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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 11.10.2015

  • 00:05 Uhr

    "Bedauere es nicht, Träume gehabt zu haben ..."
    Die Lange Nacht der indonesischen Literatur
    Von Jochanan Shelliem
    Regie: Jochanan Shelliem

    17.000 Inseln, 400 Sprachgemeinschaften und 250 Millionen Menschen vereint der weltgrößte Inselstaat Indonesien. Sumatra, Java und Kalimantan. Seeräubernester, Surabaya-Johnny und die Inseln vor dem Wind dienten Dichtern und Entdeckern gleichermaßen als Inspiration. Pfeffersäcke machten Hanseaten reich. Das Volk flocht eigene Legenden in das indische Schattenspiel um den Geschlechterkrieg der Königskinder. Heute flimmern die uralten Epen, Mahabarata und Ramayana als Alltagsorakel über den Bildschirm.

    Die moderne indonesische Literatur beginnt im 20. Jahrhundert. Pramoedya Ananta Toer, geboren 1925, beschreibt die Emanzipation der niederländischen Kolonie. Nach der Machtergreifung von Haji Mohamed Suharto 1965 wird er deportiert. Zehn Jahre lebt er auf der Gefangeneninsel Buru. Dies ist sein Gulag. Von Hand kopiert berichten seine Romane von der Geschichte einer verlorenen Generation. Nach drei Jahrzehnten Diktatur stehen im Tauwetter nach dem Rückzug des Präsidenten im Mai 1998 vor allem junge Autorinnen für den Aufbruch der Literatur. Der ‚weibliche Zungenschlag’ prägt seit der "Reformasi-Ära"# die Literatur. Das Erinnern wird thematisiert. Joshua Oppenheimer lässt die greisen Täter vor seiner Kamera die Massaker von 1965 rekapitulieren. Literatur und Film als Restauration und Heilung der Erinnerung. Daneben wächst Fantastisches.

    Die Lyrik boomt. Islamische Herz-Schmerz-Geschichten werden zu Bestsellern. Comics und Emanzipationsromane blühen. "Bedauere nicht, Träume gehabt zu haben, mit dem Vorhandenen nicht zufrieden gewesen zu sein..." Pramoedyas Gefängnisreflexionen von 1973 wecken auf dem Sprung ins 21. Jahrhundert neues Aufbegehren. Während der frisch gewählte Präsident von Asiens größter moslemischer Gemeinde Glaubensgenossen in maroden Fluchtbarkassen auf das offene Meer hinaus schleppen lässt...

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Abendmusik an St. Jakobi in Hamburg

    Matthias Weckmann und seine Zeitgenossen
    Geistliche Konzerte und Sonaten

    Les Cyclopes
    Leitung: Bibiane Lapointe und Thierry Maeder

    Aufnahme vom 19.5.13 im Rahmen der Tage Alter Musik Regensburg

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Giacomo Meyerbeer
    Robert le diable, 5. Akt

    Warren Mok, Tenor
    Giorgio Surian, Bass
    Alessandro Codeluppi, Tenor
    Patrizia Ciofi, Sopran
    Annalisa Raspaglioni, Sopran
    Domenico Colaianni, Bariton
    Kammerchor Bratislawa
    Orchestra Internazionale d‘Italia
    Leitung: Renato Palumbo

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    'Jubilate Domino'. Kantate für Tenor, Viola da gamba und Basso continuo, BuxWV 64
    Rodrigo Del Pozo, Tenor
    ensemble baroque de limoges
    Leitung: Christophe Coin

    Johann Sebastian Bach
    aus: 6 Choräle von verschiedener Art, BWV 645-650
    Nr. 2: 'Wo soll ich fliehen hin'. BWV 646
    Ullrich Böhme, Orgel

    Dietrich Buxtehude
    'Wo soll ich fliehen hin?'. Kantate für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Streicher und Basso continuo, BuxWV 112
    La Capella Ducale
    Musica Fiata
    Leitung: Robert Wilson

    Johann Sebastian Bach
    'Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen'. Kantate am 19. Sonntag nach Trinitatis für Alt, Tenor, Chor und Orchester, BWV 48
    Bernhard Landauer, Countertenor
    Christoph Prégardien, Tenor
    Amsterdam Baroque Choir and Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    'Jauchzet dem Herrn, alle Welt!'. Motette für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, op. 69 Nr. 2
    Dresdner Kammerchor
    Leitung: Hans-Christoph Rademann

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Multikulti oder Abschottung? Wie sich Breslau auf die Kulturhauptstadt vorbereitet

    Tunesien: Von der Diktatur zum Rechtsstaat
    Ein Interview mit dem Staatsrechtler Rainer Grote

    Kein Brot für die Welt?
    Zum Welternährungstag ein Gespräch mit dem Publizisten und Wissenschaftsjournalisten Winfried Bommert

