Samstag, 20. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 31.10.2015

  • 00:05 Uhr

    Science-Fiction
    Krieg der Welten
    Von H. G. Wells
    Bearbeitung: Howard Koch
    Aus dem Englischen von: Robert Schnorr
    Regie: Orson Welles, Klaus Schöning
    Mit: Orson Welles und dem Ensemble des Mercury Theatre, Christian Brückner, Lothar Dombrowski, Eva Garg, Gert Haucke, Robert Seibert, Dieter Thoma und Jürgen Thormann
    Produktion: CBS 1938/WDR 1977
    Länge: ca. 54'

    Vor 100 Jahren wurde der Schauspieler und Regisseur Orson Welles in Wisconsin geboren, vor 30 Jahren starb er in Kalifornien. Er hat die Theater- und Kinowelt durch Geniestreiche wie den Film 'Citizen Kane' beeindruckt; begründet hat Welles seinen Weltruhm allerdings mit dem bösesten Halloween-Streich aller Zeiten: Am Abend des 30. Oktober 1938 erschreckten der 23-Jährige und die Truppe des Mercury Theatre die Radiohörer durch die angebliche Live-Reportage von der Landung der Marsianer auf einem Acker bei Grover’s Mill in New Jersey. Für die vielen Ostküstenbewohner, die daraufhin aus ihren Häusern flüchteten, kamen Welles’ Beteuerungen zu spät, dass es sich bei dieser Sendung aus den New Yorker CBS-Studios um ein Hörspiel handelte, das auf dem Roman 'The War of the Worlds' von H. G. Wells von 1897 beruhte.

  • 01:05 Uhr

    Jazz

    Ornettology

    Ode(n) an die Musik des Saxophonisten Ornette Coleman (1930-2015)

    u.a. mit Geri Allen, Ed Blackwell, Paul Bley, Don Byron, Don Cherry, Alice Coltrane, Gil Evans, Jerry Garcia, Charlie Haden, Billy Higgins, Keith Jarrett, Scott LaFaro, Joachim Kühn, John Lewis, Charles Lloyd, Pat Metheny, Paul Motian, Art Pepper, Dewey u. Joshua Redman, Gunther Schuller

    Live im Studio: Karl Lippegaus

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jochen Spengler

  • 09:05 Uhr

    Vor 20 Jahren: Der nigerianische Schriftsteller Ken Saro-Wiwa wird mit acht weiteren Bürgerrechtlern zum Tode verurteilt

  • 09:10 Uhr

    Die Invasion der Schnäppchenjäger - Konstanz und die Belagerung durch die Schweizer  Konsumenten

    Am Mikrofon: Ulrich Gineiger

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Evangelischen Gemeinde Klosterneuburg bei Wien
    Predigt: Oberkirchenrat Karl Schiefermar
    Evanglische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Zwischen Bio-Anbau und Boden-Spekulation - Polens Landwirtschaft ein Jahrzehnt nach dem EU-Beitritt
    Mit Reportagen von Ernst Ludwig von Aster und Anja Schrum
    Am Mikrofon: Britta Fecke

    Jahrelang versetzten polnische Landwirte die Regierung in Warschau in Angst und Schrecken. Sie blockierten Straßen, schaufelten Importgetreide auf Gleise und protestierten so gegen den EU-Beitritt im Jahr 2004. Ein Jahrzehnt später sind aus den schärfsten Gegnern die größten Profiteure geworden. Die polnischen Landwirte konnten ihre Exporte verdoppeln und ihr Einkommen verdreifachen. Doch die positive Gesamtlage der polnischen Landwirtschaft kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass gravierende Strukturveränderungen bevorstehen. Immer noch gibt es in Polen kleine Höfe, die hart an der Rentabilitätsgrenze ackern und hauptsächlich für den Eigenbedarf produzieren. Ihre Anbaufläche zu vergrößern wird für diese Familienbetriebe immer schwieriger. Die Preise für Agrarland haben in den letzten Jahren kräftig angezogen und der Preisdruck könnte weiter steigen. Ab 2016 dürfen auch Ausländer landwirtschaftliche Flächen ohne Sondergenehmigung kaufen. Reiche Westeuropäer werden wie Heuschrecken einfallen, um fruchtbares Ackerland zu kaufen, warnt die nationalkonservative Partei PiS. Und auch Polens Landwirte sind wieder auf der Straße: Sie wehren sich gegen die Landvergabepolitik.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    China/USA: Vor neuen Spannungen im Südchinesischen Meer?

