band Dire Straits um Gitarrist Mark Knopfler ihr Debütalbum
    Am Mikrofon: Udo Vieth

  • 06:05 Uhr

    Ein Schüler, der den Staat blamiert

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pfarrer Peter Oldenbruch, Wackernheim
    Evangelische Kirche

    07:15 Uhr   Interviews

    Berlin plant "Rekommunalisierung" von Wohnungen - Interview mit Katina Schubert, Linken-Chefin Berlin

    08:10 Uhr   Interviews

    Wetterentwicklung in Bayern - Interview mit Michael Sachweh, Meterologe

    Weiter Schneefall im Berchtesgadener Land - Zur Lage - Interview mit Landrat Georg Grabner

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Martin Zagatta

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Die britische Band Led Zeppelin veröffentlicht ihr Debütalbum

  • 09:10 Uhr

    Senioren-Leistungssport
    „Wie? in deinem Alter noch?“

    Am Mikrofon: Tobias Oelmaier

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Pianist Helmut Deutsch

    Er zählt zu den international gefragtesten und erfolgreichsten Liedbegleitern, der 1945 in Wien geborene Pianist Helmut Deutsch. Schon während des Studiums in seiner Geburtsstadt galt sein Interesse neben der Kammermusik vor allem der Liedbegleitung. Die Liste der Sängerinnen und Sänger - Deutsch nennt 130, mit denen er im Laufe seiner Karriere konzertiert hat - liest sich wie ein Who’s who der Gesangskunst. Am Anfang seiner Karriere standen mit ihm auf der Bühne Künstlerinnen wie Irmgard Seefried, Ileana Cotrubas, Grace Bumbry oder der Sänger Hermann Prey - mit letzterem verband Helmut Deutsch eine 17-jährige Zusammenarbeit. Heute sind es bedeutende Namen wie Diana Damrau, Olaf Bär oder Jonas Kaufmann, die den erfahrenen Liedpianisten an ihrer Seite schätzen. Etliche der Sängerinnen und Sänger hatten schon in ihrer Studienzeit Kontakt zu dem Pianisten, wie etwa Jonas Kaufmann, der zu Helmut Deutschs Schülern zählte.

  • 11:05 Uhr

    Polen - Geschichten vom Kommen, Gehen und Bleiben
    Mit Reportagen von Anja Schrum und Ernst-Ludwig von Aster

    Jeden Sonntag ist Reisetag. Zehntausende machen sich auf den Weg zur Arbeit. Per Flugzeug nach Großbritannien, im PKW nach Belgien, per Kleintransporter nach Deutschland. Rund 2,5 Millionen Polen arbeiten im Ausland. Als Handwerker, Pflegekräfte, Programmierer. Als Selbstständige, als Entsandte einer polnischer Firma, manche arbeiten schwarz. Doch mittlerweile werden auch in Polen die Arbeitskräfte knapp. Ukrainer füllen mehr und mehr die Lücken auf dem polnischen Arbeitsmarkt. Auf der anderen Seite gibt es zu all dem auch die Gegenbewegung: Steigende Löhne in Polen und Phänomene wie der Brexit lassen immer mehr polnische Bürger über eine Rückkehr in die Heimat nachdenken. Die Reportagen von Anja Schrum und Ernst-Ludwig von Aster schildern ein Land in permanenter Bewegung.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Schnee in Südbayern - Unwetterwarnung

    Österreich - Anhaltende Niederschläge erwartet

    22 Tage - Rekord beim Shutdown. Die Folgen werden immer gravierender

    "Shutdown" - Interview mit Andrew Denison, Politikwissenschaftler & US-Experte

    AfD-Europaparteitag - Wahlkampf-Thema "Drexit"?

    Berlin - Merz und CDU-Wirtschaftsflügel fordern Kurskorrektur

    Luxemburg und Liebknecht - linke Märtyrer oder gescheiterte Revolutionäre?