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Im Schatten Napoleons: Preußen am Beginn der Moderne
    Ein Interview mit dem Historiker Jürgen Luh

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Johann von Bülow

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    "Ich will euch tragen, bis ihr grau werdet" - 100 Alte als Altarbild
    Von Pfarrer Hans-Jürgen Benedict
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Die amerikanische Fotografin Dorothea Lange gestorben

  • 09:30 Uhr

    Die Kultur des Geldes
    Stephan Trüby im Gespräch mit Barbara Schäfer

    Unter den zahlreichen menschlichen Erzeugnissen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten einer Analyse unterzogen wurden, blieb - so Stephan Trüby - eines unbeachtet: das Geld. Wir wissen viel über die Geschichte des Geldes, dass Zeit und Geld in engem Zusammenhang stehen. Wir sind bestens informiert über Wirtschaft und Spekulation, über Globalisierung und Ökonomie. Aber wir wissen wenig über den kulturellen Aspekt des Geldes. Wirken sich kulturelle Unterschiede im Umgang mit dem Geld aus? Wirken sich solche Unterschiede auf kulturelle Erzeugnisse aus - entwerfen sie beispielsweise unterschiedliche Architekturen? Stephan Trüby ist Professor für Architektur und Kulturtheorie an der TU München. 2014 gab er mit Gerhard M. Buurman das Buch 'Geldkulturen' heraus. Er ist ständiger Mitarbeiter der Zeitschriften ARCH+ und archithese.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Josef in St. Ingbert
    Predigt: Pfarrer Andreas Sturm
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Bei den Riesentannen
    Den Nationalpark Nordschwarzwald auf dem Baiersbronner Seensteig entdecken

    Brennesseln, Polenta, Ziegenkäse
    Eine kulinarische Eroberung der Provence

    In den Tälern der Christen
    Wandern im nördlichen Libanon

    Wo einst Goethe und Friedrich der Große ihre Leiden kurierten
    Besuch in Bad Landeck

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Verleger Gerhard Steidl im Gespräch mit Tanja Runow

    Gerhard Steidl, 1950 in Göttingen geboren, gründete bereits mit 18 Jahren seinen eigenen Verlag. Kurz darauf stellte er sich bei einer günstigen Gelegenheit dem Pop Art Pionier Andy Warhol in den Weg und ließ sich von ihm in die Geheimnisse des Siebdruckverfahrens einweihen. In der Folge entstanden nicht nur Plakate für Klaus Staeck und Multiples für Joseph Beuys, sondern auch ein bis heute eigentümergeführtes und konzernunabhängiges Verlagshaus, das alle Schritte der Buchproduktion vom Lektorat über den Druck und Vertrieb unter einem Dach vereint. 'Steidlville' ist zum Pilgerort für Autoren und Künstler aus aller Welt geworden, die nach Göttingen reisen, um vor Ort und gemeinsam mit einem geradezu besessenen Buchmacher an ihren Publikationen zu arbeiten.

  • 15:05 Uhr

    Typisch deutsch? - oder warum Herbert Grönemeyer so erfolgreich ist
    Von Christiane Rebmann

    Er gehört zu den prominentesten und erfolgreichsten Künstlern der deutschsprachigen Musikszene. Herbert Grönemeyer verkaufte allein von seinem Album 'Mensch' seit dessen Erscheinen vor 13 Jahren knapp vier Millionen Exemplare. Es geht damit als das meist umgesetzte Album der hiesigen Szene in die Geschichte ein. Der Künstler, der auch erfolgreich als Schauspieler arbeitete, hat für seine Platten 25 Platinauszeichnungen erhalten. Er schreibt immer wieder Musik für Film und Theater und betreibt erfolgreich sein eigenes Label Grönland. Außerdem ist er in diversen Bereichen für Benefizaktionen tätig. Was treibt den 59-jährigen Künstler an, was treibt ihn um? Im Gespräch mit Herbert Grönemeyer sucht Christiane Rebmann in dieser Sendung nach Antworten.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Karl Ove Knausgard: Träumen
    (Luchterhand Literaturverlag)
    Ein Beitrag von Ursula März

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Dasselbe in Grün
    Rohstoffe für eine nachhaltige Chemieindustrie
    Von Arndt Reuning