    Argentinien: Machtwechsel nach der Stich-Wahl?

    Südsudan: Präsident Salva Kiir droht Journalisten mit Mord

    Ägypten: Griechen-Insel für Flüchtlinge? - Milliardär stößt auf wenig Gegenliebe

    Am Mikrofon: Birgit Morgenrath

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Einmal über den 'großen Teich'
    Wissenswertes zum Schüleraustausch mit den USA
    'Campus & Karriere' fragt außerdem: Wie findet man die richtige Austauschorganisation und wann ist eigentlich der beste Zeitpunkt für den Gang ins Ausland? Welche Kosten und organisatorischen Dinge muss man sich einstellen und was kann man tun, wenn es Probleme gibt zum Beispiel mit der Gastfamilie ?

    Gesprächsgäste:
    Tasja Frenzel, Leiterin Internationale Schulprogramme bei den Carl Duisberg Centren, die u.a. Schüleraustausch mit den USA und Kanada anbieten
    Michael Küppers, ehrenamtlicher Mitarbeiter, Entsendevater und regionaler Ansprechpartner bei "AFS interkulturelle Begegnungen" gemeinnützige Organisation von Schüleraustausch und Praktika im Ausland
    Am Mikrofon: Kate Maleike

    Beiträge:
    Stimmungsbericht und Besucherfragen von der SchülerAustausch-Messe, die am 31.10.2015 in Düsseldorf stattfindet

    Live-Reportagen von der SchülerAustausch-Messe in Düsseldorf

    Gegenrichtung
    Wie angesagt ist Schüleraustausch mit Deutschland gerade in den USA?

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung

    Ein Jahr oder ein halbes an einer Schule in New York oder San Francisco, das ist für viele deutsche SchülerInnen ein erstrebenswertes Ziel. Die USA liegen seit vielen Jahren in der Beliebtheitsskala der Austauschländer ganz oben, mit Abstand folgen Kanada, Neuseeland und Großbritannien, im Kommen ist auch China. Preiswert ist das allerdings nicht. Für ein Jahr High-School in den USA muss man mindestens mit 10.000 Euro rechnen, Taschengeld und Extras kommen noch obendrauf. Ein Blick auf Stipendienmöglichkeiten lohnt sich also auf jeden Fall. Aber warum ist ein Schüleraustausch in die USA so beliebt und welche guten und auch schlechten Erfahrungen gibt es? Wie können neben den Gymnasiasten, die derzeit die klare Mehrheit beim Schüleraustausch mit den USA stellen, auch SchülerInnen anderer Schulformen fürs Ausland interessiert und motiviert werden?

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Die Rache der dänischen Nerds - Lydmore & Bon Homme veröffenlichen ihr Debütalbum
    Als Teenager haben Jenny Rossander und Thomas Hoffding Klarinette bzw. Akkordeon gespielt und jeden Tag stundenlang dänische Folklore geübt. Wer so hoffnungslos uncool anfängt, der zieht später furchtlos sein Ding durch. Jetzt tragen sie schwarz (und er Melone), nennen sich Lydmore & Bon Homme und mischen auf ihrem Debütalbum "The Things We Do For Love" bestechend stilvoll melancholisches Songwriting mit kühler Dancefloor-Elektronik

    Die Königin des Wüstenblues: Khaïra Arby kommt nach Berlin
    Im westafrikanischen Mali ist Musik immens wichtig - ein Kitt, der 80 Ethnien zusammenhalten hilft. Und die 55-jährige Sängerin Khaïra Arby ist eine Ikone. Als die islamistischen Besetzer in Timbuktu Unterhaltungsmusik als Teufelswerk verboten, ging Arby ins Ausland. Jetzt ist sie wieder in Mali, hat ihre Landsleute 2013 zum Wählen aufgerufen, engagiert sich für Frieden und Versöhnung und für die Rechte der Frauen. Am Sonntag tritt sie mit ihrer modernen Interpretation traditioneller Rhythmen in Berlin auf