    Sport

    Am Mikrofon: Dirk-Oliver Heckmann

  • 13:10 Uhr

    Trump - zwischen hoher Mauer und labiler Syrienpolitik
    Ein Schüler, der den Staat blamiert
    Stark getitelt, kurz gesprungen - das geplante Familiengesetz
    Zäsur - Nach den Wahlen im Kongo

    Am Mikrofon: Ursula Welter

  • 13:30 Uhr

    Kongo - Ein Land, das keinen Frieden kennt
    Australien - Pragmatische Sicht auf den Brexit
    Iran - Immer mehr Flüchtlinge stranden in Serbien
    Israel - Warum Militärs als Politiker so beliebt sind

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Der Traum vom Büro zu Hause
    Warum die Bundesregierung ein Recht auf Homeoffice einführen will
    ,Campus & Karriere' fragt: Braucht Deutschland ein gesetzliches Recht auf Homeoffice? Welche Erfahrungen werden mit dieser Gestaltung der Arbeit gemacht,
    welche Vorteile hat sie und auch welche Nachteile? Und wie sollte Homeoffice im Optimalfall gestaltet sein?

    Gesprächsgäste:
    Björn Böhning, SPD-Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium
    Dominik Enste, Institut der dt. Wirtschaft (IW) in Köln
    Christopher Schmidhofer, ehemaliger Homeofficer und Gründer des Co-Working Space „WeXelwirkung“ in Reutlingen
    Am Mikrofon: Kate Maleike

    Beiträge:
    Wir machen Homeoffice
    Von den Erfahrungen, die man beim Unternehmen Vodafone in Düsseldorf mit dem Arbeiten von zu Hause aus macht

    Brauchen wir ein Recht auf Homeoffice?
    Straßenumfrage in Heidelberg

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Von zu Hause arbeiten, Homeoffice machen, das ist in Zeiten mobiler Technik meistens kein Problem mehr. Viele Unternehmen in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern diese Form der Arbeit bereits an, doch Studien zeigen, dass die Möglichkeiten bei weitem nicht ausgeschöpft werden. Nur 12 Prozent der Beschäftigten arbeiten laut Statistischem Bundesamt zumindest gelegentlich von Zuhause aus. Auf diese Zahlen beruft sich nun das Bundesarbeitsministerium und will ein Recht auf Homeoffice einrichten.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    ,David Bowie Is' - neue App erzählt sein Leben & Karriere
    2013 wurde dem Londoner Victoria & Albert Museum Zugang zu David Bowies Privatarchiv gestattet. Daraus ist die Ausstellung ,David Bowie Is' entstanden. Über zwei Millionen Besucher konnten in 12 Städten handschriftliche Texte, Originalkostüme, Fotos, Filme und Musikvideos begutachten. Nun hat jeder durch eine App die Möglichkeit die Ausstellungsstücke zu sehen.

    Songs mit Shakespeare-Suspense - Joe Jackson
    Der britische Musiker Joe Jackson nimmt uns mit auf eine musikalische Zeitreise. Bei der Arbeit an seinem neuen Werk ,Fool' ließ er sich vom bekanntesten Dichter
    Großbritanniens inspirieren - und narrt die Despoten der Welt.

    „Unbezahlter Urlaub“ - Holzkamps zweiter Frühling
    In den 80ern spielte der Berliner Keyboarder Steffen Holzkamp beim Jugend-Musical ,Linie 1' oder mit dem Post-NDW-Witzbold Bernward Büker. Dann kam das Leben der Karriere in die Quere. Heute lebt Holzkamp in Brandenburg und Namibia und veröffentlicht nach langer Pause eigenwilligen Deutschpop mit Jazzrock-Note.

    Aus Liebe zum afrikanischen Klang: Zu Besuch beim Berliner Label Philophon
    Max Weissenfeldt ist Schlagzeuger der Poets of Rhythm. Der Produzent Max Weissenfeldt betätigt sich seit seiner Jugend als ethnologischer Musik- und Rhythmusforscher. In den letzten Jahren hielt er sich vermehrt in Ghana auf. Die dort entstandenen Kollaborationen veröffentlichte er als Vinyl-Singles auf seinem Label Philophon. 