    Erdöl ist das schwarze Blut in den Adern der Chemieindustrie: Lacke, Kunststoffe, Arzneimittel - den Großteil ihrer Produkte stellen die Konzerne aus diesem fossilen Rohstoff her. Doch schon jetzt unterliegt der Rohölpreis starken Schwankungen, irgendwann werden die Quellen versiegen.
    Schon heute tragen Pflanzen zu über zehn Prozent zur Rohstoffbasis der Chemieindustrie bei. Wie wäre es mit der Idee, die Produktion weiter zu "begrünen"? Weg vom Öl, hin zur Biomasse, am besten mit Pflanzen, die nicht in Konkurrenz stehen zur Lebensmittelproduktion. Doch dafür müsste die Chemieindustrie neue Wege beschreiten: mit Multifunktions-Anlagen, die den Rohstoff Holz ebenso effizient in seine stofflichen Bestandteile zerlegen, wie das Raffinerien mit dem Erdöl tun. Erste Pilotanlagen solcher Bioraffinerien haben in Deutschland ihren Betrieb aufgenommen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Modell für soziale Nachhaltigkeit? - Die besondere Tradition der Wiener Wohnungspolitik. Beatrix Novy im Gespräch mit dem Leiter des Architekturzentrums Wien, Dietmar Steiner

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "b.25" - Martin Schläpfers neuer Abend fürs Ballett am Rhein mit Choreografien von William Forsythe, Hans van Manen und Frederick Ashton

    "Der Kaufmann von Venedig" und "Ode To Joy" von Rabih Mroué - Der Spielzeitauftakt von Intendant Matthias Lilienthal an den Münchner Kammerspielen

    Meister der Details - die Zurbarán-Ausstellung im Kunstmuseum Düsseldorf

    Der Bart des Pharao - Die beschädigte Totenmaske Tutanchamuns wird ab heute restauriert

    Muktikulti oder Abschottung? Wie sich Breslau auf die Zeit als Kulturhauptstadt vorbereitet

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 18:40 Uhr

    Zuhause leben bis zuletzt - Ambulante Palliativ- und Hospizversorgung

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Vor dem EM-Qualifikationsspiel in Leipzig: Deutschland gegen Georgien

    Sponsoring - "Alles auf dem Prüfstand" - welche Sorgen muss sich der Sport machen?

    Formel-1 - "Großer Preis von Russland" in Sotschi dazu
    Analysen von mit Anno Hecker, Formel-1 Experte, FAZ

    Olympia 2024 - Wie realistisch ist Hamburgs Sicherheitskonzept?

    Handball - Champions League, 4. Spieltag: SG Flensburg-Handewitt gegen RK Celje

    Volleyball - EM der Männer in Bulgarien und Italien: Deutschland gegen Tschechien

    Triathlon - Ironman auf Hawaii

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Flugangst
    Eine Generationen-Party für Praktikanten und Vielflieger
    Von Martin Becker
    Regie: der Autor
    Produktion: NDR 2014

    Elvira macht gerade ein Praktikum, um sich für ein anderes Praktikum zu qualifizieren. Jakob ist dann mal weg und geht auf Weltreise. Und Martin hat Flugangst und fühlt sich unwohl mit seiner eigenen Generation. Denn diese Generation legt sich nicht fest. Sie sagen viel lieber 'Vielleicht' als 'Ja' oder 'Nein'. Ein Porträt junger Menschen irgendwo zwischen 20 und 30. Mit Psychologen und Arbeitsmarktexperten, mit Flugplänen und Couchsurfern. Es geht um neue Beziehungen, neue Arbeitsverhältnisse und neue Langeweile. Es geht um ein System, in dem man sich perfekt einrichten kann, wenn man nur bis morgen plant. Und was ist übermorgen?

  • 21:05 Uhr

    Grundton D 2015 - Konzert und Denkmalschutz (5)

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Sinfonie für Streicher Nr. 10 h-Moll

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur, KV 219

    Peter Tschaikowsky
    'Souvenir de Florence', op. 70

    Hyeyoon Park, Violine
    Wiener KammerOrchester
    Leitung: Stefan Vladar

    Aufnahme vom 19.7.15 aus der Friedenskirche in Potsdam

    Es ist Mozarts letztes Wort zur Gattung Violinkonzert: sein Konzert Nr.5 in A-Dur, KV 219. Und "an Glanz, Innigkeit, Witz nicht zu überbieten", wie der Musikwissenschaftler Alfred Einstein einmal treffend feststellte. Was Einstein konkret damit meinte, das demonstrierte die südkoreanische Geigerin Hyeyoon Park am 19. Juli in der Potsdamer Friedenskirche, begleitet vom Wiener KammerOrchester unter der Leitung von Stefan Vladar. Ebenfalls auf dem Programm standen Felix Mendelssohn Bartholdys Streichersinfonie h-Moll und Peter Tschaikowskys "Souvenir de Florence". Mit dem Konzert feierten der Deutschlandfunk und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das 25-jährige Bestehen ihrer Benefizreihe 'Grundton D'.

  • 23:30 Uhr

    Quo vadis Weltfußball? Die FIFA am Boden

    Aktuelle Diskussion zur FIFA-Krise, u.a. mit
    Thomas Kistner, Süddeutsche Zeitung

    Die Fragen stellt Marina Schweizer.