    "Wir haben etwas anders gemacht als alle anderen" - Shirley Manson im Corso-Gespräch
    Fünf Millionen Mal hat sich "Garbage" verkauft - das Debütalbum der gleichnamigen US-Band, das vor exakt 20 Jahren erschienen ist. Garbage polierten die Gitarrenriffs des Grunge poppig auf, und statt Holzfällerhemd trug ihre schottische Frontfrau Shirley Manson pinke Haare und Pailletten. Der einzige Deutschlandstopp ihrer Jubiläumstour ist am Samstagabend in Köln, und Shirley Manson erzählt im Corso-Gespräch, wie "fucking mad" der erste Erfolg war - und wie sich die Popszene seither verändert hat

    Am Mikrofon: Bernd Lechler

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Die niederländische Illustratorin Floor Rieder im Gespräch

    Lewis Carroll / Christian Enzensberger / Floor Rieder: Alice im Wunderland
    (Gerstenberg Verlag)

    Jan Paul Schutten / Verena Kiefer / Floor Rieder: Evolution
    (Gerstenberg Verlag)

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Roaminggebühr gegen Netzneutralität
    Warum das EU-Parlament zusammenschnallte, was nicht zusammen gehört

    Ausnahmeregelung statt Definition
    Warum die Lobbyisten eine Generalklausel in Sachen Netzneutralität durchsetzen konnten

    Aktuell:
    Fehlender Durchblick
    Passauer Wissenschaftler untersuchen die Akzeptanz von Datenbrillen

    Sendereihe "Die sieben Todsünden der IT-Sicherheit"
    4/7: Die Missgunst - Keine Anonymitä)

    Das Digitale Logbuch
    Königreich Drosselbar

    Info-Update

    Sternzeit, 31. Oktober 2015
    Der Sternenhimmel im November

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Vorsicht vor Umfragen
    Die Macht der Zahlen und die Verantwortung der Journalisten
    Interview mit dem Mathematiker Gerd Bosbach

    Pressefreiheit quasi abgeschafft
    Die Lage der Medien in der Türkei

    Entstauben eines alten Tankers
    Ukrainischer Rundfunk wird staatsfern organisiert

    O-Ton-Nachrichten u.a.:
    Drohungen von Neonazis: Dortmunder Reporter fühlt sich von Staatsanwaltschaft im Stich gelassen
    Anonymisierte Urteile nicht per se zurückhalten: BVG stärkt Rechte von Gerichtsreportern
    Einigungsvorschlag abgelehnt: Google und Verleger lassen Schiedsverfahren zu Verwertungsrechten scheitern

    Berichte vom anderen Ufer
    Wie Afrikas Medien mit der Flüchtlingskrise umgehen

    Am Mikrofon: Brigitte Baetz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Deutschland durch die Augen eines Migranten gesehen - "Taxigeschichten" von Amir Reza Koohestani am Theater in Oberhausen

    Ich bin hier - eine Geschichte des Selbstportraits in der Kunsthalle Karlsruhe

    Wo bleibt der Mensch? Die Viennale widmet sich in ihrer Retrospektive den Tieren auf der Leinwand

    Integrationspolitischer Clou - Die Ausstellung "Der Weg zur deutschen Einheit" soll in Flüchtlingsunterkünften gezeigt werden

    Am Mikrofon: Dina Netz

  • 18:40 Uhr

    Anspruch und Wirklichkeit - Das erste Amtsjahr von Jean-Claude Juncker als Präsident der EU-Kommission

  • 20:05 Uhr

    Lesung: Richard Ford
    Gesprächspartner: Julika Griem und Sacha Verna
    Am Mikrofon: Denis Scheck