    Am Mikrofon: Bernd Lechler

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Der Comiczeichner Mikael Ross über den Respekt vor den Vorbildern

    Sven Jungclaus und Mikael Ross (Illustration): „Die Herrenschneiderei"
    (Books on Demand)

    Nicolas Wouters und Mikael Ross (Illustration): „Lauter Leben“
    Aus dem Französischen von Annika Wisniewski
    (avant Verlag, Berlin)

    Nicolas Wouters und Mikael Ross (Illustration): „Totem“
    Aus dem Französischen von Claudia Sandberg
    (avant Verlag, Berlin)

    Mikael Ross: „Der Umfall“
    (avant Verlag, Berlin)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Elektronikschau
    Die CES Las Vegas wildert in fremden Gefilden

    Ratlosigkeit
    Nach dem Datenleak werden zweifelhafte Schutzmaßnahmen diskutiert

    Das Digitale Logbuch
    Rumba

    Info-Update

    Sternzeit 12. Januar 2019
    Zwei Schuhkartons für die Marslandung

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Prostituiertenschutzgesetz: Bessere Bedingungen in der Sexarbeit?
    Fabienne Freymadl vom Berufsverband Sexarbeit und Marcus Weinberg, familienpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, im Gespräch
    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Das Neue Alphabet" - Alphabetisierungsmomente vom Barock bis in die digitale Gegenwart im HKW in Berlin

    "Falsch verbunden" - Kommunikation und Diskretion in Zeiten von Datenklau

    "Hexenjagd" - Robert Icke inszeniert Arthur Millers Hysterie-Klassiker in Basel

    "Raum der Stille"- Streit um Gedenkraum für koloniales Unrecht im Humboldt Forum

    Bauhaus in Afrika - Nigerias größte Uni ist das beeindruckende Werk eines Bauhaus-Schülers

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Wenn ein Minimum gekürzt wird: Karlsruhe verhandelt über Hartz-IV Sanktionen

  • 19:10 Uhr

    Handball-WM - Vorrunde in Berlin: Deutschland - Brasilien
    Handball-WM - Was ist "Handballland Deutschland"?

    Biathlon - Weltcup in Oberhof (Verfolgung)
    Ski alpin - Weltcup der Männer in Adelboden: Riesenslalom
    Eishockey - DEL Winter Game: Kölner Haie - Düsseldorfer EG
    Skispringen und Nordische Kombination in Val di Fiemme
    Bob/Skeleton - Weltcup am Königssee

    Olympiavergabe nach Tokio - Korruptionsverdacht: never ending-Story des IOC?

    Sporthilfe - Studie zur Lebens- und Einkommenssituation von Spitzensportlern

    Fußball-Asienmeisterschaft - Teilnahme Palästinas

    Handball - Nach dem Vorrundenspiel Deutschland - Brasilien: Spielanalyse mit Christian Schwarzer

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    AUDIO.SPACE.MACHINE
    Ein Bauhaus-Konzeptalbum
    Von wittmann/zeitblom
    Komposition und Regie: die Autoren
    Mit Albrecht Schuch, Alice Dwyer, Bernhard Schütz, Elias Falk, Jacqueline Macaulay, Lars Rudolph, Leslie Malton, Paul Herwig. Sabin Tambrea, Christian Wittmann
    Gesang: Maria Goja, Gemma Ray und Christian Wittmann
    Schlagzeug: Achim Färber
    Bassklarinette: Falk Breitkreuz
    Keybord: zeitblom
    Produktion: Dlf/NDR/SWR 2019 In Zusammenarbeit mit der Interactive Media Foundation
    Länge ca. 60'
    Ursendung

    Hörspielmagazin Extra:
    "Am Tag, als der Regen kam"
    Die Autorin Annie Ernaux und die Musik
    Von Karl Lippegaus

    100 Jahre Bauhaus. Der ehemaliger Direktor Walter Gropius braucht eine Festrede. Er trifft Moholy-Nagy, Mies van der Rohe und andere Weimarer Kollegen auf der Suche nach Inspiration. Doch die Realisierung der Moderne hat nicht nur die Bauhaus-Ideen verändert. Selbst seine Künstlerfreunde scheinen nicht mehr aus Fleisch und Blut, sondern in der Maschinerie aufgegangen zu sein. In 18 Tracks beleuchten die Autoren 100 Jahre Maschine-Mensch-Beziehung, das idealistisch-utopische Denken der Bewegung, ihre Mythen und Manien. Dafür schaffen sie ein mechanistisch-digitales Klanguniversum, assoziative Soundlabore und kombinieren Texte von Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky und weiteren Bauhaus-Künstlern der 20er-Jahre mit Zitaten u.a. von John Cage, Bazon Brock und dem KI-Experten Martin Rees.

