Das Bildungsmagazin
Bildungsföderalismus
Brauchen wir ein Ende der Bildungs-Kleinstaaterei?
,Campus & Karriere' fragt:
Brauchen wir mehr oder weniger Föderalismus in der Bildungspolitik? Ist eine grundsätzliche Reform wie etwa von der FDP gefordert nötig? Welche Rolle kann der „wissenschaftliche Beirat“ spielen, den die Länder nun planen? Warum fällt es den Ländern so schwer, sich verbindlich auf einheitliche Standards - etwa beim Abitur - zu einigen?
Gesprächsgäste:
Bettina Martin, Kultusministerin in Mecklenburg-Vorpommern, SPD
Michael Piazolo, Kultusminister in Bayern, FW
Robert Rauh, Lehrer und Föderalismus-Kritiker
Jens Brandburg, Sprecher für Studium und berufliche Bildung der FDP-Fraktion
Am Mikrofon: Manfred Götzke
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
campus@deutschlandfunk.de
Bildungschancen hängen in Deutschland nicht nur stark von der sozialen Herkunft ab, sondern auch vom Bundesland: 16 unterschiedliche Bildungssysteme, dutzende Schulformen, kaum vergleichbare Prüfungen und Abschlüsse. Ein Nationaler Bildungsrat sollte etwas mehr Vergleichbarkeit schaffen, doch der ist gescheitert. Braucht Deutschland also eine grundsätzliche Reform des Bildungsföderalismus? Mit mehr Einfluss von Bund, Gesellschaft und Wissenschaft sollte ein Nationaler Bildungsrat für gleichwertigere Bildungsverhältnisse in Deutschland sorgen - so hat es die GroKo noch 2018 beschlossen. Doch bevor das Gremium überhaupt gegründet wurde, sind Bayern und Baden-Württemberg Ende des Jahres ausgestiegen. Zwar wollen die Kultusminister nun eine Art Bildungsrat light gründen, doch Kritiker befürchten, dass der wohl kaum etwas bewirken dürfte. Unter andrem die FDP fordert deshalb eine grundsätzliche Reform des Bildungsföderalismus. Dass sich etwas in der deutschen Schulpolitik ändern muss, hat zuletzt das mäßige Abschneiden der deutschen Schüler beim Pisa-Test gezeigt.