    'Der Sportreporter', 'Unabhängigkeitstag' und 'Die Lage des Landes' zählen nicht nur zu den Höhepunkten im Werk des 1944 in Jackson, Mississippi geborenen Richard Ford, diese drei Romane mit dem gemeinsamen Helden Frank Bascombe zählen zu den Höhepunkten der amerikanischen Literatur der Gegenwart. Nun verschafft Richard Ford seinem Protagonisten Bascombe ein furioses Comeback in vier miteinander verbundenen Erzählungen, die uns in das Leben von Frank Bascombe nach dem Hurrikan Sandy führen. 'Let Me Be Frank With You' hat Richard Ford sein neues Werk im Original betitelt, Frank Heiberts deutscher Titel heißt einfach 'Frank'. Im Studio LCB, das diesmal ausnahmsweise nicht im Literarischen Colloquium Berlin, sondern in der Schaubühne gastiert, wird Richard Ford aus 'Frank' lesen und mit der Frankfurter Literaturwissenschaftlerin Julika Griem und der in New York lebenden Literaturkritikerin Sacha Verna über sein Werk diskutieren.

  • 22:05 Uhr

    FORUM revisited

    Georg Katzer
    Strahlung/Brechung

    Juliane Klein
    Aus der Wand die Rinne

    Helmut Oehring
    Cayabyab

    Kammerensemble Neue Musik Berlin

    Aufnahme vom 5.2.2000 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Gegründet 1987, konzentrierte sich das ostdeutsche Kammerensemble Neue Musik Berlin anfangs auf das Nachholen der westeuropäischen und amerikanischen Avantgardemusik. Von Anfang an beschäftigte es sich zugleich mit der Komponierszene Berlins, die es beim Forum neuer Musik 2000 in Köln präsentierte. Schönklang und dessen Demontage interessierte Georg Katzer (*1935) in seinem Streichquintett 'Strahlung/Brechung'. Sein Schüler Helmut Oehring ließ sich in seinem Trio für Saxofon, E-Bass und Schlagzeug von US-amerikanischen Hinrichtungs-Techniken inspirieren. Seit diesem ersten Konzert und Festivaljahrgang im Februar 2000 ist ein reicher Fundus an neuen Werken, hochkarätigen Tondokumenten und Texten entstanden, die der Deutschlandfunk als Förderer zeitgenössischen Komponierens initiiert hat. Unter dem Motto 'FORUM revisited' lassen wir einmal im Monat die Konzerte Revue passieren. Festivalleiter Frank Kämpfer kontrastiert die Retrospektive aus seiner Sicht jeweils mit einem heutigen Stück.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Fern vom Ararat
    Eine Lange Nacht über Erinnerungswelten in der armenischen Diaspora
    Von Ruth Jung und Günter Liehr
    Regie: Burkhard Reinartz

    "Die jüngere Schwester der jüdischen Erde", "das gelobte Land am Rande der Welt". In solch poetischen Bildern beschreibt der russisch-jüdische Dichter Ossip Mandelstam seine Eindrücke einer Reise durch die Republik Armenien. Es ist der Blick eines verfolgten Dichters auf ein uraltes christliches Kulturvolk, das seinerseits verfolgt und Opfer eines Genozids geworden war. Mit der Verhaftung von über 200 armenischen Intellektuellen am 24. April 1915 im damaligen Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, setzte eine gezielte und geplante Tötungsmaschinerie ein, der nur wenige entkamen. Auch 100 Jahre danach will die Türkei das Geschehen nicht als Völkermord anerkennen. Eine schwärende Wunde für die in der Diaspora lebenden Armenier: "Es gibt kein Familientreffen, keine Feier, wo dieses Thema nicht zur Sprache käme", sagt Mihran Dabag, Gründer des Instituts für Genozid- und Diasporaforschung in Bochum und selbst armenischer Herkunft, "Armenier teilen ihre Geschichte in vor dem Verbrechen und nach dem Verbrechen".
    In einer 'Langen Nacht' über armenische Erinnerungswelten kommen Armenier aus Deutschland wie auch aus Frankreich zu Wort, dem Land mit der größten armenischen Diaspora in Europa. Ganz unterschiedliche Lebensläufe, die doch alle eines gemeinsam haben: die über Generationen wachgehaltene Erinnerung an das Schicksal ihres Volkes. Wie es sich anfühlt, in Deutschland auf türkische Nationalisten und Genozid-Leugner zu treffen, darüber sprechen junge deutsche Armenier. Und noch immer vermissen sie hierzulande klare Worte zur Mitschuld des Kaiserreichs am Völkermord.