  • 22:05 Uhr

    Die Posaunen der sieben Engel
    Der Komponist und Dirigent Thomas Müller
    Von Stefan Amzoll

    Luftig müssten seine Gebilde sein, sagte er einmal, und zugleich streng gearbeitet. Welch ein Widerspruch. Doch Thomas Müllers Idol ist Anton Webern. Zugleich faszinieren ihn die feinziselierten Kompositionen Giacinto Scelsis und das Rabiate bei Edgar Varese. Er selbst schrieb Kammer - und Orchestermusik, Solostücke, Chor - und Orgelmusik. Doch sein Oeuvre ist vergleichsweise schmal. Jedes einzelne Werk, das Müller veröffentlichte, unterzog er zuvor strengsten Prüfungen. Internationale Anerkennung als Komponist fand er auf internationalen Festivals wie der Musik-Biennale in Ostberlin, beim Prager Frühling oder bei den Donaueschinger Musiktagen. Früh wirkte Thomas Müller als Solorepetitor an der Deutschen Staatsoper Berlin. Es folgten Engagements als Studienleiter und Kapellmeister in Halberstadt, Stralsund, Wittenberg, Eisleben. Sein Name verbindet sich mit der Komponistenklasse in Halle/Saale, er leitete zeitweise das Ensemble Konfrontation der Halleschen Philharmonie, er lehrte an der Magdeburger Universität. Müller, geboren am 12. Januar 1939 in Leipzig, wird heute auf den Tag genau 80 Jahre alt.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    „Ein scharfer Wind bläst durch die Lande“
    Eine Lange Nacht über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
    Von Tobias Barth, Lorenz Hoffmann und Hartmut Schade
    Regie: Tobias Barth

    Im Januar 1919 verhört ein Freikorpsoffizier in Berlin zwei Gefangene, die von der Bürgerwehr Wilmersdorf eingeliefert wurden: Es sind die prominenten Führer des Spartakus-Aufstandes. Generalstabsoffizier Pabst weist seine Begleitoffiziere an, die beiden zu töten - dieser Doppelmord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht beendet die Revolte. Bis heute kommen Mitte Januar Zehntausende zusammen, der linken Märtyrer zu gedenken. Liebknechts entschlossenes „Nein!“ zu den Kriegskrediten, sein Internationalismus und Antimilitarismus, den Luxemburg entschieden unterstützt, hatte die beiden Sozialdemokraten zu Verbündeten gemacht - gegen die große Mehrheit ihrer Partei. Aus dem Gefängnis heraus (Luxemburg) bzw. von der Front her (Liebknecht) gründeten sie 1916 die Spartakusgruppe. „Ein scharfer Wind bläst durch die Lande“ ist im Spartacus Nummer 1 zu lesen, der von gezielten Verhaftungen und Einberufungen schreibt, immer träfe es die linke Opposition: „So verröchelt der famose ‚Burgfrieden‘. Die Komödie ist ausgespielt, die Masken sind gefallen.“ Zwei opferreiche Kriegsjahre später hängen Plakate in Berlin mit den Konterfeis und dem Aufruf: „Schlagt Liebknecht und Luxemburg tot!“ Der Befehlsgeber der Mörder, Waldemar Pabst, ist Strippenzieher der Faschisierung und macht Karriere im Dritten Reich, später als Waffenhändler in der Bundesrepublik. Leute wie er sind es, gegen die die 68er-Studenten auf die Straße gehen und wieder Plakate mit Luxemburgs Konterfei tragen. Rosa wird zur Ikone eines menschlichen Sozialismus gemacht, wird als poetische Briefeschreiberin, Feministin, Blumen- und Katzenfreundin entdeckt. Im Osten unseres Landes sind Karl und Rosa ein fest gefügtes Begriffspaar. Versehen mit dem Heiligenschein kommunistischer Märtyrer, dienten sie der Selbstlegitimierung der SED. Bis 70 Jahre nach dem Mord Dissidenten in der DDR Luxemburg beim Wort nehmen und die Freiheit der Andersdenkenden einfordern. Bis heute gehen in den Köpfen der Linken die beiden Revolutionäre als Gespenster in einem Europa der sozialen Widersprüche um.